Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom

Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom (Plasmozytom, Morbus Kahler)
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Car- T- Zelltherapie

Betreff: Car- T- Zelltherapie
11 Nov 2023 15:13
  • Stani
  • 277 Beiträge seit
    23. Mai 2021
Hallo,

da mein Mann inzwischen ein Kandidat für die Car- T- Zelltherapie ist (kommenden Mittwoch den ganzen Tag Voruntersuchungen in der Uniklinik), beschäftige ich mich natürlich mit dieser Therapie. Dabei bin ich auf folgendes gestoßen:


habt ihr davon gehört, dass Breitbandantibiotika vor Car- Zell- Therapie gar nicht gut sein sollen? Dass ein guter Zustand des Mikrobioms vom Darm ganz wichtig ist für ein gutes Ansprechen und eine gute Entwicklung der Car- T- Zellen?

www.gesundheitsindustrie-bw.de/fachbeitr...i-car-t-zelltherapie

Ihr, die ihr gerade für diese Therapie vorbereitet werdet, sie selber andenkt oder sie schon hinter euch habt, habt ihr das gewusst, hat es euch jemand gesagt?

Ich denke gerade mit Grausen an die Dauerantibiotika- Einnahme im Zuge oder nach einigen Therapien............
und daran, dass mein Mann noch eine OP vorher hat......

auch dieser Link ist sehr aufschlussreich:

www.uniklinik-freiburg.de/ipe/forschungsprojekte.html

Lieber Gruß- Eva
Letzte Änderung: 11 Nov 2023 16:45 von Stani.

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Antwort auf Car- T- Zelltherapie
12 Nov 2023 16:14
  • Mapoli
  • Mapolis Avatar Moderator
  • 1428 Beiträge seit
    17. Jun 2011
Hallo Eva,
in der Uniklinik Würzburg wurde eine Studie dazu gemacht. Leider ist gerade der Patient, der eine CAT-T-Zell Therapie benötigt, oft von Infekten betroffen, die Antibiotika erfordern. Somit klaffen da Theorie und Praxis manchmal auseinander.
Generell scheint es so zu sein, dass das Microbiom gut vor CAR-T-Zell-Therapie möglichst sein sollte. Dies kann man mit der Ernährung unterstützen. Möglichst auf Fleisch verzichten (Ausgleichen durch z.B. Kichererbsen, Hülsenfrüchte), viel frisches Gemüse, kein helles Mehl, viel Haferflocken, Joghurt ohne Zusätze, wenig Zucker usw., unterstützen das Microbiom ganz gut. Aber wenn man dann stationär liegt, wird auch diese Ernährung schwierig, leider!

LG
Ma

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Antwort auf Car- T- Zelltherapie
12 Nov 2023 16:19
  • Jockel258
  • Jockel258s Avatar
  • 292 Beiträge seit
    22. Sep 2022
Hallo Eva,
mich hat bis jetzt kein Arzt auf diesen Aspekt der CarT-Zell-Therapie hingewiesen.
Ich denke, wenn das wirklich wichtig wäre, hätte man das getan.
Bei allem Für und Wider bei den verschiedenen Therapien, die wir hier so bekommen, sollten wir eines niemals vergessen:
Das Multiple Myelom ist eine lebensbedrohliche Krankheit, deren Behandlung drastische Maßnahmen erfordert.
Und ja, all diese Maßnahmen haben auch ihre Schattenselten.
Ich denke, dass ich selbst mehr unter den Nebenwirkungen der ganzen Therapien, ich in den letzten zwei Jahren bekommen habe, leide, als am Multiplen Myelom selbst. Ich denke aber auch, dass ich jetzt nicht mehr leben würde, hätte ich all die Therapien nicht mitgemacht.
Genauso verhält sich das auch mit den Antibiotika. Ich habe in den letzten zwei Jahren einiges davon geschluckt und denke, dass sie mich oft vor heftigen Verläufen der Infektionen bewahrt haben.
Natürlich haben sie ihre Nebenwirkungen und sind auch nicht unumstritten.
Bei der Therapie mit CarT-Zellen ist es von erheblicher Bedeutung, dass man möglichst infektionsfrei hineingeht. Dabei helfen nun mal auch Antibiotika. Man kann sich nun überlegen, ob man gewisse Nachteile in Kauf nimmt oder nicht.
Ich habe für mich den Weg gefunden, nicht alle Aspekte jeder Therapie kennen zu müssen. das erspart mir eine Menge Sorgen und Kopfkino.
Außerdem reagiert jeder Körper anders und man kann viele Reaktionen sowieso nicht genau vorhersehen.
Hätte ich alle Nebenwirkungen von Talquetamab gekannt und genau gewusst, was da auf mich zukommt, hätte ich diese Therapie möglicherweise nicht gemacht, wäre aber jetzt auch nicht in Remision gekommen.

Liebe Grüße, Jockel

Wer Tippfehler findet, darf sie behalten

Körper sind vergänglich, Seelen nicht.
Letzte Änderung: 12 Nov 2023 16:26 von Jockel258.

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Antwort auf Car- T- Zelltherapie
12 Nov 2023 16:52
  • Doris2460
  • 313 Beiträge seit
    13. Aug 2022
Hallo Jockel,

deine Sicht der Dinge finde ich total gut. Ich möchte auch immer möglichst unbelastet in eine Therapie gehen.

Alles Gute für dich

Doris
Das Leben geht weiter, selbst wenn es humpelt

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Antwort auf Car- T- Zelltherapie
12 Nov 2023 17:49
  • Mapoli
  • Mapolis Avatar Moderator
  • 1428 Beiträge seit
    17. Jun 2011
Hier die Infos zu der Untersuchung zum Microbiom und CAR T-Zellen. Allerdings ging es meines Wissens dabei nicht um CAR-T-Zellen beim MM.
Das Forschungsprojekten ist von Prof. Maik Luu, Tumorimmunologie am UKW (Institut von Prof. Dr. Michael Hudecek) zum Mikrobiom und der Entwicklung einer Mikrobiom-CAR-T-Zell-Therapie.
Ich habe bisher nirgends gefunden, wie weit die Forschung vorangeschritten ist. Es gab wohl mal einen Beitrag in der Fachzeitschrift Nature Communications dazu.

@ Jockel, ich gebe Dir absolut Recht!

LG
Ma
Letzte Änderung: 12 Nov 2023 17:49 von Mapoli.

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Antwort auf Car- T- Zelltherapie
12 Nov 2023 18:10
  • Stani
  • 277 Beiträge seit
    23. Mai 2021
Hmmmmmm......Jockel, glaubst Du wirklich, dass die Würzburger dann Forschungsgelder dafür ausgeben würden?

Und ja: Wissen kann sehr hilfreich sein, aber auch mächtig Angst machen! Und manchmal (meistens) ist es schwierig, dabei die Balance zu halten.

Liebe, Ma das ist eine sehr interessante Info, dass die Würzburger daran forschen.

Weißt Du was mir aufgefallen ist, dass ganz viele Lebensmittel, die für das Mikrobiom äußerst hilfreich sind, auch dafür bekannt sind, dass sie Krebs verhindern sollen. Blöd nur, dass sie sich scheinbar auch mit Wirkstoffen der Therapien ins Gehege kommen, da sie möglicherweise deren Andockstellen besetzen.
Da geht es eben nicht nur um grünen Tee und Grapefruit, sondern auch um Beeren, Brokkoli, eigentlich um alles, was als äußerst gesund angesehen wird. Da taucht dann schon die Frage auf, schlägt etwa die Therapie nicht an, weil ich mich nicht ausschließlich von Kuchen und Wurstbrötchen ernähre? Das ist schon ganz schön frustrierend und letztendlich, ist am gescheitesten wie immer der goldene Mittelweg.

Deshalb bin ich ja auch so stutzig geworden als ich das mit dem Mikrobiom und den Car- T-Zellen las und wie wichtig das plötzlich für die diesbezügliche Forschung ist.

Bin ich ja gespannt, wenn das bei den Myelomspezialisten ankommt. Ich werde unsere mal fragen.

Lieber Gruß- Eva

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