Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom

Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom (Plasmozytom, Morbus Kahler)
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Alternativmedizin/komplementäre Medizin

Betreff: Alternativmedizin/komplementäre Medizin
20 Jul 2018 21:13
  • Ingrid99
  • Ingrid99s Avatar
  • 168 Beiträge seit
    03. Mai 2016
Hallo,
ich habe einen Interessenten Artikel gefunden:


m.spiegel.de/gesundheit/diagnose/studie-...hrdet-a-1219406.html

Gruß Ingrid

Die Zeit für das Glück ist Heute nicht Morgen.
Man kann das Leben nicht verlängern, aber verdichten. (R. Willemsen)

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Antwort auf Alternativmedizin/komplementäre Medizin
11 Aug 2018 11:14
  • Jo
  • 509 Beiträge seit
    03. Jun 2018
Guten Morgen Ingrid,

der link ist sehr interessant und fordert sicher eine weitereführende Diskussion über den Einsatz der Alternativmedizin geradezu heraus.
Wenn es uns mit unserer Krankheit schlecht geht und wir Angst um unser Leben haben, sind wir sehr empfänglich für Therapien, die oft sehr teuer aber häufig wirkungslos sind. Das hilft dann nur dem Portemonnaie profiltgieriger Anbieter.
Die Alternativmedizin zu verteufeln ist sicher nicht die richtige Konsequenz aus diesem leider vorhandenen Quacksalbertum.
Die Alternativmedizin hat sich längst als ernstzunehmender Zweig der Medizin etabliert; dabei ist längst bekannt, dass neben Operationen und Chemotherapeutika auch ganz andere Dinge eine Rolle spielen.
Gute Ärzte wissen, dass eine Ganzheitsmedizin den Patienten viel schneller und besser gesund machen kann, als ausschließlich eine fachbezogene Therapie, die nur an den Symptomen therapiert. Sie arbeiten dann nicht gegen sondern mit der Alternativmedizin zusammen. Das ist dann vorbildlich.
Dass sich viele Patienten oft der Schulmedizin verweigern, liegt sicher oft daran, dass sie nicht ernst genommen werden, aus wirtschaftlichen Erwägungen viel zu schnell eine Opteration, ein Hammermedikament empfohlen wird, statt ausführlicher Patientengespräche, bei denen Vertrauen aufgebaut werden sollte.
Alles was hilft, gehört für mich zur Alternativmedizin und muß dringend aus der "Schmuddelecke" der Scharlatane.
Anhänger der reinen Schulmedizin übersehen, dass unser Körper keine Maschine ist, bei der man bloß ein Ersatzteil auszutauschen braucht, damit es funktioniert. Sie verteufeln homöopathische Kügelchen gegen Heuschnupfen, Bachblüten gegen Stress und Akkupounktur, wenn das Knie schmerzt.
Selbst wenn diese Anhänger an keine alternativen Heilverfahren glauben, sollten sie nicht übersehen, dass es inzwischen auch schulmedizinische Beweise für viele Präparate und Verfahren gibt, selbst der Placebo-Effekt zur Gesundung beitragen kann.
Es wäre sicher wichtitg, dass man die behandelnden Ärzte mit einbezieht (wenn sie denn dafür aufgeschlossen sind und nicht nur den Laborwerten vertrauen), damit Wechselwirkungen (alternative Produkte sind nicht immer unwirksam und ungefährlich !) vermieden werden.
Daher ist es wichtig, Ärzte zu treffen, die sich auch damit auseinandersetzen. Das gehört für mich für mich zur Alternativmedin natürlich auch:
ein gesunder Geist (Harmonie, Liebe, Hoffnung und zuversicht, Glaube
ein gesunder Lebensstil (Schlaf, Unternehmungseifer)
eine gesunde Bewegung
eine gesunde Ernährung
Nahrungsergänzung kann sicher auch hierhinein gehören.
Um das Risiko einer unerwünschten Abschwächung oder Verstärkung schulmedizinischen Krebstherapie zu vermeiden (z.B. Johanniskraut, grüner Tee, Kurkuma) ist Aufklärung aber keine Verteufelung wichtig.

Fazit: Es bleib zu hoffen, dass immer mehr Ärzte den ganzen Menschen betrachten statt pauschal gegen die Alternativmedizin zu setzen.

Lg Jo
Letzte Änderung: 11 Aug 2018 11:24 von Jo. Begründung: Tippfehler

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Antwort auf Alternativmedizin/komplementäre Medizin
11 Aug 2018 13:57
  • Dorothee
Hallo Ingrid, Hallo Jo,
(hey Jo - Du bist ja wieder da - freu freu)
ich finde den Artikel auch sehr interessant. Er macht den Eindruck einer Warnung vor der Alternativmedizin.
Wenn man aber genau liest, dann sieht man: Die Untersuchung gibt als Ursache für die Gefahr bzw. das negative Abschneiden der Alternativmedizin die Verweigerung der beobachteten Patienten für Maßnahmen der Schulmedizin an.
Na dann ist das beschriebene, negative Ergebnis ja wohl klar !!
Ein ernst zu nehmender Homöopath würde NIEMALS eine schulmedizinische Behandlung per se verteufeln. Häufig beziehen gute Behandler die Diagnostik der Schulmedizin mit ein.
Umgekehrt ist es leider immer mal wieder anders: es gibt immer noch Schulmediziner, die per se Alternativmedizin verteufeln. leider. Aber es gibt immer mehr Ärzte, die aufgeschlossen sind.
Nur 1 Beispiel:
Meine Freundin (derentwegen ich hier bin) hat nach der Tumor-OP (Kopf) ganz oft unter extrem-Schwindel zu leiden. Über ein homöopathisches Präparat hat ihr Onkologe ein bisschen gelächelt, aber hats trotzdem verordnet. Dieses Präparat hilft ihr immer !! Und gibt ihr so mehr "normales" Leben und Bewegungsfreiheit.

Für mich selbst sind auch Schulmedizin und Alternativmedizin bei vielen Therapien, insbesondere bei der Krebstherapie keine entweder/oder-Entscheidung - sondern wenn, dann eine "und"-Entscheidung. Ich selbst würde sicher in diesem Fall (wie bei meinen Alltagskrankheiten Allergie, Erkältung, Bluthochdruck) beide Seiten in Anspruch nehmen.
Also sowohl Schulmedizin als auch Alternativen wie Pflanzenheilkunde, Homöopathie, Akkupunktur etc.
Über die Effizienz dieser Heilmethoden muss man glaube ich heutzutage nicht mehr streiten.
Einige davon sind ja auch offiziell anerkannt, und werden von den Krankenkasse bezahlt.
Das Problem ist hier, dass man einen guten Behandler finden muss. Leider sind viele Scharlatane unterwegs.

Deshalb: lieben Gruß an alle, die zusätzliche Heilmethoden suchen:
Erkundigen - Erkundigen - Erkundigen - solide Empfehlungen suchen.

Dorothee
Letzte Änderung: 11 Aug 2018 14:18 von Dorothee. Begründung: Ergänzung

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Antwort auf Alternativmedizin/komplementäre Medizin
11 Aug 2018 18:30
  • Heike-Zi
  • 248 Beiträge seit
    17. Jul 2018
Ich finde es sehr schade, dass viele Onkologen die naturheilkundlichen Begleitbehandlungen ablehnen.
Uns wurde, noch bevor die Verdachtsdiagnose MM bestätigt wurde, geraten die Finger von diesen Mitteln zu lassen.
Ich fänd es ehrlich, wenn der Onkologe gesagt hätte, dass er keine Ahnung von der Naturheilkunde hat.

Es sollte viel mehr über den Tellerrand geschaut werden und Hand in Hand gearbeitet werden.

Ebenso vermisse ich Aufklärung über gesunde Ernährung.

LG

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Antwort auf Alternativmedizin/komplementäre Medizin
12 Aug 2018 12:22
  • klaus99
  • klaus99s Avatar
  • 468 Beiträge seit
    05. Feb 2014
Hallo zusammen,

ja, der Artikel, den Ingrid verlinkt hat, bezieht sich auf Alternativ-Medizin, also Entweder - Oder. Von diesem Entweder - Oder bin ich persönlich gar nicht überzeugt. Einige von euch haben ja auch schon angesprochen, dass sich die Schulmedizin und andere Behandlungsoptionen (Pflanzenheilkunde, Homöopathie, Akkupunktur, TCM, etc.) gegenseitig ergänzen sollen. Hierfür wäre dann der Begriff "Komplementär-Medizin" sinnvoller.

In Absprache mit Ingrid werde ich die Themenüberschrift entsprechend ergänzen.

Zum Thema "Komplementär-Medizin" haben wir unter www.myelom.org/diagnose-therapie/newsletter/archiv mehrere Newsletter (2016-3, 2016-4, 2017-2, 2017-4 und 2018-1) veröffentlicht, in denen Frau Dr.med. Claudia Löffler aus dem Universitätsklinikum Würzburg über die unterschiedlichen Fragestellungen zu diesem Thema informiert.

Liebe Grüße
Klaus

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Antwort auf Alternativmedizin/komplementäre Medizin
13 Aug 2018 19:14
  • Jo
  • 509 Beiträge seit
    03. Jun 2018
Lieber Klaus,
Die Newsletter, die ich dort gefunden habe sind lesenswert, in diesem Zusammenhang möchte ich den dort gefunden Newsletter über die Immuntherapien beim multiplen Myelom hinweisen.
der Newsletter (downzul.PDF-Datei) ist ganz prima und erklärt sehr schön einfach die Basis unserer Behandlungsoptionen, damit alle Newcomer-Foristen besser verstehen, wenn wir hier weiterführend posten, Daumen hoch! Empfehlung: hochladen und ausdrucken. Vielen Dank an die Asklepiusklink Altona, Dr. Hans Salweder aus Würzburg und an dich dafür!
LG Jo
Letzte Änderung: 13 Aug 2018 22:19 von Jo. Begründung: Ergänzung

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