Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom

Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom (Plasmozytom, Morbus Kahler)
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Ein Leben lang Morphin?

Antwort auf Ein Leben lang Morphin?
13 Jan 2022 06:48
  • BB
  • 141 Beiträge seit
    18. Dez 2021
Danke für eure Antworten - auch wenn meine jetzt etwas gedauert hat :-)

An Novaminsulfon habe ich gar nicht gedacht, Diddlmaus. Habe ich hier noch liegen und wäre evtl. eine Möglichkeit statt Morphinkapseln.

War ja zwischenzeitlich beim Onkologen und hab mit ihm geredet.
Ergebnis:
Thalidomid wurde sofort abgesetzt wegen wahrscheinlichen Nebenwirkungen (es fehlen für Zyklus 3 die letzten 7 Tage).
Morphin habe ich als 10er Retard bekommen. Kann ich nach eigenem Ermessen reduzieren. Abgesprochen ist eine wöchentliche Reduktion. Vorerst mit 10mg am Morgen, 20mg am Abend. Dann weiter mit 10/10.
Pregabalin wurde von 75mg/Tag auf insgesamt 100mg gesteigert. Kann da aber bis auf 300mg steigern.
Ist jetzt ein bisschen blöd bei mir weil ich Prega steigern soll und gleichzeitig versuche das Morphin zu reduzieren. Beides gleichzeitig geht eben nicht...will ja wissen, was letztlich besser ist. Darf da schalten und walten wie ich will - muss meinem Onko nur mitteilen was ich gemacht habe und wie die Auswirkung ist.

Will die optimale Dosis finden - von beiden Medikamenten. Muss ja nicht mehr Pillen und Wirkstoffe schlucken als unbedingt sein muss. Wenn sich rausstellt, dass ich Morphin gar nicht mehr brauche, habe ich da auch nix dagegen.

In der "Durchfahr"-Apotheke war ich auch wieder:
Kann Rezepte jetzt über WhatsApp abgeben. Und ein Kundenkonto brauche ich für die Zuzahlungsliste nicht - hat mir eine 3. Mitarbeiterin gesagt, beraten und ausgedruckt.
Letzte Änderung: 13 Jan 2022 06:49 von BB.

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Antwort auf Ein Leben lang Morphin?
15 Jan 2022 19:56
  • Manni57
Hallo BB,

ich habe durch meine erste Chemo mit Velcade Polyneuropathie bekommen und musste um die Schmerzen ertragen zu können Morphin + Pregabalin + Amitryptilin nehmen.

Genau wie Du hatte ich Sorge abhängig zu werden oder das Zeug ewig nehmen zu müssen. Außerdem hatte ich zahlreiche Nebenwirkungen und wollte wenn möglich so schnell wie möglich ohne zurecht kommen.
Nach ca. 6 Monaten habe ich versucht die Dosis zu senken, aber die Schmerzen waren noch zu stark. Nach 12 Monaten habe ich dann einen 2. Versuch gemacht und es hat ganz gut geklappt. Erst Amitryptilin weggelassen, dann Morphin Dosis halbiert und nach 8 Tagen ganz weggelassen, einige Monate später auch das Lyrica ausgeschlichen. Somit war ich nach ca. 18 Monaten zumindest Schmerzmittelfrei.

Beim Absetzen des Morphin und Lyrica hatte ich geringe Entzugserscheinungen; Schweißausbrüche, Zittern, Unruhe etc. aber nichts Dramatisches.
Die Neuropathie ist zwar heute (7 Jahre danach) immer noch da, aber ich nehme lieber die gelegentlichen Schmerzen als die Nebenwirkung der Medikamente in Kauf.

Morphin hat übrigens den großen Vorteil, dass es eine körpereigene Substanz ist. Es verursacht im Unterschied zu fast allen anderen Schmerzmitteln kaum Magen- Nieren- oder Leberschäden. Allerdings hat es bei mir sehr starke Verstopfung verursacht, was auch sehr unangenehm sein kann.

Alles Gute, Manni

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Antwort auf Ein Leben lang Morphin?
18 Jan 2022 15:09
  • BB
  • 141 Beiträge seit
    18. Dez 2021
Danke für deinen Beitrag, Manni.

Mir helfen Erfahrungen von anderen unheimlich viel. Zumal ich ja auch nicht die allerbesten Erfahrungen mit meinem Hausarzt habe.
Er vermittelt mir nach wie vor das Gefühl, dass ich für seinen Geschmack zuviele Schmerzmittel schlucke - auch wenn er das nicht mehr direkt gesagt hat.

Morphin möchte ich auch wegen der "Klogeschichte" reduzieren, auch wenn ich keine Verstopfung habe. Ich möchte einfach wieder so aufs Klo gehen können wie vorher.

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Antwort auf Ein Leben lang Morphin?
14 Aug 2022 15:09
  • Doris2460
  • 313 Beiträge seit
    13. Aug 2022



Hallo,

ich hatte Novalminsulfon und Hydromorphon, meine Ärztin hat erst das Novalminsulfon abgesetzt, dann haben wir das Hydromorphon schrittweise runter gefahren. nehme nur noch 2 mg am Abend. Die bin ich allerdings trotz Versuch nicht los geworden. Will es demnächst noch mal versuchen.

Meine Ärztin hat mir gesagt, dass das Hydromorphon weniger schädlich ist als andere Schmerzmittel. Denke unsere Probleme mit Morphium spielen sich nur bei uns im Kopf ab. Ich hatte auch immer Angst süchtig zu werden, aber wie hat Prol. Knopp damals zu mir gesagt: "solange sie es gegen Schmerzen nehmen werden sie nicht abhängig. Man muss nur schrittweise reduzieren" weiß nicht, ob er mich nur beruhigen wollte, ich konnte meine Dosis wirklich prima schrittweise runterfahren.

Doris

Doris
Das Leben geht weiter, selbst wenn es humpelt

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Antwort auf Ein Leben lang Morphin?
14 Aug 2022 21:28
  • miregal
  • 711 Beiträge seit
    17. Mai 2019
ich hatte die besten Ergebnisse mit Diclofenac. Das wird wegn diverser Belastungen nicht gerne gegeben. Nach 6 Monaten nach der WS stabilisierug konnte ich es absetzen.Oxicodon und Targin bekam ich nur in der Klinik. Novalgin half auch gut, aber das wirkt zu kurz (3-5h).

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Antwort auf Ein Leben lang Morphin?
15 Aug 2022 07:25
  • BB
  • 141 Beiträge seit
    18. Dez 2021
Mein letzter Beitrag ist 7 Monate her....zudem bezog sich der Thread nicht darauf, ob und wie man süchtig wird, sondern darauf, ob man als MM-Patient überhaupt jemals wieder schmerzfrei wird und dann entsprechend nicht mehr auf Morphin und Co angewiesen ist.

Morphin hatte ich bis zum Rezidiv komplett abgesetzt und dann zwischenzeitlich wieder für ca 6 Wochen genommen.

Ich hatte an Schmerzmitteln so ziemlich alles durch, wo sich ein Hausarzt noch rantraut:
Diclofenac, Paracetamol, Tramadol, Tillidin, Novalgin (alles in Maximaldosierung!)
Ibuprofen sieht man heute noch in den Leberwerten

Knochenschmerzen sind - neben heftigster Migräne und Leberschmerzen - die ekligsten Schmerzen, die ich bis jetzt kennengelernt habe. Bin froh, dass es überhaupt ein wirksames Mittel dafür gibt

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