Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom

Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom (Plasmozytom, Morbus Kahler)
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Curcumin und Bioverfügbarkeit

Antwort auf Curcumin und Bioverfügbarkeit
09 Nov 2016 02:23
  • Tree
Hallo Gex ,
ich glaube nicht, dass man dies so rechnen kann. Die Mizellen erlauben ja nicht nur eine höhere Bioverfügbarkeit, sondern die Kurve im Serum sieht ja ebenfalls ganz anders aus. Mit Piperin erreicht man im Serum eine Kurve, welche sehr stark wieder und schnell wieder abflacht. Die Mizellen verbleiben nachweislich wesentlich länger im Serum und können den Zielwerk ( kranke, mutierte, defekte Zellen ) erreichen. Dies ist ähnlich zu vergleichen mit Traubenzucker, diese Kurve flacht auch schnell ab, so auch das Curcumin mit Piperin.
Gruß Tree

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Antwort auf Curcumin und Bioverfügbarkeit
09 Nov 2016 11:34
  • christine
Ich warte, bis sich in der internationalen MM Gemeinschaft diesbezüglich etwas tut- will das also gar nicht abweisen ( hat sich vielleicht so angehört) Es wäre ja toll, wenn sich ein besseres Produkt finden lassen würde. Bis dahin gibt es 1000 mg m Bioperin.

Liebe Grüße

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Antwort auf Curcumin und Bioverfügbarkeit
09 Nov 2016 15:09
  • joseph
  • josephs Avatar
  • 4701 Beiträge seit
    22. Okt 2009

Hallo Dirk-Michael

Sehr offene Darstellung die du mit deinem Text uns zugetragen hast, danke

Solltest du zusätzliche Studienergebnisse über das Curcumin haben..... bitte rein damit

LG

Joseph

Von 04ten April 2005 bis ........................ ist schon ein langer Weg

Die , die Bock haben mit mir über WatsApp zu kommunizieren 00352 621 139 084

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Antwort auf Curcumin und Bioverfügbarkeit
09 Nov 2016 16:17
  • Westfale
Hallo Dirk-Michael,
ich würde es auch sehr begrüßen, wenn Du mit Deiner Curcuminerfahrung dein Wissen mit uns teilst. Das Curcuminforum sieht gut aus und hat schon gute Texte.
Westfale

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Antwort auf Curcumin und Bioverfügbarkeit
09 Nov 2016 17:50
  • Dirk-Michael
  • Dirk-Michaels Avatar
  • 33 Beiträge seit
    06. Nov 2016

Ja, das will ich gerne machen. Allerdings ist es so, dass die Curcumin-Formulierungen (Mikrosinat, Nano, Mizellen) noch relativ neu (2-3) Jahre sind und es aus dieser Tatsache heraus noch nicht so viele Forschungen gibt, die eben auf diese Zubereitungsformen basieren. Jeder kann aber selbst in unregelmäßigen Abständen bei www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/ vorbeisehen - da sind eigentlich alle relevanten Studien verzeichnet (English als Voraussetzung, Übersetzungen existieren [meistens] nicht).

Dann gibt es noch ein Deutsch organisiertes (kleines) Studienverzeichnis unter

drks-neu.uniklinik-freiburg.de/drks_web/...Id=search&reset=true

oder

www.clinicaltrials.gov/

Für eine Curcumin-Mizellen-Formulierung sind in Berlin Studien im Kontext mit maglignen Erkrankung geplant. Allerdings steht wohl die Finanzierung noch aus, es ist also noch nicht spruchreif.

Ich wäre aber auch gar nicht so auf Studien fixiert. Ich selbst und auch mein Vater haben zwischen 2 - 10 / die mehrere Monate genommen. Es wird gesagt, Curcumin sollte nicht bei Gallensteinen eingenommen werden. Nix da, mein Vater hat Gallensteine und trotz 5 x 2 /die über drei Monate hat seine Galle nicht rebelliert. Ebenso wird öfters konstatiert, Curcumin würde das Blut verdünnen, was bei mit Antikoagulantien (Blutverdünner / ASS, Warfarin, Heparin etc.) behandelten Patienten durchaus von Relevanz wäre. Nix da bei uns beiden: trotz teilweiser sehr hoher Dosierung: PTT / Quick / INR unverändert. Zwei Personen sind nicht repräsentativ, aber ein Anhalt.

Curcumin senkt nachweislich C-reaktives Protein (CRP), einen Entzündungsmarker. Ich hatte eine nicht-alkoholischer Fettleber, GPT war => 80-120 (durch den Umbau der Leberzellen). Ist heute - nach zwei Jahren Curcumin - wieder regulär bei 40-45. Per Sono ist der teilweise Rückumbau der Leber bestätigt, Fibrosierung ist gestoppt.

Curcumin hemmt weiterhin die Angiogenese. Das heißt, maligne Tumoren exprimieren Proteien, die in der Nähe liegende Zellen dazubringen, neue Gefäße in Richtung Tumor wachsen zu lassen, damit dieser mit mehr Nährstoffen versorgt werden kann. Inwieweit dieser Mechanismus bei MM greift, vermag ich nicht zu beurteilen.

Curcumin hemmt die Aktivität von Osteoklasten. Das heißt, die Zellen, die dafür verantwortlich sind, dass Knochenmark abgebaut wird (der Befehl hierfür kommt von den malignen Zellen) werden ausgebremst.

Das hört sich alles gut an, bedingt aber, dass ausreichend Curcumin ins Knochenmark vordringt. Und hierüber liegen, soweit ich weiß, keine Studien vor. Aber einfach ausprobieren, 2-4 Kapseln pro Tag halte ich persönlich für nicht gefährlich. Zumindestens denke ich nicht, dass irreversible Schädigungen auftreten. Letzten Endes muss das jeder selbst entscheiden.

Und auch wenn es nicht direkt zum Curcumin-Thema gehört, will ich noch auf weitere Polyphenole hinweisen, die ebenfalls bemerkenswerte antikanzerogene Effekte (sogar gegen Krebsstammzellen) gezeigt haben:

Sulforaphan sowie Phenylethylisothiocyanat (PEITC) und Benzylisothiocyanat. Das sind sogenannte Senföfglycoside (de.wikipedia.org/wiki/Senf%C3%B6lglycoside), die in Kreuzblütlern vorkommen und eine bessere Bioverfügbarkeit zeigen als (natives) Curcumin. Zufinden in Broccoli, allen Kohl-Sorten, Kapuzinerkresse, Meerrettich und Gartenkresse.

Das Universitätsklinikum Heidelberg hat eine Studie bezüglich aggressivem Pankreas-Ca und Sulforaphan gemacht. Dabei stellte sich heraus, dass Sulforaphan in der Lage ist, die (von regulären Chemotherapeutika oftmals nicht erreichbaren) Krebsstammzellen der Apoptose zuzuführen. Es gibt auch Studien, die Chemotherapeutika mit Sulforaphan kombinieren, da Sulforaphan die malignen Zellen empfänglicher macht für Chemotherapeutika. (www.klinikum.uni-heidelberg.de/Patienten...rossen.138800.0.html und www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18829980)

Promoting Curcumin for a better world. www.curcumin-als-pharmakon.info

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Antwort auf Curcumin und Bioverfügbarkeit
09 Nov 2016 19:54
  • gex
  • gexs Avatar
  • 587 Beiträge seit
    15. Jun 2016
Danke, Dirk-Michael, super Infos.
Kleine Nachfrage: wenn du "/ die" schreibst, dann heißt das "täglich". Richtig?
Also, bis zu 10 der Kapseln am Tag habt ihr schon gewagt, ich vermute ca. 50mg Curcumin pro Kapsel.
So wie Tree.

Die Sache mit dem CRP ist auch interssant. Beim MM spielt ja vor allem der Entzündungsbotenstoff Interleukin-6 (IL-6) eine üble Rolle, dem der CRP als Summenwert in etwa folgt. IL-6 bewirkt die Differenzierung der B-Zellen in Plasmazellen und verhindert dann noch die Apoptose und gibt dann auch noch den Osteoklasten Oberhand. Bei Pubmed finden sich auch Studien zu "Curcumin & IL-6".

Die Senfölglycosde sind ja auch in Moringa drin, was Tree im anderen Faden angesprochen hat, und wo Joseph drauf schwört. Und in Wasabi (am besten zum Lachs/Thun/Makrelen-Sushi), Rucola, Rettich, Radieschen.

Liebe Grüße Gerhard

Diagnose Smoldering MM 01/14, IgG lambda, FISH t(11;14)
Erste Therapie ab 04/19: Isatuximab + VRd -> VGPR erreicht
ab 12/19 Isatuximab + Rd, keine weitere Verbesserung
09/20 HD/aSZT sehr gut vertragen und deutlich besseres Ansprechen, danach keine Erhaltungstherapie
Anfang 2023 Rezidiv mit Rippenbrüchen und Osteolyse Schlüsselbein
seit 06/23 Pomalidomid +Dex, wieder VGPR

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