Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom

Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom (Plasmozytom, Morbus Kahler)
Online-Netzwerk für Patienten/-innen und Angehörige

Versagt Revlimid?

Betreff: Versagt Revlimid?
29 Jul 2011 17:47
  • bernd
Hallo,

ich mache seit Oktober 2010 die Rd Therapie.
Anfangs lief es ganz gut. Die Werte waren nach dem 8.Zyklus so gut, dass mein Onkologe auf 10mg Revlimid ohne Dexa zurückging.
Ab da aber explodierten die Werte des IGG
in 700 Schritten und stehen jetzt bei 3100.
Zwischendurch hat mein Onkologe seit dem letzten Zyklus wieder auf 25mg+Dexa umgestellt.
Jetzt hatte ich eine heftige Infektion und der IGG ist trotz der erhöhten Revlimid -Gabe von 2322 auf 3100 gestiegen, Gesamteiweiß aber ist gefallen von 10,1 auf 8,9.
Woran soll ich mich jetzt orientieren? Ist das eher ein Zeichen, dass Revlimid nicht mehr wirkt oder ist die letzte Erhöhung eher infektionsbedingt. Vielleicht hat ja jemand diesbezüglich ähnliche Erfahrungen.
Im schlimmsten Fall könnte ich auch noch zu Velcade wechseln oder die 3.autologe
machen.
Im Moment bin ich richtig konfus!
Ich weiß , dass im Moment viele hier im Forum viel schlimmere Probleme haben, aber dieses Forum hat mir immer viel Hilfe und Stütze gegeben, wofür ich dankbar bin.

Liebe Grüße an alle!!

bernd

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Antwort auf Versagt Revlimid?
30 Jul 2011 10:08
  • joseph
  • josephs Avatar
  • 4701 Beiträge seit
    22. Okt 2009
Hi Bernd

Ich habe nie Revlimid bekommen

Aus Erfahrung kann ich aber sagen, dass wenn sich bei mir eine Infektion, in meinem Fall eine Wundrose gebildet hat, haben jeweils meine Werte verrückt gespielt , bis zu 3 Wochen nach der 7 tägigen Antibiotika Einnahme

Ich tendiere in Richtung, Abwarten, 4 Wochen nach Infektion neues Serumbild machen lassen, dann reagieren

Liebe Grüsse

Joseph

Von 04ten April 2005 bis ........................ ist schon ein langer Weg

Die , die Bock haben mit mir über WatsApp zu kommunizieren 00352 621 139 084

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Antwort auf Versagt Revlimid?
30 Jul 2011 17:13
  • rudi
  • rudis Avatar
  • 2203 Beiträge seit
    22. Okt 2009
Hallo Bernd,
ich glaube und sehe einfach, daß diese neuen Medikamente insbesondere in der Rezidiv- und Refraktär- Behandlung die Werte (Sympthome) zurückdrängen solange man sie nimmt und solange sie wirken. Setzt man sie jedoch dann ganz ab oder reduziert die Dosis, dann schießen die MM Werte mehr oder weniger schnell wieder hoch.

Es ist grob gasagt wie wenn man sagt ein Teppich im Wohnzimmer ist ein wirkungsvoller Dreckvernichter. Man kehrt den Dreck immer nur unter den Teppich und er ist scheinbar weg und nicht mehr zu sehen. Aber in Wirklichkeit - nimmt man den Teppich weg, dann kommt der ganze Dreck wieder zum Vorschein und man war eben über eine gewisse Zeit "scheinbar" dreckfrei !

Also wie viele Medikamente, nicht wirklich die Ursache beseitigt sondern nur die Sympthome zugedeckt !

Ich glaube sogar, wenn man über längere Zeit wie früher Thalidomid jetzt Revlimid nimmt, dann werden zwar die Werte eine Zeitlang befriedigend zurückgedrängt, aber im Endeffekt kommen sie dann um so schneller wieder zurück.
Deshalb ist nach einer Erhaltungstherapie auch nur die eventfreie Zeit länger aber das Gesamtüberleben meistens ähnlich oder gleich wie ohne Erhaltung.
So war es 100% bei Thalidomid und Revlimid ist ja ein Nachfolger davon (leicht verändert).
Pest oder Cholera :bang:

Heilung ist ein individueller Prozess, der sehr stark an das persönliche Bewusstsein gebunden ist. Daher kann kein Mensch einen anderen Menschen heilen sondern immer nur auf dem Weg zu seiner persönlichen Heilung begleiten.

rudiversal.wordpress.com

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Antwort auf Versagt Revlimid?
31 Jul 2011 19:39
  • AnnaM

Alles zusammen es ist nicht nur um Lebensverlängerung gedacht, das Ziel ist MM so lang wie möglich zurück zu halten um die Lebensqualität zu verbessern und andere Nebenwirkungen von MM (zum Beispiel Osteolysen, Neuropathien, Nierenversagen usw.) unterzudrücken....

Es wäre aber sooo gut das Leben mit einer Erhaltungstherapie zu verlängern.... oh sooo gut....

Was sagen sie mir jetzt, wenn Muttis Werten werden wieder anfangen unter Revlimid Therapie anzusteigen, es wird sehr schnell wieder schlimm sein.... das wollte ich wirklich nicht wissen.... Diese Ruhe ist so sanft, so beruhigend....

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Antwort auf Versagt Revlimid?
01 Aug 2011 09:07
  • joseph
  • josephs Avatar
  • 4701 Beiträge seit
    22. Okt 2009
Liebe Anna

Diese Ruhe ist so sanft, so beruhigend....

Genau das ist das Unberechenbare an unserer Erkrankung, diese Ruhe

MM ist fast wie eine Schlange und wir das kleine Mäuschen, wer sich zu erst bewegt, hat verloren.

Ok, die Schlange, die mich verspeisen müsste, bekäme oft Schluckauf :oops::wink:............ aber Sie ist am Lauern, jeden Tag, irgendwann kommt die Attacke.

Liebe Grüsse

Joseph

Von 04ten April 2005 bis ........................ ist schon ein langer Weg

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Antwort auf Versagt Revlimid?
09 Aug 2011 16:47
  • gast
Hallo Bernd,

ich kann mich den "Vorschreibern" inhaltlich nicht ganz anschließen. Fall meine Mutter: März 2005 MM (Stadium II, IgA-Gammopathie) diagnostiziert, Bisphosphonate seither monatlich, dann 10/2007 erste Chemotherapie mit Mel-Pred-Thalidomid 6 Zyklen, Thalidomid Erhaltungstherapie bis Mai 2010, dann wegen Nebenwirkungen abgesetzt. Ruhe bis Januar 2011, dann Anstieg der IgA's bis Mai 2011, ab jetzt Therapie mit Lenalidomid und Pred. Laut Laborwerte und ich habe sie länger studiert, blieben die Werte IgA-und Leichtkettenparaproteine 6 Monate stabil, dann mittlerer Anstieg bis zur nächsten Therapie (4 Monate). Beginn der Therapie in der selben Klasse mit extrem guten Ansprechen. Ich würde eine andere Theorie bevorzugen: Resistenzentwicklung, wenn nach dem Absetzen der Thali/oder Lenalidomidtherapie die Weet schnell ansteigen, scheinen die Plasmazellen gegen den Wrikstoff "immun" geworden zu sein, weitere Therapieoption mit einer anderen Klasse, z.B. Velcade oder Bendamustin. Studiendaten die diese Vermutung untermauern habe ich aber im Moment keine parat.
Ich drücke jedenfalls ganz, ganz fest die Daumen, dass die nächste Therapie gut anschlägt und verträglich ist, dass die Lebensqualität zurückkehrt und Du viele, wunderbare Jahre vor Dir hast und die Gedanken nicht ständig um die Erkrankung/Ärzte/Therapien sich drehen.

Liebe Grüße

Simone

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