Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom

Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom (Plasmozytom, Morbus Kahler)
Online-Netzwerk für Patienten/-innen und Angehörige

Revlimid wer zahlt?

Antwort auf Revlimid wer zahlt?
25 Okt 2018 09:56
  • Emi
  • Emis Avatar
  • 230 Beiträge seit
    17. Dez 2015
@ Logopädin: ja so unterschiedlcih kann man das sehen :lol: - Danke für die Info!
@Helga und Christine: Ich denke schon dass das was Helga macht Erhaltungstherapie ist ... Vielen Dank für Eure Infos!
@ alle: ja die Preise sind der Wahnsinn. Im FB-Forum bekomme ich immer wieder mit, dass in Indien wohl 10% davon gezahlt wird (oder weniger). Da lohnt sich Handel ;-) Am Schluss sponsern wir bzw. unsere KK natürlich auch die Patienten in den USA, die wegen fehlender Versicherung von Celegene in Stipendien betreut werden und wohl auch den Preis in Indien. Celegene hat natürlich den Vorteil, das Medikament weiter so "testen" zu können und Erfolge vorweisen zü können. So ist das eben.

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Antwort auf Revlimid wer zahlt?
27 Okt 2018 13:15
  • Karsten
  • Karstens Avatar
  • 468 Beiträge seit
    22. Apr 2010
Ich bin gerade bei der 44. Packung Revlimid 25mg, Packung 45 liegt schon bereit.
Auch wenn meine Werte seit fast 3 Jahre super sind, ist die Empfehlung vom Prof. Hillengaß (ehemals Heidelberg) Revlimid ununterbrochen zu nehmen, bis es, entweder nicht mehr bei mr funktioniert, oder schwere Nebenwirkungen auftreten.
Meine Frage, wie lange das denn die KK mitmachen, beantwortete er, die Gesetzlichen bezahlen das ohne Probleme, sind sie dazu verpflichtet! Bei einigen Privaten gibt es nach einer Weile Probleme!
Die Kosten belaufen sich bei 25mg knapp unter 8000 Euro pro Packung

Grüße in die Runde

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Antwort auf Revlimid wer zahlt?
27 Okt 2018 23:20
  • Emi
  • Emis Avatar
  • 230 Beiträge seit
    17. Dez 2015
Auch bei meinem Mann hat Heidelberg jetzt die ununterbrochene Einnahme empfohlen. Das ganze sogar ohne dass deren Meinung nach eine weitere KMP nötig wäre. Vielen Dank für all die Infos. Jetztschauen wir mal, ob der Onkologe das auch macht. Gottseidank sind wir gesetzlich versichert.
LG Emi

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Antwort auf Revlimid wer zahlt?
28 Okt 2018 06:59
  • Kaeferle
  • 171 Beiträge seit
    07. Jan 2018
Guten Morgen,
gibt es jemanden im Forum, der auch bei der Debeka versichert ist? Müssen wir nach einigen Jahren mit Schwierigkeiten hinsichtlich der Kostenübernahme von Revlimid rechnen?
viele Grüße Monika

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Antwort auf Revlimid wer zahlt?
28 Okt 2018 12:01
  • Karsten
  • Karstens Avatar
  • 468 Beiträge seit
    22. Apr 2010
Hallo Emi,
ich wurde 04/2010 diagnostiziert und hatte 06/2010 meine bisher einzigste KMP.
Da hat bisher noch niemand weiter Anstalten gemacht, die KMP überhaupt anzusprechen. Ich würde sie eh nicht machen lassen, denn so lange man das Myelom im Blut nachweisen kann, sehe ich da echt keinen Sinn in einer KMP.
Man beschädigt ja dazu auch noch den Knochen und der brauch ja bei uns etwas länger, um sich wieder zu regenerieren.
Allerdings habe ich in Leipzig einen Patientin kennen gelernt, bei der ist das Myelom nicht im Blut nachweisbar, sondern nur im Knochen. D.h, alle 3-4 Monate eine KMP

Lg

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Antwort auf Revlimid wer zahlt?
08 Nov 2018 10:32
  • gex
  • gexs Avatar
  • 587 Beiträge seit
    15. Jun 2016

Ach Emi,
das wäre schön und romantisch, wenn unsere Revlimid-Preise die med. Versorgung der Armen der Welt sponsoren würden.
Revlimid ist aber nur leicht modifiziertes Contergan, und die Herstellungskosten liegen mit Sicherheit nur im Bereich von ein paar Cent pro Tablette.
Celgene hat inzwischen den Listenpreis in den USA auf fast 1000 $ pro 25 mg Tablette hochgesetzt, locker 99,9% Marge. Auch wenn Celgene für arme US-Bürger einen großen "Preisnachlass" "sponsort", machen sie noch gewaltigen Reibach mit jeder Tablette.
Der Generikahersteller Natco in Indien hat von Celgene eine Lizenz erhalten und verkauft es dort als "Lenalid" zu rund 10 $ pro 25 mg Tablette, rund 1% des US-Preises. Man darf davon ausgehen, dass Natco immer noch weit über 90% Marge damit einfährt.
Gesponsort werden also mit unseren Preisen ausschließlich die Celgene-Manager-Gahälter und die Aktionäre.
Celgene macht 60% seines Umsatzes mir Revlimid und wird einen Teufel tun, irgendeinen Cent zu verschenken. Würden sie irgendwo generell mit Revlimidpreisen runtergehen oder nicht mit äußerster Brutalität Exklusivität verteidigen, würde der Celgene Aktienkurs sofort brutal abgestraft werden.
MM-Patienten in den USA glaubten, dass ab 2018 (10 Jahre nach Markteintritt 2008) der Patentschutz für Revlimid aufgehoben würde und dann billige Generika zu Verfügung stünden. Das Arzneimittelrecht in den USA hat aber komplizierte Lücken und Celgene nutzte diese in Gänze aus, sodass die Exklusivität weiter besteht.
Natco klagte auf Marktzugang in den USA, aber es sah schlecht aus vor Gericht. Darum schlossen Celgene und Natco eine Vereinbarung ab: Natco darf in Lizenz produzieren und in Indien Lenalid frei verkaufen. In USA bekommen sie 2022 Marktzugang, aber erstmal nur zu ca. 5% des Marktvolumens. Das frei zugängliche Marktvolumen wird dann Jahr für Jahr erhöht. In 2026 ist dann der komplette US-Markt frei für Natco zugänglich.
(Wie das Ganze in D / EU aussieht... keine Ahnung... mir ist das hierzulande noch intransparenter als in USA, wie das hier läuft, z.B. ob Lenalid bald verfügbar ist). Jedenfalls dürfte Natco dann wohl kaum Lenalid in den USA für nur 10 $ pro tablette verkaufen, sich eher an Celgene Preise orientieren...
US-Patienten kotzen so richtig ab. Für viele Familien bedeutet auch ein Preisnachlass immer noch den finanziellen Ruin bis in die Nachfolgegeneration. Eine Forumsteilnehmerin in SmartPatients berichtete von einem Fernsehbeitrag bei HBO, der die Blüten aufzeigte, die das Ganze inzwischen treibt... illegale Kellerlabore, wo Lenalidomid produziert wird, Vertriebsweg Drogenhandel, Schmuggel von Lenalid aus Indien, usw.
Die Patienten hoffen noch, dass mehr Generikahersteller an Celgene herantreten und Lizenzfreigaben verlangen. Aber ob die was besseres als Natco rausschlagen, ist kaum zu erhoffen. Celgene sitzt rechtlich wohl fest im Sattel. Initiativen zu Gesetzesänderungen liegen auf Eis. Trumps Wahlversprechen, Arzneimittelpreise zu reduzieren, ist bislang überhaupt nicht angegangen worden....

Aber so ist das halt nun mal... Celgene hat sich den Contergan Fisch geangelt, hat in Forschung investiert, das Zeug an den Markt gebracht und darf nun legal abernten soviel sie wollen. Weil sie es können.

LG Gex

Diagnose Smoldering MM 01/14, IgG lambda, FISH t(11;14)
Erste Therapie ab 04/19: Isatuximab + VRd -> VGPR erreicht
ab 12/19 Isatuximab + Rd, keine weitere Verbesserung
09/20 HD/aSZT sehr gut vertragen und deutlich besseres Ansprechen, danach keine Erhaltungstherapie
Anfang 2023 Rezidiv mit Rippenbrüchen und Osteolyse Schlüsselbein
seit 06/23 Pomalidomid +Dex, wieder VGPR

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