Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom

Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom (Plasmozytom, Morbus Kahler)
Online-Netzwerk für Patienten/-innen und Angehörige

3. Autologe SZT

Antwort auf 3. Autologe SZT
27 Jul 2011 10:25
  • Harry
Hallo Bille,
werde Dir im Laufe des Tages eine PM schreiben.
Gruß Harry

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Antwort auf 3. Autologe SZT
27 Jul 2011 10:29
  • carina
Hallo bille,
habe gerade deinen Beitrag gelsen. Warum hat dein Mann so eine Angst vor der allogenen? Ich habe zwei autologe und in 2009 eine allogene hinter mich gebracht und war nach 25 Tagen wieder "draußen". Zwar hat die allogene nur ein Jahr gehalten aber ich hatte ein gutes Jahr und habe bis heute keinerlei Nebenwirkungen gehabt. Es kommt glaub ich immer drauf an, wie agressiv das MM ist, ich hatte gar keine andere Wahl und würde mich immer wieder so entscheiden, auch wenn es manche hier im Forum etwas anders sehen. Sprich also mit den Ärzten und hol dir ggfls. Rat in Heidelberg oder Würzburg.
LG Andrea.

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Antwort auf 3. Autologe SZT
27 Jul 2011 11:50
  • sergio
  • 479 Beiträge seit
    27. Okt 2009
Hallo,
ich denke, die Wahl der allo ist eine sehr persoenliche und intime Entscheidung. Ich stehe ja kurz davor... Ich bin mir auch bewusst, dass jede ein Fall fuer sich ist, und selbst wenn 100 vor mir erfolgreich verlaufen sind, bleibt das Risiko bei mir unveraendert. Also geht es darum, bin ich bereit mit einem persoenlichen GAU, nennen wir es mal so, umzugehen? und welche Alternativen habe ich. In den Faellen in denen eine autologe nur eine Jahr oder ein wenig laenger anhaelt ist es natuerlich anders als wenn eine autologe mir einige krankheitsfreie Jahre beschert.
Aber es gibt es auch objektive Voraussetzungen, die eben einen Erfolg wahrscheinlicher machen und evtl. das Risiko ein wenig niedriger. Dazu zaehlt das Alter, der koerperliche Zustand, der Spender, ob die KH vor allo chemosensitiv ist und die Zeit seit Diagnosestellung, ja und wenn extramedulaerer oder Knochenbefall schon bestehen ist es scheinbar risikoreicher. So zumindest habe ich es verstanden.
aber ich will hier keine Disussion pro oder gegen allo anstossen.
liebe gruesse

Sergio

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Antwort auf 3. Autologe SZT
27 Jul 2011 12:58
  • rudi
  • rudis Avatar
  • 2203 Beiträge seit
    22. Okt 2009
Hallo,
man muss bei der allogenen SZT nochmal einige grundsätzliche Dinge klarstellen:

Die füher bekannte und auch bei Leukämiepatienten durchgeführte allogene SZT hat eine hohe Therapiebedingte Todesrate - sagen wir mal durchschnittlich ca. 40%.
Diese wird auch nur bei jüngeren Patienten bis zum Alter von 50 (max. 55) durchgeführt.

Beim Myelom hat sich in den letzten 10 Jahren die dosisreduzierte allogene SZT durchgesetzt um das Sterberisiko zu verringern auf unter 20%. Trotz Dosisreduktion und damit nicht vollständigem abtöten des Knochenmarks hofft man dabei durch die Spenderzellen eine Abtötung der verbliebenen Myelomzellen zu erzielen (Craft versus Myelom Effekt).
Aber dies scheint bei der dosisreduzierten allegenen SZT nicht durchbrechend zu funktionieren, denn wie auch hier im Forum berichtet haben die Patienten oft schon nach 1 - 2 - oder 3 Jahren ein Rezidiv des MM trotz dosisreduzierter allogener SZT !!.

Also scheint es nur wenige Glückliche zu geben, die nach einer dosisreduzierten allogenen SZT wirklich viele-viele Jahre ( 5 - 10 - und mehr) krankheitsfrei bleiben und auch die "Craft versus Host" Folgeerscheinungen so gering sind, das auch die Lebensqualität in dieser langen Zeit auch gut ist.

Aber letztendlich ist es ja meistens so, daß der Patient schon fast alle anderen Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft hat und nichts mehr richtig langfristig greift.
Dann steht man quasi wie man immer sagt mit dem "Rücken zur Wand" und hat dann "nur" noch die Option "dosisreduzierte allogene SZT" mit einer guten Chance das MM wieder längerfristig unter Kontrolle zu bekommen.
Es ist eben ein Risiko von 10 - 20 % daß es nicht wie erhofft verläuft und diese "Angstschwelle" muss jeder dann selbst mit sich und eventuell in Absprache mit seinen Angehörigen überwinden, oder sich dann dagegen zu entscheiden.

Aber sich dagegen zu entscheiden würde auch ein hohes Risiko bedeuten, denn dann hat man "fast schon austherapiert" oft nur noch 1- 2 Jahre Perspektive und diese auch zum Teil mit Qualen und Schmerzen.

Es kommt immer wieder auf das selbe heraus:
Wir MM Patienten haben meist nur die Wahl zwischen "Pest und Cholera".

Aber wir müssen immer hoffen, das die moderne Medizin und unsere Willenskraft auch dann Pest und Cholera heilen kann, wenn wir uns für eins davon entschieden haben.

Ich wünsche Sergio und allen, die demnächst in eine dosisreduzierte Allo gehen viel Glück und den erhofften Ausgang mit langfristiger Remission und guter Lebensqualität.



Heilung ist ein individueller Prozess, der sehr stark an das persönliche Bewusstsein gebunden ist. Daher kann kein Mensch einen anderen Menschen heilen sondern immer nur auf dem Weg zu seiner persönlichen Heilung begleiten.

rudiversal.wordpress.com

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Antwort auf 3. Autologe SZT
27 Jul 2011 14:44
  • Kuddel57
Hallo Bille

Die ewig gleiche Frage nach der richtigen Therapie. So oft wir sie auch stellen wird sie nicht zu beantworten sein. Auch nach erfolgter Therapie nicht.
Du hast schon viel Antworten bekommen und einiges kann Deine Entscheidung erleichtern.
Betrachte doch zunächst die Fakten.
Revlimid hilft ihm.
Er verträgt es gut
Eine erneute Autologe will Dein Mann nicht.
Deine Überlegung geht doch in die richtige Richtung. Weiter mit dem wirksamen und für ihn gut verträglichen Revlimid, eventuell mit höherer Dosierung und nun ohne Unterbrechung.
Diese Medizin kam etwas in Verruf, könnte sein dass es Krebs auslöst, sagt man nun. Tja, gibt es denn schon ein Mittel das nicht unsere Gesundheit gefährdet? Ich nehme es jetzt seit es auf dem Markt ist ohne Unterbrechung in höchster Dosierung und hatte davor schon Thalidomid. Vielleicht schadet es mir, mein MM schadet mir aber gewiss.
Wenn es brennt sollte man trotz Angst vor Wasserschaden nicht auf das Löschen verzichten.

Einen schönen Tag

Jürgen

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Antwort auf 3. Autologe SZT
27 Jul 2011 15:42
  • Bille
  • 103 Beiträge seit
    27. Jan 2011
Vielen Dank an all euch Lieben für die Antworten. In der Tat hat mir das schon sehr geholfen und mein Mann, der eigentlich die Krankheit ein bißchen zu verdrängen versucht hat sich eure Antworten, nachdem ich ihm einige zitiert hatte, auch interessiert durchgelesen und Hoffnung geschöpft. Er merkt auf jeden Fall, dass er nicht alleine ist mit der Geschichte und dass es auch immer Optionen gibt. Für welche wir uns letztendlich entscheiden hängt natürlich auch von vielen persönlichen Faktoren ab.
Ich überlege auch, ob ich mich mit Würzburg oder Heidelberg in Verbindung setze. Muss erst mal die Gedanken sortieren. Leider kommt erschwerend hinzu, dass meine Schwiegermutter an der gleichen Krankheit leidet und nun auf ihrem letzten Weg ist :cry:

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