Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom

Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom (Plasmozytom, Morbus Kahler)
Online-Netzwerk für Patienten/-innen und Angehörige

Opiod-Ausweis

Betreff: Opiod-Ausweis
17 Jan 2022 11:31
  • BB
  • 141 Beiträge seit
    18. Dez 2021
Hallo,
bin etwas verunsichert über die letzte Auskunft meines Arztes.
Ich darf wohl während der Chemo nicht selber Auto fahren. Auf jeden Fall soll ich nicht selbst zu den Behandlungen in die Praxis fahren. Falls ein Unfall passiert, wäre ich nicht versichert.
Über mir schweben gerade etliche Fragezeigen.

Momentan mache ich ja die Induktionstherapie. Bin bisher davon ausgegangen, dass das eben KEINE Chemo ist!? Da ist doch kein Mittel dabei, welches als Chemo gilt?

Nächstes "Problem":
Fahren unter Morphin.
Im Krankenhaus und der Ambulanz hatte ich mehrfach nachgefragt, ob ich selbst Auto fahren darf (unabhängig von den Behandlungen. Ging mir darum, ob ich mein Auto nicht vorübergehend abmelde, falls ich nicht selber fahren dürfte). Antwort: ich darf fahren, aber nur wenn ich nicht gerade die Dosis geändert habe. Und auch nur unter der Voraussetzung, dass ich mich auch gut fühle.

Habe jetzt auch nochmal Google befragt:
Es gibt wohl einen Opioid-Ausweis. Kennt den jemand? Hat den jemand?
Mit Versicherungsschutz unter Chemo ist es wohl generell so eine Sache - auch unter Schmerzmitteln. Fahrtüchtigkeit soll man sich vom behandelnden Arzt attestieren lassen oder zur MPU gehen.


Ich fahre generell nur an guten Tagen selbst. Weitere Strecken (z.B. in die Ambulanz) bewältige ich nur als Beifahrer.
Aber was mache ich, wenn ich doch mal in eine Verkehrskontrolle komme und meine Pupillen wie unter Drogen reagieren?

Öffentliche Verkehrsmittel kommen nicht in Frage. Bus fährt hier ganze 3x am Tag ab, und dann nicht in die Richtung, in die ich muss. Bahnhof liegt auf halber Strecke...

Freue mich über eure Antworten :-)
BB

Den Titel konnte ich nicht editieren. Heisst natürlich Opioid-Ausweis...
Letzte Änderung: 17 Jan 2022 15:54 von BB. Begründung: Rechtschreibung...

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Antwort auf Opiod-Ausweis
29 Jan 2022 11:38
  • Nessaja
  • 52 Beiträge seit
    08. Mai 2021
Ich antworte spät, hab deine Frage gerade erst gesehen
Wenn du aber zur Chemo gehst hadt du Anspruch auf eine Taxifahrer hin und zurück! Das muss der Arzt nur beantragen bei der Kasse
Ich wünsche dir alles Gute (ich hab es noch vor mir)

Tumor ist, wenn man trotzdem lacht

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Antwort auf Opiod-Ausweis
29 Jan 2022 14:41
  • Mapoli
  • Mapolis Avatar Moderator
  • 1428 Beiträge seit
    17. Jun 2011
Hallo BB,
zu Deiner Ausgangsfrage kann ich direkt nicht viel sagen, einen Pass für Medikamente gibt es aber generell. Den benötigt man z.B. bei Flugreisen. Dazu bitte den Arzt befragen, der das Medikament verordnet hat. Der kann den ausstellen.

Bei Morphin und ähnlichen Schmerzmitteln ist es so, dass man eine Zeit lang nicht Autofahren darf. Ich meine, mich erinnern zu können, das es im Beipackzettel steht. Ich würde mir vom Arzt schriftlich bestätigen lassen, wenn er Dir erlaubt, zu fahren. Da ich in anderen Beiträgen von Dir gelesen habe, dass Du aber noch an der Dosisfindung schraubst, wird das vermutlich im Moment noch nicht erlaubt sein. Wie schon von Nessaja geschrieben wurde, bekommst Du einen "Taxischein" für die Fahrten in die Praxis, den Du vor der ersten Fahrt bei der Krankenkasse einreichen musst. Für weitere Fahrten kann es sinnvoll sein, vorübergehend eine Pflegestufe zu beantragen. Dann kannst Du einen Pflegedienst bitten, Dich z.B. zum Einkaufen oder zu anderen Arztbesuchen zu begleiten. Dies macht Sinn, wenn man sehr weit außerhalb wohnt. Bespreche das mit Deinem behandelnden Arzt. Wie es versicherungstechnisch bei den Medikamenten im Straßenverkehr aussieht, kann ich Dir leider nicht sagen. Ich persönlich würde generell keine Risiko eingehen. Nicht auszudenken, wenn jemand zu schaden kommt, etwa vielleicht sogar ein Kind, nur weil man nicht konzentriert war bei der Fahrt.

Zur Frage, ob die Induktion Chemo ist: das hängt von den Medikamenten ab, die dabei gegeben werden. Es gibt inzwischen so viele verschiedenen Kombinationen in der Induktion. Hierzu möchte ich Dich bitten, Dein Profil auszufüllen. Es ist sehr mühselig, alle Beiträge zu suchen, um zu sehen, welche Behandlung Du bekommst. Landläufig wird teilweise sogar Revlimid als Chemo bezeichnet (manchmal auch von den Ärzten), obwohl es nicht ganz korrekt ist, aber es sicher eine Grauzone in der Bezeichnung gibt.

Liebe Grüße
Ma

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Antwort auf Opiod-Ausweis
30 Jan 2022 16:05
  • BB
  • 141 Beiträge seit
    18. Dez 2021
An Nessaja:
Danke für deine Antwort.
Ich weiß, dass ich die Fahrt genehmigt bekommen würde.

An Mapoli.
Auch dir Danke für deine Antwort.
Ich schraube die Dosis für Morphin übrigens runter, und nicht rauf ;-) Und laut Ambulanz darf ich da fahren. Nur eben nicht, wenn ich erhöhe. Aber ich will ja weg vom Morphin...Hatte das letzte Mal in der Klinik vergessen zu fragen, was mit diesem Ausweis ist, weil es da drunter und drüber ging.
Bin aktuell bei einer Dosis von 30mg Morphin am Tag und will nach der nächsten Blisterpackung ganz weg sein. Da hat sich das dann - hoffentlich - eh erledigt.
Find´s nur mal wieder seltsam in unserem Gesundheitssystem, dass diese Medikamentenscheine offenbar doch bekannt sind, die Ärzte aber nur auf Nachfrage damit rausrücken. Allerdings ist der von dir genannte Medikamentenschein eher für die Mitnahme der Medikamente bzw. Einführung ins Urlaubsland gedacht.

Und sorry, wusste nicht, dass mein Profil wirklich angesehen wird.
Habe zwischenzeitlich selber geguckt - ich bekomme kein einziges Chemomittelchen und trotzdem spricht jeder davon. Das macht die ganze Sache nur noch verwirrender. Wie soll da ein Außenstehender wissen, dass ich keine Chemo mache, wenn die Mediziner davon reden...Wenn ich Zeit habe, werde ich das noch ergänzen.

Eine Pflegestufe würde ich nicht bekommen. Da habe ich mich schon erkundigt. Bin da viel zu fit dafür.

Und keine Sorge: hatte schon mehrfach erwähnt, dass ich nicht Auto fahre, wenn ich mich nicht gut fühle.

Trotzdem Danke

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