Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom

Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom (Plasmozytom, Morbus Kahler)
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DSMM XVII Studie mit Elotuzumab (E-KRd)

Betreff: DSMM XVII Studie mit Elotuzumab (E-KRd)
24 Apr 2020 18:15
  • daw
  • 67 Beiträge seit
    24. Apr 2020
Hallo zusammen

Bei mir (44 Jahre) wurde im März 2020 ein Multiples Myelom diagnostiziert. Bis auf häufigere Infekte in der letzten Zeit, hatte ich keinerlei Symptome.
Es waren auch noch keine CARB Kriterien erfüllt. Lediglich ein SLiM Kriterium war erfüllt. Leichtkettenquotient von 106 und freie Kappa LK bei 273 und Gesamteiweiß im Blut bei 104g/l. Knochenmarkinfiltration liegt bei ca. 40 Prozent.
Ich nehme nun an der DSMM XVII Studie teil. Hier erhalten ich nun 6 Zyklen E-KRd (Elotuzumab, Carfilzomib, Lenalidomid, Dexamethason), gefolgt von einer Stammzellentransplantation und anschließend 4 weiteren Zyklen E-KRd und anschließender langfristiger Erhaltungstherapie mit Elotuzumab und Lenalidomid.
Nimmt hier jemand ebenfalls an dieser Studie teil? Hat jemand schon Erfahrung damit gemacht? Hat jemand schon Elotuzumab bekommen und hat hier Erfahrungen gesammelt?

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Antwort auf DSMM XVII Studie mit Elotuzumab (E-KRd)
24 Apr 2020 19:06
  • Logopädin
  • 410 Beiträge seit
    06. Feb 2016
Hallo daw,
ich würde dich lieber mit dem Vornamen ansprechen, vielleicht
gibst du ihn noch preis...
Also - ich habe Elotuzumab in der HD 6 - Studie erhalten,
sowohl in der Induktion als auch in der Konsolidierung und Erhaltung.
Gemerkt habe ich davon nichts - rein gar nichts.
Keine Nebenwirkungen, nichts und gar nichts.
Bin nach bald 3,9 Jahren immer noch in CR ( Komplettremission ),
hat also insgesamt funktioniert.
Liebe Grüße
Nicole

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Antwort auf DSMM XVII Studie mit Elotuzumab (E-KRd)
24 Apr 2020 20:06
  • daw
  • 67 Beiträge seit
    24. Apr 2020
Hallo Nicole,

vielen Dank für die Antwort. Ich bin übrigens der Dennis.
Das klingt doch erstmal ganz vielversprechend. Ich habe bisher eine Infusion mit Elotuzumab erhalten. Leider gab es aber ein Lieferproblem mit der Apotheke. So habe ich die Vormedikamente viel zu früh erhalten. Bspw. die Fiebersenker. Erst mehrere Stunden nach den Vormedikamenten wurde dann das Elotuzumab geliefert. Die Infusion habe ich soweit auch erstmal vertragen. Als ich dann aber zu Hause war, habe ich einen Fieberschub mit über 40 Grad Fieber mit Schüttelfrost bekommen. Ich denke aber, dass wird nächste Woche dann anders ablaufen und ich werde Elotuzumab dann vertragen, da die Vormedikamente dann richtig verabreicht werden.
Die HD6 Studie habe ich mir angesehen. Sie ist ja ähnlich wie die DSMM XVII Studie. Lediglich das Bortezomib ist durch Carfilzomib ersetzt und die Induktion und Konsolidierung laufen jeweils 2 Zyklen länger.
Hast Du eine Einzel oder Tandemtransplantation bekommen?
Das freut mich aber zu hören, dass die CR schon so lange anhält. Ich hoffe, dass dies auch weiterhin so bleibt. Die Chance ist ja da, dass man mit Elotuzumab die CR über viele Jahre aufrecht erhalten kann. Ich bin jedenfalls erstmal froh, dass ich an der Studie teilnehmen kann und ich dann noch das Glück hatte, in den Studienarm mit Elotuzumab zu gelangen. Die Ärztin sagte aber auch, dass der andere Studienarm ohne Elotuzumab auch super sei, da das Carfilzomib in Verbindung mit der intensiveren Induktion und Konsolidierung in Studien auch schon beeindruckende Ergebnisse geliefert hat.
Auch die Betreuung hier in der Uniklinik ist super. Alle sind furchtbar nett und sehr bemüht. Die Teilnahme an einer Studie kann ich jedem nur empfehlen.

LG
Dennis

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Antwort auf DSMM XVII Studie mit Elotuzumab (E-KRd)
24 Apr 2020 20:38
  • Eintracht
Hallo Dennis,
Bei mir wurde eon smoldering myelom 2016 diagnostiziert. Mit 25%Knochenmarkinfiltŕation.Alle Werte im normal bereich bis auf das iga das bei 1200liegt.Kappa Lambda Quotient 0.06.Gesamteiweiss 7.3.Meine Frage lautet hast du freiwillig an der Studie teilgenommen?Meine Onkolgen sagen (war sogar in Heidelberg)ich brauche noch keine Terapie.Einerseits gut ,anderseits hoffendlich ist es nicht zu spät nach her.Irgendwie mach ich mir gedanken.

Lg

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Antwort auf DSMM XVII Studie mit Elotuzumab (E-KRd)
24 Apr 2020 21:56
  • daw
  • 67 Beiträge seit
    24. Apr 2020
Bei mir wurde auch überlegt, ob eine Therapie schon eingeleitet werden muss oder nicht. Ich hatte ja außer ab und an mal einen Infekt, keine Beschwerden. Ich war sonst eigentlich so gut wie nie krank. In den letzten beiden Jahren hatte ich aber immer so zwei Infekte pro Jahr, die allerdings immer recht schwer verliefen. Hohes Fieber und über 3-6 Wochen andauernd. Mittelohrentzündung, Stimmbandentzündung, Gürtelrose usw.
Daraufhin hat mich meine Hausärztin zur Onkologie überwiesen. Von daher muss ich meiner HÄ dankbar sein, dass sie so aufmerksam war.
Bei mir sind ja noch keine CARB Kriterien erfüllt. Nur der Lamda/Kappa Quotient war etwas über 100. Und die SLiM Kriterien besagen ja, dass bei einem Quotienten über 100 eine Therapie eingeleitet werden sollte, da die Gefahr der Progession recht hoch ist. Ich hätte natürlich warten können und regelmäßig zu Kontrolluntersuchungen gehen können. Das Problem am Warten ist nur, dass wenn das Kind erstmal im Brunnen liegt, dann sind die Optionen doch begrenzter. Die Ärztin sagte mir, dass bspw. ein Nierenschaden selten schleichend passiert. Das ganze kann plötzlich kippen und der Nierenschaden ist da. Dann ist die Behandlung schwieriger, weil die Medikamente ja z.T. über die Nieren wieder ausgeschieden werden. Ober wenn man wartet, bis sich Knochenschäden ergeben und Schmerzen einsetzen. Bei mir wurde die Therapie eingeleitet, um den Organschäden vorzubeugen.
Wie das jetzt bei Dir ist, kann ich natürlich nicht sagen. Ich gehe mal davon aus, dass bei Dir weder die CARB noch die SLiM-Kriterien erfüllt sind. Wenn dem so ist, kannst Du Dich auf die Ärzte verlassen. Dann würde ich mit der Therapie noch warten. Die Therapie läuft Dir nicht weg. Auf jedenfall solltest Du mindestens eine Zweitmeinung einholen (Hast Du ja schon) und regelmäßig zu den Kontrolluntersuchungen gehen, um den richtigen Zeitpunkt für die Therapie nicht zu verpassen.

Ich war erst in einer Schwerpunktpraxis für Onkologie. Hier hätte ich aber nur die Standardbehandlung erhalten. Und da ich im Internet gelesen habe, dass gerade hier die Nebenwirkungen doch nicht unerheblich sein können. Gerade was das Bortezomib angeht. Ich habe dann Kontakt zur Universitätsklinik in Magdeburg aufgenommen wegen einer Zweitmeinung. Hier habe ich das Glück, dass sich hier eine Oberärztin und Leiterin der Knochenmark-Transplantationseinheit auf speziell diese Erkrankung spezialisiert hat. Die Ärztin hat auf mich einen sehr kompetenten Eindruck gemacht. Ich habe gemerkt, dass sie sich mit dieser Erkrankung schon länger beschäftigt. Sie konnte alles bis ins kleinste Detail erklären und kannte alle modernen Behandlungsverfahren. Das ist ja nicht bei jedem Onkologen gegeben. Es gibt ja viele Krebsarten und das MM ist ja nun nicht so häufig. Die Onkologin hat mich dann über mögliche Behandlungsoptionen umfassend beraten. U.a. hat sie mir die Teilnahme an einer Studie angeboten. Sie hat mir umfangreiches Infomaterial zur Studie gegeben und alles erklärt. Ich wurde aber zu keinem Zeitpunkt zu etwas gedrängt. Ich hatte dann mehrere Wochen Zeit, mir das alles in ruhe zu durchdenken.
In der Zeit habe ich dann natürlich Google bemüht und habe mich über die eingesetzten Medikamente informiert. Laut einer Studie aus Spanien ist die intensive Behandlung mit Carfilzomib, Lenalidomid und Dexamethason sehr vielversprechend. Vor allem die 6 Monate Induktion und die Konsolidierung und Erhaltungsbehandlung. Auch habe ich gelesen, dass Carfilzomib wesentlich besser wirkt als Bortezomib und dabei die Nebenwirkungen deutlich geringer ausfallen. Von da an war mir klar, dass ich die Studie möchte. Egal in welchen Arm ich kommen würde, alles wäre besser als die Standardbehandlung. Und die Chance auf den Antikörper Elotuzumab war noch ein zusätzlicher Anreiz. Hier hatte ich gelesen, dass dieses Medikament als Sprunginnovation eingestuft wurde. Nun kann man in der Studie halt nicht beeinflussen, in welchen Studienarm man kommt. Letztendlich habe ich dann zugesagt und bei der Randomisierung hatte ich dann Glück und ich kam in den Studienarm mit Elotuzumab.

Mache Dir nicht zu viele Gedanken. Wenn die Ärzte sagen, Du kannst noch warten, dann warte. Die Behandlung läuft Dir nicht weg. Meine Studie mag dann möglicherweise schon für neue Teilnehmer geschlossen sein, es wird dann aber später sicherlich noch andere Studien geben, an denen Du teilnehmen kannst. Dann vielleicht mit noch neueren und noch wirksameren Medikamenten. Die Zeit läuft hier für Dich.
Eine Studienteilnahme kann ich aber so oder so auf jedenfall empfehlen. Ich werde hier in Magdeburg sehr intensiv betreut. Viele zusätzliche Untersuchungen, Behandlung nur von meiner Prüfärztin der Myelomspezialistin (also keine wechselnden Ärzte), eine extra Studienschwester, die sich exklusiv um Studienteilnehmer kümmert usw. Von daher alles Top

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Antwort auf DSMM XVII Studie mit Elotuzumab (E-KRd)
25 Apr 2020 01:58
  • Eintracht
Hallo Dennis,vielen dank für deine Umfangreiche Aufklärung. Da ich aus Hannover komme ist Magdeburg nicht so weit weg von mir.Ich danke dir für diese Informationen.

Lg

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