Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom

Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom (Plasmozytom, Morbus Kahler)
Online-Netzwerk für Patienten/-innen und Angehörige

Car-T-Zellen

Antwort auf Car-T-Zellen
09 Jan 2024 17:43
  • Jockel258
  • Jockel258s Avatar
  • 292 Beiträge seit
    22. Sep 2022
Wie ich schon gesagt habe, habe ich eine andere vorbereitende Chemotherapie bekommen, nämlich Bendamustin anstatt Fludarabin und Cyclophosphamid. Die Chemo hat den Zweck die Blutwerte, hauptsächlich die Leukozyten herunter zu drücken, damit die CarT-Zellen "anwachsen" können. Ich hatte keine Nebenwirkung von der Chemo und auch nach der CarT-Zell-Rückgabe nur einmal einen leichten Fieberschub.
Es kann natürlich auch zu einem Zytokinen Freisetzungssyndrom (CRS) kommen (einfach mal googeln). Das kann auch mal heftiger ausfallen, deswegen wird diese Therapie auch stationär gemacht.
Und man muss sich darüber auch im klaren sein, dass man nach der CarT-Zell-Therapie über Jahre immungeschwächt sein wird. Also aufpassen, dass man sich nichts wegholt.
Wie lange das wirkt, bleibt abzuwarten. Jedenfalls bin ich für die nächste Zeit therapiefrei. Lediglich im Moment bekomme ich monatlich Immunglobuline, um das Immunsystem zu stärken.

Liebe Grüße, Jockel

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Letzte Änderung: 09 Jan 2024 17:46 von Jockel258.

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Antwort auf Car-T-Zellen
10 Jan 2024 21:45
  • Sunny
  • 116 Beiträge seit
    07. Jan 2024
Das ist schon alles recht heftig was du berichtest und was ich in deinem Profil gelesen habe und wenn ich mir vorstelle, dass uns das eventuell auch bald bevorsteht, wird mir ganz schwummelig. Wie soll man denn aufpassen, dass man sich nirgends ansteckt? Da müsste man sich wie bei Corona fast völlig isolieren und was hat man dann noch für eine Lebensqualität? Wie hast du vor dies zu handhaben?
Liebe Grüße, Sunny

Genieße deine Zeit, denn du lebst jetzt und heute. Morgen kannst du gestern nicht nachholen und später kommt früher als du denkst.

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Antwort auf Car-T-Zellen
10 Jan 2024 22:38
  • Jockel258
  • Jockel258s Avatar
  • 292 Beiträge seit
    22. Sep 2022
Hallo Sunny,
es hört sich schlimmer, an als es ist, und man gewöhnt sich an alles. Wir haben das doch durch Corona schon ziemlich gut gelernt.
In Arztpraxen und beim Einkaufen trage ich grundsätzlich FFP2-Maske bzw Desinfektionstücher am Einkaufswagen.
Ich musste zur Corona-Zeit besonders aufpassen, da meine Frau den Lungenkrebs hatte und jetzt immer noch an COPD leidet, durfte ich kein Corona mit nach Hause bringen und habe es - toi toi toi - auch bisher ohne Infektion geschafft.
Konzerte, Kino und Indoor Partys sind natürlich tabu. Da wir einen Garten haben, können wir im Sommer viel draußen sein, dort auch Leute treffen.
Die Drecksarbeit im Garten muss ich natürlich meiner Frau überlassen, bzw Handschuhe tragen.
Auch beim Essen muss ich vorsichtig sein, nichts undurchgegartes (Fleisch oder Eier), nur abgekochtes Wasser und Obst und Gemüse immer schön abwaschen sind nur einige Beispiele.
Unser Krankheit zwingt uns leider Abstriche in der Lebensqualität auf. Dafür, dass ich aber die Aussicht habe, über Jahre therapiefrei zu sein, nehme ich das obige gern in Kauf.

Liebe Grüße, Jockel

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Letzte Änderung: 10 Jan 2024 22:41 von Jockel258.

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Antwort auf Car-T-Zellen
10 Jan 2024 22:57
  • Sunny
  • 116 Beiträge seit
    07. Jan 2024
Hallo Jockel,
vieles davon machen wir sowieso, FFP2 Maske in Arztpraxen ist selbstverständlich, die Gartenarbeiten lasse ich meinen Mann schon lange nicht mehr erledigen, Menschenansammlungen versuchen wir generell zu vermeiden, vor allem wenn die Immunwerte mal wieder total im Keller sind. Alles andere ist eigentlich wie nach der Stammzellentransplantation, oder? Hast du dich bewusst für die Car-T-Zelltherapie entschieden oder gab es noch eine andere Option? Wir haben ja demnächst ein Gespräch beim Onkologen wie es weitergehen könnte.
Liebe Grüße, Sunny

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Antwort auf Car-T-Zellen
11 Jan 2024 10:04
  • Jockel258
  • Jockel258s Avatar
  • 292 Beiträge seit
    22. Sep 2022
Hallo Sunny,
ich musste mich da wirklich selber drum kümmern. Die Würzburger wollten mir keine CarT-Zellen geben, wegen meiner Niereninsuffizienz.. erst als ich bei einem Vortrag von Dr Merz aus Leipzig (vormals Heidelberg) hier im Myelom-Stammtisch gehört und ihn indirekt gefragt habe, kann die Sache ins Rollen. Als Alternative blieb mir nur der bispezifische Antikörper Talquetamab mit all seinen heftigen Nebenwirkungen.
Wenn ihr die Möglichkeit habt, CarT-Zellen zu bekomme, sollte dir das unbedingt wahrnehmen.
Wichtig ist aber auch, dass dein Mann eine Überbrückungstherapie macht, da der Prozess von der Beantragung bis zur Gabe der Zellen schon mal 4 Monate oder mehr dauern kann. Ich hatte als Überbrückung die Aufdosierung von Talquetamab und da ich weitere Gaben wegen der Nebenwirkung abgelehnt habe, Carfezomib.
Im Übrigen solltest du deinen Mann Gartenarbeit machen lassen, wenn er das möchte. Er kann Vinyl- oder Latexhandschuhe und da drüber robuste Gartenhandschuhe anziehen, das reduziert die infektionsgefahr enorm.

Liebe Grüße, Jockel

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Letzte Änderung: 11 Jan 2024 10:06 von Jockel258.

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Antwort auf Car-T-Zellen
14 Jan 2024 21:26
  • Sunny
  • 116 Beiträge seit
    07. Jan 2024
Ich glaube mein Mann war ganz froh die Gartenarbeiten abgeben zu können und das meiste hab ich sowieso schon vorher selbst erledigt. Aber manche Dinge wie zum Beispiel Holz spalten und schichten, sollte er halt nicht machen. Weniger wegen der Infektionsgefahr, sondern wegen der Pilzsporen, die man dabei einatmen kann, denn er hatte in der Vergangenheit immer wieder Probleme mit Lungenentzündungen.

Morgen haben wir einen Termin in der Tagesklinik und dann hören wir uns an, was der Arzt für Alternativen zur jetzigen Therapie vorschlägt, denn so kann es nicht weitergehen. Es steht auch im Raum, dass eine Knochenmarkpunktion gemacht werden muss, je nachdem was das Plasmolabor ergibt. Wir machen uns schon mal schlau für alle Möglichkeiten und wir haben beide Angst vor der Car-T-Zelltherapie, aber auch Angst davor, dass durch weiter Therapien der Körper immer mehr geschwächt wird und er dann später nicht mehr die Kraft hat sie zu überstehen.

Jedenfalls wird es sicherlich jede Menge weitere Fragen geben, denn immer gibt es irgendwelche Entscheidungen zu treffen und da hilft es sehr viele Informationen zu bekommen und nicht nur auf dem Papier sondern von jemanden, der das selbst durchgemacht hat.

Liebe Grüße, Sunny

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