Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom

Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom (Plasmozytom, Morbus Kahler)
Online-Netzwerk für Patienten/-innen und Angehörige

Woran sterben MM-Kranke eigentlich?

Antwort auf Woran sterben MM-Kranke eigentlich?
12 Aug 2018 09:25
  • lisa_kotschi
  • lisa_kotschis Avatar
  • 1139 Beiträge seit
    26. Okt 2009
Liebe Gudrun,

lass Dich erst einmal herzlich in in unserem Forum begrüßen. Der Anlass, dass Du Dich hier angemeldet hast, ist schwierig und ich habe keinen wirklichen Rat für Dich. Ich habe in dieser Situation versucht, einfach für meinen Mann da zu sein und ihm in kleinen Botschaften mitzuteilen, dass, wo immer er hingeht, ich ihn dabei unterstütze. Ich hatte den Eindruck, dass ich ihn erreichen konnte und er in Ruhe seinen Weg gehen konnte.

Meine Gedanken sind bei Dir
Lisa

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Antwort auf Woran sterben MM-Kranke eigentlich?
12 Aug 2018 10:19
  • joseph
  • josephs Avatar
  • 4701 Beiträge seit
    22. Okt 2009
Hallo Gudrun

Deine Worte sind ganz klar und wie du schreibst, was ist Morgen

Ich zitiere einen Text von dir ====> Hinzu kommt, dass wir auch nicht wirklich alles geregelt haben, außer einer Patientenverfügung. =====> versucht soviel wie möglich klar zu bekommen, Notar, Testament usw., mit Zeugen geht noch sehr vieles

Wird keine schöne Zeit, aber nutzt jede Stunde

Joseph

Von 04ten April 2005 bis ........................ ist schon ein langer Weg

Die , die Bock haben mit mir über WatsApp zu kommunizieren 00352 621 139 084

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Antwort auf Woran sterben MM-Kranke eigentlich?
12 Aug 2018 13:46
  • Gudrun_Ursula
  • 8 Beiträge seit
    11. Aug 2018
Liebe Lisa, lieber Joseph,

ich danke euch für eure Antworten.

Mir ist das Herz so schwer...

Mein Mann liegt nur noch da, macht selten die Augen auf. Er hat starke Schmerzen. Auf meine Nachfrage hin, haben sie ihm jetzt etwas gegeben, so dass er ein Weilchen schläft.

Ich fahre bald wieder zurück ins Krankenhaus. Mehr als neben ihm sitzen, ihn streicheln, kann ich nicht tun. Unsere erwachsenen Kinder kommen auch so oft es geht. Wir sind alle im Ausnahmezustand, keiner von uns hat damit gerechnet, dass sich alles so schnell verschlimmert. Meine Tochter und ich können uns kaum ansehen oder miteinander reden, weil wir sonst unsere Tränen nicht beherrschen und mein Sohn sagt wenig, leidet eher still und 'tapfer'.

An irgendwelche schriftlichen Dinge ist nicht zu denken.

Meine Stiefschwester, die ihren Mann vor ein paar Jahren wegen MS verloren hat, sagt mir "lass ihn gehen, klammere nicht, mach es ihm leichter". Wenn man durch Festhalten und Klammern etwas ändern könnte, dann wären doch viele geliebte Menschen noch am Leben.

Ich sende euch viele Grüße!

Gudrun

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Antwort auf Woran sterben MM-Kranke eigentlich?
13 Aug 2018 00:59
  • Dorothee
Hallo Gudrun,
ich habe gerade meine Mutter verloren, bei mir zuhause - an eine Krebsart, die die Blutbildung verhindert hat. Meine Geschwister waren da und wir waren füreinander und für Mama da.
Wie Lisa sagt, ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass das Beieinandersein gut ist und auch ankommt. Rund-um-die-Uhr schafft man nicht - Du brauchst Ruhepausen, bitte.
Es ist jetzt 5 Wochen her. Und es ist noch sehr nah . Ich leide mit Dir.
Liebe Grüße
Dorothee

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Antwort auf Woran sterben MM-Kranke eigentlich?
16 Aug 2018 00:50
  • Gudrun_Ursula
  • 8 Beiträge seit
    11. Aug 2018
Liebe Dorothee,

mein ganz aufrichtiges Beileid! Es gibt so viele schwere Schicksale, so viel Leid.

Die letzten Tage war ich so lange es ging bei meinem Mann in der Klinik, meistens so zwischen sechs und acht Stunden. Unsere Kinder, Enkelkinder und auch der Schwiegersohn waren immer eine Weile mit dabei. Das hilft für den Moment.

Wenn ich dann daheim bin...

Ich hoffe immer, dass der nächste Tag doch besser wird. Aber täglich kommen neue angstmachende Ereignisse.
Heute war meinem Mann furchtbar übel, dann hatte er dauerndes Nasenbluten, keinen Appetit, Blutwerte zeigten Nierenversagen, zu viel Kalium...

Gut dass ich dabei war, für ihn da sein konnte. Hoffentlich ist während der Nacht nichts...

Es grüßt

die Gudrun

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Antwort auf Woran sterben MM-Kranke eigentlich?
23 Aug 2018 23:15
  • Gudrun_Ursula
  • 8 Beiträge seit
    11. Aug 2018
Die letzte Woche war furchtbar. Täglich gab es andere weitere Probleme. Die Nieren haben nicht mehr gearbeitet und mein Mann musste mit Scheldon an die Dialyse. Das war für ihn die reinste Folter. Dann kamen blutige Durchfälle dazu und alle zwei Tage Magen-Darm-Spiegelungen. Im Zwei-Tages-Rhythmus wurden Bluttransfusionen verabreicht, dazu AB, Magenschoner, Schmerzmittel...

Die Werte allgemein, insbesondere auch die Leichtkettenwerte haben sich weiter verschlechtert.

Mein Mann hat heute die Behandlung einstellen lassen.

Er hat sich entschlossen, zu sterben - und nicht noch ein paar Monate lebensverlängernd und gequält im Krankenhaus Therapieen über sich ergehen zu lassen.

Ich verstehe ihn und respektiere seine Entscheidung... aber es tut so weh, dass er nun vor meinen Augen sterben wird.

Morgen hole ich ihn nach Hause.

Laut Arzt wird er schnell sehr verwirrt werden, aufgrund des Harnstoffs im Blut, das abgesetzte Antibiotikum wird die Entzündungswerte hochtreiben, er vermutlich wieder Fieber bekommen. Wahrscheinlich wird er in einen Dämmerzustand fallen oder das Bewusstsein verlieren, immer schwächer werden, bis der Tod eintritt.

Mir nimmt der Gedanke die Luft zum Atmen. Aber ich verstehe, dass mein Mann sich nun für's Sterben entschieden hat.

Ich weiß nicht, was von mir übrig bleiben wird, wenn ich dann allein bin...

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