Aredia oder Zometa?

• gast

Hallo zusammen,
habe seit 12 Jahren MM-Iga lambda,
seit gut 10 Jahren bekam ich Aredia(Bisphos.),die letzten 2Jahre von Schmerztherap. aber immer weiter reduziert. Nun sind bei einem Sturz mehrere Wirbel gebrochen und wurde 2x operiert,es wurde verschraubt! Lt. Orthop./Radio. ergab Knochendichte -messung gute Werte, auch Umbau, Aredia hatte diesbez. Wirkerfolg.Nun hat sogar Einheilungsproz.der Wirbel begonnen. Bin Multiallergikerin,z.b. Medik., Zusätze,Konserv., etc., Aredia rel.gut vertragen.
war letzte Woche 1.x bei neuem Onk/Häm., der sofort auf Zometa umstellen wollte. Seine Argumentation: nur Zometa wirke effektiv,u. nachweislich auch auf MM-Zellen, Nebenwirk. wären nur teils anfangs Fieber, gripp.ähnl.Gefühl, ges. Nebenwirkungsärmer als Aredia, das ausserdem meist nur noch bei Osteop. gegeben würde! Bedenken wg. übler Reaktionen(u.a.anaphil.Schock etc.) auf einige Infus.usw., wurden nicht akzept. Zudem sei mom. stark.Knochenabbau!? also eine Kn.stanze nötig um Werte der Tz zu bekommen. Hm? Wirkte so, dass ich vermute, er ist so auf Zometa eingeschworen, gilt nichts anderes. Gibt es aktuell Wirkungsnachw. bezügl. Tumorzellen? Welche Nebenwirkungen sind hier bekannt? Hat jemand generell Infos/Erfahr. zu diesem Bisphosphonat usw. Bin mom. wieder mal sehr irritiert, normal kann ich mich auf meine Intuition verlassen...
Nettes Dankeschön schon mal für evtl. Infos! und Allen viel Kraft und Mut!!

• joseph
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Hallo Gast

Seit 12 Jahren dabei, super Nachricht für uns Alle, toll, dass du dich meldest, schade, dass kein Vorname in deinem Posting stand, Gast ist so unpersöhnlich

Bei Zometa sind leider Gottes aber auch extrem viele Kiefernekrosen bekannt, was nicht unbedingt von Vorteil ist

Persöhnlich nehm ich Bondronat 6 mg, meine Knochenläsionen sind ausgeheilt, bin jetzt im 7ten Jahr mit Bondronat , vertrags gut, keine Nebenwirkungen mehr , in einem 10 Wochen-infusions-takt

Mit freundlichen Grüssen

Joseph

• Jeanny150765

Hallo Gast,

wie Joseph schon schrieb,seit 12 Jahren....,das ist für alle hier sehr interesant.Nicht toll,das Du diese Krankheit hast.Aber wenn man hört"seit 12 Jahren" möchte man natürlich Deinen Weg gerne genauer kennen,vielleicht schreibst Du mal etwas dazu.
Bezüglich Zometa kann ich nur die Erfahrungen meiner Mutti beschreiben.Sie bekommt seit 05/2010 Zometa im 4 -wöchentl.Rytmus,seit 05/2011 im 6-wöchentl.Rytmus.Sie verträgt es sehr gut.Nebenwirkungen anfangs ca 2 Tage grippeänliche Symptome in abgeschwächter Form,danach als ob nichts wäre.Das kann natürlich bei jedem anders sein.Die Ärztin meint aber,das das auf die MM Zellen einen positiven Effekt habe.Tja,soviel dazu.Andere haben bessere Erfahrungen mit anderen Mitteln.Ich hätte es einfach versucht.Vielleicht tut es Dir ja gut.

LG
Jeanny

• rudi
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Hallo Gast,
ich habe auch MM IgG Lambda seit 12 Jahren. Wir sind beide gleich lange dabei. Allerdings musste ich von Mai 2010 über 1 Jahr das volle Therapieprogramm inklusive Tandem autologe SZT machen. Heute geht es mir wieder gut mit guter Lebensqualität wie die 11 Jahre zuvor.
Ich habe im Jahr 2001 Aredia genommen, dann 1 Jahr Pause durch UMzug an den Gardasee. Dann 5 Jahre Zometa alle 3-4 Monate. Ab Mitte 2006 bin ich auf eigenen Wunsch auf Bondronat umgestiegen und nehme das seit daher auch alle 3-4 Monate - wie es zeitlich gerade reinpasst.

Aredia hat eine Potenz von 100
Bondronat hat eine Potenz von 10000
Zometa hat eine Potenz von 20000

Von Aredia muss man 90mg in 500ml NACL Lösung über 4 Stunden Infusion nehmen.

Weil Bondronat und Zometa eine viel höhere Potenz haben (siehe oben) muss man von Bondronat nur 6mg und Zometa nur 4 mg aufgelöst in 250 mg NaCl Lösung nehmen. Die Infusionszeiten bei Bondronat und Zometa sollte nicht 15 Minuten sein (wie vom Hersteller geprahlt wird) sondern zum Schutz der Nieren mindestens 45 Min bei 250ml Lösung zu Infusion.

Die meisten Ärzte sagen eben, dass Zometa am Wirkungsvollsten ist, das kommt von den vielen Studien und Berichten der letzten 10 Jahre weil Zometa für Myelom Behandlung der "Goldstandard wurde als Nachfolger von Aredia (gleicher Herstaller).
Bondronat war bis ca. 2006 überhaupt nicht erprobt und zugelassen für Myelom Bahandlung. Erst durch die vielen (ca. 10-12 %) der gemeldeten Fälle von Kiefernekrosen vorwiegend beim Einsatz von Zometa haben die Patienten mehr und mehr Angst bekommen und sind von selbst auf Bondronat umgestiegen (wie z.B. Joseph und ich).
Der Beweis des direkten Antimyelom-Effektes von Bisphosphonaten ist immer noch nicht richtig "schwarz auf weiss" vorhanden sondern eher "Schamanenglaube der Schulmediziner oder besser gesagt des Herstellers".
Wenn, dann wurde es immer nur im Reagenzglas getestet und das ist fragwürdig.

Bei MM ist es eben immer eine Nutzen-Risiko-Abwägung ob man was nimmt oder es besser sein lässt. Nur wird der Patient manchmal bei der Entscheidung im Regen stehen gelassen.
Oder es wird ihm rigoros was aufgezwungen, wie bei Dir jetzt Zometa.

• lisa_kotschi
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lieber Gast,

am vergangenen Freitag war ich auf dem Münchener Symposium, auf dem das Thema Aredia bzw. das Nachfolgeprodukt Zometa ebenfalls zur Sprache kam.

Fazit: es gibt bisher nur eine (!) Studie aus Großbritannien, die allerdings die Wirkung von Zometa mit Clodronat (nicht Aredia) vergleicht. Darin wird ein Überlebensvorteil von 5 Monaten gegenüber Clodronat ausgewiesen. Diese Bisphosphonate wurden über einen Zeitraum von mehr als 5 Jahren gegeben. Eine weitere Studie über eine bessere und Anti-MM Wirkung von Zometa gibt es bisher nicht.

Wegen des Risikos von Kieferosteonekrosen wird derzeit eine Behandlungszeit von zwei, maximal drei Jahren mit Zometa empfohlen. (Mayo-Klinik und andere) (vgl. auch Josephs Beitrag)

Es gibt nun allerdings auch Überlegungen, Zometa weiter zu geben, jedoch in größeren Abständen als 1 x Monat. Es wurde auch darüber gesprochen, dass die angegebene Infusionszeit von 15 min. bei Zometa in jedem Fall eingehalten werden muss, evtl. sogar leicht verlängert, auf keinen Fall verkürzt.

Als Allergikerin musst Du natürlich noch mehr auf Verträglichkeit achten.

Alles Gute
Lisa

• rudi
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Und nochmal zur Erinnerung, wir hatten es glaube ich schon publiziert:

www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=45516

Da steht sinngemäß drin:
Langfristige Bisphosphonat Einnahme behindert den natürlichen Heilungsprozess/Aufbauprozess des Knochens. - Na sowas