Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom

Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom (Plasmozytom, Morbus Kahler)
Online-Netzwerk für Patienten/-innen und Angehörige

Persönliche Sichtweise zum Jahresende 2020

Betreff: Persönliche Sichtweise zum Jahresende 2020
29 Dez 2020 12:35
  • UndineD.
  • 691 Beiträge seit
    28. Dez 2015
Meine persönliche Sichtweise zum Jahresende 2020
Für uns alle geht ein Jahr zu Ende, wie wir es noch nie erlebt hatten. Selbst die Ältesten unter uns hatten ähnliche Erfahrungen noch nie machen müssen. Wir hätten alle gut darauf verzichten können, aber niemand ist gefragt worden.
Ich persönlich sehe zwischen „Corona“ und unserer Krankheit „MM“ Parallelen.
Beides brach plötzlich über uns herein. Unaufgefordert, unerwünscht, völlig überflüssig war es mit einem Mal da. Man war unvorbereitet, ratlos, hilflos, völlig überfordert. Man konnte auf keinerlei Erfahrungen zurückgreifen. Man fühlte sich ausgeliefert. Alle „Maßnahmen“/ „Therapien“ waren hilflose Versuche mit ungewissem Erfolg/Ergebnis. Auch die führenden Virologen/ Politiker ec., in unserem Fall die Ärzte, hatten keine wirklich sicheren Lösungen/ Heilungen parat. Und alles, was versucht wurde, um die Sache in den Griff zu bekommen, hatte Nebenwirkungen, z.T. schwer oder nicht akzeptable. Wie bei unseren Therapien auch.
Und allmählich setzt sich der Verdacht durch, dass es keine endgültige Lösung / Heilung gibt. Sowohl bei Corona als auch beim Multiplen Myelom. Alle werden irgendwie damit leben müssen- wir hier mit beidem. Eine latente Lebensgefahr besteht auch in beiden Bereichen. Wir hoffen auf wirksame Impfungen und Medikamente., und dadurch auf etwas bessere Zeiten. Im Alltag passen wir unser Leben der Situation an, nun bei Corona, wie wir es beim MM gewöhnt sind. Wir denken nicht pausenlos daran, versuchen, unser Restleben nicht völlig davon bestimmen zu lassen.
Dazu brauchen wir die berühmte Kraft, die Dinge hinzunehmen, die wir nicht ändern können.
Der Unterschied ist, dass von Corona alle betroffen sind. Vom MM sind hier im Forum alle betroffen. Für die Existenz dieses Forums bin ich sehr dankbar. Auch für dessen “Leitung“ und für viele hilfreiche Mitglieder, für Infos, Tipps, Verständnis. Ohne dies wären wir oft sehr allein mit all unseren Problemen.

Folgenden Spruch (er ist NICHT von mir) habe ich gefunden:
:-) „Ich habe in diesem Jahr
gelacht, geweint, gelebt und geliebt…
Vieles akzeptiert, Vieles verziehen und selbst Fehler gemacht…
Leute kennengelernt, die mir nun wichtig sind, aber auch Leute aus meinem Leben geschmissen, die es nicht wert waren.
Aus Erfahrungen gelernt und auch Manches bereut.
Aber all das, ist Teil des Menschen, der ich heute bin. :-)

Ich finde ihn recht passend , vielleicht sehen es einige von euch ähnlich.

Ich wünsche euch, dass ihr trotz allem einigermaßen optimistisch in das neue Jahr gehen könnt!

L.G.
Undine
Letzte Änderung: 29 Dez 2020 12:38 von UndineD..

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Antwort auf Persönliche Sichtweise zum Jahresende 2020
29 Dez 2020 13:33
  • Heike-Zi
  • 249 Beiträge seit
    17. Jul 2018
Liebe Undine,
das gleiche habe ich auch schon oft gedacht.
Du hast aber die Gabe, deine Gedanken immer so wunderbar in Worte zu fassen.

Silvester 2019 haben wir gehofft, dass in 2020 vieles besser wird, leider ist das Gegenteil passiert und irgendwie habe ich momentan überhaupt keine Erwartungen an 2021.

LG
Heike

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Antwort auf Persönliche Sichtweise zum Jahresende 2020
29 Dez 2020 18:05
  • Kaeferle
  • 171 Beiträge seit
    07. Jan 2018
Liebe Undine, liebe Heike,
auch ich kann Undines Zitat zustimmen.
Ich blicke gerne auf 2020 zurück. Am Silversterabend 2019 war ich völlig verzweifelt. Ich war allein, denn mein Mann lag völlig erschöpft im Bett, nachdem er etwa ein halbes Jahr häufig entweder in Würzburg zur experimentellen Chemo war oder in Hildesheim wegen Fieber, Husten etc. im Krankenhaus lag. Trotz schlechter Prognose hat er inzwischen eine SCR so dass ich vorsichtig optimistisch in die Zukunft schaue.
alles Liebe für Euch
Monika

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Antwort auf Persönliche Sichtweise zum Jahresende 2020
29 Dez 2020 18:05
  • Kaeferle
  • 171 Beiträge seit
    07. Jan 2018
Liebe Undine, liebe Heike,
auch ich kann Undines Zitat zustimmen.
Ich blicke gerne auf 2020 zurück. Am Silversterabend 2019 war ich völlig verzweifelt. Ich war allein, denn mein Mann lag völlig erschöpft im Bett, nachdem er etwa ein halbes Jahr häufig entweder in Würzburg zur experimentellen Chemo war oder in Hildesheim wegen Fieber, Husten etc. im Krankenhaus lag. Trotz schlechter Prognose hat er inzwischen eine SCR so dass ich vorsichtig optimistisch in die Zukunft schaue.
alles Liebe für Euch
Monika

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Antwort auf Persönliche Sichtweise zum Jahresende 2020
29 Dez 2020 21:29
  • Heike-Zi
  • 249 Beiträge seit
    17. Jul 2018
Liebe Monika,
das freut mich sehr und ich hoffe, dass dein Mann noch lange in SCR bleibt.
Es macht mir Mut, dass sich das Blatt auch immer wieder zum Guten wenden kann.
Ich denke, dass es bei uns auch auf eine Behandlung in Würzburg hinauslaufen wird. Momentan geht es ihm nicht gut und die Leichtketten steigen weiter.
Liebe Grüße
Heike

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Antwort auf Persönliche Sichtweise zum Jahresende 2020
29 Dez 2020 23:13
  • Kaeferle
  • 171 Beiträge seit
    07. Jan 2018
Liebe Heike, das freut mich sehr, dass Dir die Geschichte meines Mannes Mut macht- es gibt noch einige andere mutmachende Geschichten hier im Forum.
Ich hatte damals unter dem Button die Mailadresse von Prof. Einsele gefunden. Mein Mann hatte ihn damals angeschrieben . Wir bekamen eine schnelle Antwort und einen schnellen Termin.
Liebe Grüße an Euch!
Monika

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