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Bisphosphonate und Zahn-Implantate

Betreff: Bisphosphonate und Zahn-Implantate
15 Nov 2016 08:56
  • klaus99
  • klaus99s Avatar
  • 468 Beiträge seit
    05. Feb 2014
Hallo zusammen,

im Thread "Knochenschmerzen" unter www.myelom.org/forum/diagnostik/3366-kno...erzen?start=12#33485 wurde u.a. auch über das Thema "Bisphosphonate und Zahn-Implantate" diskutiert. Da ich das Thema für sehr wichtig halte, mache ich hierzu mal einen eigenen Thread auf.

Bei mir selbst soll im Januar entschieden werden, eine Zahnlücke durch ein Implantat zu schließen. Ich habe von Februar 2014 bis Oktober 2014 alle 4 Wochen Zometa erhalten, danach bis Oktober 2015 alle 3 Monate und nach Oktober 2015 kein Zometa mehr. Die letzte Gabe von Zometa liegt also mehrt als ein Jahr zurück.

Mein Zahnarzt (ein erfahrener Kieferchirurg) ist sich noch nicht ganz sicher, da Zometa eine relativ lange "Halbwertszeit" haben soll, andererseits wäre nur eine sehr aufwendige Brücke möglich. Mein Onkologe sieht kein besonderes Risiko, insbesondere da ich bislang keine Probleme mit Zometa hatte (insbesondere keine Auswirkungen auf den Kieferknochen). Der betroffenen Zahn wurde im Frühjahr operativ nach einer erfolglosen Wurzelbehandlung entfernt, wobei ich vorsorglich Antibiotika bekam und die Wunde vernäht wurde, damit sie sich schneller schließt.

Wie beurteilt ihr das Risiko, im Frühjahr 2016 ein Implantat zu erhalten?

Gruß
Klaus

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Antwort auf Bisphosphonate und Zahn-Implantate
15 Nov 2016 09:42
  • Mira
  • 412 Beiträge seit
    03. Feb 2014
Hallo Klaus,
Danke, da scheint sich mittlerweile doch einiges geändert zu haben.
Ich bin jetzt allerdings 7 Jahre ohne die 2 Zähne und ohne Brücke ausgekommen. Bei mir sind es die zwei hintere Zähne oben Links. Brücke wäre also auch ziemlich kompliziert. Nur habe nach der Absage damals das Thema nie wieder angesprochen.
Da ich offensichtlich veraltete Infos habe, würde es mir doch auch sehr interessieren was andere da evtl. für Erfahrungen habe.
LG
Mira
Letzte Änderung: 15 Nov 2016 09:42 von Mira.

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Antwort auf Bisphosphonate und Zahn-Implantate
15 Nov 2016 09:49
  • Nervi
Hallo Klaus,
mein Zahnarzt und auch der Kieferchirurg sagen ganz klar nein zu Implantaten. Meine letzte Bisphosphonate-Infusion war im Juli 2012.

Herzliche Grüße
Nervi

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Antwort auf Bisphosphonate und Zahn-Implantate
15 Nov 2016 09:58
  • Harry
Hallo Klaus,

ich habe in einem Artikel von einem Zahnarzt (der sich wohl mit dem Myelom und auch mit Bisphosphonaten auskennt) gelesen, dass man eine Zeit von 4 Wochen nach Absetzen von Zometa und Co. nicht unterschreiten soll, bevor man eine Zahnbehandlung beginnt. Bei mir hatte man es vor Jahren als ich Zometa bekam versäumt, das Resultat war eine ordentliche Kiefernekrose, die man glücklicherweise ohne OP mit Antibiotika in den Griff bekommen hat. Mein damaliger Kieferchirurg hat alle Hinweise ignoriert. Es ist Vorsicht geboten, deshalb auch für alle anderen Myelompatienten der nachstehende Link.
Ich sehe aber bei Dir kein erhöhtes Risiko, da das Zometa schon längere Zeit abesetzt wurde.
Viel Erfolg.
Gruß Harry

www.uni-wuerzburg.de/fileadmin/03700000/...er_Patienteninfo.pdf

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Antwort auf Bisphosphonate und Zahn-Implantate
15 Nov 2016 10:27
  • Micha88
  • Micha88s Avatar
  • 145 Beiträge seit
    23. Sep 2015
nach Auskunft meines Zahnchirurgen macht es auch einen Unterschied, ob das Implantat in den Oberkiefer (6 Monate Einheilungszeit) oder in den Unterkiefer (3 Monate Einheilungszeit) eingesetzt wird. Das wirkt sich doch bestimmt auch auf die Bisphosphonate aus!

Gruß
Michael

Viele Grüße
Michael

Erstdiagnose 11/2015
z.Zt. Erhaltungstherapie 13.Zyklus

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Antwort auf Bisphosphonate und Zahn-Implantate
15 Nov 2016 10:55
  • GiselaKöenig
  • 378 Beiträge seit
    26. Okt 2009
Hallo,
ich habe seit 2007 bis ca. 2013 alle 4 Wochen 6 mg Bondronat bekommen. Durch das Cortison während der Therapie 2007 hatten sich bei mir viele Zähne im Unterkiefer gelockert. Diese konnte man auch nicht erhalten.Ich war und bin in der Zahnklinik Bonn in Behandlung, dort war zu diesem Zeitpunkt eine Oberärztin in der Kieferchirurgie die sich sehr intensiv mit dem Thema Kiefernekrosen auseinander gesetzt hat.
Wir sind folgendermaßen vorgegangen: Bondronat wurde abgesetzt. Zähne wurden unter Antibiose entfernt. Wunde vernäht. Lange Zeit gewartet bis der Kiefer sich an den Stellen wieder aufgebaut hatte. Es ergaben sich keine Probleme, weder beider Entfernung noch bei der Wundheilung. Danach wurde ein 3 D CT vom Kiefer angefertigt um die Knochenstärke zu beurteilen. Einen Knochenaufbau hätte die Chirurgin abgelehnt. 6 Monate später wurden dann im rechten Unterkiefer zwei Implantate gesetzt. Es wurde allerdings danach länger mit den Aufbauten gewartet um sicher zu gehen das sie auch in den Kiefer eingewachsen waren. Es erfolgten die Aufbauten. Anschließend wurden mir im linken Unterkiefer 3 Implantate gesetzt, gleiches Vorgehen wie rechts. Alles gut verheilt. Im Oberkiefer konnte ich die Lücken mit einer Teleskopbrücke schließen lassen, somit brauche ich dort vorerst keine Implantate.
An dieser Stelle folgt wieder mein Spruch, jeder Körper ist anders und reagiert anders. Heute bin ich froh, dass ich es habe machen lassen, allerdings nur unter den Vorsichtsmaßnahmen die angewandt wurden.
Die Uni Heidelberg sowie die Zahnklinik in Ludwigshafen hatten es damals abgelehnt ohne mich als Patient
kennen zu lernen.
Es ist sicherlich eine schwierige Entscheidung, aber es muss immer bei jedem einzeln entschieden werden. Der Chef der Zahnklinik in Bonn sowie die Oberärztin haben sich damals nach der Entfernung der Zähne den Verlauf der Wundheilung bei mir genau angeschaut und dann erst entschieden.

Viele Grüße und viel Erfolg bei der Entscheidung, die sicherlich nicht einfach ist.

Gisela

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