Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom

Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom (Plasmozytom, Morbus Kahler)
Online-Netzwerk für Patienten/-innen und Angehörige

Knochenmarkpunktion

Antwort auf Knochenmarkpunktion
27 Feb 2020 23:24
  • yoshi
:-) touché
die Erfahrungen von anderen Betroffenen haben ausgereicht, mir das vorzustellen ... :-)

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Antwort auf Knochenmarkpunktion
28 Feb 2020 07:43
  • Rosin.79
  • 29 Beiträge seit
    20. Mär 2019
Ich denke jeder hat doch ein ganz anderes Schmerzempfinden.Und mit einer Geburt kann man das sicher nicht vergleichen.Meine waren schmerzhaft aber trotzdem schön. Und richtig. Da kann man viel mit der Atmung machen und die Wehen bauen sich, zumindest meistens, auf.
Ich muss sagen bei meiner KMP konnte ich nicht mehr viel mit Atmung machen:-))) Kann nur von meinem Erleben berichten und das war nicht so toll. Hatte keine Betäubung. Lediglich 1 Tbl Tavor die anschließend super gewirkt hat. Für mich war das ein furchtbarer Schmerz und dazu hat die Knochenstanze erst beim zweiten Mal geklappt. Musste währenddessen erbrechen weil mein Kreislauf verrückt gespielt hat.Beim nächsten mal halt eine ordentliche Spritze und gut. Neben mir hatte eine Frau dieselbe Prozedur und sie hat überhaupt gar nichts gesagt.Ich hab nur gejammert. War mir peinlich aber so hab ich es halt empfunden.
Lg Ricarda

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Antwort auf Knochenmarkpunktion
23 Okt 2020 11:26
  • Gordon_Bloeh
  • Gordon_Bloehs Avatar
  • 201 Beiträge seit
    02. Apr 2016
Gestern mußte ich wieder zur Knochenmarkspunktion. Mittlerweile meine 3. im Laufe von 6 Jahren. War wieder völlig harmlos, obwohl nur örtliche Betäubung. Ausserdem verlief es nicht komplikationslos. Der Arzt kam bei der Beckenkammstanze rechts nicht durch. Bei meinen 128 KG bin ich gut gepolstert (8cm Fettschicht). Die Nadel war zu kurz. Bei aller Anstrengung konnte kein Knochenmark abgesaugt werden. Also das Gleiche nochmals Links. Das heißt, meine 4. Stanze. Jetzt ein anderer Arzt. Der kam durch. Die ganze Prozedur hat ca. 45 Minuten gedauert. Alles nur mit örtlicher Betäubung, aber keine übermässigen Schmerzen. Zähneziehen ist unangenehmer. Ich schreibe meine Erfahrung nur, weil es so viele Schauergeschichten über die Knochenmarkspunktion gibt, dass viele schon bei der Ankündigung der Durchführung einer KMP eine Panikattake bekommen. Ging mir vor meiner 1. KMP auch so. Ist aber nicht so tragisch.

Wie sagte einmal ein Myelompatient: "Geniesse das Leben, es kann länger dauern, als du denkst"!

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Antwort auf Knochenmarkpunktion
23 Okt 2020 19:25
  • gex
  • gexs Avatar
  • 587 Beiträge seit
    15. Jun 2016
Henry, das ist ja schön für dich, dass die KMP dir wenig Schmerzen bereitet.
Aber dein eigenes Empfinden auf andere zu übertragen und denen abzusprechen, dass sie Schmerzen empfinden, ist schon nahe am Grotesken.
Ich lasse mir z.B. die Zähne grundsätzlich ohne Spritze bohren, weil ich diese Schmerzen als aushaltbar empfinde, aber ich käme niemals auf die Idee, andern zu sagen, sie sollen sich nicht so anstellen und ohne Betäubung bohren lassen.
Für mich sind jedenfalls die Schmerzen bei einer KMP trotz lokaler Betäubung, aber ohne Schlafspritze, bei 9 auf einer 10er Skala. Zähneziehen ist viel angenehmer. Da ändert sich für mich nix, wenn es bei dir anders ist.
Hab auch gleich noch die nächste "Schauergeschichte", leider volle Realität:
Im September im Krankenhaus bei der HD/SZT war mein Zimmergenosse ein junger Mann mit Lymphom. Dem sagten die Stationärzte mal wieder nicht, dass die KMP manchen Leuten heftige Schmerzen bereitet ("bei manchen kann es ein bisschen ziehen, aber meistens geht es"), und dann zogen sie die Prozedur wie gewohnt ohne Schlafspritze durch. Der junge Mann schrie vor Schmerzen, sowas hab ich noch nie gehört. Die zogen sechs Röhrchen, es dauerte mindestens 5 Minuten. Auf die Idee, nach den ersten markerschütternden Schreien mal doch Pause zu machen und vielleicht doch dazwischen mal Dormicum oder wenigstens Diazepam/Tavor zu verabreichen, kamen die beiden Ärzte nicht. Gnadenlos. Es war übrigrens auch gerade kurz vor Schichtwechsel, da hatten die beiden offenkundig Prioritäten - nämlich den pünktlichen Feierabend. Ich habe dann die zwei richtig ausgeschimpft, die waren danach ganz kleinlaut - aber ich weiss genau, dass sie es bei zukünftigen Patienten wieder genauso durchziehen werden. Der junge Mann jedenfalls war nach dem Schock der Krebsdiagnose durch diese Prozedur endgültig komplett traumatisiert, und hat schon in den ersten Tagen völlig das Vertrauen in die Ärzteschaft verloren.
Also ich rede ja schon mit vielen Mitpatienten, und mindestens jeder zehnte, eher jeder fünfte, berichtet von Höllenschmerzen bei der KMP. Aber die meisten Ärzte scheren sich offenkundig nicht darum und haben keine Lust auf den Aufwand mit Schlafspritze. Ich muss jedesmal wieder rumstreiten, um meine Spritze zu bekommen. Es hängt mir zum Hals raus...
LG Gex

Diagnose Smoldering MM 01/14, IgG lambda, FISH t(11;14)
Erste Therapie ab 04/19: Isatuximab + VRd -> VGPR erreicht
ab 12/19 Isatuximab + Rd, keine weitere Verbesserung
09/20 HD/aSZT sehr gut vertragen und deutlich besseres Ansprechen, danach keine Erhaltungstherapie
Anfang 2023 Rezidiv mit Rippenbrüchen und Osteolyse Schlüsselbein
seit 06/23 Pomalidomid +Dex, wieder VGPR

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Antwort auf Knochenmarkpunktion
23 Okt 2020 19:44
  • Karsten
  • Karstens Avatar
  • 469 Beiträge seit
    22. Apr 2010
Ich muss auch meinen Senft, zur ach so tollen und schmerzlosen KMP, dazu geben.
In den 10,5 Jahren meiner Erkrankung, hatte ich nur bei der Stammzellenmobilisierung eine KMP.
Und ich weiß von den Schwestern, es kommt immer darauf an, wer die Behandlung macht. Das ist wie beim einsetzen vom Venenkatheter. Einer kan es, der nächste kann es zig mal machen, wird es aber nie Zufriedenstellend machen.

Ich frage mich immer wieder, warum lasst ihr euch überhaupt eine KMP machen? Die erste sehe ich ein, zum prüfen der evtl. Chromosomenveränderungen, Hochrisiko usw., aber danach?
Wo ist der Sinn, der Knochenschädigenden Behandlung?
Wenn man unsere Erkrankung über das Blut kontrollieren kann, warum die KMP?
Lasst euch da von euren Ärzten nichts einreden, von wegen Knochenmarksbefall in Prozent zu erfahren, oder andere angebliche tolle und sinnvolle Ergebnisse.
Das wurde hier in den Jahren schon oft diskutiert.
Mir bohrt keiner mehr im Knochen rum, um Proben zu entnehmen, das lehne ich ab und die Ärzte akzeptieren das ohne Diskutieren.
Wenn ihr natürlich in einer Studie seid, sieht die Sache ganz anders aus, dann müsst ihr da durch.

P.S..ich habe in Leipzig auf Station eine Patientin kennengelernt, bei der musste man alle 3 monate eine KMP zur Verlaufskontrolle machen, weil sich bei ihr keine Veränderungen mit Blut gezeigt haben, was das Myelom angeht. Das hat die Diagnosestellung damals zu einen Spießrutenlauf für sie gemacht, bis man gemerkt hat, was sie überhauot hat.
Gruß in die Runde
Letzte Änderung: 23 Okt 2020 19:47 von Karsten. Begründung: Tippfehler

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Antwort auf Knochenmarkpunktion
23 Okt 2020 22:41
  • Franziska123
  • Franziska123s Avatar
  • 487 Beiträge seit
    08. Aug 2018
Da muss ich auch gleich meinen Senf zu abgeben.Ich gebe Karsten in allen Punkten recht.

Wir hatten Anfang 2019 das Thema,als meine Mutter wegen der Lungensepsis und steigenden Werten im
KH war. Da war ein Theater wegen der geplanten KMP,die sie in letzter Sekunde absagen konnte.
Ihre Onkologin hatte gemeint,das braucht sie nicht,wir wissen was sie hat.Punkt.

Nach Absage sollte sie sofort entlassen werden.Regelrechter Rausschmiss.

Eine KMP bringt dem KH ca. 7500,00 € ein und das gewonnene KM wird anschließend weiter "verkauft".
Also so nicht. Natürlich wie gesagt in Studien oder Verläufen die völlig unklar sind.

Im Blutbild sieht man alles und kann in etwa abschätzen,was da im KM sein könnte.


Man muss nicht alles mit sich machen lassen.

LG
Jeanny
Letzte Änderung: 23 Okt 2020 22:46 von Franziska123.

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