Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom

Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom (Plasmozytom, Morbus Kahler)
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Sorge um meine Mutti...

Antwort auf Sorge um meine Mutti...
13 Sep 2018 14:34
  • Jessie
  • 30 Beiträge seit
    24. Aug 2018
So, nun hoffe ich dass es geklappt hat.

Ich versuche nun mal den link einzustellen und bitte Euch herzlich, wenn Zeit und Kraft da ist, mal einen Blick auf die nun vorliegenden Befunde meiner Mutti (78 Jahre) zu werfen.
Ich bin mir selbstverständlich im Klaren, dass hier keinerlei Diagnosen oder Empfehlungen ausgesprochen werden dürfen.
Aber da ich noch immer (obwohl schon unzähliges verschlungen an Infos) sehr wenig verstehe, hoffe ich, dass ihr mir ein bisschen übersetzen könnt, wie der Ernst der Lage Eurer Meinung nach einzuschätzen ist.

Vor allen Dingen beunruhigen mich die Einschätzung der Humangenetiker „ungünstiger Verlauf wegen Chromosomen Abberationen“ sowie der vermutliche rasch prognostizierte schwere mögliche Verlauf.
Hingegen das abwartende Verhalten des Onkologen mit 8 Wochen und erst einmal kein Therapiebeginn, trotz starker Gewichtsabnahme, Schwäche und allgemein nicht gutem Zustand meiner Mutti.

Ich danke Euch sehr herzlich im Voraus für Eure Hilfe, wenn ich auch bange bin, was ihr als Erfahrene und Experten zu den ganzen Ergebnissen sagt.

Liebe Grüße
Jessie

P.S.: Ich habe parallel mich auch schon im Myelom Zentrum Heidelberg telefonisch erkundigt und werde alle Befunde per Mail dort hinschicken, mit der Bitte um Zweitmeinung.


www.pic-upload.de/view-35947182/BIO-x1.jpg.html
www.pic-upload.de/view-35947187/BIO-x2.jpg.html
www.pic-upload.de/view-35947306/CT-x1.jpg.html
www.pic-upload.de/view-35947307/CT-x2.jpg.html

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Antwort auf Sorge um meine Mutti...
13 Sep 2018 17:04
  • klaus99
  • klaus99s Avatar
  • 468 Beiträge seit
    05. Feb 2014
Hallo Jessi,

ich habe mir die Befunde mal angeschaut. Da ich kein Arzt bin, kann ich dir nur eine laienhafte persönliche Einschätzung geben.

Entscheidend ist, dass im CT kein eindeutiger Hinweis auf Osteolysen festgestellt wurde. Lediglich im Bereich der Hüfte wohl eine sehr kleine verdächtige Stelle. Auch wurde im zytogenetischen Befund lediglich ein Infiltration von 10% mit monoklonalen Plasmazellen festgestellt. Der Hinweis einer ungünstigen Prognose basiert darauf, dass man eine Deletion 13q und eine Translokation t(4;14) festgestellt hat. Die bedeutet, dass deine Mutter zum Kreis der Hochrisikopatienten gehört. Dies ist aber noch nicht kritisch, sondern macht es nur erforderlich, engmaschig zu kontrollieren, um ein Fortschreiten der Erkrankung frühzeitig zu erkennen. Insofern halte ich die Kontrolle durch den Arzt in 8 Wochen für plausibel.

Also macht euch erst einmal nicht allzu viele Sorgen und wartet die Zweitmeinung aus Heidelberg ab.

Liebe Grüße und Kopf hoch
Klaus

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Antwort auf Sorge um meine Mutti...
13 Sep 2018 17:38
  • Jessie
  • 30 Beiträge seit
    24. Aug 2018
Lieber Klaus,

ich danke Dir, dass Du Dir die Mühe gemacht und die Zeit genommen hast und für Deine doch mutmachenden und lieben Zeilen!

Ich glaube, ich wäre auch etwas weniger besorgt...allerdings finde ich ihre Symptomatik mit dem starken Gewichtsverlust von 7 Kilo in nur 4 Monaten und ihre extreme Schwäche und Erschöpfung, Appetitlosigkeit und morgendliche Übelkeit schon beängstigend.
Und das selbst ihr Onkologe zwar einerseits von einem smoldering Myelom spricht als Diagnose, dies aber doch faktisch nicht stimmt, wenn sie die CRAB Kriterien nicht erfüllt. Beziehungsweise er sich dann am Ende widerspricht wenn er schreibt, dass man doch von einer hohen Krankheitsaktivität ausgehen müsse und wenn keine andere Erklärung für die Symptome zu finden ist, er doch eine Therapie für richtig hält.

Ach so viele elende Gedanken immerzu in meinem Kopf. ich lese mich durch alles durch, was ich finden kann. Stöbere die Nächte hier durch all Eure Beiträge und Verläufe und werde dennoch nicht schlauer oder bin beruhigter.

Aber Du hast sicher völlig Recht Klaus und vor allem ist Angst ja bekanntlich sowieso ein schlechter Berater. Leider bin ich selbst (auch und vor allem bei mir) ein sehr pessimistischer Mensch, der alles kaputt denkt, hinterfragt und sich viel zu viel Sorgen macht, von denen meist dann doch nichts eintritt.
Und obwohl das Wissen existiert, habe ich es in 47 Jahren nicht geschafft, diese Denke und den ungesunden Kreislauf zu durchbrechen.
Vielleicht lerne ich ja hier doch noch auf meine mittelalten Tage, ein bisschen mehr loszulassen und zu vertrauen.
Ich werde mich bemühen.B)

Tausend Dank Klaus, Deine Worte taten eben einfach nur gut und kamen genau zur rechten Zeit.
Und ich bin tief berüht, wie hier Menschen sich mit wildfremden Geschichten befassen und mitfühlen.
Tolles Forum, tolle Menschen, denen ich allesamt nur beste Ergebnisse und Gesundheit wünsche.

Jessie
Letzte Änderung: 14 Sep 2018 08:15 von Jessie.

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Antwort auf Sorge um meine Mutti...
11 Okt 2018 13:10
  • Jessie
  • 30 Beiträge seit
    24. Aug 2018
Ihr Lieben,

ich möchte mal wieder kurz berichten.

Meiner Mutti geht es weiterhin schlecht. Sie ist sehr schlapp, müde und am Morgen ist ihr oft sehr übel und sie liegt dann den halben Tag. Appetit ist auch noch immer mäßig, dank der Energy Drinks nimmt sie allerdings im Augenblick nicht weiter ab.

Sie hat inzwischen ein aktuelles Labor der Nierenärztin per Post erhalten (Besprechung ist leider erst Ende Oktober).

Ich bin sehr erschrocken, da die IgAs innerhalb von nur 4 Wochen weiter angestiegen sind von 1090 auf nun 1350!!
Der Hämoglobin ist nun etwas unterhalb der Norm bei 11,7!
Erythrozyten im Blut auch etwas unter Norm mit 3,8...im Sammelurin dagegen sehr stark erhöht (Norm geht bis 2000 und sie hat 33000!!)!
Albumin auch weiter erniedrigt.

Nun steht nächste Woche die Lungen bronchoskopie unter Vollnarkose an, da ja immer wieder Lungenentzündungen sowie Auffälligkeiten seit Jahren im CT aufgetreten sind. Nun soll abschließend geklärt werden, um was es sich da handelt (lungenemphysem, COPD, Krebs).

Der Onkologe, zu dem ich sie mit den aktuellen Laborwerten der nephrologin geschickt habe, möchte weiter abwarten.
Er meint, da es zwei unterschiedliche Labore seien, könne eine Abweichung vorliegen.
Im November will er kontrollieren und dann eventuell anbehandeln.
Vollnarkose wäre auch möglich!

Ich halte das alles für sehr fragwürdig.
Wieso wird bei den befunden und Symptomen nicht endlich mal etwas getan?

Heidelberg hat nun alle Unterlagen. Termin dort ist allerdings auch erst am 26.10.!
Ich habe zwar wegen des angestiegenen IgAs und der bevorstehenden Vollnarkose um Rat gebeten, aber wie befürchtet, sagen sie naütlich nichts, bevor meine Mutti dort vorstellig wurde.

Habt ihr eine Einschätzung??? Was bedeutet der Anstieg? Die Norm liegt ja bei bis 400.
da finde ich 1300 schon stark erhöht?!
IgG und IgM hingegen stark verringert.

Nun ist die große Sorge, wird sie die Vollnarkose und den Eingriff überstehen? Oder sich Möglicherweise noch in ihrem geschwächten Zustand noch Keim zuziehen etc.??

Ist es normal das nicht angefangen wird mit einer Therapie damit es ihr vielleicht endlich mal besser geht?
Oder sieht der onkologe vielleicht gar keinen Sinn mehr darin?

Bin mal wieder voller Fragen und Sorgen und verstehe das alles nicht.

Vielen Dank für etwaige Ideen dazu und alles liebe für euch alle

Jessie

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Antwort auf Sorge um meine Mutti...
11 Okt 2018 17:31
  • gex
  • gexs Avatar
  • 587 Beiträge seit
    15. Jun 2016
Hallo Jessie,
Mir scheint es wirklich gut, planvoll und strukturiert, wie die Ärzte vorgehen.
Der höhere IgA Wert ist zwar verunsichernd, aber bei weitem nicht Anlass zum sofortigen Handeln. Das wäre so bei 5000 erst der Fall. Der Onkologe tut gut daran, nochmal im November nachzusehen und wahrscheinlich wird er noch länger keine Therapie fürs MM starten. Und, ja, es ist normal, dass bei solchen Werten noch nichts gemacht wird.
Wahrscheinlich liegen die Probleme deiner Mutter ja eher bei der Lunge als beim schwelenden Myelom.
Eine Bronchieskopie ist kein schwerer Eingriff. Die führen über die Nase eine Sonde in die Lunge ein und gucken nach, und entnehmen eine kleine Gewebeprobe. Man bekommt keine "Vollnarkose", sondern eine Schlafspritze. Der Eingriff dauert keine 5 Minuten, das Schlafen vielleicht 20 Minuten.
Alles wirklich keine große Sache. Ich hab es einmal gemacht (ebenfalls zu Beginn meiner Smoldering MM Diagnose und bei Lungenentzündung) und ich habe nur wohliges Wegdösen in Erinnerung.
Aber es ist echt wichtig. So können sie wahrscheinlich konkret das Bakterium finden, das deine Mutter krank macht und es dann mit einem spezifischen Antibiotikum bekämpfen. Oder eben rausfinden, welche anderen Erkrankungen die Lunge hat, um diese dann spezifisch zu behandeln.

Mir scheint, du gerätst ein bisschen in Panik, wie du dir in deinem Beitrag einen schlechtmöglichsten Ausgang nach dem anderen ausmalst. Bitte versuch, die Ruhe zu bewahren, denn ein panisches Umfeld hilft deiner Mutter sicher nicht weiter. Bemüh dich nochmal, ein bisschen mehr zu vertrauen....
Ihr habt einige Termine in Planung und alles geht seinen Weg. Deine Mutter darf solange schlapp sein und braucht sicher Ruhe und Zeit.

Alles Gute Gex

Diagnose Smoldering MM 01/14, IgG lambda, FISH t(11;14)
Erste Therapie ab 04/19: Isatuximab + VRd -> VGPR erreicht
ab 12/19 Isatuximab + Rd, keine weitere Verbesserung
09/20 HD/aSZT sehr gut vertragen und deutlich besseres Ansprechen, danach keine Erhaltungstherapie
Anfang 2023 Rezidiv mit Rippenbrüchen und Osteolyse Schlüsselbein
seit 06/23 Pomalidomid +Dex, wieder VGPR

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