Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom

Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom (Plasmozytom, Morbus Kahler)
Online-Netzwerk für Patienten/-innen und Angehörige

Therapie mental nicht machbar - jemand Tipps und aufbauende Worte?

Antwort auf Therapie mental nicht machbar - jemand Tipps und aufbauende Worte?
25 Okt 2023 09:28
  • Peet_23
  • 12 Beiträge seit
    12. Sep 2023
Hi Mapoli,

auch dir danke fürs Feedback!

Im Krankenhaus derzeit bekommt sie eine gute Betreuung für die Physio. Dort ist dreimal in der Woche jemand da und kümmert sich darum, dass sie wieder langsam laufen lernt. Allerdings ist diese Therapie eben nur solange wie sie dort vor Ort ist. Sobald sie entlassen wird, müssen wir uns natürlich an den Hausarzt wenden und eine andere Physiotherapie organisieren. Psychologen gibt es leider nicht im KH aber ein Seelsorge kommt auch öfter vorbei. (Darum hatte ich direkt nach Einweisung gebeten, weils meine Mutter ja psychisch so extrem schlecht ging).

An dem Sozialdienst bin ich dran, leider ist der Ansprechpartner und die Vertretung derzeit im Urlaub, daher zögert sich das alles heraus. :( Den Tipp mit der Palliativversorgung nehme ich auch mit, das hatte ich so auch noch gar nicht richtig in Erwägung gezogen. Ich informier mich mal.

Danke dir für deine Antwort und eine schöne Restwoche.

Liebe Grüße
Peet

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Antwort auf Therapie mental nicht machbar - jemand Tipps und aufbauende Worte?
25 Okt 2023 09:54
  • Peet_23
  • 12 Beiträge seit
    12. Sep 2023
Hi Callosum,

Ok, das mit dem Pflegegrad speicher ich auch direkt ab. Gut zu wissen, dass die sich da auch wohl mal anstellen können.

Das klingt wirklich interessant bei euch mit dem Betreuten Wohnen. Ich habe gestern auch ein wenig rumtelefoniert und bin auf eine Einrichtung gestoßen, die ähnlich wie bei dir, ein Baukastensystem anbietet. Die haben auch vor Ort ein Pflegeheim, wodurch bei Bedarf, eine vollstationäre Pflege möglich wäre. Wir haben auch die Kosten bekommen und davor bin ich ein bisschen erschrocken. Sie lebt eigentlich sehr ländlich gelegen und weit weg von Großstadt, trotzdem sind die Preise utopisch(Kaltmiete 1100€ für 50m2, wahnsinn!!!). Meine Mutter kann nicht mal die Kaltmiete mit ihrer späteren Rente zahlen. Ich hoffe, dass wir hier mit den Pflegegraden ein wenig zusteuern können und hoffe auch, dass es andere Zuschüsse gibt. Auch da muss ich mal mit dem sozialen Dienst Rücksprache halten und mich informieren. Ich bin da absolut gar nicht im Thema. Ich finde aber die Idee ganz schön, das meine Mutter selbstständig leben kann aber trotzdem bei Bedarf sofort jemand vor Ort hätte. Nur so kann ich zuhause ruhig schlafen und weiß, sie ist nicht ganz alleine falls sie nochmal stürzen sollte und ich denke, da werde ich mich jetzt reinhängen.

Die Pflege bei deiner Schwester war mental wahrscheinlich auch sehr aufwühlend oder? Da habe ich sehr großen Respekt vor, dass ihr das solange durchgemacht habt. Ich hatte diesen Schritt auch kurz im Kopf, aber aufgrund meinem mentalen Selbstschutz wieder verworfen. Das würde ich nicht schaffen.

Nochmals ein ganz fettes Danke. Ich informiere hier, sobald sich was neues ergibt. Ich nehme jeden Tipp mit, auch für den Fall einer Ablehnung. Das hilft mir wirklich viel und erleichtert mich ein wenig mit der Planung.

Mein Ziel ist es jetzt erstmal, meine Mutter mobil bekommen in der Kurzzeitpflege, sobald das funktioniert die Chemotherapie laufen lassen und parallel einen Platz für Betreutes Wohnung zu bekommen, die irgendwie bezahlbar ist. Um den Rest müssen wir uns dann danach kümmern, hauptsache ist, die Chemotherapie kann weiter gemacht werden.

Danke an dich und danke auch an allen anderen. Wäre natürlich für weitere Tipps weiterhin dankbar!

Liebe Grüße und eine schöne Restwoche euch!
Peet

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Antwort auf Therapie mental nicht machbar - jemand Tipps und aufbauende Worte?
25 Okt 2023 11:04
  • Callosum62
  • 91 Beiträge seit
    18. Sep 2023
Hallo, Peet,

ja, da bin ich auch froh, dass meine Schwester damals die Zeiten überbrücken konnte. Sie ist auch nicht mehr die jüngste, aber eben Krankenschwester, sie hatte die Räumlichkeiten und auch "Hilfspersonal"; ihr Mann ist im Haus (Rentner), und meine Neffen und jüngere und fitte Freunde meiner Mutter haben auch mal ausgeholfen. Eine gut funktionierende Familie oder ein kümmernder Freundeskreis ist in solchen Notzeiten immer noch das Beste. Aber die vielen Monate waren schon heftig, und meine Ma wollte natürlich erstmal auf keinen Fall von meiner Schwester weg, aber die hätte die Pflege und vor allen Dingen die beständige Anwesenheit meiner Ma langfristig auch überfordert.
Reden wir über Geld: 1100 Euro Kaltmiete ist eindeutig zu teuer (was kostet diese Wohnung wohl warm?), aber die angebotene Wohnung ist für ein betreutes Wohnen auch viel zu groß, das wäre eher etwas für 2 Personen. Ich würde nichts größeres als 15 bis maximal 30 Quadratmeter nehmen, bei meiner Ma sind es knapp 20 Quadratmeter inklusive moderner barrierefreier Nasszelle, Küchenzeile (Pantry) und einem kleinen Balkon. Klingt zwar winzig, aber meine Ma ist sehr zufrieden damit (hat vorher auf 60 Quadratmeter gewohnt). Sie kann von ihrer Wohnung jederzeit mit ihrem Rolli in den Freizeitbereich der Pflegeeinrichtung fahren, dort gibt es auch das Essen. Ist schon eine coole Einrichtung, auch die Pflege und Betreuung ist gut, sowas ist heutzutage schon fast wie ein Lottogewinn. Meine Schwester kennt sich aber auch regional sehr gut aus und kennt viele Leute. Das Pflegepersonal der Einrichtung kannte meine Ma schon, weil wir organisiert hatten, dass die auch die ambulante Pflege im Haus meiner Schwester durchführen. Meine Ma ist unkompliziert und genügsam (Kriegskind halt), das hat auch was ausgemacht.
Um preismäßig etwas vergleichen zu können: viele betreute Wohnungen liegen in der Kaltmiete mindestens 10% über der Vergleichsmiete, aber das kann natürlich auch teurer sein. Aufpassen auf die Nebenkosten, da fällt doch einiges an. In ein betreutes Wohnen kann man nach meiner Kenntnis einziehen, sobald der Pflegegrad 1 vorliegt. Der Bau der Wohnungen wird wohl gefördert, so dass hier wirklich nur pflegebedürftige Leute einziehen dürfen. Mit Zusteuern von Sachleistungen aus der Pflegeversicherung für die Miete wird da wohl nichts laufen: die Pflegekasse übernimmt weder die Kosten für Miete bzw. Kauf der Wohnung noch die einrichtungsinternen Kosten wie Gebäudereinigung oder Wäscheservice. Die Sachleistungen sind rein für die Pflege da, egal ob für ambulante oder stationäre Pflege. Was man tun kann, ist vielleicht, in ein betreutes Wohnen einzuziehen und keine ambulante Pflege zu buchen; aber das wird vielleicht schwierig, weil viele betreute Wohnanlagen eben an Pflegeheime angedockt sind, und da werden dann gegebenenfalls neue Bewohner bevorzugt, die auch eine Pflege buchen; gibt gut Geld, und die Bewohner im betreuten Wohnen sind meistens noch die fitteren.
Wenn man keine professionelle Pflege in Anspruch nimmt, bekommt man Pflegegeld. Das Pflegegeld bei der häuslichen Pflege bei Pflegegrad 3 sind monatlich aktuell 545 Euro (ab 2024 572 Euro). Wenn Deine Ma wieder fit genug wird, reichen vielleicht auch ein Hausnotrufsystem und nur gelegentlich Pflege durch einen Pflegedienst, und das vielleicht wie bisher zuhause. Das nennt man dann Kombinationsleistung, auch Kombinationspflege oder Kombipflege genannt, meint in der Pflege eben die Kombination aus Pflegegeld und Pflegesachleistungen. Nach §38 SGBXI haben pflegebedürftige Versicherte die Möglichkeit, neben der ambulanten Pflege durch Angehörige einen Pflegedienst zu beauftragen. Das muss man dann mal mit dem spitzen Bleistift durchrechnen, dafür gibt es Rechner im Internet. Kam für meine Ma nicht in Frage, die brauchte die ganzen Euronen der Sachleistungen für ihre ambulante Pflege und musste, als sie noch bei sich zuhause war, sogar immer zuzahlen, so um die 200 Euro im Monat. Jeder Sturz kostet dann 25 Euro extra, wenn wer kommen muss.
Hat die zu pflegende Person oder der pflegende Angehörige Pflegegrad 1, kann auf Antrag noch einen Entlastungsbetrag auch für körperbezogene Pflegemaßnahmen wie beispielsweise die Unterstützung bei der Körperpflege bezogen werden. Den hat meine Schwester damals bekommen - um pflegende Angehörige zu entlasten, steht pflegebedürftigen Versicherten, die zuhause gepflegt werden, dieser Entlastungsbetrag zu, soweit ich das weiß, zusätzlich zum Pflegegeld. Das Geld haben wir - glaube ich - auch bekommen, als meine Mutter damals noch zuhause ambulant gepflegt worden ist, aber meine Schwester immer mal wieder hingefahren ist, um zu helfen. Diese Pflege hat ihr auch Rentenpunkte eingebracht, da müssen bestimmte Zeiten zusammenkommen pro Woche...

Also, leider sehr kompliziert, muss immer auf den Einzelfall angepasst werden, wird insgesamt nicht einfach, hier muss der Erfolg gut "organisiert" werden...

Folge Deinem Herzen, aber vergiss dabei nicht, Dein Hirn mitzunehmen.
(Alfred Adler)

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Antwort auf Therapie mental nicht machbar - jemand Tipps und aufbauende Worte?
25 Okt 2023 11:27
  • Mapoli
  • Mapolis Avatar Moderator
  • 1428 Beiträge seit
    17. Jun 2011
Hallo Peet,
für die Verordnung zur Physiotherapie spreche den Hämatoonkologen an. Der Hausarzt ist gedeckelt und darf nur wenige aufschreiben, das sich bei Mhämatologen einfacher udn der kenn ja auch die Defizite, die Deine Mutter durch die Erkrankung hat.
Loebe Grüßeund alles Gute weiterhin
Ma

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