Kosten Revlimid

• gast

Guten Tag Zusammen,
nach diversen vorbereitenden Chemos, Wirbel-OP´s und der Tandem HD/SZT hatte ich zwei Jahre Ruhe.
(als Erhaltungstherapie 14 Monate Thalidomid)
Jetzt sind die Werte aber wieder so erhöht, dass ich vermutlich ab
September Revlimid und Cortison einnehmen muß. Als Behandlungs-
dauer sind 6 Monate vorgesehen. Ich war überrascht als ich las, dass die Monatsdosis (21 Tabletten) Revlimid ca. 7.000,-- € kostet.
Mein Apotheker meint, dass er Revlimid nicht über den Handel bekommen kann, sondern evtl. direkt vom Hersteller.

Frage: a) über welchen Weg bekommt Ihr das Revlimid,
und b) wie ist das mit den Kosten. Legt ihr 7.000, -- € auf die
Theke? Oder akzeptiert die Apotheke eine Abtretungs-
erklärung für Medikamte in dieser Höhe?
(ich glaube mein Apotheker "will da nicht so richtig ran")

Vielen Dank im voraus.
Herbert

• Margret

Lieber Herbert,

die Kosten sind in etwa korrekt - leider!

Ich habe vor der ersten Verordnung die Handhabung mit unserer Privaten KV und der Apotheke abgestimmt. Die beiden Seiten haben miteinander telefoniert und wir haben in der Apotheke eine Abtretungserklärung unterschrieben. Damit konnte die Apotheke direkt mit der PKV abrechnen und wir mussten nicht in Vorlage treten.

Da Revlimid offiziell zugelassen ist, müssen die Kosten auf jeden Fall von der PKV oder GKV übernommen werden.

Die Verordnung darf nur über einen Arzt erfolgen, der beim Hersteller gelistet ist. Die Identifikationsnummer des Arztes muss auf dem Rezept vermerkt sein. (Damit hast du als Patient aber eigentlich nichts zu tun - das sollte alles automatisch so laufen.)

Dann kann das Medikament ganz normal von der Apotheke über den Großhandel bestellt werden und ist in 1-2 Tagen da. Falls dein Apotheker nicht will, nimm einen anderen...

Viel Erfolg für deine Therapie und liebe Grüße

Margret

• chrsa

Hallo Herbert,

für Revlimid, jeweils 21 Kapseln, habe ich bezahlt:

Revlimid 25 mg: 7911.73 €
Revlimid 10 mg: 6856.40 €

Mit der Apotheke hatte ich ein Zahlungsziel von 30 Tagen vereinbart. In dieser Zeit erfolgte stets die Abrechnung und Erstattung mit meiner privaten KV, so daß ich nicht in Vorleistung treten mußte.

Die Preise sind leider so dreist!!!!!

Alles Gute und eine erfolgreiche Therapie,
Christian

• gast

Vielen Dank für die Informationen und die guten Wünsche.

Mit meiner PKV habe ich telefoniert und bereits eine schriftliche Bestätigung der Kostenübernahme bekommen. (ging erstaunlich fix)
Damit habe ich etwas in den Händen, was die Gesprächsführung beim Apotheker erleichtern wird.

Wünsche Euch ebenfalls alles Gute, gute Besserung und viel Mut.

Herbert

• rudi
• 

Ich habe mal nachgerechnet was theoretisch bei meiner DSMM XII Studie das Revlimid kosten würde (4x 21 Tage 25 mg und 12 Monate 10mg Erhaltungstherapie). Da kommt eine Summe von ca. 114 Tausend € zusammen. Das Revlimid wird aber für die Studie kostenlos vom Hersteller beigestellt (gesponsert) und deßhalb muß ich mich nicht darum kümmern. Ich erhalte immer rechtzeitig in der Klinik mein Revlimid Döschen vom Studiensekretariat direkt aufs Zimmer geliefert.
Das ist der Vorteil wenn man an einer Studie teilnimmt.

Naja den Hersteller kostet das Revlimid ja nicht so viel wie der offizielle Verkaufspreis in den Apotheken dann ist. Mich würde mal wirklich interessieren wie hoch die reinen Selbstkostenherstellungepreise vom Hersteller sind ohne die hohe Gewinnspanne.
Wenn man die Bilanzen so ließt, dann belaufen sich die Herstellungskosten ca. bei einem Zentel des späteren Umsatzes. Dann dürften z.B. 21 Revlimid Tabletten mit je 25mg in der Herstellung max. 800 € kosten. Wir müssen aber in der Apotheke dafür dann fast 8000 € hinlegen :bang:

• Margret

Rudi,

nicht "wir" müssen 8.000 Euro bezahlen, sondern die Solidargemeinschaft aller Versicherten. Es stellen sich an diesem Punkt viele Fragen. Unter anderem der nach der Finanzierbarkeit von übereuerten Krebsmedikamenten, dem Einfluss der Konzerne, ..., ...

Nebenbei: Revlimid ist ja nun schon einige Zeit im Gebrauch; es liegen umfangreiche Erfahrungen der Anwender vor. Wenn der Hersteller dieses Medikament für die Studie, an der du teilnimmst, kostenlos zur Verfügung stellt ... - stimmt dich das nicht besorgt, was das Ergebnis der Studie angeht? Wer zahlt, bestimmt die Musik - heisst es...

Nur zur Info: Zur aktuellen Feststellung von (Krebs)Medikamentenfälschungen - besonders in Norddeutschland - in Apotheken: Den ganzen Bericht zum Medikamenten-Betrug in „Markt“ am Montag, 9. August um 20.15 Uhr auf NDR.