Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom

Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom (Plasmozytom, Morbus Kahler)
Online-Netzwerk für Patienten/-innen und Angehörige

Neuigkeiten zum Multiplen Myelom

GSK nimmt Blenrep vom Markt

am 15. Dezember hat der Arzneimittelhersteller GSK in einer Infomail bekanntgeben das Medikament Blenrep vom Markt zu nehmen, da mit dem Verlust der Zulassung durch die europäische Kommission in den nächsten Monaten zu rechnen ist. Der Ausschuss für Humanarzneimittel (Committee for Medicinal Products for Human Use, CHMP)  hat auch nach einer 2. Überprüfung erneut empfohlen  die Zulassung nicht zu verlängern.

Blenrep wird in der nächsten Zeit zwar noch verfügbar sein, GSK empfiehlt Ärzten und Patienten auf eine andere Therapie zu wechseln.

GSK Infomail:

Neuigkeiten vom "ASH" zum Multiplen Myelom

Das Kompetenznetz Maligne Lymphome hat ein Video mit einer kurzen Zusammenfassung der wichtigsten Neuigkeiten vom großen Kongress in San Diego zum Multiplen Myelom ins Netz gestellt.

Prof. Dr. Goldschmidt berichtet in seinem Beitrag zu 4 wichtigen Themen zum Multiplen Myelom, die in dieser Woche beim 65. ASH-Meeting der Hämatologen in den USA vorgestellt wurden.


1.) Dara-VRD versus VRD vor und nach Hochdosistherapie mit autologer Blutstammzelltransplantation
2.) Isa- KRD versus KRD vor und nach Hochdosistherapie mit autologer Blutstammzelltransplantation
3.) Minimal Residual Disease (MRD) KM/Blut: Daten der Präsentationen der spanischen Gruppe um Bruno Paiva
4.) Die Rolles der Autologen Transplantation beim Rezidivierten Multiplen Myelom

 

Im Video wird deutlich, dass die vierer Kombinationen der neue Standard vor und nach Hochdosistherapie werden wird, die Dauer der Therapie weiterhin noch unklar und abhängig vom Risikofaktor ist, MRD- Diagnostik im Knochenmark immer wichtiger wird und in Zukunft im Blut bestimmt werden kann. Thema ist ebenfalls, ob eine autologe Stammzelltransplantation im Rezidiv noch sinnvoll ist, hierzu bitte das Video ansehen. Prof Goldschmidt berichtet zudem, dass viele Präsentationen zu Bispez. AK und CART-Zelltherapie auf dem Hämatologenkongress vorgestellt wurden.

Link zum Video: Kompetenznetz Maligne Lymphome ASH 2023 MM

Folien zum Vortrag von Prof. Goldschmidt: 

Impfung gegen das Respiratorische Synzytial Virus (RSV)

Die medizinischen Fachgesellschaften in Deutschland, angeführt von der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP), empfehlen neuerdings eine Impfung gegen das Respiratorische Synzytial Virus (RSV) bei älteren Erwachsenen.

Dieser Schutz ist besonders wichtig für ältere Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder Vorerkrankungen wie Lungen- und Herz-Kreislauf-Problemen. RSV-Infektionen können zu schweren Atemwegsproblemen führen und bestehende Gesundheitszustände verschlechtern.

Obwohl die Ständige Impfkommission (STIKO) noch keine offizielle Empfehlung ausgesprochen hat, stehen Impfstoffe für Personen ab 60 Jahren zur Verfügung. Die Kosten sind derzeit in der Regel privat zu tragen, aber einige Krankenkassen übernehmen sie bereits. Es wird empfohlen, individuell bei der Krankenkasse nachzufragen und vor der Entscheidung einen Arzt zu konsultieren.

Link zur Pressemitteilung

Therapieresistenzen beim Multiplen Myelom: Molekulare Analysen einzelner Krebszellen decken neue Mechanismen auf

  • Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg, des Universitätsklinikums Heidelberg und des Deutschen Krebsforschungszentrums haben Therapieresistenzen beim Multiplen Myelom untersucht
  • Krebszellen, auch innerhalb eines Tumors, unterscheiden sich und verändern sich im Verlauf der Krankheit
  • Molekulare Veränderungen, die einzelnen Krebszellen das Überleben trotz Therapie ermöglichen, wurden identifiziert
  • Forscher analysierten tausende Krebszellen von Myelom-Patienten vor und nach der Therapie über einen Zeitraum von 10 Jahren
  • Durch neueste Sequenzierungsmethoden wurden Informationen zum Erbgut und zu molekularen Veränderungen gesammelt und verglichen
  • Karten wurden erstellt, um die Veränderungen jedes einzelnen Zellklons zu beschreiben
  • Überlebende Zellklone nach der Therapie wiesen ähnliche Muster an Veränderungen auf, darunter Veränderungen in den Kontakten mit benachbarten gesunden Knochenmarkszellen
  • Die Ergebnisse könnten die Grundlage für die gezielte Behandlung genetisch unterschiedlicher Zellklone mit dem gleichen Therapieansatz in der Zukunft bilden
  • Die Studie zeigt, wie eine Multiomik-Analyse dazu beitragen kann, resistente Tumorzellklone über einen längeren Zeitraum zu verfolgen und zu charakterisieren
  • Die Analyse wirft Licht auf die komplexen Vorgänge der Therapieresistenz beim Multiplen Myelom und ebnet den Weg für die Entdeckung molekularer Ziele für effektivere Behandlungen
  • Die Forschungsarbeit wurde durch das NCT-Programm für molekulare Präzisionsonkologie, die Europäische Kommission und die Dietmar Hopp Stiftung unterstützt

Link zur Website für weitere Informationen

Neue Behandlungsansätze beim Multiplen Myelom / Dr. Eva Maria Autzinger

Herzlichen Glückwunsch der Selbsthilfegruppe Multiples Myelom Selbsthilfe Österreich zum 20-jährigen Bestehen. Die MMSÖ setzt sich für die MM-Patienten nicht nur in Österreich, sondern im gesamten deutschsprachigen Raum ein.

Recht herzlich möchten wir uns für die Einladung zum Jubiläumssymposium mit einer kurzen Zusammenfassung bedanken.

Der Veranstaltungsort Schönbrunnen war für die Organisation dieses Jubiläumssymposiums großartig gewählt, ebenso wie die hervorragende Verpflegung.
Aber das Wichtigste war der Inhalt, der den Teilnehmern präsentiert wurde: 

·       thematischen Behandlung von der Diagnose bis zu den neuesten MM-Behandlungen,

·       ein erfolgreiches Rehabilitationsangebot mit leichten Übungen und

·       MM-Patientenerfahrungsbericht

Der Nachmittag stand ganz im Zeichen des 20-jährigen Jubiläums der MMSÖ.
Es wurde sowohl über die Vergangenheit als auch über die Gegenwart gesprochen, wobei auch Patienten und deren Angehörige zu Wort kamen, wie sie persönlich die Diagnose und Behandlung und die Konfrontation mit dem Lebensende erlebt haben.
Zum Schluss hieß es "gemeinsam durch die Zeit", sowohl den Verstorbenen als auch den noch Aktiven wurde gedankt und Blumen überreicht.

 

Barcamp zum Multiplen Myelom

Virtuelle Veranstaltung für Myelom-Patienten und deren Angehörige

Was ist ein Barcamp?

Eine interaktive Veranstaltung, bei der die Teilnehmer in der Hand haben, über was gesprochen wird. Nach kurzen Impulsvorträgen entscheiden die Teilnehmer, welche Fragen und Themen sie diskutieren wollen. 

Folgende Oberthemen wurden bereits ausgewählt/abgestimmt:

  • Therapieoptionen
  • Komplementärmedizin, Sport und Ernährung
  • Psychische Belastung durch die Erkrankung und Therapie sowie Umgang mit Ängsten.
  • Des Weiteren findet ein Austausch der Angehörigen statt.


Wir freuen uns sehr, dazu mit Professor Dr. Goldschmidt aus Heidelberg, Frau Dr. Löffler aus Würzburg und Frau Dr. Zimmermann aus Hannover hervorragende Referenten und Gesprächspartner zu den Themen gefunden zu haben.

Weitere Informationen

Wir freuen uns auf rege Teilnahme.
Die Plätze sind begrenzt und eine Anmeldung über https://barcamp-multiples-myelom.de/registrierung ist zwingend erforderlich.

Wahrnehmung von Entscheidungsfindung und Patienteneinbeziehung

Umfrage über die Ansichten und Präferenzen von Myelompatienten und medizinischer Fachkräfte in Bezug auf die Rolle der Patienten bei der Entscheidungsfindung über Behandlung und Pflege

Gemeinsame Entscheidungsfindung in der klinischen Praxis für multiples Myelom: eine Studie mit qualitativen und quantitativen Forschungsmethoden zur Ermittlung der Bedürfnisse von Patienten und medizinischen Fachkräften in der EU.

Veranstalter: Forscher der KU Leuven (Belgien) in Zusammenarbeit mit der Patientenorganisation Myeloma Patients Europe MPE. Der Fragebogen wird in mehreren Ländern in Europa verteilt.

Weitere Informationen: https://kuleuven.eu.qualtrics.com/jfe/form/SV_bmtMppwCYWNWZ9A

Informationsblatt

 

 

Patienten mit Hochrisiko-Myelom: UKE-Studie erreicht bessere Prognose

Im Journal of Clinical Oncology haben Wissenschaftler aus Hamburg über eine vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) initiierte klinische Studie, an der 20 deutsche Behandlungszentren teilgenommen haben, berichtet. Die Studie zeigt, dass knapp 80 Prozent der Patienten bis 70 Jahre sowie mehr als 60 Prozent der Patienten über 70 Jahre zwei Jahre nach Abschluss der Therapie rückfallfrei waren. 
Lange betrug die mittlere Überlebenszeit der Hochrisiko-Myelompatienten aber nur etwa zwei Jahre. 

  • Prof. Dr. Katja Weisel, Stellvertretende Direktorin der II. Medizinischen Klinik und des Universitären       Cancer Center Hamburg (UCCH des UKE berichtet, dass sich
  • bei Standardrisikopatienten das
  • mittlere Überleben von drei auf über zehn Jahre verbessert hat, 
  • doch bei den Hochrisikopatienten betrug die mittlere Überlebenszeit bis zuletzt nur etwa zwei Jahre. 
  • Frau Dr. Weisel: „Die vom UKE initiierte Studie ist eine der ersten klinischen Studien überhaupt, die sich spezialisiert mit der Behandlung von Hochrisikopatient:innen beschäftigt hat.“

Hier finden sie einen interessanter Artikel zur Studie: Link zum Artikel

Und die Pressemitteilung der Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf: UKE Pressemitteilung

Projekt „Frag den Arzt!“ - Thema CAR-T-Zellen

Liebe Mitpatienten und Angehörige,
wie bereits angekündigt starten wir mit unserem Projekt „Frag den Arzt“, welches
 ausschließlich von der AMM-Online finanziert und ganz bewusst nicht von Pharma unterstützt wird.

Wie funktioniert es?

  • Sie reichen Ihre Fragen per Email ein an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
  • Wir clustern und anonymisieren die Fragen
  • Der Arzt wird bei der Beantwortung der Fragen gefilmt
  • Die Antworten werden auf unserer Homepage und in sozial Media veröffentlicht

Bei der ersten Folge des Projektes wird Herr Prof Dr. Scheid von der Uniklinik Köln die Fragen zum Thema CAR-T-Zellen beantworten.

Bei positiver Resonanz sind weitere Folgen zu weiteren Themen und weiteren Ärzten geplant.

Wir freuen uns auf Ihre rege Teilnahme & schicken Sie fleißig Ihre Fragen.

Das Team Projekt "Frag den Arzt"

Von der Stammzell-Transplantation zur CAR-T-Zelltherapie am Beispiel des Multiplen Myeloms

Prof. Dr. Hermann Einsele aus Würzburg erhielt die renommierte Emil-von-Behring-Vorlesung 2023.
Der Schwerpunkt seiner Arbeit, das Multiples Myelom wurde besonders hervorgehoben.

Auf dem Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (DGTI) wurde Prof. Dr. Einsele aus der Uniklinik Würzbueg mit der Emil-von-Behring-Vorlesung 2023 ausgezeichnet. 

  • Prof. Dr. Hermann Einsele ist Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik II am Uniklinikum Würzburg (UKW) und Sprecher des neu gegründeten Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen NCT WERA. 
  • Gemeinsam mit seinem Team leistet der Hämatologe und Onkologe Pionierarbeit auf dem Gebiet der Immuntherapien bei Krebserkrankungen, unter andrem mit großem Schwerpunkt auf die Behandlung des Multiplen Myeloms.

 

Offenes Rennen zwischen CAR-T-Zellen und Stammzellen beim Multiplen Myelom

Prof. Dr. Einsele demonstrierte bei seinem Vortrag beim Jahreskongress der DGTI am 20. September Vor- und Nachteile der beiden Therapieformen. Er beleuchtete die Frage, ob die CAR-T-Zell Therapie eines Tages die Stammzelltransplantation, die immer noch die erste potentiell kurative Immuntherapie ist, ersetzen kann.

Mal wieder Hoffnung machende Informationen. Die Forschung geht immer weiter!

Link zum Artikel

Ein Maß für die Knochenregeneration beim Multiplen Myelom

Eine Studie vom Uniklinikum Würzburg liefert erstmals ein Maß, um die Knochenregeneration beim Multiplen Myelom zu beurteilen. 

    Die Vermessung der Läsionsgröße ist ein verlässlicher Parameter für die Definition des Endpunktes in geplanter Folgestudie zur Bewegungstherapie.
    • Nach Induktionstherapie verkleinern sich Läsionen um 22 Prozent.
    • Es wurde sechs Zyklen mit dem Anti-SLAM7-Antikörper Elotuzumab in Kombination mit dem Proteasom-Inhibitor Carfilzomib, dem Immunmodulator Lenalidomid und Kortison Dexmethason (kurz E-KRd)   durchgeführt. Danach hat sich die Größe der Löcher im Schnitt um 22 Prozent verringert. Auf den Röntgenbildern war eine deutliche Remineralisierung des Knocheninneren (Trabekels), zu erkennen.  
    • Aber 22 % ist noch zu weit von 100 Prozent entfernt. Es werden unbedingt neue Therapieideen benötigt, um den Knochenaufbau anzustoßen. Dies verfolgt Frau Prof. Dr, Jund (Oberärztin der Medizinischen Klinik und Poliklinik II am UKW) mit dem Imact-Training.
 
Impact-Training:
  • Springen und stampfen für stärkere Knochen. 
  • Von dem Training haben wir hier bereits mehrfach berichtet und in unseren Videos (Grundlagen --> Mediathek) sind gute Erklär-Filme dazu zu finden. 
  • Durch gezieltes und regelmäßiges Springen und Stampfen soll das muskuloskelettale System stimuliert werden, sodass sich die Knochendichte erhöhen, die Mobilität verbessern und Frakturen vorgebeugt werden könnte. 

Vermessung der Läsionsgröße ist verlässlicher Parameter.

Am Uniklinikum Würzburg haben die Radiologen Dr. Jan Peter Grunz und Privatdozent Dr. Andreas Kunz unabhängig voneinander Röntgenbilder von 20 neu diagnostizierten MM-Patientinnen und Patienten vor und nach der standardisierten E-KRd-Therapie beurteilt. Hierzu wurde eine Computertomografie erstellt.

Welche Faktoren zusammenkommen müssen, um den knochenzersetzenden Prozess umzukehren und einen vollständigen stabilen Knochenaufbau zu erreichen, sei noch unklar. Die Tumorzellen haben die Knochenzellen stark verändert, sie können keinen Knochenaufbau betreiben. Diesen Zustand gilt es zu überwinden, erörtert Franziska Jundt. Man hoffe und vermutete, dass die mechanische Stimulation durch das Sprung- und Stampftraining diese Bremse löst. Vielleicht können neue Immuntherapien weitere Anstöße liefern, vielleicht muss zusätzlich ein Signalweg in den Knochenzellen beeinflusst werden.

Wiedereinmal ein Hoffnung bringender Artikel für alle Myelompatienten mit Knochenschäden. Die Forschung geht weiter!


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Wenn das Ziel bei Immuntherapien verloren geht - Parallelevolutionen von Tumorzellen und Rüsseltieren Licht ins Dunkel bringen!

Eine von der Deutschen Krebshilfe finanzierte und von PD. Dr. Leo Rasche im Journal Nature Medicine publizierte Studie aus Deutschland, Kanada und USA zeigt nun eine Verbindung zwischen genetischen Mutationen und dem Wirkungsverlust von Immuntherapien beim Multiplen Myelom.
 
Mit bispezifischen Antikörpern oder Gen-manipulierten T-Zellen (CAR-T-Zellen), können selbst bei weit fortgeschrittenen Krankheitsstadien lang anhaltende Remissionen erzielen werden, die Patientinnen und Patienten leider bisher aber nicht dauerhaft geheilt werden.
  • PD Dr. Rasche hat in seinem Bericht dargelegt, warum die Immuntherapien ihre Wirkung verlieren. 
  • Die Forschenden hatten konkret zwei Antigene im Visier, die sich auf der Oberfläche von Myelomzellen befinden und entscheidende Zielstrukturen für Immuntherapien sind: das B-Cel Maturation Antigen (BCMA) und das Transmembranprotein GPRC5D (G Protein-Coupled Receptor Class C Group 5 Member D).
  • Dr. Rache stellte mit seiner Forschung fest, dass das Ziel-Antigen  mit der Therapie verloren geht. Was zur Folge hat, dass dass einige bispezifische Antikörper, wenn auch nicht alle, die Tumorzellen nicht mehr erkennen können.
  • Daraus resultiert die Überlegung,  gleich zwei oder drei Ziele gleichzeitig mit der Therapie zu adressieren.
In folgendem Artikel werden die Zusammenhänge gut erklärt.

Wir machen mit! Bewusstsein schärfen!

Um das Bewusstsein für das Myelom zu schärfen und die wichtigsten Themen für europäische Patienten hervorzuheben sowie Daten zu sammeln und Lösungen zu diskutieren, veranstaltet Myeloma Patients Europe (MPE) am 27. September den Europäischen Myelomtag.

  • Der aktuelle Schwerpunkt liegt auf der Diagnose und den Folgen und Auswirkungen von Verzögerungen bei der Erkennung des Myeloms.
  • Eine frühzeitige Diagnose des Myeloms minimiert nachweislich die Komplikationen der Krankheit und verbessert die Lebensqualität.

Erfahren Sie mehr über die wichtigsten Fakten zur Frühdiagnose.

Wenn Sie es möchten, teilen Sie gerne Ihre Patientenerfahrungen mit. Helfen Sie mit, dass die Diagnose schneller gestellt werden kann, indem Sie den Myelom-Diagnosepfad an Ihren Hausarzt und Orthopäden weitergebt! Hier der Diagnosepfad zum Ausdrucken:

Sollte ein Ausdrucken nicht möglich sein, können Sie gerne Ausdrucke per Mail bestellen, die wir Ihnen zusenden. Kontakt

Fatigue Syndrom - Müde bis zum Umfall

Seit auch Covid-19-Betroffene von ausgeprägter Erschöpfung berichten, bekommt das Chronische Fatigue-Syndrom mehr Aufmerksamkeit.
  • Die Psycho­onkologin Dr. Elisabeth Jentschke von der Universitätsklinik Würzburg forscht dazu bereits längerer Zeit bei Menschen mit Krebs. 
  • Leider wird CFS oft erst spät erkannt und vom Umfeld der Betroffenen lange nicht ernst genommen. 
  • Was kann man dagegen tun? 
  • Welche Ansätze verfolgt die Forschung gerade?

Forschungsstudie Sekundäre Immundeffekte (SID)

Die Hersteller von Behandlungen für SID sind sehr daran interessiert, die persönlichen Erfahrungen von Patienten mit verschiedenen Therapien zu verstehen, damit der Patientenweg mit solchen Behandlungen in Zukunft optimiert und verbessert werden kann. Zu diesem Zweck wird eine Forschungsstudie durchgeführt, für die geeigneten Probanden gesucht werden.

Die Forschungsergebnisse werden letztendlich an das auftraggebende Pharmaunternehmen weitergegeben:

A. Die Studie wird von einem unabhängigen Marktforschungsinstitut durchgeführt, das an Verhaltenskodizes gebunden ist (z. B. die British Healthcare Business Insights Association (BHBIA), die European Pharma Market Research Association (EphMRA) und die European Society for Opinion and Marketing Research (ESOMAR)).

B. Die Befragten bleiben anonym, und der Sponsor erhält keine persönlichen Angaben oder Informationen zur Identifizierung im Zusammenhang mit den bereitgestellten Informationen.

Falls Sie eine spezifische Behandlung zu sekundären Immundefekten (SID) in Verbindung mit Multiplen Myelom erhalten, währen Sie ein geigneter Proband für die Studie.

Falls Interesse an einer Teilnahme besteht, werden Patienten einige Fragen gestellt, um zu prüfen, ob sie zur Teilnahme berechtigt sind (dies ist der "Screening"-Prozess). Wenn sie erfolgreich geprüft/rekrutiert werden, um im Rahmen dieser Studie interviewt zu werden, wird ihre Zeit vergütet.

Weitere Informationen finden Sie in der Einladung.

Heidelberger Myelomtage

Am letzten Wochenende durften wir mit einem Stand an den Heidelberger Myelomtagen teilnehmen. Gemeinsam mit der PMM-NRW, deren lokalen Selbsthilfe Sie auf unserer Homepage unter "Selbsthilfegruppen" finden, hatten wir einen sehr schönen Stand. Dort haben wir auch die Infos zur Früherkennung der Diagnose Multiples Myelom der MPE (Myeloma Patients Europ) ausgelegt, mit der wir schon seit vielen Jahren zusammen arbeiten. Interessante Infos der DLH (Deutsche Leikämie und Lymphomhilfe) hatten wir ebenfalls dabei.

Herzlichen Dank für Ihr zahlreiches Interesse an der AMM-Online, an unserem Stand und vor allem aber für die vielen schönen Gespräche, die wir mit Ihnen in Heidelberg führen durften.

Wir bedanken uns sehr für die wunderbare Organisation des Patiententages bei dem Team von Professor Dr. Raab. Die Vorträge waren mal wieder hervorragend und sehr informativ. Die anschließenden Foren brachten viele interessante Gespräche und Antworten auf unzählige Fragen. Auch die Angehörigenrunde kam sehr gut an.

Es war eine gelungene Veranstaltung und wir könne Sie nur dazu ermutigen, an solchen Infotagen teilzunehmen. Die Möglichkeit zum Austausch unter Patienten ist so wertvoll. In dem Zusammenhang weisen wir noch mal gerne auf unser Patientenforum und unseren monatlichen online-Stammtisch hin, ebenso auf die Auflistung der lokalen Selsbsthilfeguppen auf unserer Homepage.

Ausschuss für Humanarzneimittel ist gegen eine Verlängerung der Zulassung von Belantamab-Mafodotin (Blenrep)

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (Committee for Medicinal Products for Human Use, CHMP) hat der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) am vergangenen Freitag empfohlen, die bestehende bedingte Zulassung von Belantamab-Mafodotin (Blenrep) nicht zu verlängern. Diese Entscheidung wurde im Rahmen der regulären Überprüfung der bedingten Zulassung von Belantamab-Mafodotin getroffen.

GSK wird eine erneute Prüfung dieser negativen Empfehlung des CHMP beantragen. Aus diesem Grund wird Belantamab-Mafodotin bis auf Weiteres unverändert innerhalb der EU verfügbar sein.

Link zum Artikel

IN KÜRZE - Zulassung von Blenrep gegen multiples Myelom sollte nicht verlängert werden, sagt die Europäische Arzneimittel-Agentur

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) hat empfohlen, die bedingte Zulassung für Blenrep (Belantamab Mafodotin), ein Medikament zur Behandlung des Multiplen Myeloms, nicht zu verlängern.


Der britische Pharmakonzern GSK, der das Medikament vertreibt, hat bereits im November 2022 damit begonnen, Blenrep in den USA vom Markt zu nehmen, nachdem die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA (Food and Drug Administration) nach dem Scheitern der Phase-III-Bestätigungsstudie DREAMM-3, in der nicht nachgewiesen werden konnte, dass Blenrep besser als die marktübliche Behandlung ist, darum gebeten hatte.

Bei seiner Überprüfung kam der CHMP zu dem Schluss, dass die Ergebnisse einer neuen Studie (DREAMM-3) die Wirksamkeit von Blenrep, wie bei der Erteilung der bedingten Zulassung vereinbart, nicht bestätigen.

Zum Zeitpunkt der ursprünglichen Zulassung waren keine Vergleichsdaten für Blenrep verfügbar. Daher hatte der CHMP das Unternehmen, das Blenrep vermarktet, aufgefordert, eine Studie durchzuführen, um die Sicherheit und Wirksamkeit des Arzneimittels durch einen Vergleich mit Pomalidomid plus niedrig dosiertem Dexamethason zu bestätigen, einer anderen zugelassenen Behandlung für das rezidivierte/refraktäre Multiple Myelom.
 

Rezidiviertes multiples Myelom: CAR-T-Zell-Produkt Cilta-cel schon nach dem ersten Rezidiv wirksamer als Standard

  • Studie zu CAR-T-Zell-Therapie bei rezidiviertem multiplem Myelom
  • Untersuchung des Anti-BCMA-CAR-T-Zell-Präparats Cilta-cel
  • 419 Patienten, Durchschnittsalter 61,2 Jahre, mit Lenalidomid-Resistenz
  • Randomisierte Studie, Cilta-cel vs. Standardtherapie
  • Medianes progressionsfreies Überleben (PFS) in Cilta-cel-Gruppe nicht erreicht, 11,8 Monate in Standardarm
  • Cilta-cel reduzierte das Risiko des Krankheitsfortschritts um 74%
  • Ansprechrate auf Cilta-cel höher (84,6% vs. 67,3% in Standardtherapie)
  • Komplette Remissionsraten bei Cilta-cel signifikant höher (73,1% vs. 21,8%)
  • Mehr Patienten im Cilta-cel-Arm frei von minimaler Resterkrankung (60,6% vs. 15,6% in Standardtherapie)
  • Unerwünschte Wirkungen, hauptsächlich Neutro- und Thrombozytopenien
  • Keine schwerwiegenden Grad-5-Nebenwirkungen
  • Cilta-cel zeigt deutliche und anhaltende Wirksamkeit bereits nach dem ersten Rückfall bei rezidiviertem multiplem Myelom

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Multiples Myelom: Wenn das Ziel bei Immuntherapien verloren geht - Parallelevolutionen von Tumorzellen und Rüsseltieren

In einer Studie, finanziert von der Deutschen Krebshilfe und veröffentlicht im Journal Nature Medicine, wurde eine Verbindung zwischen genetischen Mutationen und dem Wirkungsverlust von Immuntherapien beim Multiplen Myelom aufgezeigt. Obwohl Immuntherapien bahnbrechende Erfolge bei dieser Krankheit erzielt haben, erleben viele Patienten Rückfälle.

Die Forscher konzentrierten sich auf zwei Antigene, die sich auf der Oberfläche von Myelomzellen befinden und wichtige Ziele für Immuntherapien darstellen: BCMA und GPRC5D. Es wurde festgestellt, dass BCMA eine Schlüsselrolle bei der Resistenz gegen Immuntherapien spielt. Bei einigen Patienten verschwand dieses Antigen auf den Krebszellen, die nach einem Rückfall neu auftraten, aufgrund von Genmutationen. Es wurde auch gezeigt, dass die Therapie gegen GPRC5D zu einer Selektion von Tumor-Subklonen führen kann, die das GPRC5D-Antigen nicht mehr tragen.

Die Forscher verglichen diese Entwicklung mit der Parallelevolution von Tierarten, bei der verschiedene Arten ähnliche genetische Anpassungen entwickeln. Dieses Verständnis könnte dazu beitragen, gezieltere Immuntherapien für Patienten mit Multiplem Myelom zu entwickeln, indem nach den entdeckten Mutationen gesucht wird. Die Idee besteht darin, nicht nur ein einzelnes Antigen anzugreifen, sondern mehrere gleichzeitig.

Die Ergebnisse dieser Studie werden voraussichtlich die Entwicklung der CAR-T-Zell-Therapie für das Multiple Myelom beeinflussen und die Identifizierung neuer Zielstrukturen auf Tumorzellen sowie die Entwicklung von Multitarget-CAR-T-Zellen vielversprechender machen.

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