Panzytopenie, Blutwerte schon 3Monate schlecht

• SusiUndJakob

Hallo Joseph und Rudi,
heute wurde bei Susi eine Biopsie durchgeführt - sie mag sie überhaupt nicht. Morgen bekommen wir schon die ersten Ergebnisse.
Womit ich nichts anfangen kann sind "relative Eosinophilie" und "toxische Granulation" im Blutbefund. Im Internet finde ich auch nichts für mich Verständliches.
Nochmals vielen Dank für eure Hilfe
Liebe Grüße
Jakob

• joseph
• 

Hi Jakob

Ich musste auch nachsehen im Internet

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Was bedeuten erhöhte/erniedrigte Eosinophilen-Werte?

Eine Erhöhung der Eosinophilen wird als „Eosinophilie“ bezeichnet. Diese findet man bei:

Abklingen akuter Infektionen (wird als die „Morgenröte“ der Heilung bezeichnet),
parasitären Erkrankungen (unter anderem Bandwürmer, Trichinose, Läuse, Wanzen),
allergischen Erkrankungen,
Autoimmunerkrankungen,
bestimmten Leukämien als Begleitreaktion.

Eine Erniedrigung der Eosinophilen (der Begriff „Eosinopenie“ ist ungebräuchlich) findet man bei:

Knochenmarkschädigungen,
Nebennierenrindenüberfunktion,
Einnahme bestimmter Medikamente.

www.gesundheit.gv.at/Portal.Node/ghp/pub...bild_12_EOS1_HK.html

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Auffälligkeiten der neutrophilen Granulozyten:

Toxische Granulation: große dunkelblaue Granula im Zytoplasma, Hinweis auf Infektion, chemische oder andere Gifte


Segmentkerniger neutrophiler Granulozyt mit toxischer Granulierung

Vakuolisierung: erscheinen als große Löcher im Zytoplasma, sind oft mit toxischer Granulation assoziiert
Döhle-Körper: unregelmäßige grau-grüne Einschlüsse im Zytoplasma, häufig mit toxischer Granulation assoziiert, Bei Verbrennungen, akuten systemischen Infektionen, Exposition gegenüber zytotoxischen Substanzen (z.B. Chemotherapie)
Auer-Körper: Stabförmige pink oder rote Einschlüsse im Zytoplasma in Blasten oder anderen sehr unreifen Zellen; Hinweis auf myeloische Leukämie
Hypersegmentierung: 6 odere mehr Kernsegmente in einer Zelle, meist assoziiert mit VitaminB12- oder Folsäuremangel
Pelger Huet-Anomalie, seltene angeborene Auffälligkeit, die reifen neutrophilen Granulozyten haben nur 2 Kernsegmente (heterozygote Form) oder nur einen Kern (homozygote Form). Davon sind Pseudo-Pelger abzugrenzen, die im Rahmen einer hämatologischen Erkrankung eine Störung der Segmentierung des Kernes zeigen.

Eosinophile (eosinophile Granulozyten) haben 2 bis 3 Kernsegmente. Eine starke relative und absolute Vermehrung der eosinophilen Granulozyten sieht man bei Parasiteninfektionen und bei Allergie.

www.labtestsonline.de/tests/blutausstrich.html?tab=3

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Der Onkologe sucht irgendwas in den Granulozyten, ob nun eine Infektion oder der Einfluss der Chemo oder Allergie ........ und..... oder ......... vorliegt, muss er klären

Liebe Grüsse

Joseph

• SusiUndJakob

Hallo liebe Forumsteilnehmer,
vielen Dank Josef für deine Begriffserklärungen ( "relative Eosinophilie" und "toxische Granulation").
Heute haben wir den Biopsie-Befund bekommen, morgen ist Besprechung mit unserer Onkologien. 10% Myelomzellen sind vorhanden - Lambda-Leichtketten.

Beckenkammbiopsie:
Microskopie:KM normozellulär, Erythrozytopoese gut entwickelt, ausreifend, gelegentlich zeigen Normoblasten geringe Kernentrundungen. Myelopoese gut entwickelt, ausreifend, gelegentlich zeigen Normoblasten geringe Kernentrundungen.Myelopoese gut entwickelt, ausreifend. Megakaryozyten regelmäßig eingelagert, zeigen große, mehrfach gelappte Zellkerne und breite eosinophile Zytoplasmasäume.
Auffällig ist eine fleckenförmige Infiltration durch atypische Plasmazellen, zeigen vergrößerte, etwas unregelmäßig konfigurierte Zellkerne mit vergröbertem Chromatin. Mitunter auch kleine Nuldeolen. Die Zytoplasmasäume recht breit basophil, zipfelig ausgezogen.
Immunmorphologisch sind diese Plasmazellen CD138 Positiv und Zyklin-D-1 positiv, sie epxrimieren monotypisch Lambda-Leichtketten. Keine Vermehrung CD34 positiver blastärer Zellen. CD71 zeigt die recht gut entwickelte Erythrozytopoese, CD61 hebt Megakaryozyten hervor.
Gehalt versilberbarer Fasern im Normbereich, Sideringehalt mäßiggradig gesteigert.
Diagnose: Normozelluläres KM mit (geschätzt) 10% atypischer Zyklin-D-1 positiver, Lambda-Leichtketten restringierter Plasmazellen. Resthämatopoese ist ausreifend, ohne markante Dysplasie, keine Blastzellvermehrung.

Die Werte für IgG und FLK-Lambda sind durch Chemo gefallen (2x4Wochen Valcade+Cyclophosphamid+Dexa,1x 21Tage Rd und 1x8Tage Rd) gesunken, 2180 -> 1380mg/dl, 77,8 -> 33.
Blutwerte nach wie vor schlecht Leuko 1,6 G/l, Hgb 10g/dl, Thrombos 12 G/l, CRP 2,4.
Wie bekommen wir die Blutwerte in den Griff?
Susi hat noch die 2.Hälfte der Stammzellen von 2011; wäre nur eine Gabe der Stammzellen ohne HD-Chemo eine Möglichkeit?
Revlimid ist wegen der niedrigen Leukos und Thrombos noch keine Option.
Nur Warten und Blut-, Trombostransfusionen und Leukos-Spritzen ist schlimm.
Rudi, MDS kann man vermutlich lt Befund ausschließen
Recht liebe Grüße
Susi + Jakob

• SusiUndJakob

Hallo liebe Forumsteilnehmer,
am Freitag war unser Gespräch mit Onkologin. Es besteht eine ITP (Immunthrombozytopenie) - das KM bildet die Thrombos, das Immunsystem arbeitet dagegen. Susi bekommt nächste Woche an 2 Tagen intravenöse Immunglobuline + Dexa. Wegen der Blutwerte (schon 4 Monate im Keller) noch keine Chemo.
Ganz wichtig scheint mir die Möglichkeit: Stammzellenrückgabe ohne vorheriger Hochdosischemo (Susi hat noch Stammzellen aus 2013).

Rudi schreibt:
Es kommt vor, dass bei etlichen Vortherapien bzw. Rezidivtherapien die Blutbildung nicht mehr richtig in Gang kommt und man nicht mehr weitertherapieren kann. Für diesen Fall will man noch Stammzellen sammeln und dann zur Verfügung haben. Man gibt dann Stammzellen zurück unter nur ganz leichter Chemo um die zögerliche Blutbildung wieder anzukurbeln.
Wenn, die Würzburger das jetzt schon vorkalkulieren, dann wissen die mehr als wir, aus der Erfahrung heraus von vielen Fällen.
Nach meiner 3. Autologen könnte es z.B. vorkommen, dass sich die Blutwerte ( Leukos. HB und Trombos) nicht mehr richtig in den normbereich zurückbilden und dauerhaft erniedrigt bleiben.
Jede weitere Therapie wäre dann schwierig oder sogar unmöglich, weil dann die Werte sofort beim ersten Zyklus untragbar in den Keller gehen würden und Komplikationen auftreten würden.
In diesem Fall würde man zusätzlich vorher noch, ich sage jetzt mal "booster -stammzellen" geben ( wenn noch vorhanden) um zusätzliche Blutzellen zu produzieren und die Werte für HB, Trombos und Leukos u.s.w. zu verbessern und wieder in Richtung Normwerte zu bringen.
Davon habe ich jetzt auch zum ersten mal gehört, dass man auch Stammzellen zurück gibt ohne vorige HD Chemo nur um die Blutbildung noch mehr zu verbessern.
Wenns dann auch so funktioniert, wie theoretisch vorgesehen.

Christine schreibt:
Das hört sich doch vernünftig an! Was das Zurückdrängen mit Chemo vor der HD angeht, habe ich ja im November 2012 mit Dr. Gerz (oder Gertz) gesprochen und der sagte, dass an der Majo Klinik nie vorbehandelt werden würde, wenn Stammzellen da wären,(Da bin 100% sicher, das richtig gehört zu haben ) - fand ich auch sehr interessant .....

Bezieht sich diese Möglichkeit, die Christine erwähnt nur auf die Sammlung?

Die Stammzellen würden die Bluwerte wieder in normale Bereiche bringen.
Wer hat noch Erfahrungen dazu oder Infos im Internet gefunden?
Vielen Dank und recht liebe Grüße
Susi+Jakob

• SusiUndJakob

Hallo liebe Forumsteilnehmer,
Susi hat letzte Woche am Dienstag und Mittwoch Privigen 60g Immunglobuline erhalten. Am Freitag war noch keine Besserung ersichtlich. Susi hat wieder 2x Blutkonserven und 1x Thromos erhalten (Hgb 7,2g/dl, Trombos 10G/l. Am Mittwoch bekommt sie Nplate (Romiplostim) für Thrombos-Aufbau, wer hat schon Erfahrungen damit?
Seit dem Therapieabbruch am 22.5.15 (Infekt) sind die Myelomswerte wieder angestiegen - IgG 1380 auf 1810mg/dl, FLK-Lambda 33 auf 52,9mg/l, Ratio 0,35 auf 0,19). Wichtig wäre mit der Therapie rasch zu beginnen. Wenn man mit Leukos- und Thrombos-Spritzen und EPO das Blut parallel zur Chemo aufbaut, wäre ein baldiger Chemostart möglich? Die Myelomwerte sind leider wieder auf den Stand vor der Chemo gestiegen. Ist das nicht sehr schnell?
Wir sind über persönliche Erfahrungen und Infos sehr dankbar.
Recht liebe Grüße
Susi+Jakob

• christine

Die beschriebene Möglichkeit, nicht vorzutherapieren, bezieht sich auf Patienten, die Stammzellen haben.Die Hochdosischemo (Melphalan) "gibt" es nach wie vor. Eine Rückgabe ohne jegwelche Chemo ist sicher eine gute Idee für die Blutbildung - die Myelomzellen müssen dann aber anders/später bekämpft werden. Macht ja auch Sinn: Erst die Blutbildung wieder hochbringen und dann weiterdenken.