Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom

Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom (Plasmozytom, Morbus Kahler)
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Carfilzomib, Lenalidomid, Dextamthason, Revlimid

Betreff: Carfilzomib, Lenalidomid, Dextamthason, Revlimid
23 Jan 2024 01:32
  • Sunny
  • 116 Beiträge seit
    07. Jan 2024
Hallo zusammen, nachdem die Erhaltungs-Chemo meines Mannes seit dem Krankenhausaufenthalt wegen seines schlechten Allgemeinzustandes ausgesetzt wurde, uns schon vorher gesagt wurde, dass die bisherige Therapie nicht mehr wirksam ist und höchstwahrscheinlich umgestellt werden muss, haben wir nun Gewissheit. Die Leichtketten und der Quotient haben sich wieder verdoppelt und nun soll er bereits diese Woche zur neuen Therapie: 3 Wochen lang an zwei aufeinanderfolgenden Tagen Carfilzomib, Lenalidomid, Dextamethason und Revlimid, dann eine Woche Pause und dann wieder von vorne.
Ich mach mir ein wenig Sorgen wegen seiner Vorgeschichte mit Nierenproblemen, Vorhofflimmern und mehreren Lungenentzündungen. Hat jemand von euch die gleiche Therapie und kann mir berichten, wie es ihm damit geht?

LG, Sunny

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Antwort auf Carfilzomib, Lenalidomid, Dextamthason, Revlimid
23 Jan 2024 08:38
  • Doris2460
  • 313 Beiträge seit
    13. Aug 2022
Hallo Sunny,

das war meine Erstlinientherapie im Rahmen einer Studie, und hat richtig gut gewirkt.

Was ich allerdings gar nicht verstehe ist, warum Lenalidomid und Revlimid? Lenalidomid ist doch dass Generika von Revlimid, dass ist doch doppelt gemoppelt? Da würde ich auf alle Fälle nachhaken.

Ich habe am Anfang Revlimid bekommen dass wurde dann auf Lenalidomid umgestellt.

Alles Gute

Doris
Das Leben geht weiter, selbst wenn es humpelt

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Antwort auf Carfilzomib, Lenalidomid, Dextamthason, Revlimid
23 Jan 2024 09:43
  • Sunny
  • 116 Beiträge seit
    07. Jan 2024
Hallo Doris, wahrscheinlich hast du recht mit deinem Einwand und mein Mann hat sich das beim Arztgespräch nur so notiert, um zu wissen wobei es sich darum handelt. Am Donnerstag gehts los und da ist ja immer vorher noch ein Arztgespräch, da werden wir auf nochmal genau nachfragen. Es tut auf jeden Fall gut zu lesen, dass es dir gut dabei ging. Mir machen vor allem die kardiologische Vorgeschichte und die häufigen Nierenprobleme Sorge und da scheint Carfilzomib nicht ohne zu sein.

LG, Sunny

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Antwort auf Carfilzomib, Lenalidomid, Dextamthason, Revlimid
23 Jan 2024 10:10
  • Jockel258
  • Jockel258s Avatar
  • 292 Beiträge seit
    22. Sep 2022
Hallo Sunny,
diese Therapie hatte ich 2022 ca ein halbes Jahr lang, allerdings wurde Revlimid (Lenalidomid) durch Imnovid (Pomalidomid) ersetzt. Beide sind ja Derivate von Thalidomid, dem früheren Contergan. Diese Änderung musste allerdings von der Krankenkasse genehmigt werden, da diese Kombi in Deutschland so nicht zugelassen ist.
Diese Therapie war die erste, die überhaupt bei mir gewirkt hat, allerdings gingen die Leichtketten sofort wieder hoch, sobald wir mal zwei oder drei Wochen wegen irgendwelcher Infektionen Pause gemacht haben.
Letztes Jahr hatte ich dann Carfezomib neben Talquetamab als Überbrückungstherapie vor den CarT-Zellen.

Liebe Grüße, Jockel

Wer Tippfehler findet, darf sie behalten

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Antwort auf Carfilzomib, Lenalidomid, Dextamthason, Revlimid
23 Jan 2024 10:15
  • Callosum62
  • 91 Beiträge seit
    18. Sep 2023
Hallo, Sunny,

die Medikamentenkombination, von der Du sprichst, nennt sich auch KR-d (früher KRD) und ist nach meiner Kenntnis gut etabliert in der Behandlung des MM, nicht nur als Induktionstherapie, sondern auch in der Zweitlinienbehandlung nach einem Rezidiv. D.h. es gibt viel Erfahrung damit.
Doris hat recht, Revlimid und Lenalidomid sind chemisch dasselbe, Lenalidomid ist der Wirkstoff, Revlimid nur EIN Handelsname (früher gab es nur Revlimid, heute alle möglichen Generika, also viel billigere Sorten davon, wie z.B. Lenalidomid-Mylan, -Aristo, -Zentiva usw. habe ich alle schon genommen). Von daher gehe ich davon aus, dass es nur 3 Medikamente sind, die Dein Mann bekommen soll. Einige MM-Kollegen von mir haben in der Zweitlinie nur KR ohne das Dexamethason bekommen, das geht wohl im Einzelfall auch, wenn das Dexa zu viele Nebenwirkungen macht. Da sind die Ärzte grundsätzlich heutzutage wohl auch großzügiger mit der Anpassung der Dexa-Dosis geworden, weil Studien gezeigt haben, dass eine Dosisreduktion oder Dexa-Pause die Wirkungsweise der anderen Medis nicht so stark beeinträchtigt, wie gedacht. In der SHG MM-Österreich hält eine Frau Dr. Eva Autzinger hier gescheite Vorträge. Dexamethason ist 30 mal wirkstärker als Cortison, Nebenwirkungen können z.B. Blutdruckerhöhungen und auch eine höhere Infektionsgefahr sein, das wäre für Deinen Mann nicht so gut.
Ich habe denselben Zyklus, also KR-d zwei Tage die Woche für drei Wochen, dann eine Woche Pause, 1 1/2 Jahre bekommen und gut vertragen. Meine Niere war vorher auch nicht unbedingt die Beste. Aber: Diese Medikamentenkombination war in der Lage, mein MM sehr gut zum Stillstand zu bringen, ich würde sogar sagen, das mir das Zeug mein Leben gerettet hat.
Wenn die MM-relevanten Werte Deines Mannes wirklich so schlecht sind, dann werden wohl die "Nebenwirkungen" des MM irgendwann sehr viel schlimmere Folgen haben, als nichts zu tun. Ein Risiko verbleibt natürlich bei jeder neuen Behandlung, denn soweit sind die Ärzte noch nicht, als das sie im Einzelfall vorhersagen könnten, ob die Medis bei einem individuellen MM überhaupt wirken oder welche Nebenwirkungen auftreten werden (gut, sie arbeiten dran, das nennt sich dann molekulare Diagnostik). Für mich sieht die MM-Behandlung daher immer noch ein wenig nach der Dr. House-Methode aus, also Versuch und Irrtum. Bei mir fing es vor 6 1/2 Jahren an mit VR-d, also Velcade, Revlimid, Dexamethason. Hat gar nichts gebracht, leider haben die das erst nach 3 Monaten gemerkt, da waren dann schon ein paar Deckenplatten meiner Wirbel zusätzlich eingekracht.
Ich denke, das einzige, was wir MMler tun können, wenn eine neue Behandlungsmethode für das MM ausprobiert werden muss, ist, das wachsam zu beobachten und im Zweifelsfall ZEITNAH Alarm zu geben. Das habe ich damals nicht gewusst und habe zu lange abgewartet, das würde ich heute anders machen.

Für die Behandlung Deines Mannes wünsche ich alles erdenklich Gute...

Folge Deinem Herzen, aber vergiss dabei nicht, Dein Hirn mitzunehmen.
(Alfred Adler)

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Antwort auf Carfilzomib, Lenalidomid, Dextamthason, Revlimid
23 Jan 2024 13:52
  • Sunny
  • 116 Beiträge seit
    07. Jan 2024
Hallo Jockel, ich kann mir die ganzen unterschiedlichen Therapien und Medikamente/Wirkstoffe nicht mehr merken und in die richtige Reihenfolge bringen. Ich informiere mich immer über den aktuellen Stand und die verschiedenen Möglichkeiten und Wirkstoffe der Therapie und kurz nachdem wir uns entschieden haben, verschwindet das im Nirwana meines Gedächtnis. Vielleicht ist das eine Art Schutzmechanismus, weil ich sonst ständig daran denken muss. Dafür bin ich zuständig für alles andere drumherum was Ernährung, Organisatorisches und alles was ihm guttut betrifft und da vergesse ich auch nichts 😁.

Stimmt, das ist diese KRd-Therapie, die wurde meinem Mann vor knapp einem Dreivierteljahr schon mal angeraten, weil sie sehr gut wirkt. Er hat sich aber für die andere Variante entschieden, die nur einmal im Monat gegeben wurde und damit eine höhere Lebensqualität bot. Es ist nicht so einfach Therapie und Arbeit unter einen Hut zu bringen und er hofft, das auch mit der neuen Therapie noch zu können.

Es macht Mut zu lesen, dass es dir gut damit ging, aber warum wurde sie nur ein halbes Jahr gegeben, wenn sie so prima wirkte?

LG Sunny

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