Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom

Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom (Plasmozytom, Morbus Kahler)
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Carfilzomib, Lenalidomid, Dextamthason, Revlimid

Antwort auf Carfilzomib, Lenalidomid, Dextamthason, Revlimid
25 Jan 2024 12:22
Letzte Änderung: 25 Jan 2024 12:29 von miregal.

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Antwort auf Carfilzomib, Lenalidomid, Dextamthason, Revlimid
25 Jan 2024 13:19
  • Callosum62
  • 91 Beiträge seit
    18. Sep 2023
Hallo, miregal,

danke für die Links. Tatsächlich hatte ich schon von den Celmods, also "Cereblon L3 Ligase Modulators gehört" - klingt fast so wie ein Zusatz für den Sporen-Antrieb bei Star-Trek Discovery (ja, ich bin ein Nerd). Aber eben unter dem Namen Mezigdomid, ist zwar auch ein Zungenbrecher, aber einfacher zu merken als das "Star-Trek Shuttle" CC92480. Ist dann ja wohl zusammen mit Dexa auch gut, eben so wie Lenalidomid oder Pomalidomid und auf jeden Fall eine Alternative. Am 28.02.2023 gab es da mal von den Heidelbergern, genauer gesagt von Dr. Raphael Lutz, einen Vortrag dazu, mit dem Titel "Neue Medikamente jenseits der Immuntherapie". Hatte ich komplett vergessen.

Den Artikel zu den CDK-6 Hemmern von der Charité kannte ich schon. Das Zeug hilft den MM-Zellen wohl, Resistenzen zu entwickeln. Spannende Sache, mit der Hemmung von CDK-6 die entstandene Resistenz der MM-Zellen gegen Lenalidomid rückgängig zu machen. In der Studie wird ja beschrieben, dass das in der Zellkultur und im Tiermodell funktioniert hat und die CDK-6 Hemmer auch schon für einige Brustkrebs-Behandlungen zugelassen sind. Teuer sollen die ja auch nicht sein, soweit ich weiß. Allerdings habe ich noch nichts von einer Phase-II oder Phase-III Studie gehört bei der Behandlung des MM gehört, und das sind ja die Voraussetzungen für eine Zulassung. Aber vielleicht läuft das gerade im großen Hintergrundrauschen der vielfältigen Forschungsansätze. Bis dahin müsste man das Zeug vielleicht in einer Nacht- und Nebelaktion im Brustkrebszentrum mopsen, um es zu bekommen ;)
Auf jeden Fall mal vielen Dank und die Reminder. Es gibt in den letzten Jahren so viele neue Infos zu MM-Medis, dass ich da immer mal wieder den Überblick verliere, da hilft der Austausch hier schon sehr. Ich merke mir das immer am besten, wenn ich einen MM-Kollegen kenne, der bestimmte Medis oder Medikamentenkombinationen bekommen hat. Oder eben selbst was bekomme. Mezigdomid und CDK-6-Hemmer waren bisher noch nicht dabei, mal abwarten...

Folge Deinem Herzen, aber vergiss dabei nicht, Dein Hirn mitzunehmen.
(Alfred Adler)

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Antwort auf Carfilzomib, Lenalidomid, Dextamthason, Revlimid
27 Jan 2024 14:41
  • Sunny
  • 116 Beiträge seit
    07. Jan 2024
Hallo Callosum,
sorry, dass ich so lange nicht geantwortet habe, aber die letzten Tage waren sehr anstrengend und ich hatte einfach keine Kraft zu schreiben.

Erst mal vielen Dank für deine Antwort, ich liebe ausführliche Antworten, von mir aus kann sie gerne so lang sein oder auch noch länger :-).

Ich habe es endlich geschafft den Krankheits- und den Therapieverlauf ins Profil zu schreiben – sollte da was fehlen oder etwas zu viel sein, wäre ich dankbar, wenn man mir das mitteilt. Dort kannst du lesen, dass mein Mann bereits vor fast fünf Jahren zwei Hochdosistherapien/Stammzellentransplantationen hatte.

Die Therapie ist nun doch anders als noch vor ein paar Wochen angedacht. Mein Mann bekommt stattdessen die DKd, also Carfilzomib, Dextamethason, Daratumaumab. Die ersten beiden Behandlungen hat er bereits hinter sich und außer einem etwas leicht geröteten, aufgedunsenen Gesicht, vor allem die Wangen und um die Augen herum und der üblichen Müdigkeit geht es ihm gut. Heute ist auch das erste Mal seit langem, dass seine Hände nicht mehr zittern, was wahrscheinlich daran liegt, dass er seit Anfang des Jahres keine Pomalidomid-Tabletten mehr nimmt und diese Nebenwirkung nachgelassen hat.

Nun zur inneren Haltung: Ich kann gut verstehen, dass du das Wort „Gift“ nicht magst, es beziehungsweise sehr negativ behaftet siehst. Ich Grunde gebe ich dir recht, aber man kann das Ganze auch von einer anderen Seite betrachten. Die Chemo, die ich manchmal Gift nenne, tötet gesunde Zellen, aber genau dieses Gift ist es, was auch die Krebszellen tötet und damit hilft zu überleben. Deswegen ist der Ausdruck Gift für mich eigentlich ein Wort, das ich ‚manchmal‘ schon als hilfreich empfinde, denn es sagt ohne Beschönigung und zwar so, dass jeder also auch ein Laie sofort versteht, was durch die Chemo passiert - nämlich, dass der Krebs getötet wird.

Du siehst, ich sehe die Medikamente auf jeden Fall als Partner im Kampf ums Überleben an, aber das ändert nichts daran, dass ich manchmal Angst habe, vor allem wenn mit neuen Wirkstoffen behandelt wird, von denen man nicht weiß, wie sie sich auswirken werden. Wie ich diese Wirkstoffe nenne, hat darauf keine Auswirkung.

Du kennst mich nicht und daher ist dein Einwand vollkommen berechtigt, denn bei Menschen mit negativer Grundeinstellung kann das durchaus auch negative Auswirkungen haben und dann ist es auf jeden Fall besser von schlauen Medis zu sprechen.

Wir sind aber beide alles andere als das und jeder, der uns kennt, bewundert uns dafür, dass wir uns trotz allen Widrigkeiten unsere Fröhlichkeit, das Lachen und die Liebe zum Leben nicht haben nehmen lassen. Wir leben nun schon seit über 5 Jahren mit diesem Mistkrebs und haben nicht vor uns davon in die Knie zwingen zu lassen, sondern wir wollen zusammen alt werden und noch in 20 Jahren auf einer Bank in unserem Dorf sitzen und den Sonnenuntergang genießen.

So, das musste auch mal gesagt werden, nicht nur immer Fakten und schlimme Dinge :-).

LG Sunny

Genieße deine Zeit, denn du lebst jetzt und heute. Morgen kannst du gestern nicht nachholen und später kommt früher als du denkst.

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