Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom

Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom (Plasmozytom, Morbus Kahler)
Online-Netzwerk für Patienten/-innen und Angehörige

Knochenmarkpunktion

Antwort auf Knochenmarkpunktion
24 Okt 2020 10:46
  • Landos
  • 132 Beiträge seit
    29. Jun 2020
Hallo,
Als ich noch im smouldering war ,wurde bei mir eine Knochenmark Punktion gemacht. Die Punktion hatte der Oberarzt gemacht und ich bekam eine schlafspritze , auch verbrachte ich eine Nacht im Krankenhaus. Ich habe mich sehr gut aufgehoben gefühlt.


Gruß Marion.

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Antwort auf Knochenmarkpunktion
24 Okt 2020 13:08
  • Pirjoinkeri
  • Pirjoinkeris Avatar
  • 131 Beiträge seit
    09. Mai 2012
Hallo,

Bei mir wurde schon 4 x KMP gemacht. Es war notwendig wegen der Diagnose und später wegen allogenen Stammzellentransplantation.
Das erste mal mit lokale Betäubung, es ging, aber in Würzburg bekam ich immer Dormicum.
Man ist kurz "out of this world" Und merkt nix. Wunderbar.
Ich verstehe nicht warum die Menschen immer tapfer und heldenhaft sein müssen. Außerdem ist das Schmerzempfinden individuell. Aber wir werden anders erzogen; sei tapfer, Indianer kennen kein Schmerz, Männer weinen nicht usw.
Das Thema Schmerz und Schmerztherapie wIrd leider auch wenig im Medizinstudium behandelt. Traurig.

Aber was Jeanny geschrieben hat zu Kosten usw. das kann ich nicht glauben.

Ich habe Vertrauen zu meinen Ärzten und bespreche meine Therapie sehr genau mit denen. Das ist gut möglich.
Man muß sich vorher aber auch gut informieren und es ist nicht jedermanns Sache sich durch englischsprachige Studien zu ackern.
Jeder Mensch ist eben anders und geht auf seiner Weise mit der Krankheit um.
Und mit seinen Schmerzen. So soll es sein.

Bleibt alle "gesund".

VG Pirjo

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Antwort auf Knochenmarkpunktion
24 Okt 2020 15:26
  • UndineD.
  • 691 Beiträge seit
    28. Dez 2015
Ich glaube durchaus, dass es hier- wie übrigens in fast allen Bereichen im Leben- auch um Kosten/ Gewinn für die Ärzte geht. Und natürlich darum, dass die ÄRZTE keine Schmerzen bei der KMP haben.
Mag sein, dass es ein wenig Glücksache ist, wer sie vornimmt, wie gut er das beherrscht, und wo er gerade trifft, vielleicht ist das unterschiedlich.
Ich persönlich hatte EINE KMP- das war gleichzeitig meine letzte. Nie wieder würde man mir unerfahrenen Neu- Patientin beim Erstgespräch! im Knochenmark herumkratzen! Wahnsinnsschmerzen auf die ich nicht gefasst war, hatte zwar eine Spritze, aber null Wirkung, der Arzt setzte sofort danach an. Das Ergebnis war damals aufschlussreich, knapp 10%, und komplette Genanalyse. Natürlich könnte das jetzt ganz anders sein, aber was hätte ich davon das zu wissen? Die Krankheit ist bekannt, de Verlauf wird kontrolliert über Blutbild u. CT. Mir reicht das.
Wenn bei Jemanden unbedingt eine weitere KMP sein muss, so sollte jeder der schlechte Erfahrungen oder nur Bedenken/ Angst hat auf eine Narkose bestehen. Das Recht hat man, und Tapferkeitsorden sind aus der Mode gekommen.
Zu der Zeit, als ich meine 4 Kinder bekam, gab man dabei üblicherweise noch keine Narkose. Es wurde auch oft so getan, als würden die meisten das ohne zu jammern durchstehen. Und jede Betäubung wäre schädlich für das Kind. Also stand man es irgendwie durch. Man wusste wofür. Aber das es "nicht schlimm und leicht zu ertragen war" könnte ich nicht behaupten. Und wenige Jahre später wurde die PDA- Spritze dann nahezu selbstverständlich. Ansonsten finde ich eine Geburt u. eine KMP auch nicht wirklich vergleichbar.
Grundsätzlich halte ich es für bedenklich, wenn Ärzte oder Mitpatienten glauben entscheiden zu dürfen, was der jeweilige Patient zu ertragen und auszuhalten hat.
L.G.
Undine

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Antwort auf Knochenmarkpunktion
24 Okt 2020 16:00
  • Peterchen
  • 6 Beiträge seit
    11. Sep 2018
Ich denke, es geht, wie so oft darum, dass "man weiß wofür". Die Frage, ob eine Schlafspritze immer wirkt, oder nicht, habe ich keine Antwort. Auch nicht auf die Frage, ob daran einfach manchmal aus Unwissenheit oder Wirtschaftlichkeit gespart wird. Das wäre doch eine gute Frage für das nächste Myelomforum...

Wenn man denn fürchten muss, sehr erhebliche Schmerzen zu haben, geht es darum zu wissen, wozu das eigentlich gemacht werden soll.
In der Diagnostik hat die MRD-Diagnostik Popularität gewonnen und wird stetig weiterentwickelt. MRD steht für "Minimal Residual Desease" oder "minimale Restkrankheit". Man sieht mittlerweile in Studien, dass Patienten, die MDR-negativ sind, eine deutlich bessere Prognose haben, als solche, die es nicht sind. Und das scheint auch für genetisch benachteiligte Patienten so zu sein.

MRD-Negativität ist etwas anderes, als Complete Remission (CR). Ohne jetzt in die Definitionen gehen zu wollen, ist es wohl so, dass für eine komplette Remission noch bis zu 5% Plasmazellen (egal, welche) im Knochenmark sein dürfen, die natürlich eine Grundlage für ein Rezidiv sein können.
Für die MRD-Diagnostik unterscheidet man wohl zwischen "allgemeinen" Plasmazellen und Myelomzellen. Erst wenn im Knochenmark auch mit der feinsten verfügbaren Diagnostik (die sich im Zeitablauf natürlich auch ändert) keine Myelomzellen mehr nachweisbar sind, sagt man, es liege MRD-Negativität vor.

Meine Doktores waren versessen darauf, mich MRD-negativ zu kriegen und dafür habe ich auch nach CR noch 2 Wochen Klinik abgearbeitet. Wegen meines schlechten Zustandes habe ich zunächst nicht recht an diese Aussicht glauben wollen. Und wr dann doch überrascht, froh und zufrieden. Die KMP war es mir wert, zumal die bei mir mit Schlafspritze schmerzlos war obwohl sie zweimal bohren mussten, weil die erste Bohrung in einer Osteolyse landete.

Ich denke, wenn man uns das gut erklären tun täte, würde mancher seine prinzipielle Ablehnung der KMP überdenken....

Gruß

Diagnostiziert Sommer 2018 in Hamburg. lgG Lambda, ISS II, genetisches Hochrisiko wg. TP53/17p Deletion, multiple Osteolysen und 4 gesinterte Wirbel, Plasmazellinfiltration 70%

Therapie:
08/18-11/18 4 Zyklen VCD
11/18 und 12/18 2 Zyklen PadRev (seitdem Würzburg)
1/19 Stammzellmobilisierung
2/19 und 5/19 Hochdosistherapie mit Melphalan
10/19 und 11/19 Konsolidierungstherapie Pad- Pom-Dara
2/20 und 03/20 weitere Konsolidierung mit Pad-Pom-Dara zwecks Erreichung MRD Negativität
06/20 Nach KMP MRD-Negativität bestätigt ---b.a.w
Seitdem 1x tägl. 10mg Revlimid

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Antwort auf Knochenmarkpunktion
24 Okt 2020 22:56
  • Mich78
  • 57 Beiträge seit
    27. Feb 2014
Melde mich hier auch mal zu Wort.

Ich selber hatte schon einige KMP´s
Habe es gerade nicht im Kopf, wie viele genau.
Beim zweiten oder dritten Mal haben mir die Ärzte nahegelegt, dass eine "Schlafspritze" sinnvoll wäre und mir fast ein wenig Angst gemacht.
Der gleiche Arzt hat mir dann bei der nächsten KMP übrigens nicht mehr dazu geraten !!??!!
Das war auch das einzige Mal, ansonsten gabs lokale Betäubung.
Ich persönlich fand sämtliche Punktionen relativ wenig schmerzhaft; ich würde es eher als unangenehm beschreiben.
Aber sicher ist das ein Punkt, den jeder für sich selber beurteilen sollte.
Schmerzen sind wohl immer subjektiv und auch die Fähigkeiten der Ärzte so wie die Tagesform werden hier eine Rolle spielen.
Eine KMP bekommt man ja meist nicht ohne Vorwarnung, daher würde ich empfehlen, frühzeitig und beharrlich mit dem Arzt zu sprechen, wenn man eine "Schlafspritze" möchte.

Zum Thema der Sinnhaftigkeit:

Ich hatte eine Punktion bei Diagnose; da ist sowas wohl sicherlich sinnvoll!
Die anderen hatte ich zwecks Aufnahme in eine Studie und zur Verlaufskontrolle in der Studie.
Ob diese Punktionen sinnvoll waren oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Sie waren jedoch notwendig, da ich sonst an der Studie nicht hätte teilnehmen können.
Aktuell habe ich keine Therapie. Überprüft wird nur der Blut- und Urinstatus. Da sehe ich jetzt auch nicht unbedingt den Bedarf einer KMP.

Gruß
Mich

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Antwort auf Knochenmarkpunktion
25 Okt 2020 00:18
  • Franziska123
  • Franziska123s Avatar
  • 487 Beiträge seit
    08. Aug 2018
Hallo

nochmal was zu den Kosten.

Sicher ist bei Diagnosestellung eine KMP sinnvoll und sicher notwendig.
Auch in Studien muss das wohl so sein.

Aber in dem Krankenhaus war die Aussage vom Arzt,der ganz verzweifelt war wegen der
plötzlichen Absage der KMP,das das KH effektiv arbeiten muss. Sie sofort jetzt entlassen
werden muss ,weil er nicht mehr weiß wie er jetzt ohne dieser KMP das Bett noch abrechnen
soll!!!! Wir hatten ein heftiges Streitgespräch,weil es meiner Mutter ja noch garnicht gut ging.
Erst war die KMP ganz wichtig und dann darf sie aber unmittelbar nach Absage sofort raus (Rausschmieß).
Mein Vater fragte Ihn was es denn kostet(vor Wut).Da sagte er doch prompt das 7500.00 € Verlust
heute entstanden ist. Plus Bett!!!Von einer Intensivschwester erfuhr ich,das das gewonnene KM nach
Auswertung weiterverkauft wird. Also ein lohnendes Geschäft für ein KH bzw. Onkologische Station.

Ich will das ja nicht schlecht reden.Aber ich wundere mich auch,warum oft ohne Grund so viele KMP an einem
Patienten vorgenommen werden? Um zu schauen ob 5 oder 20% ? Und die Aussage unserer Onkologin bestärkt
mich in meiner Meinung dazu.

LG
Jeanny

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