Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom

Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom (Plasmozytom, Morbus Kahler)
Online-Netzwerk für Patienten/-innen und Angehörige

Buchtipp "Bis ins Mark"

Betreff: Buchtipp "Bis ins Mark"
11 Dez 2023 15:38
  • ganymed
  • ganymeds Avatar
  • 13 Beiträge seit
    17. Jul 2017
Hallo liebe Mitbetroffene,

ich habe hier mal einen Buchtipp. Bisher habe ich den hier noch nicht gefunden. Falls doch, sorry. Wer aktuell noch ein Geschenk für sich oder seine Lieben sucht: Der bekannte Humorist Stefan Schwarz hat ein Buch über seine Myelomerkrankung geschrieben. Es heißt "Bis ins Mark". Eine bittersüße Geschichte. Er erzählt, wie die Diagnose ihn wie ein Keulenschlag traf. Er berichtet von den nicht aufgearbeiteten Dingen in seinem Leben und natürlich von seinen Therapien (z.B. HD-Therapie). Ein Buch über das Leben mit einem Multiplen Myelom. Warnung: Es enthält trotz des schweren Themas sehr viel Humor! Es wird nicht für jeden etwas sein. Vielleicht vorher erst den Klappentext oder ein paar Probeseiten lesen. Ich habe mich darin sehr gut wiedergefunden.

Liebe Grüße
Ganymed

P.S. Wer sich den Autor vorher mal anhören möchte, ob der einem liegt: Bei YouTube findet man z.B. einen knapp einstündigen Podcast (BB Radio Mitternachtstalk). Ich bin NICHT der Autor! :-)

„Don't forget to boogie“

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Antwort auf Buchtipp "Bis ins Mark"
05 Jan 2024 13:48
  • GieW
  • 6 Beiträge seit
    26. Sep 2023
Hallo lieber Ganymed

herzlichen Dank für die Empfehlung von "Bis ins Mark". Ich habe es sehr gerne gelesen und viele Aspekte (das Myelom betreffend, weniger das Privatleben des Autors) wiedererkannt. Ein bisschen Humor kann nicht schaden, habe ich immer gefunden.

Gie

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Antwort auf Buchtipp "Bis ins Mark"
07 Jan 2024 12:15
  • Callosum62
  • 95 Beiträge seit
    18. Sep 2023
Hallo, Jupitermond Ganymed,
danke für Deine Buchempfehlung. Ich habe das Buch schon letzte Sommer gelesen (ist ja 2022 erschienen), und ja: Humor kann sehr helfen, auf jeden Fall kann es damit gelingen, einen gewissen heilsamen Abstand zum Geschehen zu bekommen.
Über den Sorgerechtsstreit vom Stefan Schwarz, der wohl ein wenig ein Womanizer unter dem Herrn ist (war?), kann man nur den Kopf schütteln, aber der Untertitel des Buches ist ja: "Wie ich Krebs bekam und mein Leben aufräumte". Tja. Neben tiefsinnigen Betrachtungen über Leben, das Universum und den ganzen Rest finden wir viel schwarzen Humor und Selbstironie, also die Fähigkeit, über sich selbst lachen zu können. Auch die anschaulichen Schilderungen der Diagnoseprozeduren, der Ärzte und der Behandlungen haben mir viel Spaß gemacht.
Eine meiner Lieblingsstellen ist der für mich wirklich gut nachvollziehbare Bericht seiner Knochenmarkpunktion ohne Betäubung (S. 96 ff.): "Drei Sekunden lang gellt meine Stimme nun hinaus in die Welt. In der Mensa gefriert den Studentinnen der Latte macchiato. Den Taxifahrern, die rauchend an ihren Wagen lehnen, zieht sich abrupt das Skrotum zusammen... Die Klinik gilt als ein Institut von Weltruf, aber wenn es hier jemals einen Ruf gegeben hat, der buchstäblich um die ganze Welt zu hallen imstande wäre, dann war es der Ton aus meinem Hals."
Deckt sich mit meinen Erfahrungen; das nächste Mal lasse ich mich vor einer KNP auf jeden Fall ausknipsen.
Gut finde ich auch die Geschichte mit seinem trotz infauster Diagnose (Luftröhrenkrebs im Endstadium) mental unverwüstlichen "Raumteiler" Jo (S. 136 ff., mit gesundem Appetit) während seines stationären Aufenthaltes. Oder die Story von den "einfühlsamen Worte" des Arztes zwei Wochen vor der Hochdosis (S. 182): "Ihr Krebs ist unheilbar", sagt der Arzt. "Sie werden also folglich daran sterben". Gesprächseröffnung nach Dr. Doom. "Vor zwanzig Jahren hätten Sie nach ärztlichem Ermessen noch eine Lebenserwartung von zwei Jahren gehabt." Vor zweitausend Jahren wäre er mit einer Trommel und einem Strauß rauchender Kräuter um mich herumgehopst... Sie werden auch an irgendwas sterben, denke ich lächelnd. Und weder Sie noch ich wissen, woran und wann.
Dr. Doom lässt im weiteren Gesprächsverlauf keine, aber auch wirklich keine Möglichkeit aus, Herrn Schwarz durch Aufzählung aller möglichen Komplikationen fertig zu machen; der durchschaut das Macht-Spielchen aber und dreht den Spieß um: "Ich vertraue Ihnen vollkommen. Wenn mich hier einer durchbringt, dann Sie!... Jetzt weiß ich, ich bin in guten Händen...Nicht jeder Arzt hat immer alles im Blick." Das hat der Doc so nicht erwartet, und ungläubig antwortet er: "Wir geben hier eben unser Bestes." Köstlich.
Für mich unterm Strich also eine klare Leseempfehlung, über manche selbstverliebten Langatmigkeiten habe ich allerdings hinweggeblättert, aber das erlaube ich mir, seit ich mein MM habe bei vielen Büchern...

Folge Deinem Herzen, aber vergiss dabei nicht, Dein Hirn mitzunehmen.
(Alfred Adler)

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