Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom

Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom (Plasmozytom, Morbus Kahler)
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Neues aus der Forschung: MM-Entstehung ist kein Zufall

Antwort auf Neues aus der Forschung: MM-Entstehung ist kein Zufall
23 Mär 2013 09:53
  • Katrin
ich frage mich weshalb dieser artikel in einem jura forum puliziert wurde?:bang:
ausserdem sind obige aussagen ja nicht bestätigt,
es steht ja nur" es liegt NAHE"
....
ich glaube nach wie vor, dass das myelom viel zu komplex ist um einzelprognosen abzugeben,
das macht es auch so schwierig fortschritte in der forschung zu erreichen.
wie man schon hier in unserem kleinen Kreis beobachten kann gleich KEIN verlauf dem ANDEREN!


glg

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Antwort auf Neues aus der Forschung: MM-Entstehung ist kein Zufall
23 Mär 2013 10:57
  • Margret
Hallo Katrin,

der Artikel über die neuen Erkennntnisse zur Krankheitsentstehung wurde in verschiedenen Zeitschriften veröffentlicht. Du kannst danach googeln. Beispielsweise hier:
www.mensch-und-krebs.de/index.php/krebst...tation-entdeckt.html
www.curado.de/multiples-myelom-identifiz...aedisposition-25653/

Endlich wurde klar, dass das MM aus einem ganz bestimmten und nun konkret bekannten und nachweisbaren Fehler auf der Ebene der Chromosomen entsteht - das war bisher nur ein Verdacht. Andere, äußere Faktoren (Lebensführung/Umwelt etc.) scheinen keine Rolle zu spielen.

Wenn sich diese Erkenntnis in weiteren Forschungen bestätigt, bietet sie einen "pharmakologischen Schlüssel" für die Entwicklung völlig anderer Meikamente. Wir kommen dann den den Bereich, den wir hier schon öfter angesprochen haben: Individuelle Medikamente, für jeden einzelnen Patienten erstellbar. Das macht Hoffnung, wie ich finde.

Die Weiterentwicklung der althergebrachten Medikamente, die jeweils mit großem Hoffnungsfaktor angekündigt wurden aber nach einiger Zeit ihre Wirkung verlieren und dem Patienten Nebenwirkungen bescheren, die an der Grenze des Erträglichen liegen, kann ja keine Dauerlösung sein.

Natürlich wird das noch viele, viele Jahre dauern - der Beitrag steht ja auch unter "Neues aus der Forschung" und nicht unter "Therapien".

Liebe Grüße,
Margret

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Antwort auf Neues aus der Forschung: MM-Entstehung ist kein Zufall
24 Mär 2013 14:24
  • lisa_kotschi
  • lisa_kotschis Avatar
  • 1139 Beiträge seit
    26. Okt 2009
Liebe Margret, hallo in die Runde,

danke, liebe Margret, für diese Informationen. Habe die beiden von Dir angegebenen Artikel intensiv gelesen und – wenn ich es richtig verstanden habe – wurden die darin angegebenen chromosomalen Änderungen bzw. Translokationen nur für Untergruppen des Myeloms festgestellt.

(Zitat aus der Curado-Meldung)
„ ….wurden genetische Varianten untersucht, die für die Entwicklung bestimmter, durch chromosomale Veränderungen charakterisierte Untergruppen des multiplen Myeloms besonders empfänglich machen könnten.“

Mir scheint also die neue Studie nicht für alle Myelompatienten zutreffend zu sein. Ich erinnere mich auch, dass lange Zeit die Deletion 13q als großer Risikofaktor für einen schlechten Krankheitsverlauf galt; mittlerweile ist diese Meinung nicht mehr gültig, sondern nur in Kombination mit Translokationen (vgl. auf unserer Homepage den Abschnitt www.myelom.org/das-myelom/prognnbspmarke...adieneinteilung.html

Ich finde es gut, dass in den letzten Jahren viel zur möglichen Disposition für das MM geforscht wird. Andererseits haben wir aus meiner Sicht noch einen langen Weg vor uns, bis die Vielzahl an möglichen Ursachen wirklich erforscht ist. Wie schreibt Dr. Liebisch, der für uns die Rubrik „Das Myelom“ (Abschnitt zur Diagnostik) verfasst hat: „Sehr wahrscheinlich gibt es nicht eine Erkrankung ‚Multiples Myelom‘, sondern viele Krankheitsvarianten mit ganz unterschiedlichen biologischen Eigenschaften.“

Was mich selbst im Vergleich zu den 90er Jahren „froher“ stimmt, ist, dass insbesondere in den 2000er Jahren eine Reihe wirksamer Therapieoptionen entwickelt wurden, die für die meisten zu einer bedeutend längeren Überlebenszeit mit vielfach verbesserter Lebensqualität geführt haben (am Beginn der 90er Jahren waren es im Mittel nur 2,5 Jahre!).

Liebe Grüße
Lisa

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Antwort auf Neues aus der Forschung: MM-Entstehung ist kein Zufall
24 Mär 2013 17:15
  • rudi
  • rudis Avatar
  • 2203 Beiträge seit
    22. Okt 2009
Interessant ist ja auch, daß auch bei Hunden und Katzen und wer weiß auch noch bei anderen Tieren multiples Myelom durchaus als Krankheit bekannt ist.
Es ist also nicht auf die Gegebenheiten des Menschen mit seinen möglichen Ursachen begrenzt.

Heilung ist ein individueller Prozess, der sehr stark an das persönliche Bewusstsein gebunden ist. Daher kann kein Mensch einen anderen Menschen heilen sondern immer nur auf dem Weg zu seiner persönlichen Heilung begleiten.

rudiversal.wordpress.com

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Antwort auf Neues aus der Forschung: MM-Entstehung ist kein Zufall
26 Mär 2013 05:26
  • Bernard
Leider ist ja alles "relativ". Ich habe irgendwo gelesen (habe die Quelle nicht parat), dass nicht alle MM-Patienen eine auffällige Zytogenetik haben.
Das auf molekularer Ebene durch Chromosonenveränderung das MM ausgelöst wird erscheint unstrittig und vllt ist der Ansatz in ferner Zukunft ein möglicher Therapieansatz. Die viel schwierigere, unbeantwortete Frage ist, WAS die Chromosonenveränderung initiiert. UND hier wird es leider auch in Zukunft viiiiiiile Spekulationen und kuriose Annahmen geben, darüberhinaus mit viel Platz für alternative und pseudo-Medizin und deren Therapien/Produkten.


Ich denke mal, dass es z.Z. sehr schwierig ist eine vernünftige Prognoseeinschätzung aus den Ergebnissen einer Zytogentik abzuleiten ist. Aktuelle Info:
www.mll.com/cms/cms/upload/kurzinfos/MM.pdf

Eine Hochrisikokonstellation findet sich jedoch bei ca. 25% aller Myelom-Patienten ( www.mll.com/cms/deutsch/leistungen/fuer-...ytogenetik-und-fish/ ) und diese Gruppe sollte vllt "härter" therapiert werden.

Frage: ist jemand als MM´ler dabei, dessen Zytogentik unauffällig ist? Welche Ergebnisse hab Ihr?

Ich fang mal an:
Leichtkettenmyelom Stad III/A // trans11:14, p19

grüsse

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Antwort auf Neues aus der Forschung: MM-Entstehung ist kein Zufall
26 Mär 2013 11:33
  • jürgenk
  • 459 Beiträge seit
    25. Aug 2011
Hallo Bernhard
Auf die gestellte Frage nach meiner Zytogenetik muss ich die Antwort schuldig bleiben. Ob sie je ermittelt wurde ist mir auch nicht bekannt. Mit Verlaub, das Ergebnis war und ist mir einfach Wurscht, denn eine Therapie lässt sich daraus nicht ableiten. Prognosen beachte ich nicht. Meinem Myelom sind sie auch egal.
Nun verweist Du auf die Veränderungen mit Hochrisiko bei jedem Vierten MMler. Wurde je ermittelt, wie viele Menschen solche Veränderungen ohne Erkrankung haben? Daran zweifele ich noch.
Die Einstufungen des Risikos schwanken und gehen bei gleicher Veränderung mal von einem günstigen und mal von einem dramatischen Verlauf aus. Mir scheint es oft wie eine neue Spielwiese der Wissenschaft mit dem Erbgut. Weil es da noch viel zu Forschen gibt, finden sich entsprechend häufig Meldungen über den letzten Schluss der Weisheit. Lange halten die Erkenntnis kaum.
Wichtig in diesem Thema bleibt für uns alle die Beschäftigung der Wissenschaft mit dem Myelom. Scheinbar nebensächliche Ergebnisse können sich als große Schritte erweisen und jede Studie erweitert das Verständnis der Fachwelt über diese Krebsform.
Das scheint mir bei Betrachtung der oft ratlosen Ärzte schon viel.
Liebe Grüße
Jürgen

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