Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom

Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom (Plasmozytom, Morbus Kahler)
Online-Netzwerk für Patienten/-innen und Angehörige

Glaube, Hoffnung und Beten

Antwort auf Glaube, Hoffnung und Beten
19 Mär 2024 12:23
  • Maria
  • 8 Beiträge seit
    19. Feb 2024
Liebe Nessaja,
ich finde deinen Slogan genial "Tumor ist, wenn man trotzdem lacht!"
Und danke, dass Du hier auch allen Mut machst. In den "dunklen" Phasen tut es sicherlich gut, von zuversichtlichen Menschen wieder ein "Licht" geschenkt zu bekommen!

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Antwort auf Glaube, Hoffnung und Beten
19 Mär 2024 14:30
  • Ehefrau123
  • 11 Beiträge seit
    11. Nov 2020
Vielleicht kennt ihr auch den Text über die Spuren im Sand.

Warum hast du mich allein gelassen, als ich dich am meisten brauchte? “ Da antwortete er: „Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten. Dort, wo du nur eine Spur gesehen hast, da habe ich dich getragen."

Das gibt mir als Angehörige Kraft und Zuversicht.
Ich kann alles abgeben, muss keine Angst alleine tragen.
Ich bin nie allein.
Weil ich glaube!

Schön, dass du das Thema eröffnet hast, Maria.

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Antwort auf Glaube, Hoffnung und Beten
19 Mär 2024 17:14
  • Callosum62
  • 95 Beiträge seit
    18. Sep 2023
Hallo, Maria,
gestatte mir am Anfang eine nicht ganz ernstgemeinte Anmerkung: Dieser Name und dann noch katholisch - das passt einfach.
Voltaire hat mal geschrieben: "Wenn es Gott nicht gäbe, dann müsste man ihn erfinden (1769)". So ist es. Unbestritten ist, dass es in den meisten Menschen - auch in mir - eine Sehnsucht nach Spiritualität gibt. Als ich noch gesund genug war, bin ich immer zu Christi Himmelfahrt zum Motorrad-Gottesdienst auf hier in das Kloster Schwarzenberg in Scheinfeld gefahren, und meine geliebte Maschine wurde jedes Jahr neu geweiht. Das hat mir gut gefallen, obwohl ich evangelisch-lutherisch im Norden aufgewachsen bin. Zeremonien und Rituale - das können die Katholiken besser. Mittlerweile bin ich Agnostiker, also ich denke, ob es einen Gott gibt oder nicht, das kann ich schlichtweg nicht wissen. Sondern eben nur glauben. Die Wissenschaft aber gibt zu, dass es Singularitäten gibt, die über das, was wir mit dem Verstand jemals werden erfassen können, hinausgehen. Weil die Naturgesetze in der Singularität eben nicht gelten. Wenn ich also etwas niemals werde wissen können, dann bleibt nur noch der Glaube. Und das ist eine gute Sache. Praktiken wie das Gebet - manche nennen das Meditation - sind für mich außerordentlich hilfreich bei der Krankheitsverarbeitung. Manchmal möchte ich mich auch einfach nur dafür bedanken, das ich noch da sein darf, trotz dieser Erkrankung.
Ich persönlich habe nur ein Problem damit, wenn Glaubenssätze, die nicht selten in Religionen oder auch im sogenannten "Aberglauben" aufgestellt werden, die Freiheit des Denkens einschränken und den Blick auf das Diesseits verstellen. Oder der Glaube das Tun lähmt. Oder Menschen durch Religionen in Angst gehalten werden, um sie besser beherrschen zu können. Intolerante Religionen - das kann ich ich dann nicht mehr tolerieren. Glücklicherweise leben wir in einer Zeit und in einem Staat, der im Grundgesetz in Artikel 4, also einem frühen und wichtigen Artikel, das säkuläre Prinzip und die Glaubensfreiheit institutionalisiert hat: "Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich. Was für eine schöne Formulierung - so habe ich auch meine Kinder erzogen.
Im Urlaub besuchen meine Frau und ich gerne Kirchen oder historische Zentren des Glaubens, zuletzt in Rüdesheim die Benediktinerinnen-Abtei St. Hildegard (von Bingen). Und natürlich mussten wir auf dem Weg dahin die Gebeine der "Heiligen Hildegard von Bingen" in ihrem Reliquienschrein in Eibingen, der Pfarrkirche, besuchen. Dort gibt es einen Kreuzweg, auf dem steht: "Wer diesen Kreuzweg mit reumütigem Herzen besucht und dabei das Leiden des Herrn betrachtet, gewinnt einen vollkommenen Ablass, so oft er diese fromme Übung verrichtet." Das kann doch wirklich nicht schaden...

Folge Deinem Herzen, aber vergiss dabei nicht, Dein Hirn mitzunehmen.
(Alfred Adler)

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Antwort auf Glaube, Hoffnung und Beten
19 Mär 2024 17:28
  • Maria
  • 8 Beiträge seit
    19. Feb 2024
Hallo Callosum,

gerade habe ich Deine MM-Vita gelesen. Dass Du angesichts dessen so schreibst, bewundere ich. Danke, dass Du so viele Gedanken hier mit uns teilst.
Das mit dem Glauben ist sicherlich zum einen (schon seit Platon, Aristoteles) so, dass wir wissen, dass es etwas Höheres, Transzendentes geben muss. Wir können mit unserem begrenztem (endlichem) Wissen weder das unendliche Universum, noch die Schöpfung, noch den Schöpfergott, noch unser Leben, Persönlichkeit (Seele) begreifen und im Grunde wissen wir wenig. Als Christin weiß ich über Gott, was Jesus uns sagte, ich liebe ZB das Gleichnis vom Barmherzigen Vater, das ist meine Spiritualität. Da ist einer, der jeden von uns unendlich liebt, uns immer alles verzeiht und sich einfach freut, wenn wir in seine Arme laufen. Was dann in 2000 Jahren machthungrige Menschen so alles daraus gemacht haben ist teilweise unterirdisch.
Ich selbst bin dankbar, dass ich gerade in meiner MM-Krankheit und Leid dank des Glaubens, vieler lieber Menschen, viel Zuversicht, Trost und Frieden finde.
Seit meiner Erkrankung bete ich mehr als früher, es macht mir auch mehr Freude für Andere zu beten. Auch für alle hier in diesem Forum. Dass jeder von euch an jedem Tag das ins Herz bekommt, was er/sie braucht.
In Rüdesheim war ich als Oberbayerin noch nicht, aber auf der Insel Mainau...da war die Hildegard doch auch, oder? Vielleicht einen Ausflug wert?
Alles Liebe für Dich und Deine Familie, Maria
Letzte Änderung: 19 Mär 2024 17:32 von Maria.

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Antwort auf Glaube, Hoffnung und Beten
20 Mär 2024 11:40
  • Mira
  • 414 Beiträge seit
    03. Feb 2014
Hallo in der Runde,
abgesehen davon ob man Gläubig ist oder nicht, die Rolle des Gehirns bei der Bewältigung von Erkrankungen spielt eine wesentlich größere Rolle als viele annehmen.
Es gibt immer wieder "Wunderheilungen", also Menschen die eine Erkrankung überwinden obwohl das eigentlich medizinisch gesehen so nicht möglich wäre. Und diese Menschen haben einen gemeinsamen Nenner: der felsenfester Glaube an dieser Heilung. Sei es nun aus Überzeugung Ihren Gott wird dies ermöglichen oder aus Überzeugung der Körper ist stärker als die Erkrankung. Die Angst führt ins nichts, die Zuversicht bringt einem weiter. Und die Zuversicht wird durch dem Glauben gestärkt: egal ob an einem Gott oder in die eigenen Kräfte.
Gab mal eine sehr interessante Reportage zu diesem Thema, finde diese leider aber in keine Mediathek.
LG
Mira

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Antwort auf Glaube, Hoffnung und Beten
21 Mär 2024 19:47
  • sautermathiszh
  • sautermathiszhs Avatar
  • 33 Beiträge seit
    17. Dez 2020
hallo zusammen
ich finde das ein spannendes Thema.
Ich erhielt im 2020 zur Diagnose von einer sehr nahestehenden Person das Buch "ich bin das Placebo" von Joe Dispanza, worin es um die Selbstheilung geht. Ich war anfangs sehr misstrauisch, habe es dann aber (zum Glück) doch gelesen. Auch wenn ich nicht wirklich alles darin verstanden habe, konnte ich daraus Affirmationen und Wegleitungen nehmen, an denen ich heute noch festhalte.
Ich bete auch täglich und danke für den erlebten Tag. Dabei lasse ich Revue passieren, was mir zb gefallen hat oder was nicht, wobei das Positive deutlich überwiegt, selbst für Dinge, die ich vor der Erkrankung nicht unbedingt toll fand. Ich schätze das Erlebte einfach viel mehr als früher.
Ausserdem schlafe ich jede Nacht, seit jetzt 4 Jahren, mit einer Meditation ein. Ich höre mir sie kostenlos über Podcast an, zu Themen wie Selbstliebe, loslassen, Urvertrauen stärken, Selbstheilung aktivieren, glücklich sein etc. Oft nehme ich nur gerade mal die ersten 10 Min wahr, danach bin ich weg (aber das Unterbewusstsein "hört" weiter zu).
Oft frage ich mich oft, wie alles bis heute so gut laufen konnte, dass ich die HD und SZT so problemlos durchgestanden habe, nach zwei Monaten wieder auf Arbeit war, dass ich MRD- erreicht habe, dass ich ein glücklicher und zufriedener Mensch bin, dass ich mehrmals wöchentlich Sport betreibe, auf Reisen gehe etc.... Klar, was morgen ist, weiss ich nicht, weiss Niemand, aber bis heute war mein Weg auf jeden Fall alles andere als steinig. Liegt es an meinem Alter, an meiner Fitness, an der guten Medizin und Betreuung, an meinem Glauben und meiner Spiritualität? Ich glaube, es ist der gute Mix von allem.
Schöne Grüsse
Ma

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