Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom

Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom (Plasmozytom, Morbus Kahler)
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Gedanken zum Therapiebeginn

Betreff: Gedanken zum Therapiebeginn
18 Feb 2012 17:00
  • Almish
  • Almishs Avatar
  • 354 Beiträge seit
    23. Okt 2009
Hallo ihr Lieben,
ich wusste jetzt nicht genau, wo ich diesen Thread platzieren sollte....aber, Gedanken... das passt hier ganz gut.
Am Donnerstag geht es also los für mich. Ich durchlebe momentan so viele verschiedene Phasen von Wut, Angst, Verzweiflung, Panik, Hass und, und, und.
Als ich die wunderbaren Nachrufe zu Andreas las ist mir immer wieder aufgefallen das erwähnt wurde, wie geduldig und mit welch grossem Anstand er die Krankheit ertrug.
Ich habe beschlossen, nein, ich halte nichts aus, ich bin nicht geduldig, ich schreie, schlage um mich, werde alles andere als einfach sein!!!
Wie Joseph so oft sagt, sieht er das Myelom als Partner. Ich habe beschlossen, es als Feind zu betrachten. Macht es meinen Weg einfacher? Bestimmt nicht. Aber ich hoffe einfach, die kämpferische Amazone zu sein, die ich mein ganzes beschi....enes Leben sein musste. Und mich nicht nach einem Tag in ein weinerliches Weibchen zu verwandeln.
Mittlerweile habe ich meine Haare abgeschnitten und knallig pink gefärbt (Rudi, das passt hervorragend zu blauen Augen, solltest du mal darüber nachdenken;). Nach jedem Chemo Stint werde ich mir zur Belohnung ein weiteres Piercing oder Tattoo machen. Ach Leute, ich bin Punkrock, ich bin Kampfsport, ich bin ich, ich werde dieser Terrorzelle in meinem Körper in den Arsch treten.

Wer mag, drückt mir die Daumen da draussen...denn manchmal überwiegt dann doch das Mädchen und die Angst

Hab euch alle in meinem Herzen dabei
eure Marion

Kopf hoch, Nase in den Wind
Das Leben stinkt

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Antwort auf Gedanken zum Therapiebeginn
18 Feb 2012 17:44
  • Margret
Liebe Marion,

ich musste bei deinem Beitrag lachen - da hat sich das blöde MM aber eine starke Gegnerin ausgesucht... *schmunzel*

Ich weiss nicht,. ob du Andreas gekannt hast - er war ein großer, tapferer Kämpfer. Von still-leidender Schicksalsergebenheit keine Spur. Er hat im Lauf der vielen Jahre aber sicherlich einen inneren Entwicklungsprozess durchgemacht - seine wohltuenden Ruhe und Gelassenheit war Ergebnis dessen. Ich habe aber auch gut seine flotten Sprüche und Witze in Erinnerung. (Bis zu pink-farbenen Haaren hat's aber - zugegeben - nicht gereicht. ;-)) )

Jeder muss eben versuchen, seinen eigenen Weg zu finden. Und den dann konsequent und hoffnungsvoll gehen. Es gibt bei allem Leid auch so viele schöne Beispiele - z.B. Patienten, die mit ihrem MM-Partner fröhlich in der Weltgeschichte herumreisen (Gruß an Joseph).

Offenbar aktiviert der Gedanke an einen bösen Feind bei dir ungeahnte Kräfte und mobilisiert deinen Lebenswillen - gut so!!!

Mach die MM-Zellen platt, rock sie an die Wand und denk immer dran "Show must go on." Ich wünsche dir alle Kraft der Welt und schick dir noch eine Portion "Wut&Mut".

Margret

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Antwort auf Gedanken zum Therapiebeginn
18 Feb 2012 18:13
  • rudi
  • rudis Avatar
  • 2203 Beiträge seit
    22. Okt 2009
Cara Marion,
ich kann dich gut verstehen. In diesen Tagen vor der beginnenden Therapie ist man sehr aufgewühlt bis in sein tiefstes Inneres.
Wenn ich da an den Mai 2010 zurückdenke, auuuuh weiahhhh!!!!!!!!!!!!!
Innerhalb von wenigen Tagen hat sich ergeben, daß ich gebrochene Knochen und explodierende Werte habe und mir wurde von Heute auf Morgen in Tübingen mit Bestrahlungen und dann Therapiebeginn gedroht.
Innerhalb von 2 weiteren Tagen habe ich die Sache selbst umgelenkt nach WÜ und habe dort 6 Tage später schon an der ersten Infusion Doxorubicin und im ersten Zyklus gehängt.

Aber ab da (dank euerer und besonders Deiner Unterstützung mit vielen Posts im Forum und e-mails und SMS und anrufen) habe ich kämpferisch nach vorne geblickt und gewusst, daß ich die Sache mutig durchstehe.

Und Marion, wenn du dann erst siehst, wie deine MM Werte runterpurzeln und du in Richtung sehr guter oder kompletter Remission kommst (was ich dir von ganzem Herzen wünsche), dann wird sich deine Wut bald legen und du schaust wie ich 2010 mutig nach vorne.

In welcher Klinik beginnt die Therapie am Donnerstag?
I druck di ganz fest :wink:

Heilung ist ein individueller Prozess, der sehr stark an das persönliche Bewusstsein gebunden ist. Daher kann kein Mensch einen anderen Menschen heilen sondern immer nur auf dem Weg zu seiner persönlichen Heilung begleiten.

rudiversal.wordpress.com

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Antwort auf Gedanken zum Therapiebeginn
18 Feb 2012 20:54
  • Rosemarie
  • Rosemaries Avatar
  • 245 Beiträge seit
    18. Nov 2009
Hallo Marion,

ich drück Dir unbekannter weise auch die Daumen. Ich wünsch Dir, dass Du beiden Seiten Raum geben kannst. Der kämpferischen Amazone und dem Mädchen, das Angst hat.
Ich kenn das von mir, dass ich auch erst mal Wut spüre. Wenn ich dann aber nachforsche, woher sie kommt, dann steckt nicht selten Angst dahinter.

Dein Spruch Kopf hoch und Nase in den Wind! gefällt mir sehr gut und fällt mir manchmal ein, wenn ich nicht so recht in die Gänge komme.
Dake dafür !
Rosemarie

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Antwort auf Gedanken zum Therapiebeginn
18 Feb 2012 22:03
  • gast
Hallo Marion,

auch ich kann deine Wut und auch deine
Ängste sehr gut verstehen....
Aber so wie ich dich kenne (leider nur aus dem Forum) schaffst du das alles genau so,
wie es für dich passt !!!
Ich wünsche dir für die kommende Zeit nur das Beste und wie du immer sagst:
Kopf hoch und Nase in den Wind:wink:
Einen dicken Drücker aus Oberfranken
Andrea

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Antwort auf Gedanken zum Therapiebeginn
18 Feb 2012 23:17
  • Almish
  • Almishs Avatar
  • 354 Beiträge seit
    23. Okt 2009
Ihr Lieben,
die ihr schon geantwortet habt. Komme gerade aus einem ziemlich coolen Punk-Rock Konzert und hab mir die Seele aus dem Leib getanzt. Ich rock die Schei....e , what ever. Danke, dass es euch gibt. ihr versteht halt wirklich...
Dickes Bussi und Druck (besonders meinen kleinen Italiener, mit den schönen Augen;-)

und hey, die Nase bleibt im Wind.....

Kopf hoch, Nase in den Wind
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