Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom

Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom (Plasmozytom, Morbus Kahler)
Online-Netzwerk für Patienten/-innen und Angehörige

Multiples Myelom: Ursachen?

Antwort auf Multiples Myelom: Ursachen?
27 Mai 2019 15:40
  • Mira
  • 414 Beiträge seit
    03. Feb 2014
Vor 3000 Jahren gab es kein Tschernobyl, keine Chemie, kein Feinstaub usw. Das MM gab es aber schon. Bei einer Mumie die ca 3000Jahre alt ist, wurde MM festgestellt und das war höchst wahrscheinliche auch die Todesursache. Der Mann war mit geschätzte 77 Jahren für seine Zeit sehr alt geworden. Ich glaube es sind mehrere Faktoren die in eine bestimmte Kombination zum Trigger werden und nicht einzelne Ursachen. Deswegen tun dich die Wissenschaftler auch so schwer mit diese und andere Krebserkrankungen/Immuun Erkrankungen.

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Antwort auf Multiples Myelom: Ursachen?
27 Mai 2019 16:02
  • MyelomaTrier
  • MyelomaTriers Avatar
  • 59 Beiträge seit
    25. Jun 2015
Stimmt, die Mumie ist mir auch in Erinnerung geblieben. Komplexität ist wohl das Stichwort und die einfache Ursach-Wirkungs-Erklärung bleibt für den Beinbruch reserviert. Das Epstein-Barr-Virus (EBV) ist ein Überlebenskünstler, trickst das Immunsystem aus und ich stelle mir vor, dass es ein Puzzleteil eines vielschichtigen Geschehens auf genetischer/zellulärer Ebene sein könnte. Das EBV hat so ziemlich jeder und meistens bekommen wir gar nichts davon mit. Die Infektion kann sehr unterschiedliche Verläufe haben und wird u.a. mit Autoimmunerkrankungen in Verbindung gebracht. Bin sehr gespannt, was bei dem Forschungsvorhaben rauskommt.
Letzte Änderung: 27 Mai 2019 16:03 von MyelomaTrier.

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Antwort auf Multiples Myelom: Ursachen?
28 Mai 2019 12:20
  • gex
  • gexs Avatar
  • 587 Beiträge seit
    15. Jun 2016

Da irrst du. So romantisch war es damals nicht.
Pflanzen-, Tier- und Verwesungsgifte (Chemie aus natürlich Quellen) gab es damals natürlich schon, auch Gase aus z.B. vulkanischer Aktivität.
Feinstaub waren die Menschen ab Entdeckung des Feuers massivst ausgesetzt, die Feuerstellen befanden sich offen in der Behausung. Holzkohleherstellung, Erzgewinnung und -verhüttung, Metallverarbeitung und -nutzung eröffneten Zugang zu Metallvergiftungen aller Art, beginnend mit der Kupfersteinzeit vor ca. 5000 Jahren (Kupfer enthielt z.B. Beimengungen von Arsen...). Damals gab es keinen Arbeitsschutz.
Hygeniesche Verhältnisse waren auch prekär, Fäkalien wurden nicht wie heute entsorgt. Viren, Bakterien, Krankheitserreger waren noch mehr gegenwärtig als heute (nur noch nicht multiresistent).
Tschernobyl gab es sicher nicht, aber Orte mit hoher radioaktiver natürlicher Strahlung (Radon, Urangebiete).

Diagnose Smoldering MM 01/14, IgG lambda, FISH t(11;14)
Erste Therapie ab 04/19: Isatuximab + VRd -> VGPR erreicht
ab 12/19 Isatuximab + Rd, keine weitere Verbesserung
09/20 HD/aSZT sehr gut vertragen und deutlich besseres Ansprechen, danach keine Erhaltungstherapie
Anfang 2023 Rezidiv mit Rippenbrüchen und Osteolyse Schlüsselbein
seit 06/23 Pomalidomid +Dex, wieder VGPR

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Antwort auf Multiples Myelom: Ursachen?
31 Mai 2019 09:23
  • Emi
  • Emis Avatar
  • 230 Beiträge seit
    17. Dez 2015
Ich bringe das Li-Fraumeni-Syndrom mal ins Spiel. Bei meinem Mann gab es in der Familie (Bruder ,Schwester) ja schon einige (unterschiedliche) Krebserkrankungen in jungen Jahren (unter 45). Bisher war das von keinem Arzt als relevant eingestuft worden. Aktuell hat (im Rahmen einer ganz anderen Geschichte in der Familie) aber ein Humangenetiker auf o.g. Thematik hingewiesen.

Das Syndrom ist ein dominant verrerbbarer Gendefekt. Wir wissen noch nicht, ob der Gendefekt bei meinem Mann vorhanden ist, werden es jetzt zeitnah (auch wegen der Kinder) testen lassen (Wir müssen erstmal klären, ob das im Rahmen des FISH-Tests nicht sowieso getestet wurde... halte euch gerne auf den Laufenden).

Ich lese mich gerade in das Thema ein. Ein Symptom ist u.a. dass man an verschiedenen Krebsarten hintereinander oder gleichzeitig erkranken kann. z.B. Brustkrebs und Hautkrebs, Hirntumore... Das macht mich z.b. parallel zu den Revlimid-Nebenwirkungen hellhörig aber auch, weil man hier im Forum schon manchmal von mehreren Krebserkrankungen liest. Auch ist eine "junge" Erkrankung (außerhalb des üblichen Altersschemas) typisch dafür.

Bringt uns dieses Wissen um den möglichen Gendefekt irgendwie weiter? Jein.

Das Gefühl, der "Krebs kommt (wieder)" kennen alle hier im Forum. Sehr gerne würde ich mir und meinen Kindern dieses Gefühl ersparen. Ein Grund, das nicht wissen zu wollen. ABER: Sollte der Defekt vorliegen, wäre die Krebsvorsorge (schon im Kindesalter) auf einem ganz anderen Niveau anzusiedeln (engmaschig, umfassende Vorsorge). Da ist außerdem die Aussage: "In diesem Alter bekommt man sowas ganz selten" dann einfach nicht mehr richtig - und manche ursprünglich abwegigen Verdachte müssen konsequent gecheckt werden (was dann hoffentlich auch von der KK gedeckt wird). Auch hat es wohl Auswirkungen auf die Therapie und sogar die Diagnoseart (z.B. Vermeidung von Röntgenstrahlung).

LG
Emi

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Antwort auf Multiples Myelom: Ursachen?
01 Jun 2019 10:36
  • Emi
  • Emis Avatar
  • 230 Beiträge seit
    17. Dez 2015
Guten Morgen,

bin jetzt etwas schlauer. augenscheinlich wird der relevante Gendefekt (TP53) im Rahmen der Fish-Analyse geprüft. So zumindest nach Selbstrecherche. Das Ganze läuft dann wohl (auch ) unter der 17p-Deletion (MM-Hochrisiko-Patienten).

LG
Emi

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