Unklare Blutwerte

• Markus44Freiburg

Danke für die Info Joseph. Wünsche Dir eine gute Nacht.

• Markus44Freiburg

Schlechte Nachrichten !

Meine Gammaglobuline steigen immer mehr an, insbesondere IGG 1. Mein Onkologe sagte, dass das Labor jetzt auch irgendeinen Hinweis auf eine monoklonale Gammopathie gefunden hat, sich aber noch nicht ganz sicher ist!? Sie machen jetzt nochmals einen Immunfixationstest und testen nochmald die Leichtketten. Alle bisherigen Immunfixationstets ergaben keinen Anhalt für irgendwelche Auffälligkeiten, weder in den Globulinen noch in den Leichtketten. Mein Arzt meinte, dass sich dies aber zu Ungunsten ändern könnte, wedhalb er zu den unten genannten Blutwerten jetzt nochmals einen Immunfixationstest bei mir durchgeführt hat. Ergebnis bekomme ich kommende Woche. Vor Aufregung konnte ich heute die ganze Nacht nicht schlafen

Blutwerte großes, kleines und Differenzialblutbild: alle Werte in der Norm, kein Wert "am Rand"

Die Probleme:

Blutsenkungsgeschwindigkeit: 30 in 1 Stunde und 59 in 2 Stunden (was ja auch ein Hinweis darauf sein kann, dass die Globuline verrückt spielen)

Albumin 57,6. (55.1-67,0)

A1 2,7 (2,9-5,3)

A2 7,4 (7,2-11,2)

Beta 8,9 (8,4 -13,7)

Gamma 23,4 ( 10,5-19,8

IGA kleiner als 0,10 selektiver IGA Mangel
(0,7-4,0)

IGG 18,6 (7-16)

IGM 1,34 (0,4-2,3)

IGE 2,00. (100)

IGG1 14 hoch ( 2,8. -8

IGG2 5,5 (1,15-5,7)

IGG3 1,0 (0,24-1,25)

IGG 4 0,170 (0,05-1,25)

Bin total verzweifelt

Was meint Ihr dazu ? Mein Onkologe meint dass die neuen Tests jetzt zeigen werden ob ich MGUS habe

Traurige Grüße Markus

• Markus44Freiburg

Diagnose MGUS gestellt heute durch Onkologie!

Freies Kappa Serum 24,2 (3,3 - 19,4)

Freies Lambda Serum 11,6 (5,7-26,3)

Ratio 2,09 (0,26 bis 1,65)

Keine Eiweiße im Urin

Protein-Kreatinin Quotient ok

Alle Blutwerte großes Blutbild normal

Text des Labors;

Deutliche, in der Hauptsache polypklonale IGG Vermehrung bei IGA Defektproteinämie. Kompensatorische IGG Vermehrung? Mehr als Nebenbefund darüber hinaus Nachweis einer minimal ausgeprägten monoklonalen IGG Teil Fraktion vom Kappatyp im Gamma 2 Bereich mit hier dezenter stufenartiger Deformierung Der GammaZacke Der Serumselektrophorese. Ebenfalls reaktiver Befund im Rahmen des I G A mangels? Keine Vermehrung so genannter akute Phase Proteine. Verlaufskontrolle in einem Jahr empfohlen!?

Ich habe also sicher MGUS meint mein Onkologe. Was meint ihr zu dieser Interpretation. Ich habe dann noch eine sehr wichtige Frage an euch: weshalb haben drei namhaften Kliniken und Ärzte noch im Jahr 2017 mir bescheinigt dass die immun Fixation negativ war und ich kein MGus habe !? Deshalb habe ich jetzt plötzlich MGUS? Können sich doch nicht alle geirrt haben!? grüße Markus

• joseph
• 

Hi Marcus

Komische Frage : lach nicht über meine Antwort . Gestern keine Beule im Auto , heute eine drin, wie kommt das, so klingt deine Frage

MGUS heisst noch lange nicht Myelom , der prozentuale Anteil der MGUS-ler die ein Myelom entwickeln ist gering , vorhanden, ja , aber gering

MGUS ist eine Vorstufe , ja , aber es kann 10---20 Jahre dauern bis sich was ausbrütet ......

Ich würd dem ganzen nicht alzu grosse Bedeutung geben und schön alle 6 Monate in Kontrolle gehen und das Leben geniessen

Joseph

• Markus44Freiburg

Danke für Deine Antwort Joseph.

Guck mal! 2015 wurden die leicht erhöhten Gammaglobuline entdeckt bei einer völlig anderen Routinekontrolle. Seit 2015 teste ich alle Eiweiße alle 3 Monate. Immer hieß es alles in Ordnung. Jetzt habe ich plötzlich MGUS. Das alles innerhalb von 2 Jahren !? Das finde ich einfach komisch !


Ich habe jetzt noch einen Termin in Myelomzentrum der Uni-Heidelberg erreichen können Anfang Februar. Ich möchte dort nochmals alles checken lassen und mich informieren. Was meinst Du dazu ?

Liebe Grüße Markus

• Ado

Hallo Markus.

Das Vorliegen einer MGUS ist sicher unschön, bedeutet allerdings auch noch keinen Grund zu großer Sorge. Es ist halt ein Laborbefund, der im Zeitverlauf kontrolliert werden sollte.

Die Chance, auf Grund irgendeiner anderen Krankheit oder einem schicksalhaften Ereignis aus der weltlichen Existenz geworfen zu werden, ist ungleich größer. Dieser Tage wiesen amerikanische Myelomforscher auf die beobachtbaren Unterschiede in den Progressions- und alternativen Sterbewahrscheinlichkeiten hin:
www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa1709974

Das ist die gute Nachricht. Die schlechte Nachricht lautet, dass bei dieser Untersuchung in der Kohorte mit den MGUS-Patienten eine signifikant geringere, durchschnittliche Überlebensdauer vorlag.

Aber das sind Statistiken, die der medizinischen Forschung helfen, sich aber nicht zur Vorhersage individueller Schicksale eignen. Wer macht sich z.B. schon ernstlich im Alltag Gedanken darüber, dass es fast drei mal so wahrscheinlich ist, im Vergleich zum Tod durch Verkehrsunfall im nächsten Jahr durch eigene Hand zu sterben.

Mit herzlichen Grüßen
Klaus