Stammzellenmobilisierung

• klein Grisu
• Moderator

Hallo Birgit

Du hast heute eine 2. Thread zum gleichen Thema aufgemacht - ist das gewollt
Falls nein könntest Du die Admins vielleicht bitten beide Threads zusammenzuführen.
Dein erster Thread ist dieser hier: www.myelom.org/forum/diagnostik/4224-sta...nmobilisierung#42608


Zu Deiner Frage:

Es gibt 2 Methoden der Mobiliserung einmal ohne Chemo die sogennannte Steady-State-Mobilisierung, einmal mit Chemotherapie plus G-CSF.

Mit Chemotherapie ist der Mobilisierungseffekt nachweislich besser.

Stammzellenmobilisation heißt ja nichts anderes als das junge Stammzellen daran gehindert werden sich im Knochenmark einzunisten und weil sie kein gemütliches zu Hause finden ins Blut abwandern können/müssen.
Aus dem Blut werden sie dann bei der Apherese herausgefischt.

Durch die Chemo werden zunächst die im Knochenmark eingenisteten Stammzellen abgetötet. Es entsteht ein Mangel und der Körper reagiert mit einer erhöhten Produktion neuer Stammzellen. Die jungen Stammies haben gar keine Zeit sich im Knochenark wohnlich einzunisten und können besser ausgeschwemmt werden

Vor dem Hintergrund, dass bei uns Myelomern das Knochenmark bereits vorgeschädigt und damit die Stammzellenproduktion nicht mehr so gut ist wie bei gesunden Probanden (z.B. Fremdspender), wird zumindest in Deutschland die Mobiliserung mit Chemo bei Myelom Patienten bevorzugt. Durch die Chemo wird auch das Myelom zumindest etwas mittherapiert, quasi als positiver Nebeneffekt.

Egal ob mit oder ohne Chemo, bei ungenügendem Mobiliserungserfolg kann das Medikament Mobizil (Plerixafor) zusätzlich gegeben werden, um doch noch zum Erfolg zu kommen.
Das Medikament muss bei der Steady-State-Mobilisierung wesentlich häufiger gegeben werden als bei der Chemomobiliserung.
Das Mobizil ist sehr teuer und hier im Forum wurde daher die Vermutung geäußert, aufgrund schnöder Kostengründe wird die Chemomobilisierung bevorzugt eingesetzt.