Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom

Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom (Plasmozytom, Morbus Kahler)
Online-Netzwerk für Patienten/-innen und Angehörige

Radioaktivität erzeugt Mutiples Myelom

Betreff: Radioaktivität erzeugt Mutiples Myelom
12 Apr 2013 12:59
  • Vicky2013
  • 38 Beiträge seit
    18. Feb 2013
Hallo Zusammen!
In Japan sind eine Vielzahl von Mitarbeitern der dortigen Atommeiler an MM erkrankt. Die japanische Regierung war dann endlich mal so nett und hat tatsächlich die Erkrankungen bei den Mitarbeitern als Berufserkrankung anerkannt.
Ich habe in unserem Wohnhaus im Keller mit Radon (Pulonium) zu kämpfen (435 bq/m³ im offenen Keller, 250 im offenen EG)und, nachdem wir nach dem Einzug immer kränklicher wurden, wird das Jülicher Kernforschungszentrum nun unseren Urin darauf untersuchen. Vermutlich bin ich dadurch zum MGUS gekommen.
Gruß
Vicky

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Antwort auf Radioaktivität erzeugt Mutiples Myelom
12 Apr 2013 14:54
  • jürgenk
  • 459 Beiträge seit
    25. Aug 2011
Hallo Vicky
Von der Meldung des gehäuften MM-Vorkommens aus Japan bin ich überrascht. Nicht etwa, weil ich an dem Zusammenhang zweifele sondern in dem Fall ist es das damit verbundene Eingeständnis.
Hier bei uns arbeitet man völlig anders. Zum Beispiel erinnere ich an die Meldung über gehäufte Fälle von Blut- und Schilddrüsenkrebs? direkt rund um Asse. Die Nachricht war noch feucht, da wussten offizielle Stelle bereits, dass es keinen Zusammenhang zum Atommüll und seinen Lecks gibt, versprachen jedoch umgehend „schonungslose Aufklärung“!
Die Entwarnung kam dann mit entsprechender Verzögerung. Diese Form der Verharmlosung erleben wir seit sehr langer Zeit. Die Gründe dafür liegen nahe.
Es wird nie möglich sein, für signifikante Erhöhungen auch andere, oft an den Haaren herbei gezogene Gründe auszuschließen. Damit kann man prima vertuschen und muss nicht handeln.
Leider.
Deine Aktivitäten zur Klärung der Ursache lese ich mit zunehmendem Interesse. Für mich haben die möglichen Erkenntnisse keine Relevanz, aber vielleicht sind sie geeignet, Dinge für die Zukunft zu ändern.
LG
Jürgen

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Antwort auf Radioaktivität erzeugt Mutiples Myelom
12 Apr 2013 15:59
  • Mapoli
  • Mapolis Avatar Moderator
  • 1428 Beiträge seit
    17. Jun 2011
Hallo Vicky,

die Anerkennung als Berufskrankheit in Japan bei nur einem Mitarbeiter ist aus dem Jahr 2004, hier ein Link dazu:
www.strahlentelex.de/Stx_04_416_S01-02.pdf

Ich fände es schön, wenn Du eine Quellenangabe zu Deinen Berichten dazugeben könntest, damit man sich besser ein Bild dazu machen kann. Wo hast Du gelesen, das es mehrere waren? Rein beruflich würde mich das interessieren.

Liebe Grüße
Ma

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Antwort auf Radioaktivität erzeugt Mutiples Myelom
12 Apr 2013 16:08
  • Mapoli
  • Mapolis Avatar Moderator
  • 1428 Beiträge seit
    17. Jun 2011
dazu wäre auch noch interessant zu wissen, das das generelle Vorkommmen eines MM in Japan deutlich geringer ist als bei uns:
Hier ein Auszug aus www.onkologie-wien.at/patienten/krebsformen/knochenmarkskrebs/

Zitatanfang:
Häufigkeit
Die Zahl an Neuerkrankungen beträgt in der westlichen Welt ca. 4/100.000 pro Jahr.

Steigende Inzidenz innerhalb der letzten Jahrzehnte (Ursachen unbekannt).
Männer sind etwa doppelt so häufig betroffen als Frauen.
Ethnische Unterschiede: deutlich höhere Inzidenz bei der schwarzen Bevölkerung der USA (9,5/100.000 pro Jahr), niedrige Inzidenz bei der japanischen (1,7/100.000) und chinesischen Bevölkerung (2,3/100.000).

Häufigkeitsgipfel: medianes Alter bei Diagnosestellung beträgt 65 Jahre, weniger als 3 % der Patienten mit MM sind jünger als 40 Jahre.

Zitatende

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Antwort auf Radioaktivität erzeugt Mutiples Myelom
12 Apr 2013 17:04
  • abifiz
Liebe Leute,


widerwillig werde ich hier gegen meine Grundsätze sündigen, und doch etwas gegen paranoiaförmige Ängste und Verdächtigungen schreiben.

Ich bedaure zutiefst, daß ich damit völlig ungewollt verletze. Ich weiß ja, bei den Betroffenen handelt es sich um bombenfeste unerschütterliche Gewissheiten. Sie nehmen solche Wortmeldungen, wie meine jetzige, im günstigsten Fall mit allertiefstem Unverständnis und Befremden auf.

Sorry, von ganzem Herzen!

Es geht mir um die noch Wankenden, noch eventuell und zum Teil Abbremsbaren. Das geht mir leider etwas vor.

In Japan ist keinerlei Vielzahl von irgendetwas an Atomkraftwerken Arbeitenden als an MM beruflich bedingt Erkrankten anerkannt worden.

In Japan ist [url=]ein einziger[/url] Arbeiter bei Atomkraftwerken als beruflich bedingt an MM erkrankt anerkannt worden. Wie ich heute mit einem Telefonat dort eruieren konnte, ist dieser Arbeiter über fünf Jahre einer Strahlendosis ausgesetzt gewesen, die um das elffache höher gewesen ist, als dort für Arbeiter in Atomkraftwerken zulässig. Dortige "Atomkraftgegner" verbreiten die Falschmeldung, die Dosis sei bei besagtem Arbeiter "lediglich" drei bis achtfach erhöhter gewesen. Eine absurde Aussage, weil die zulässige Dosis eine feste Größe ist, die empfangene Dosis am Sievertmeter auch, eine "von bis"-Aussage mithin unsinnig.
Weiter im Text: Die Anerkennung bedeutet keinen eindeutigen Kausalzusammenhang, sondern das Einräumen von Mißachtung der Regeln, mit der entsprechenden wohl durchaus existierenden Möglichkeit einer solchen Ursache-Wirkung-Relation.

In Japan sind die entsprechenden Vorschriften in der Vergangenheit häufig mißachtet worden, was zu einigen Leukämiefällen bei AK-Arbeitern geführt haben könnte (die auch als beruflich bedingt anerkannt worden sind), wobei ihre Zahl trotzdem unterhalb jeder statistischer Relevanz bleibt, so daß die Ursache tatsächlich in der erwähnten Exposition liegen könnte, nicht aber eindeutig so festlegbar ist.

Verletzungen aufgrund von Mißachtung von Arbeitsvorschriften kommen in jeder Branche vor; sind kein Vorrecht der AKs; haben mit kriminellem Umgang mit Vorschriften zu tun; haben in diesem Fall zu keinerlei katastrophalen, sondern nur überschaubaren Schäden geführt, trotz des riesigen Ausmasses der Mißachtung der Regeln.

Mir ist kein Fall von Hetze und Panik gegenüber der Holzindustrie bekannt, weil dort weltweit durch üble Mißachtung von Vorschriften ca vierzehn Tote, ca 2000 schwere bis schwerste Verletzungen und ca 4.600 leichtere Verletzungen -- vor allem an den Sägen -- jährlich gibt.

Noch ein Beispielchen von sehr deutlicher Beredsamkeit: Der Fukushima Tsunami-Unfall, bei dem sich erwies, daß am Kraftwerk trotz ensprechender Planung gar keinen Tsunami-Schutz (an einem Tsunami-Ufergebiet!) gebaut worden war, trotz entsprechender Planung, von anderen Baumägeln bei der Kühlvorrichtung ganz zu schweigen, hat glücklicherweise zu keinerlei Todesopfer geführt. Zur gleichen Zeit ereignete sich in Indien auch an einem Strom-Kraftwerk ein Unfall bei welchem 15.000 Menschen umkamen (fünfzehntausend!). Hat hier jemand im Forum überhaupt irgendetwas davon mitgekriegt? Nein?
Oh Wunder!

Nein, kein Wunder! Die riesige Katastrophe hat hier zulande niemanden auch nur im Geringsten interessiert, weil zu der Zeit man mit der Welt-"Ober-Katastrophe" von Fukushima hinreichend beschäftigt war. Warum sollten dabei auch noch 15.000 Tote aus dem fernen Asien interessieren, wo doch das indische Kraftwerk kein Atomkraftwerk, sondern ein läppsches Wasser-Kraftwerk gewesen ist, und Japan nicht in fernem Asien sondern in der Eifel liegt?!

Die deutsche Presse hat die 15.000 deswegen tapfer ignoriert. Gut so! Das mußte mal gesagt werden! Eine Zeitung hat eine einmalige siebenzeilige Notiz darüber gebracht ("Die Welt" ), zwei Zeitungen eine einmalige dreizeilige Notiz ("FAZ", "Süddeutsche Zeitung" ).

Kann sich bitte jemand vorstellen, was hier bei uns los gewesen wäre, wenn es in in Fukushima 15.000 Tote gegeben hätte? Mit den Umwälzungen, welche die Nulltoten hier eingebracht haben?!

Mehr zu Radon, Julich und "naheliegenden Verschwörungen" beschweig' ich.

Ich werde in Zukunft versuchen, mich vor Beiträgen über vergleichbare Themen -- deren es leider viele gibt -- zu enthalten.

Versprochen.


No any offense intended.


abifiz

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Antwort auf Radioaktivität erzeugt Mutiples Myelom
12 Apr 2013 17:43
  • Mapoli
  • Mapolis Avatar Moderator
  • 1428 Beiträge seit
    17. Jun 2011
Ooooooooohhhhhhhh Vorsicht, jetzt wird es hier für meine Begriffe etwas zu politisch.
Abifiz ich schätze Deine Beiträge sonst sehr, aber da haben wir wohl bei Dir den falschen Nerv getroffen. Da ich mich sowohl beruflich als auch privat durch die Erkrankung sehr mit dem Thema Strahlenschutz beschäftige, kenne ich solche Artikel, wie Du sie hier grade beschrieben hast sehr wohl und die Debatte Atomkraft ja oder nein gehört hier nicht her und kann sicher von keiner der anscheinend sehr Fanatischen Seiten gewonnen werden. Ich weiß, dass bei solchen Vergleichen sehr viel Geld im Spiel ist, darum lassen wir das hier bitte!

Bleiben wir uns alle gewogen, wir sitzen doch alle in einem Boot!
Ma

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