Es wird nicht besser

• rudi
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Hallo Renate,
als es dir gut ging hast du ja noch Tennis gespielt, wie ich mich erinnern kann.
Das trügerische von maroden MM Knochen ist folgendes:
Die Knochen, selbst dort wo schon Osteolysen sind können über viele Jahre ihre Funktion erfüllen und man hat auch keinerlei Schmerzen.
Belastet man aber die kritischen Stellen übermäßig, dann entstehen durch die zu hohe Belastung Mikrosinterungen, bzw, Mikrobrüche in einzelnen Knochenbälkchen oder gleich einer ganzen Gruppe Knochenbälkchen. Das kann auch schon für einige Stunden bis Tage leichte Schmerzen hervorrufen, aber dann ist alles wieder gut und man belastet sich munter weiter - weil man sich ja topfit fühlt.

Passiert das mit den Überlastungen dann öfter, dann sintern und brechen die Knöchenbälkchen in den Knochen bzw. Wirbelkörpern der Wirbelsäule immer mehr zusammen - aber immer noch unbemekt und weitestgehend schmerzfrei.
Und irgendwann kommt eben der Zeitpunkt wo es total kracht im "Gebälk" und dann ist ein Deckblatteneinbruch oder Bodenblatteneinbruch oder sogar beides an einem oder gleich mehreren Wirbeln vorhanden.

Entsprechend kann das auch an Rippen, langen Röhrenknochen oder Schulter oder Becken usw. passieren.

Wenns passiert ist, sind die Orthopäden bei MM eher auf abwarten und palliative Mindestversorgung ausgerichtet und nicht auf sehr teuere operative Versorgung mit z,B Spondylektomie (Ersatz des Wiebelkörpers mit Titankorb und Verschraubung von mehreren Wirbeln mit Stäben und Pedikelschrauben).

1999 wurde bei mir ja der BWK4 mit Titankörbchen und 8 Schrauben und zwei ca, 10 cm langen Stäben repariert und abgestützt. Das hält jetzt schon 12 Jahre ohne merkliche Schmerzen. (OP in Karlsbad-Langensteinbach-Prof. J. Harms---- google mal).

Das Probelm bei einer geplanten OP sind die Zustände der Wirbel über und unter dem defekten. Sind diese Wirbel auch schon sehr marode und löcherig, dann wird es schwierig da überhaubt die Pedikelschrauben haltbar zu platzieren, Und daran ist wohl auch deine OP gescheitert.
Aber bei dir scheinen abgehende Nervenstränge komprimiert zu sein und der Schmerz kann dann als Phantomschmerz im Brustkasten oder sogar Brustbein vorne auftreten.

Bei mir haben die Orthopäden letztes Jahr mit meinem zusammengesinterten LWK 5 auch gesagt:
Oh, ganz schön zusammengesintert - mmmmmh? Na verschreiben wir ihm wenigstens ein Korsett. Das wars dann und das Gewissen aller war "grereinigt". Zum Glück habe ich so gut wie keine Probleme mit dem unversogten LWK5. Aber das kann sich wie bei dir von Heute auf Morgen mal schlagartig ändern ! 3x auf Holz Klopf , dass nicht !

• Bucher

Hallo Rudi,
vielen Dank für deine umfangreiche Antwort. Ich bewundere dich für dein Wissen. Bei mir war ja die OP vorgesehen, aber wie du schon richtig schreibst wurde diese nicht durchgeführt, da auch schon die oben und unten liegenden Wirbel stark geschädigt sind. Der Professor befürchtete eine kontraproduktive Wirkung. Aber wie soll es weitergehen. Ich bin jetzt sehr ratlos. Die Schmerzen werden nicht weniger und die Bewegungseinschränkungen mehr. Ich hatte selbst bei den zermürbenden Transplantationen immer Hoffnung. Im Moment geht mir das ab. Aber vielleicht machen mich die vielen Medikamente depri. Euch allen vielen Dank für die Unterstützung.

LG Renate