Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom

Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom (Plasmozytom, Morbus Kahler)
Online-Netzwerk für Patienten/-innen und Angehörige

Patiententag 10.11. 12 in Lünen/NRW: u.a. Antikörpertherapie

Antwort auf Patiententag 10.11. 12 in Lünen/NRW: u.a. Antikörpertherapie
10 Dez 2012 13:19
  • rudi
  • rudis Avatar
  • 2203 Beiträge seit
    22. Okt 2009
Hallo Margret,
vor 2010 wurden nur sogenannte monoklonale Antikörper zur behandlung von Blutkrebspatienten (z.B. non hodgin Lymphom) eingesetzt.
Seit 2010 wird an sogenannten Biklonalen Antikörpern ( Bispecific T cell-engaging ( BiTE® ) antibodies ) entwickelt und geforscht. Diese werden von der Firma Böhringer in Zusammenarbeit mit Micromet seit 2010 entwickelt.
Mit Prof. Einsele habe ich im Sommer 2010 bei einer Visite mal darüber gesprochen. Er hat die BITE Antikörper auch schon in einigen Proki Vorträgen erwähnt.

Diese BITE Antikörper sollen je nach Krebszellenart an bestimmte Rezeptoren (CDxx) an docken und dadurch für T-Zellen erkennbar werden und damit von den T-Zellen in den Zelltot getrieben werden. (So ungefähr funktioniert das nach meinen laienhaften Vorstellungen :D )

In meinem Beitrag " Neues aus Würzburg" wird ja auch von zwei Forschern berichtet, die aus den USA zurück nach Deutschland gekommen sind und jetzt an Konzepten mit gezielter T-Zell Andockung an ausgewählte und geeignete Repeztoren an den Myelomzellen forschen. Das geht in eine ähnliche Richtung.

Hier zwei Artikel zu den BITE Antikörpern:

www.bio-pro.de/magazin/wirtschaft/archiv...kel/05202/index.html

www.onkodin.de/e20556/e20633/e63097/e63326/e63455

( Der erste BiTE ist ja Blinatumomab )

LG
Rudi


Heilung ist ein individueller Prozess, der sehr stark an das persönliche Bewusstsein gebunden ist. Daher kann kein Mensch einen anderen Menschen heilen sondern immer nur auf dem Weg zu seiner persönlichen Heilung begleiten.

rudiversal.wordpress.com

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Antwort auf Patiententag 10.11. 12 in Lünen/NRW: u.a. Antikörpertherapie
10 Dez 2012 15:49
  • GiselaKöenig
  • 378 Beiträge seit
    26. Okt 2009
Hallo Rudi,

leider sind die Berichte schon von Mai 2010. So richtig gute Erfolge konnte ich bis jetzt nicht verzeichnen, sonst gäbe es doch sicherlich auch viel mehr Studien darüber. Aber erfeulich ist ja immerhin, dass immer weiter geforscht wird und es vielleicht doch irgendwann eine Wunderwaffe gegen das MM geben wird. Bis dahin heißt die Parole: Durchhalten, ja sich nicht unterkriegen lassen und den MM Zellen die Zähne zeigen!!!

Viele Grüße aus Heidelberg

Gisela

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Antwort auf Patiententag 10.11. 12 in Lünen/NRW: u.a. Antikörpertherapie
10 Dez 2012 16:04
  • Margret
Hmmm... ich lese auch immer hoffnungsfroh von "neuen Medikamenten" und völlig neuen Therapieansätzen - und bin dann überrascht, wenn schon nach dem ersten Rezidiv große Ratlosigkeit einkehrt.

Ich verfolge die Thematik jetzt seit 2006 und habe in diesen Jahren nur 2 wirkliche Neuigkeiten kennengelernt: Den Gambro-Filter gegen die LK in den Nieren und Pomalidomid. Alles andere waren immer Kombinationen aus schon bekannten Medis bzw. andere Dosierungen.

In der Zwischenzeit ist vielen die Zeit davongelaufen, anderen läuft sie gerade davon. Es fehlt ein echter Durchbruch, statt immer neuer Ankündigungen, bunter Power-Point-Folien und netter Vorträge.

Ach... *seufz*
:roll:

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Antwort auf Patiententag 10.11. 12 in Lünen/NRW: u.a. Antikörpertherapie
10 Dez 2012 16:26
  • GiselaKöenig
  • 378 Beiträge seit
    26. Okt 2009
Margret, genauso sehe ich das auch, nur die Hoffung darf man nicht aufgeben. Daher nochmals meine Parole, durchhalten, ja nicht unterkriegen lassen und dem MM die Zähne zeigen. Das sieht bei mir zur Zeit so aus: Zimtsterne und Rotwein genießen, am Wochenende gemeinsam mit meinem lieben Mann ein schönes Essen kochen, anschließend einen schönen Spaziergang machen, Weihnachten in Ruhe verbringen, keinen Stress aufkommen lassen, im Jan. in Urlaub fahren und neues Vit. D3 tanken.
Viele Grüße

Gisela

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Antwort auf Patiententag 10.11. 12 in Lünen/NRW: u.a. Antikörpertherapie
10 Dez 2012 16:48
  • Margret
Stimmt, Gisela! Ausserdem ist am 21.12. sowieso Weltuntergang - da macht jetzt es keinen Sinn mehr, Zimtsterne und Rotwein aufzubewahren. :D

"Kopf hoch" und "nicht aufgeben" sind aber manchmal ein mühsames Geschäft.

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Antwort auf Patiententag 10.11. 12 in Lünen/NRW: u.a. Antikörpertherapie
10 Dez 2012 22:13
  • rudi
  • rudis Avatar
  • 2203 Beiträge seit
    22. Okt 2009
Mich regt es auch öfter auf wenn man zu direkt den "kommerziellen Hintergrund" für sogenannte "neue Krebsmedikamente" erkennt.
Es kommt sehr häufig vor daß bestimmte Medikamente bei bestimmten krankheiten nicht den gewünschten Umsatzerfolg bringen oder die Patente abgelaufen sind und daher keine Umsatzsteigerung mehr erzielt werden kann.
Dann tauchen diese Medikamente plötzlich in neuen Studien für andere Krebsarten auf oder wurden einige Moleküle geändert und die Medikamnete tragen jetzt einen anderen Namen und werden wieder für andere Krebsarten zur Behandlung zugelassen.

Das sind nicht wirklich Fortschritte in der Krebsbekämpfung sondern eher fein eingefädelte Marketingzüge um den Absatz zu steigern.
Und Forscher und Forschungslabore in Kliniken müssen immer neue Forschungsaufträge erhalten von allen möglichen Seiten. Um das zu erreichen muss oft allzufrüh "Spektakuläres" verkündet werden damit wieder für 1- 2 Jahre die "Forschungsgelder" fließen.
Oft ergänzen und unterstützen sich diese beiden Interessengruppen gegenseitig.
Jede Myelomzelle hat in ihrer DNA Doppelstrangkette 25000 bis 30000 Gene. Und es wurde berichtet, das in jeder Myelomzelle über 4000 Gendefekte vorliegen.
Nicht nur die 23 Chromosomen können Delationen, Amplifikationen und Translokationen aufweisen, sondern auch bei den bis zu 30000 Genen kann das auftreten.

Wenn ich mir jetzt vorstelle ich wäre Myelomforscher, dann würde ich mich vor einem unüberschaubaren und unlösbaren Problem sehen diese Krankheit durch irgendwelche zusammengesetzte Moleküle oder Antikörper oder "small molecules" zu heilen.

Alles nicht so einfach - :roll:



Heilung ist ein individueller Prozess, der sehr stark an das persönliche Bewusstsein gebunden ist. Daher kann kein Mensch einen anderen Menschen heilen sondern immer nur auf dem Weg zu seiner persönlichen Heilung begleiten.

rudiversal.wordpress.com

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.