Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom

Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom (Plasmozytom, Morbus Kahler)
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Diagnose von zuerst IgA Kappa zu IgG Kappa

Betreff: Diagnose von zuerst IgA Kappa zu IgG Kappa
19 Jul 2023 22:54
  • Bernd_W
  • 21 Beiträge seit
    10. Apr 2023
Hallo,

ich hätte eine Frage, vielleicht kann jemand ihre/seine Erfahrung teilen.

Die Ursprungsdiagnose (im Ausland) war IgA Kappa, was auch im Krankenhaus in München Neuperlach so bestätigt wurde.
Nach einem Aufenthalt im Krankenhaus (zur Stammzellensammlung) in München Schwabing hieß es dann nach einer Remissionskontrolle, es wäre nun IgG Kappa.

Ist das jemandem von Euch schonmal begenet oder habt ihr davon gehört? Im Forum habe ich dazu nichts gefunden, im Internet spricht man von einem sehr seltenen Isotyp-Switch, was mir aber nicht viel sagt. Hat das irgendeine Bedeutung?

Lieben Dank
Bernd

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Antwort auf Diagnose von zuerst IgA Kappa zu IgG Kappa
20 Jul 2023 13:27
  • Peppy
  • 9 Beiträge seit
    29. Apr 2022
Hallo Bernd und an alle,
auch bei mir war die Ausgangsdiagnose ein IgA Kappa (und Hochrisiko). Nach meiner autologen Stammzelltherapie hatte sich noch nichts verändert. Nachdem ich nun schon länger in Remission bin ( plus Erhaltungstherapie), veränderte sich bei mir auch der Status und es wird nun von einem IgG gesprochen. Eine richtige Erklärung für diese Veränderung erhielt ich bislang leider auch nicht, aber natürlich bin ich auch sehr daran interessiert was diese Veränderung bedeutet. Im UKE HH wurde mir gesagt, das dies eher ein gutes Zeichen sei, weil sich anscheinend das Immunsystem erholt. Du bist also nicht allein und auch ich bin dankbar, wenn jemand genauere Infos hätte. Liebe Grüße von Peppy

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Antwort auf Diagnose von zuerst IgA Kappa zu IgG Kappa
21 Jul 2023 10:54
  • Bernd_W
  • 21 Beiträge seit
    10. Apr 2023
Hallo Peppy,

lieben Dank für Deine Antwort. Also sind wir schon zu zweit.
Ich habe Deine Antwort als Ansporn genommen, nochmal im Netz zu suchen. Nunja, viel habe ich nicht gefunden und meist alles auf englisch.
Aber es war herauszulesen, dass Deine Ärzte schon recht haben könnten, denn zusammenfassend scheint diese sogenannte Isotyp Switch mit einer besseren Prognose verbunden zu sein. Aber die Daten sind schon recht alt und die Studiengruppe ziemlich klein.

www.clinical-lymphoma-myeloma-leukemia.c...(18)31189-3/fulltext

Meist beziehen sich die Aussagen auf einen Zeitraum nach der ASZT, was ja bei uns erst noch bevorsteht.

Mal sehen, eventuell kommen ja noch Antworten, bei denen es ähnlich war/ist. Würde mich brennend interessieren.

Alles Gute
Bernd

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Antwort auf Diagnose von zuerst IgA Kappa zu IgG Kappa
21 Jul 2023 18:41
  • Jockel258
  • Jockel258s Avatar
  • 292 Beiträge seit
    22. Sep 2022
Ich frage mich, wie relevant es wirklich ist, wie das Multiple Myelom heißt, ob IgG oder IgA, ob Kappa oder Lambda.
Meins heißt Leichtkettenmyelom IgA Lamda, was offenbar heißt, dass es unheimlich viele lambda-leichtketten produziert (9900 mg/l bei Erstdiagnose)
Die Behandlung ist doch immer die gleiche: Induktionstherapie, Stammzelltransplantation, Erhaltungstherapie und beim Rezidiv irgendwas individuelles.
(Das ist jedenfalls der Standard, bei mir lief es bisher ganz anders)
Ich konnte bisher noch nicht herausfinden, was das IgG und IgA wirklich bedeutet und was der Unterschied zwischen den Leichtketten Lamda und Kappa ist, und das mit dem M-gradienten will mir auch nicht in den Kopf, bei mir wird er gar nicht bestimmt.
Vielleicht können ja mal jemand meinen grauen Zellen auf die Sprünge helfen.

Liebe Grüße, Jockel

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Antwort auf Diagnose von zuerst IgA Kappa zu IgG Kappa
22 Jul 2023 23:06
  • Bernd_W
  • 21 Beiträge seit
    10. Apr 2023
Hallo Jockel,

Die Frage war ja eher, ob das öfter vorkommt oder medizinisch eine Bedeutung hat, denn passiert ist ja was im Körper.

Zwecks Immunoglobulintypen. Die Serumproteinelektrophorese zeigt eigentlich erst mal nur eine "Störung" auf. So, wie ich es verstanden habe bedeutet eben ein Anstieg des Gamma-Proteins einen Hinweis auf eine Krankheit, da eben das Immunsystem reagiert. Wenn also Albumin und das Gamma Protein sehr hoch und schmal sind, ist es schon sehr klar dass es ein MM ist. Falls dagegen das Gamma eher flach und breit ist, ist es eher die Leber.
Weiß nicht, ob der Link funktioniert:
www.google.com/imgres?imgurl=https%3A%2F...VHAeEQMygCegUIARDMAQ

Berechnet wird beim M-Gradient die Flächen unter der Kurve ohne die Fläche des Normalwertes.

Um endgültig auch zu bestimmen, ob es nun ein MM und welche Art es ist, braucht es nocht die Immunfixationselektrophorese, wo Leichtketten und Kappa oder Lambda gezeigt werden. Ein Unterschied zwische Kappa&Lambda ist eher nicht wichtig, da es einfach beide gibt und dann eben eines der beiden aus der Reihe tanzt (ich kann das nur so beschreiben). Die Bezeichnung ist eher der Unterschied, schwere Ketten sind die Ig…,, leichte Ketten eben Kappa&Gamma.

“Freie Leichtketten werden von bestimmten Zellen des Immunsystems, den Plasmazellen, gebildet. Ihre Hauptaufgabe ist die Produktion von Antikörpern zur Immunabwehr. Antikörper werden auch als Immunglobuline (Ig) bezeichnet. Sie bestehen aus zwei identischen schweren Ketten und zwei identischen leichten Ketten. Bei den schweren Ketten gibt es fünf verschiedene Arten: IgG, IgA, IgM, IgD und IgE und bei den leichten Ketten zwei („Kappa“ oder „Lambda“). In jedem Immunglobulin-Molekül sind die beiden schweren und leichten Ketten immer vom selben Typ. Bei jedem Menschen liegen geringe Mengen an freien Leichtketten im Blut vor, die nicht in den Immunglobulinen gebunden sind, da die leichten Ketten im Überschuss gebildet werden. Das Verhältnis der freien Leichtketten Kappa/Lambda zueinander beträgt normalerweise ca. 1 : 1,6.“

„Bei Monoklonalen Gammopathien liegen krankhaft veränderte Plasmazellen (freie Leichtketten werden von Plasmazellen gebildet) vor, die sich unkontrolliert vermehren. Die gebildeten Zellen sind identisch (monoklonal), da sie alle von derselben Plasmazelle abstammen. Der Begriff „Gammopathie“ bezeichnet eine abnorme Eiweißerhöhung. Eine Monoklonale Gammopathie ist also die Erhöhung eines von einer monoklonalen Zellgruppe stammenden Immunglobulins. Zu den Erkrankungen, die mit einer Monoklonalen Gammopathie einhergehen, gehören:
- das Multiple Myelom (Plasmozytom)
- die „AL-Amyloidose“
- die „Leichtkettenablagerungskrankheit“
- die „Monoklonale Gammopathie unklarer Signifikanz“ (MGUS)“

Bei der Therapie wäre eventuell noch folgendes interessant:
„Für die Beurteilung des Therapieansprechens hingegen kann die Bestimmung der freien Leichtketten im Blut hilfreich sein. Aufgrund der kurzen Verweildauer der freien Leichtketten im Blut (Halbwertszeit: zwei bis sechs Stunden) wird ein Therapieansprechen wesentlich früher angezeigt als mittels vollständigem Immunglobulin, (Halbwertszeit von IgG ca. 20 Tage, von IgM ca. 10 Tage, von IgA ca. 5-6 Tage, von IgD ca. 3 Tage und von IgE ca. 2 Tage).
Änderungen der Tumormasse und -aktivität spiegeln sich zeitnah in der Konzentration an freien Leichtketten im Blut wider. Darüber hinaus ist die Normalisierung des Verhältnisses zwischen den Kappa- und Lambda-Ketten (Quotient) ein Kriterium der sog. „stringenten kompletten Krankheitsrückbildung“.“

Nun das waren in Kürze meine Quellen, die ich für mein Verständnis hier kopiert habe, wobei ich denke, dass die meisten hier das eh schon alles Wissen. Für mich und meine betroffene Frau ist aber noch alles recht neu und ich wollte es einfach nur hier mit allen teilen. Vielleicht stolpert ja jemand mal darüber und es hilt ihr/ihm.

Weiterhin alles Gute für Dich
Bernd

PS: Sorry, das war wirklich lang. Und noch eines, auch wenn ich das irgendwie verstanden haben sollte, hilft es eigentlich nicht wirklich weiter, also nicht wirklich relevant, wie Du geschrieben hat.
Letzte Änderung: 22 Jul 2023 23:09 von Bernd_W. Begründung: Vertippt

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Antwort auf Diagnose von zuerst IgA Kappa zu IgG Kappa
23 Jul 2023 16:27
  • Jockel258
  • Jockel258s Avatar
  • 292 Beiträge seit
    22. Sep 2022
Hallo Bernd,
da hast du dir ja richtig Mühe gegeben, vielen Dank dafür. Nach meinen nochmaligen eigenen "Studien" habe ich das ähnlich verstanden.
Vielleicht wird dieser Thread ja mal zu einer Grundsatzdiskussion über die Grundlagen, was sicher mal hilfreich ist.
Ich glaube auch nicht, dass hier die meisten schon alles darüber wissen, weil das Thema ziemlich kompliziert, und ich halte mich eigentlich nicht für allzu begriffsstutzig.
Bisher habe ich verstanden, das mein Myelom ein Leichtketten-Myom ist, welches vermehrt das immunglobulin IgA Lamda und zusätzlich irre viel Leichtketten Lamda produziert. Ich habe aber gelesen, dass dies nur ungefähr 20% der MM-Patienten betrifft. Was ist mit dem Rest?

Warum denn bei euch beiden sich das paraprotein verändert hat, scheint mir völlig unverständlich. Und ichdenke auch, daß die Ärzte damit überfordert sind. Da müsste man wahrscheinlich schon einen super Experten erwischen. Laborfehler würde ich eigentlich ausschließen, dazu ist es zu offensichtlich.
Könnte es vielleicht sein, dass man zwei multiple Myelomeb haben kann?
Aber ich fürchte, zu mehr als Spekulationen werden wir hier nicht kommen.

Liebe Grüße, Jockel

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