Nebenwirkungen von Omeprazol

• leopoldi
• 

Hallo beisammen,

fast durchgängig seit Diagnose nimmt mein Mann Omeprazol, zum einen wegen bestehender Symptomatik mit Sodbrennen, zum anderen als Schutz begleitend zu den Therapien wegen gereizter Magenschleimhaut. Nie haben wir das hinterfragt, bei den diversen Hammermedikamenten stufte ich Omeprazol als harmlos und vor allem sinnvoll bzw. notwendig ein. Nun stieß ich heute per Zufall auf einen Artikel über Nebenwirkungen von Protonenpumpeninhibitoren:
www.gesundheit.de/medizin/medikamente/wi...emmer-bei-sodbrennen

Neben erhöhten Leberwerten und Blutbildveränderungen steht dort u.a. es gebe Hinweise darauf, dass diese Osteoporose fördern. Wie hängt denn die Hemmung der Magensäurebildung mit dem Knochenstoffwechsel zusammen?
Oh weh, ich seh schon die rollenden Augen, wenn ich den Ärzten mit der Frage komm ...

LGe
Monika

• Margret

Liebe Monika,

diese Magenschutzpillen sind allesamt nur für den kurzfristigen Einsatz bei einem akuten Magensäure-Problem gedacht. Bei langer und hochdosierter Einnahme KANN (nicht muss!) es langfristig zu einer Erhöhung des statstischen Risikos auf eine Osteoporose kommen.

Ganz brutal:

Wenn ich ein (Hammer)Medikament nehmen muss, um eine tödlich endende Krebserkrankung in den Griff zu bekommen (= meine Überlebenszeit zu verlängern) und dieses Medikament den Magen schädigt, dann muss ich abwägen, ob ich meinen Magen schützen will und dabei ein erhöhtes Risiko auf eine vielleicht in vielen Jahren auftretende Osteoporose in Kauf nehmen - oder eben nicht. Es ist eine Nutzen-Risiko-Abwägung. Die langfristigen Folgen einer Medikamenteneinnahme erleben die meisten Krebspatienten ohnehin nicht mehr.

Mein Mann hat zu diesen und 1000 anderen Fragen immer gesagt:

"Was soll mir noch groß passieren? Krebs hab ich doch schon. Statistik? Statistisch bin ich jetzt gesund, habe Plattfüße, werde 80 Jahre alt und sterbe dann entweder an Lungenkrebs oder einem infarkt."

Oft denke ich, wir sollten uns von zu viel Information (die ja meist auch nur eine Halb-Information ist, wir wissen ja, wie Studien ablaufen und was sie so aussagen...) nicht verrückt machen lassen.

Wenn ich hier so das Forum beobachte, dann habe ich den Eindruck, dass die Verunsicherung oftmals größer ist, als die wirkliche Angst.

Wenn deinem Mann die Magentabletten dabei helfen, die Hammer-Medis besser zu vertragen, dann sollte er sie nehmen. Schmeiss den Beipackzettel weg...

Liebe Grüße,
Margret

• Jeanny150765

Hallo,

meine Mutti nimmt auch seit langem Omeprazol und hat deswegen auch erhöhte Leberwerte.Aber wenn Sie dieses Medikament nicht nimmt,bekommt Sie Probleme mit Magenschleimhautentzündung.Sie nimmt Sie als Begleitmedikament auf Grund diverser anderer Medikamente unter anderem wegen Bluthochdruck.Ja das ist schon alles blöd,hilft für das eine und richtet Schaden für das andere an.....
Ein Arzt meinte einmal,man soll nicht den Beipackzettel studieren.

Viele Grüße
Jeanny

• jürgenk

Hallo Monika
Bekanntlich bin ich ein großer Skeptiker gegenüber den Medikamenten und reduziere wo immer es geht, oft lasse ich sie versuchsweise einfach mal weg.
Mit Omprazol habe ich das auch so gemacht weil ich es für ein Mittel gegen Übelkeit hielt und dann lange richtig Ärger mit Sodbrennen bekommen. Beipackzettel las ich fast nie, sie machen mir Angst, da werde ich ja krank von. Allerdings sieht man an diesem Beispiel von Dir, was einem dabei entgehen kann.
Margret, so weit ich auf der Linie Deiner Argumente bin, sehe ich in dem speziellen Fall durchaus größere Bedeutung für uns MM-ler. Die Zerstörung der Knochen ist ein Grundproblem bei unserer Erkrankung. Wird diese möglicherweise durch die Behandlungen gefördert, ist die Medizin schlimmer als die Krankheit.
Beim nächsten Arztbesuch werde ich nach einem anderen Mittel zur Magenschonung fragen. Auch auf die Gefahr, mir damit wieder eine neue Nebenwirkung zu bestellen.
Allen einen beschwerdefreien Verlauf der Woche.
LG
Jürgen

• leopoldi
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Hallo,

das gewissenhafte Studieren des Beipackzettels, so wie ich das früher bei jeder Bronchitis getan hatte, hab ich schon längst aufgegeben. Gerade beim Omeprazol hatte ich einfach keine Veranlassung gesehen.
Der Irrsinn dabei ist, dass wir die Notwendigkeit die ganzen Jahre nie hinterfragt haben. Vielleicht ginge es auch gut ohne?
Nachdem wir stets positiv in die Zukunft blicken, lassen wir das Argument - die Problematik käme eh nicht mehr zum Tragen - nicht gelten.
Also werde ich nun diverse Beipackzettel studieren und sehen, was die aktuelle Medikation zum Thema Magen zu sagen hat. Gegebenenfalls dann - nicht spontan absetzen! - sondern versuchen, laaangsam zu reduzieren/auszuschleichen.

LGe
Monika

• Harry

Hallo Monika,
habe auch Probleme mit der Leber. Ich nehme jetzt "Ranitidin 150" und die Leberwerte haben sich schlagartig verbessert.

Gruß Harry