Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom

Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom (Plasmozytom, Morbus Kahler)
Online-Netzwerk für Patienten/-innen und Angehörige

Ich bin jetzt auch da

Antwort auf Ich bin jetzt auch da
18 Nov 2020 10:40
  • Mapoli
  • Mapolis Avatar Moderator
  • 1428 Beiträge seit
    17. Jun 2011
Hallo Nadine,

es ist sicher gut, dass Du zur Zeit krank geschrieben bist, um Deine Untersuchungen nicht zu gefährden und erst mal einen klaren Kopf zu bekommen. Wir MM Patienten müssen gerade jetzt, in Coronazeiten, besonders aufpassen, ohne aber in Panik zu verfallen. Kita ist ein sensibler Bereich, da macht es Sinn, die Untersuchungen abzuwarten und den Rat des Hämatoonkologen einzuholen, wie weit Du in dem Bereich in Gefahr bist.

Würzburg ist eine sehr gute Wahl! Ich habe dort zweimal meine Stammzelltransplantation bekommen und würde immer wieder so entscheiden, obwohl es für mich eine sehr weite Anfahrt ist. Ambulant werde ich hier vor Ort behandelt, der Arzt spricht sich mit dem Professor in Würzburg ab. Am Samstag findet ein online-Seminar aus der Uniklinik Würzburg statt, vielleicht wäre das etwas für Dich. Schau mal unter "Veranstaltungen". Die Anmeldefrist ist zwar schon vorbei, aber wenn Du erklärst, dass Du erst neu diagnostiziert bist, können sie Dich vielleicht noch dazu nehmen. Du kannst Dir aber auch hier www.myelom.org/grundlagen/weitere-inform...-patiententagen.html die Videos von früheren Veranstaltungen ansehen. Ulm hat auch einen guten Ruf, ich habe aber selbst keine Erfahrung dort.

Liebe Grüße

Ma

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Antwort auf Ich bin jetzt auch da
18 Nov 2020 14:01
  • Frau Holle
  • Frau Holles Avatar
  • 87 Beiträge seit
    15. Nov 2020
Danke für die Info`s!
Werd ich mir anschauen!

Viva la vida!

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Antwort auf Ich bin jetzt auch da
17 Dez 2020 19:49
  • sautermathiszh
  • sautermathiszhs Avatar
  • 33 Beiträge seit
    17. Dez 2020
Guten Abend liebe Leute

Ja, auch ich gehöre seit diesen Herbst in den Kreis der MM-Patienten. Bin männlich, 43, sportlich/schlank und fit, lebe in Zürich und bin da im Unispital.
Die Diagnose kam total überraschend.
Bei einem MRI des Rückens sah man, dass mein LWK2 hochinfiltriert ist. Es kamen dann unterschiedliche Untersuchungen wie PET/CT etc... Da wurde gesehen, dass ich noch weitere minimal kleine Punkte habe, bei einem weiteren MRT wurde dann wieder festgestellt, dass ein paar dieser Punkte wieder verschwanden. Die Hoffnung auf ein solitäres PZ war gross, doch heute hat mir das Tumorboard die Standarttherapie empfohlen.
Meine Laborwerte sind generell gut, habe eine leichte Kappa Freikettendominanz ca. 5%, beta2-Mikroglobuline 1.6mg/l, Knochenmark mit 2.4% Plasmazellen ohne Hinweis auf Klonalität, Zytogenetik bin ich niedrig-Risiko, keine Endorganschädigung, ISS und R-ISS: I
Es ist schon ein schlag ins Gesicht, man fühlt sich wohl, fit und gesund...und dann so was!

Gibt es hier Leute in meinem Alter, die mir ihre Erfahrungen mitteilen möchten? Egal was... ich bin über jede Information extrem dankbar.

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Antwort auf Ich bin jetzt auch da
17 Dez 2020 23:41
  • klein Grisu
  • klein Grisus Avatar Moderator
  • 425 Beiträge seit
    23. Dez 2016
Hallo sautermathiszh

Willkommen hier im Forum.

Ja das Bewältigen der Diagnose Krebs ist die erste Hürde die du zu nehmen hast. Das braucht seine Zeit und scheue dich nicht davor psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Ende 2016 hatte ich auch eine ähnliche Zufallsdiagnose mit 49. Auch mit einem mächtigen Herd und einer zweiten kleinen Osteolyse bei ansonsten moderaten Laborwerten.
Mir wurde ebenso eine systemische Therapie empfohlen. Begründet haben es die Ärzte wie folgt: Die Myelomzellen haben sich bereits im Körper verteilt, eine Strahlentherapie wirkt aber nur lokal an einer Stelle. Von daher ist das Risiko eines schnellen Rückfall hoch.
Ich habe mich dann auch für die Standardtherapie mit anschließender Stammzellentransplantaion entschieden. Die Therapie hat gut gewirkt , die Nebenwirkungen waren gut ertragbar und auch die abschließende Hochdosis-Chemo + SZT hat mich nicht so niedergeworfen wie befürchtet.
Die ganzen Details stehen hier im Thread ab Seite 1 ;-)

Heute 3 Jahre nach der Stammzellentransplantion gehts mir recht ordentlich. Die ein oder andere kleinere Einschränkung gibt es und meine frühere Leistungsfähigkeit habe ich nicht mehr ganz erreicht. Nochmal 150% geben zu können wie vorher, hab ich auch ehrlicherweise nie mehr versucht (die Prioritäten verschieben sich ...)
Ab und an habe ich mich im Nachhinein gefragt, ob es nicht doch besser gewesen wenn ich doch zuerst nur die Bestrahlung gemacht hätte. Es gibt gleich viele Gründe die dafür oder auch dagegen sprechen.

Für Dich und deine jetzige Situation noch ein Tip: Egal ob Bestrahlung oder system. Therapie, begleitend wirst Du eine Bisphosphonat-Therapie für die Knochen machen müssen. Da ist ein guter Gebisszustand unabdingbar. Geh zum Zahnarzt und lass deine Zähne kontrollieren und alles sanieren was in den nächsten Jahren zum Problem werden könnte.

Ich wünsch dir eine glückliches Händchen für Deine Therapieentscheidung

Sonnige Grüße

Markus
Letzte Änderung: 17 Dez 2020 23:44 von klein Grisu.

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Antwort auf Ich bin jetzt auch da
18 Dez 2020 09:28
  • sautermathiszh
  • sautermathiszhs Avatar
  • 33 Beiträge seit
    17. Dez 2020
Hallo Markus

Danke dir vielmals für deine schnelle Reaktion und für deine Tipps. Beim Psychoonkologe bin ich bereits, hatte da schon meine erste Sitzung.

Schön zu lesen, dass es dir gut geht. Ja, 150% musst du nicht mehr geben, wird wohl niemand von uns Erkrankten wieder geben können... ist auch nicht wichtig. Ich bin mir sicher, dass sich die Prioritäten in unser Leben verändern werden, so wie auch in meinem.

Ich wünsche dir weiterhin eine gute, gesunde, remissionsfreie Zeit und geniess die Festtage, soweit man kann.
Schöne Grüsse
Mathis

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Antwort auf Ich bin jetzt auch da
18 Dez 2020 13:54
  • chrism
  • 72 Beiträge seit
    10. Nov 2013
Hallo Mathis,

Ich möchte dir auch etwas Mut zusprechen.
Ich zähle auch (noch immer) zu den jungen Patienten. Habe meine Diagnose mit fast 32 Jahren erhalten und bin jetzt fast 40 Jahre alt. Ich hatte im Jahr 2013 meine Therapie inkl. autologer Stammzelltransplantation und Bestrahlungen und war in den ganzen Jahren seither in kompletter Remission. So langsam steigt mein M-Gradient wieder an, aber ansonsten sind alle Werte in der Norm und ich hoffe auf eine sehr langsame Entwicklung.

Die Diagnose war auch für mich ein Schock, war immer sportlich und gesund.
Hatte starke Probleme mit meinem Rücken, zunächst mit dem Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall, doch leider stellte sich im CT heraus, dass es sich nicht "nur" um einen Bandscheibenvorfall handelte, sondern meine komplette Wirbelsäule und das Becken von vielen Osteolysen durchsetzt war (und ist).

Meine Lebensqualität ist wahrscheinlich mit der Erkrankung sogar besser geworden, da ich mir seither mehr Zeit für mich nehme. Vorher war ich beruflich stark eingespannt, jetzt nimmt die Arbeit nur noch einen viel geringeren Stellenwert ein. Außerdem habe ich natürlich den Vorteil bereits seit 7 Jahren keinerlei Therapie mehr zu benötigen.
Natürlich ist die psychische Komponente belastend, allerdings habe ich gelernt gut damit zu leben. Ich kann jetzt jeden Tag genießen, den ich "gesund" erleben kann. Vor der Diagnose war dies selbstverständlich.

Ich wünsche dir alles Gute. Falls du weitere Fragen hast, kannst du diese auch gerne als persönliche Nachricht stellen.

Ich wünsche auch allen anderen, die dies lesen, eine schöne Weihnachtszeit und achtet auf euch und eure Gesundheit.

Liebe Grüße,
Christina

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