Laborwerte

• SaMu

Hallo!
Wer kennt sich denn gut mit Laborwerten aus?
Bei mir steht im Laborbericht nie etwas von M-Gradient.
Kann ich den dann ausrechnen aus dem Gamma-Wert in % multipliziert mit dem Gesamteiweiß in g/dl?
Bei mir dann z.B.: 31,8%×7,9g/dl=2,5g/dl (25g/l)
Wenn dann IgG mit 33,36 g/l angegeben ist, heißt das, dass 25 g/l M-Protein vorhanden ist und noch 8,36 g/l funktionsfähiges IgG?

• SaMu

Hallo Markus,
vielen Dank für die Antwort, da muss ich bei meinem nächsten Termin noch mal nachhören.
Viele Grüße
Sabine

• Micha88
• 

Hallo Sabine,

der absolute Wert in z.B. g/l wird auch nicht bestimmt/gemessen. Dazu muss eine Elektrophorese gemacht werden und in diesem Diagramm wird mittels Integralrechnung die Fläche der "krankhaften" M-Zacke ins Verhältnis zur Gesamtfläche (Albumin+Alpha1/2+Beta1/2+Gamma+(M-Gradient)) gesetzt und prozentual angegeben! Damit kannst dann den Wert des M-Proteins bestimmen. Wenn Dein M-Gradient z.B. 10% beträgt und Dein Gesamteiweiß 80 g/l, hast Du 8 g/l Myelom-Protein.
Die anderen Bereiche (Albumin, Alpha, Beta ...) werden übrigens auch immer so bestimmt und prozentual angegeben.

Je kleiner Dein M-Gradient ist, um so ungenauer wird die "grafische" Bestimmung, weil die Zacke vom gesunden Eiweiß getrennt werden muss.
Bei dem folgenden Link kannst Du das ganz gut sehen, der M-Gradient ist der rote Bereich, der türkise Bereich ist das "gesunde" normale Eiweiß.
media.springernature.com/lw685/springer-...1-004-0751-yflc1.gif

Wenn das M-Protein allerdings < 1 g/l beträgt, kannst Du es gar nicht mehr abgrenzen und in dem Diagramm bestimmen! In diesem Fall steht dann im Befund M-Gradient "nicht abgrenzbar" bzw. "nicht vorhanden".
Ob dann überhaupt noch M-Protein (wird in den Befunden auch oft Paraprotein oder monoklonales Eiweiß genannt) vorhanden ist, kannst in der Immunfixation sehen, die ist dann positiv! Dort ist das M-Protein grafisch sichtbar, nicht aber die Menge. Hier kannst Du auch sehen, welchen Typ Du hast (Z.B. IgG lambda)
dccdn.de/www.doccheck.com/data/7d/7x/2y/...age_ife_elpho_md.jpg

Du siehst, es ist reichlich kompliziert, aber normalerweise bestimmen die Computerprogramme der Labore diese Werte automatisch!
Frage Deinen Arzt einfach mal, ob er eine Elektrophorese machen lassen hat, i.d.R. bekommst Du dann so ein schönes Diagramm. wie im ersten Link dargestellt, gezeigt und die Werte sind dort meistens auch ausgewiesen.

VG
Michael

Noch ein Nachtrag: Das o.g. gilt nur, wenn Du ein Myelom hast, bei dem Schwerketten (IgG, IgA, IgM) und Leichtketten (kappa/lambda) beteiligt sind. Bei den Sonderformen, z.B. Leichtkettenmyelom hast Du keinen typischen M-Gradienten!

• SaMu

Hallo Michael,
vielen Dank für die ausführliche Antwort.
Bei mir steht im Laborbericht bei der Immunfixationselektrophorese: (+) auffällig ... monoklonale Immunproteinvermehrung der Klasse IgG Typ Lambda.
Im Arztbericht steht dann ...monoklonale Proteinvermehrung im Serum von 37g/l, aber das entspricht im Laborbericht dem Wert für IgG (3756mg/dl) und der müsste doch auch den normalen Anteil enthalten??
VG Sabine

• Micha88
• 

Hallo Sabine,

viele Ärzte (z.B. mein Onkologe) betrachten auch das IgG (oder je nach Myelom IgA, IgM ..) als Verlaufsparameter, eine Elektrophorese wird oft aus Kostengründen nicht bei jeder Blutuntersuchung mitgemacht!
Mein M-Protein z.B. war immer annähernd so hoch wie das IgG selber, ist ja eine Untermenge davon! Als man mir die Behandlung nahegelegt hatte, war mein IgG bei 41 g/l und das M-Protein bei 38 g/l, also nur 3 g/l Differenz. Das war auch schon so, als mein IgG bei 20 g/l war. (Ausschlaggebend für die Behandlung waren aber andere Werte!)
Es wäre als gut, wenn wenigstens einmal das M-Protein bei Dir bestimmt wird, dann siehst Du, wieviel der "normale" Anteil noch beträgt.

Gruß
Michael