Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom

Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom (Plasmozytom, Morbus Kahler)
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Revlimid

Antwort auf Revlimid
16 Mär 2024 09:44
  • Johannes1956
  • Johannes1956s Avatar
  • 126 Beiträge seit
    29. Apr 2023
Mein Kenntnisstand zu Revlimid. Ursprünglich war ich vorgesehen für die Teilnahme an der Magnetis MM7 Studie, in der Patienten nach HD/aSZT mit bispezifischen Antikörpern gegen Revlimid untersucht werden. Studiendauer 7 Jahre. Ich wurde wegen zu guter Prognose ausgeschieden (man braucht ja Patienten, die im Beobachtungszeitraum wahrscheinlich einen Rückfall haben, um zu sehen, ob dieser mit den bispezifischen Antikörpern später oder gar nicht kommt.

Also bekomme ich jetzt die einzige zugelassene Erhaltungstherapie nach Erstbehandlung, Revlimid, in der Dosis 10mg und mit dem Schema 21 Tabletten, dann eine Woche Pause, danach wieder die 21 Tabletten.

Die eine Woche Pause ist wichtig, damit sich das Blutbild wieder erholen kann. Impfungen sollen am Anfang der Pause durchgeführt werden, damit sie gut wirken.

Diese Erhaltungstherapie soll bis zum Rückfall oder Tod genommen werden.

Bei Rückfall ist bei mir aus heutiger Sicht eine CAR - T Zell Infusion geplant, so sich nicht eine noch bessere Option eröffnet.

Mit erniedrigten Erys und Hb Werten habe ich gelernt zu leben. Wichtig ist, möglichst viel in Bewegung zu bleiben.

Johannes

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Antwort auf Revlimid
20 Mär 2024 15:36
  • daw
  • 67 Beiträge seit
    24. Apr 2020
Also die Pause ist nicht wichtig. Die Zulassungstudie wurde mit einer täglichen Einnahme durchgeführt - ohne Pause. Das kannst Du selbst nachlesen. Schaue Dir einfach den Beipackzettel an. Da steht als Erhaltungsbehandlung 10mg tgl. - ohne Pause. Bei Verträglichkeit kann die Dosis auf 15mg tgl. erhöht werden. Ich nehme schon seit 6 Monaten jetzt 15mg tgl. ein. Ohne nennenswerte Nebenwirkungen. Auch das Blutbild ist ok. Gerade heute erst wieder getestet. Die Pause von 7 Tagen kann man machen, wenn man Nebenwirkungen hat. Wobei nicht klar ist, ob eine Dosisreduktion statt Pause besser ist. Dazu konnte ich in Studien nichts finden.

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Antwort auf Revlimid
20 Mär 2024 15:51
  • Franziska123
  • Franziska123s Avatar
  • 487 Beiträge seit
    08. Aug 2018
Hallo

Da es meiner Mutter komischerweise in den Pausen nicht gut geht fragten wir,ob man nicht durchgehend nehmen könnte? NEIN, auf gar keinen Fall. Das Risiko eines Zweittumors wäre groß, z. B. Plasmazellleukämie. Seit den Leitlinien die Pause von 7 Tagen einzuhalten wäre es dazu weniger gekommen. Die Pause wäre sehr wichtig.
Hat das jemand auch, das es in der Pause nicht so gut ist? Sobald Sie wieder anfängt geht es Ihr 1- 2Tage dann wieder ganz gut. Vielleicht Abhängigkeit und der Körper braucht das? Oder überschiessende Reaktionen des Imunsystems? Komisch alles. So war das mit 3x die Woche Dexa (4,4,2 mg)nicht. Vielleicht weiss jemand was? Zur Zeit Juckreiz, obwohl das fast nie vorgekommen ist.

Viele Grüße

Jeanny

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Antwort auf Revlimid
20 Mär 2024 16:14
  • daw
  • 67 Beiträge seit
    24. Apr 2020
Also das mit den Zweitkrebsen solltest Du jetzt nicht so eng sehen. Ja, Lenalidomid erhöht das Risiko von Zweitkrebsen. Die Dosis ist aber hier nicht entscheidend für das Auftreten. Ich hatte eine Studie gefunden, bei der 5mg mit 25mg Erhaltung verglichen wurde. Nebenwirkungsrate und Zweitkrebse waren vergleichbar. Von daher gehe ich davon aus, dass das Risiko eines Zweitkrebses bei dauerhafter Einnahme nicht statistisch signifikant höher ist. Ich lasse mich da aber gerne von einer andern Meinung überzeugen. Hat jemand eine Studie zur Hand?
Hier mal die Studie die ich meine:
www.uniklinik-duesseldorf.de/patienten-b...lom/lena-main-studie
Bis dahin halte ich mich an die Empfehlung der Zulassung durch die EMA, an den Beipackzettel und an die Verordnung durch meine Onkologin.

Zitat":Lenalidomid-Erhaltungstherapie nach autologer Stammzelltransplantation: Initial werden für 28 Tage jeweils kontinuierlich 1x täglich 10 mg Lenalidomid oral eingenommen. Nach 3 Zyklen (28-Tage Rhythmus) kann die Dosis auf bis zu 15 mg Lenalidomid täglich erhöht werden. Für Dosisanpassungen können detaillierte Dosierungsschemata der Fachinformation entnommen werden." Quelle: www.gelbe-liste.de/wirkstoffe/Lenalidomid_49776#

Übrigens habe ich mir eben nochmal die Leitlinie durchgelesen. Eine Dosierung oder Pause steht da nicht drin.
www.leitlinienprogramm-onkologie.de/file..._Langversion_1.0.pdf
Wenn ich das was überlesen haben sollte, bitte kurz Rückinfo mit der Seitenzahl. Ich bin ja auch nicht unfehlbar.

Übrigens, ich kenne jetzt schon zig Leute, die eine Lenalidomid-Erhaltung bekommen. Alle nehmen das täglich ohne Pause ein.
Meine Onkologin sagte damals, man kann eine Pause machen, muss man aber nicht. Das gleiche hat man mir in Würzburg gesagt, als ich zur Zweitmeinung da war.
Es hängt halt davon ab, ob man Lenalidomid verträgt. Wenn die Nebenwirkungen zu stark werden, dann kann eine Pause sinnvoll sein - oder eben eine Dosisreduktion.
Wenn Du Dir aber die von mir oben verlinkte Studie anschaust, dann kann ich das kurz so zusammenfassen: Viel hilft viel und verlängert das Leben.

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Antwort auf Revlimid
20 Mär 2024 16:26
  • daw
  • 67 Beiträge seit
    24. Apr 2020
Thema Juckreiz:
Hatte ich zu Beginn der Behandlung ganz stark. Ich habe dann immer Tavigil-Tabletten eingenommen. Aber nur die ersten 3 Wochen.
Seitdem hat sich der Körper daran gewöhnt. Auch die Erhöhung von 10 auf 15mg hat keinen Juckreiz mehr ausgelöst.
Möglicherweise kommt dieser aber auch durch Zusatzstoffe. Lass ein Präparat von einer anderen Firma aufschreiben. Ich habe das auch mal verglichen:

Von Fa. BETA
15 mg Lenalidomid
199,3 mg Lactose
+ Cellulose, mikrokristalline
+ Croscarmellose natrium
+ Magnesium stearat (pflanzlich)
+ Gelatine
+ Titandioxid
+ Indigocarmin
+ Drucktinte, propylenglycolhaltig

von Fa. Basics
15 mg Lenalidomid
+ Lactose-1-Wasser
210 mg Lactose
+ Cellulose, mikrokristalline
+ Croscarmellose natrium
+ Magnesium stearat (pflanzlich)
+ Titandioxid
+ Indigocarmin
+ Gelatine
+ Drucktinte

Von Ratiopharm
18,15 mg Lenalidomid hydrochlorid-1-Wasser
15 mg Lenalidomid
+ Siliciumdioxid, hochdisperses
+ Cellulose, mikrokristalline
+ Croscarmellose natrium
+ Talkum
+ Gelatine
+ Titandioxid
+ Indigocarmin
+ Drucktinte, schwarz, propylenglycolhaltig

Von Al
Von AL
15 mg Lenalidomid
120 mg Lactose
+ Cellulose, mikrokristalline
+ Croscarmellose natrium
+ Magnesium stearat (pflanzlich)
+ Eisen(II,III)-oxid
+ Eisen(III)-oxid
+ Eisen(III)-oxidhydrat, schwarz
+ Titandioxid
+ Gelatine
+ Drucktinte, schwarz, propylenglycolhaltig

Das war jetzt nur eine Auswahl. Die Pillen sind also nachweislich nicht alle gleich. Bspl. das von Ratiopharm beinhaltet keine Laktose. Wenn das Präparat einer Firma nicht vertragen wird, dann lohnt es, das Präparat zu wechseln.
Von der Wirkung her, sollten alle Produkte aber gleichwertig sein.

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Antwort auf Revlimid
20 Mär 2024 19:53
  • Doris2460
  • 313 Beiträge seit
    13. Aug 2022
Ich kenne auch nur die Aussage von div. Ärzten und Professoren, in der Erhaltungstherapie nimmt man, wenn man es verträgt täglich ohne Pause.

Doris
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