Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom

Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom (Plasmozytom, Morbus Kahler)
Online-Netzwerk für Patienten/-innen und Angehörige

Angst vor Verlaufskontrolle

Antwort auf Angst vor Verlaufskontrolle
26 Sep 2016 15:41
  • Maggie
  • Maggies Avatar
  • 320 Beiträge seit
    01. Apr 2016
Es ist wieder soweit, morgen muss ich zur Besprechung in die Hämatologie. Den Sommer konnte ich wirklich genießen, nun ist er leider vorüber und das Bangen ist fürchterlich. Es kostet soviel Kraft gegen die Angst zu kämpfen oder sogar zu hoffen. Wenn der Arzt nur etwas positives zu berichten hätte. Körperlich fühle ich mich ganz gut. Aber das Vertrauen in meinen Körper habe ich verloren und wage nicht, daraus Rückschlüsse zu ziehen auf unveränderte Blutwerte.
Liebe Grüße Maggie

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Antwort auf Angst vor Verlaufskontrolle
26 Sep 2016 16:58
  • Margret
Liebe Maggie,

das kennen hier wohl alle - die aufsteigende Angst, wenn der Termin naht. Letztlich gibt es nichts, was man wirklich dagegen tun könnte. Man muss es einfach aushalten, irgendwie.

Wir haben in der Nacht davor nicht geschlafen, haben es gar nicht erst versucht und sind morgens mit Ringen unter den Augen in die Klinik gefahren ...

Aber stell Dir vor, wie toll es sein wird, wenn die Werte gut sind! Tonnenweise fallen einem Steine von der Seele, man möchte die Welt umarmen.

Ich wünsche Dir sehr, dass Du das Gefühl morgen erlebst!
Margret

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Antwort auf Angst vor Verlaufskontrolle
26 Sep 2016 17:07
  • Henrika
  • 64 Beiträge seit
    19. Jul 2015
Hallo Maggy,

drei Gedanken gehen mir zu Deinem Beitrag durch den Kopf. (1) Angst und die Freude + Genuß an kleinen und großen Dingen im Leben gehören zusammen. Du würdest doch die Freude gar nicht recht bemerken und schon gar nicht so intensiv leben können, wenn Du sie ständig hättest und als Gegenpol nicht auch diese intensive Angst kennen würdest. Oder?

(2) Gefühle "wegmachen" funktioniert nicht. Ergo stehst Du auch in einem Kampf auf verlorenen Posten, Gefühle sind wie Wasser, sie suchen sich ihren Weg. Und Du hast es bestimmt auch schon erlebt, wenn Du etwas ganz doll unterdrückt hast, kam es an ganz anderer Ecke und wesentlich intensiver wieder zu Vorschein. Besser ist es, Du gehst mit der Angst und akzeptierst sie als einen Teil von Dir. Denn

(3) Welche Funktion hat Angst? Sie ist doch ein wichtiger und aufmerksamer Wächter, um Dich auf Gefahrensituationen vorzubereiten. Ich finde das wichtig. Und natürlich ist so eine Auswertungssituation eine gefährliche Sache, schließlich könnte da ja auch was ganz Unangenehmes rauskommen, was Dein zukünftiges Leben doch umkrempeln wird. Es kann aber auch etwas herauskommen, was Dich den Herbst genießen läßt. Beides ist möglich. Das weißt Du jetzt noch nicht und auch dieses "Nichtwissen" und "Nichts-tun-können" ist wenig hilfreich. Allerdings wird es so sein, dass, wenn eine unangenehme Nachricht eintritt, Du einen Weg finden wirst, auch damit umzugehen.

Schau' mal, welche Möglichkeit Du findest, mit der Angst umzugehen, möglicherweise fallen Dir verschiedene Sachen ein. Manche sind echte Fans von Ablenkung (saufen, shoppen, arbeiten) , andere gehen eher den kontemplativen Weg und lernen ihre Angst auf diese Weise richtig kennen. ;-)

Für das Ergebnis drücke ich Dir alle Daumen.
Letzte Änderung: 26 Sep 2016 17:12 von Henrika.

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Antwort auf Angst vor Verlaufskontrolle
26 Sep 2016 18:00
  • Maggie
  • Maggies Avatar
  • 320 Beiträge seit
    01. Apr 2016
Danke für eure Antworten. Ich fühle mich oft sehr allein mit meinen Sorgen, wohl auch weil ich mich nicht richtig öffnen und über alles sprechen kann. Es ist so schwer in Worte zu fassen und oft auch nur ein graues, schweres Gefühl und die Gedanken verworren. Das schöne im Leben konnte ich vorher besser genießen, ich war ein lebensfroher Mensch und frisch verliebt. ..die Angst wirft einen großen Schatten
Die Sorgen um die Kinder sind am schlimmsten.

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Antwort auf Angst vor Verlaufskontrolle
26 Sep 2016 19:04
  • Margret
Dass Du Dich um die Kinder sorgst, ist gut verständlich.

Ich erinnere an meine Freundin Thea aus Berlin, die auch hier aktiv war und viel zu früh gehen musste. Sie hatte einen 10-jährigen Sohn, als das Myelom aktiv wurde.

Nach langen inneren Quälereien hat sie sich entschlossen, sich beim Jugendamt und einem Notar darüber beraten zu lassen, wie sie die Zukunft des Kleinen absichern könnte.

Sie hat die verschiedenen Möglichkeiten erwogen und sich dann für eine Lösung im Familienkreis entschieden. Ihre Verfügungen wurden notariell festgelegt und bei passender Gelegenheit auch mit dem Jungen besprochen - sehr, sehr schwierig, aber eben auch notwendig.

Es war erstaunlich, wie sehr sie dieser schwere Schritt beruhigt hat. Zu wissen, dass alles geregelt ist, hat sie ihr Leben wieder geniessen lassen. Seltsamerweise war auch der Sohn danach entspannter. Er wusste, dass - egal was passiert - für ihn gut gesorgt ist.

Dies nur als Überlegungen, wie man zumindest diese Sorgen vielleicht etwas abmildern könnte. Immer in der Hoffnung, dass man die Lösung nie braucht!

Alles Gute für den Termin morgen!
Margret

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Antwort auf Angst vor Verlaufskontrolle
27 Sep 2016 16:05
  • Maggie
  • Maggies Avatar
  • 320 Beiträge seit
    01. Apr 2016
Hurra, meine Werte sind stabil! IGA, kappas und FLC-Ratio sind ungefähr gleich geblieben. Das muss ich jetzt erst mal realisieren bevor ich es richtig genießen kann. Der nächste Termin ist in drei Monaten.
Margret und Henrika, danke für euer Verständnis und die klugen Worte.

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