Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom

Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom (Plasmozytom, Morbus Kahler)
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Laborwerte der Erstdiagnose

Betreff: Laborwerte der Erstdiagnose
04 Aug 2011 10:51
  • deAnner
Hallo liebe Forengemeinde,

Seit meine Mutter vor 3 Wochen die erste Diagnose des Arztes bekommen hatte und diese Verdacht auf plasmozytom lautet lese ich nun in dem Forum als Gast mit.

Leider wurde jetzt in Heidelberg nach Blutentnahme , knochenmarkpunktion und CT der Verdacht bestätigt.

Nachweis von Bence-Jones-Protein und Verdacht auf ein monoklonales IgG Typ Kappa.
Nun macht sich die Angst breit. Die Werte scheinen ziemlich hoch.

Ich schreibe mal hier die vom arzt umkreisten Werte:
Kreativ 0,9
Harnstoff 30
Hämoglobin 11,5
Kappa-LK/Uri 1102,0
IgG+ 55,56

Sind sonstige Werte relevant? Ud was sagen uns diese Werte?

Meine Mutter ist 54 Jahre alt.
Sie kommt nun in die Mm5 Studie und beginnt bald mit Chemotherapie und SZT die besonders beängstigend scheint.

Vielen dank und viel Glück und Mut

P.S. Die Literatur hab ich schon gelesen, aber ist am Anfang alles sehr komplex.

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Antwort auf Laborwerte der Erstdiagnose
04 Aug 2011 15:06
  • dietmar
Hallo deAnner,
bei aller Vorsicht und mit Blick auf meine Laienhaftigkeit ein paar Bemerkungen:
"Kreativ" meint vermutlich Kreatinin und ist genau wie Harnstoff im Normbereich und ein Hinweis auf vorhandene Nierenleistung. Daneben fällt allerdings KappaLK/Urin sehr auf; allerdings weiß ich nicht, was das ggfs über die Nieren aussagt. Hämoglobin ist erniedrigt, würde aber so noch keine "große" Behandlung in Gang setzen; das ist erst ab Werten unter 10 der Fall. Auch der IgG wird zwar ab 50 kritisch gesehen, aber zwingend wird eine Behandlung wohl erst ab IgG 70 gesehen. Als wichtige Werte werden häufig Beta2Microglobulin und Albumin (quantitativ) (auf diesen Werten beruht eine der neuen Einstufungen des Multiplen Myeloms) erfragt. Daneben wäre die Infiltrationsrate des Knochenmarks, die bei der Punktion erhoben worden ist, interessant, wobei die insgesamt nicht so aussagekräftig ist. Und schließlich würde mich das Ergebnis des CT interessieren, wie steht es um das Skelett, sind Knochen angegriffen oder geschwächt?
Ich hoffe, Ihr findet die Zeit und Distanz, Euch weiter in das Thema "einzuarbeiten". Mir hat ein gewisser Grad an Informiertheit immer sehr geholfen und letztlich hat das auch beruhigend gewirkt.
LG Dietmar

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Antwort auf Laborwerte der Erstdiagnose
04 Aug 2011 15:22
  • deAnner
Hallo Dietmar,

danke soweit.

Gamma-Globul: 45.7+
Beta-Globuli 6.0-
Albumin (Elp 41.1

Laut bisheriger Aussage des Arztes, sind wohl 2 Stellen bisher angegriffen am Knochen.
Eine Prozentuales Ergebnis der Knochenmarkinfiltration steht noch aus.

Eingestuft wurde Sie in Stadium IIIA

Gruß
Peter

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Antwort auf Laborwerte der Erstdiagnose
05 Aug 2011 11:59
  • ketem
  • ketems Avatar
  • 103 Beiträge seit
    23. Okt 2009
Lieber Peter,
ich denke, da wird deine Mutter nicht um eine baldige Therapie herumkommen.
Meine Werte waren damals erheblich niedriger, lediglich Stadium IIA , auch keine Knochenmanifestationen und man hat dennoch begonnen mit der Initialchemo (weil innerhalb weniger Wochen sich die Gammaglobulinwerte verdoppelt hatten) und nachfolgend dann die Stammzellöensammlung und anschließende Tandem(2Mal)transplantation eigener Stammzellen.
Das ist anstrengend, aber im Laufe der Zeit, auch mit langsam besser werdendem Wissen zu verkraften.
Auch mir war bei der ersten Transplantation sehr mulig. Im Nachhinein und nach der zweiten muss ich sagen, dass der größte Anteil davon die Besorgnis und Unkenntnis der Abläufe waren. Da spielt dann oft das Kopfkino hinein.
Beim zweiten Anlauf an selber Stelle, wenn man Abläufe, Personal und Ort der Behandlung kennt, war es ganz anders!
In Heidelberg seid Ihr jedenfalls was die Kompetenz betrifft sehr gut aufgehoben.
Ich habe ein tagebuch geschrieben während der Chemozeit, ziemlich minutiös. Da kann man mal nachschauen unter : www.melcher-holzminden.de
Es hilft manchmal zu wissen, dass Unnormales vollkommen normal bei einer schweren Behandlung ist.

Alles Gute und viele Grüße
Stefan

3x Initialchemo VAD
1x Stammzellensammlung
2x autologe Stammzellentransplantation nach Hochdosischemo
Velcade Erhaltungstherapie nach Hochdosis im Rahmen einer Studie. Seit Dez. 2008 Werte im Normbereich.
Seit Anfang 2012 neuerlicher langsamer Anstieg der Werte. Wird engmaschig kontrolliert
Website-Tagebuch: melcher-holzminden.de

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Antwort auf Laborwerte der Erstdiagnose
06 Aug 2011 14:13
  • gast
Hallo deAnner,
ich habe seid 06.10 ein Multiples Myelom, Leichtketten vom Typ Lambda im Stadium IIIB mit Niereninsuffizienz. Meine Werte waren sooooo hoch ( Kreatin 9,87, Harnstoff-N 123, ) das ich laut der Aussage des Arztes eine ganze Station damit versorgen könnte, hätte ich in dieser Nacht noch 2 Bananen gegessen ich wäre gestorben.
Ich habe ein 3/4 Jahr Dialyse gehabt, habe Plasmaverrese bekommen und eine Sammzellapherese mit anschließender Stammzellenrückgabe. Der Arzt der meine Niere untersucht hat sage das sie nie wieder Arbeiten wird , als mein Onkologe mich aufklärte was die letzte Chemo (Hochdosis) mit anschließender Stammzellenrückgabe) für Nebenwirkungen hat wollte ich nur noch Hause aber ich und meine Familie und Freunde und Arbeitskollegen wir alle habe nie aufgegeben zu kämpfen, sie alle haben mir sehr geholfen.
Und meine Nieren arbeiten wieder und ich habe keine Nebenwirkungen nach der letzten Hochdosis Chemo mit anschließender Stammzellenrückgabe bekommen, habe das Krankenhaus nach nur 2 Wochen wieder verlassen alle im Krankenhaus haben den Mund nicht mehr zubekommen weil so etwas noch nie vorgekommen ist.
deAnner ich Erzähle dir das weil ich euch Mut machen möchte. Mir geht es seid 11.10 immer besser und ich hoffe wenn ich jetzt die Reha hinter mir habe das ich bald wieder arbeiten gehen kann.
Man darf nie aufhören Positiv zu Denken und alle Freunde ,meine Familie und Arbeitskollegen haben mir sehr geholfen
.
Ich wünsche euch alles Gute
Barbara

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Antwort auf Laborwerte der Erstdiagnose
06 Aug 2011 18:28
  • Kuddel57
Hallo Barbara

Vielen Dank für Deinen sehr erfreulichen Beitrag.
Hier im Forum wird viel zu oft von den dramatischen Risiken und Gefahren geschrieben, auf Prognosen verwiesen und beängstigende Verläufe als Beispiel genannt.
Wir haben eine unheilbare Erkrankung die durchaus lebensbedrohend ist. Aber niemand sollte sich deshalb schon mal die letzte Mahlzeit aussuchen. Mit der Erkrankung kann man lange und unbeschwert bei guter Lebensqualität seine Zeit genießen. Den Verweis auf positives Denken und leicht erreichbare gute Verläufe habe ich schon vor einiger Zeit aufgegeben. Begründen kann ich das nicht. Verliere ich das Interesse an den Wiederholungen, nun im elften Jahr seit Diagnose III b mit Nierenversagen?
Es geht mehr als manche Ärzte uns zugestehen.
Peter, das gilt auch für Deine Mutter, die Schreckenszenarien werden sie nicht aufbauen. Die Mischung aus brauchbaren Therapien und dem Willen zu Leben wird Ärzte immer wieder in der Wirkung überraschen.
Hier kommt mir wieder der Vorschlag von Joseph in den Sinn. Vielleicht ließen sich die guten Nachrichten einfach verlinkt von einer Stelle aus aufrufen.
Schönes Wochenende und gute Besserung

Jürgen

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