warum weshalb welche Therapie und wie sie funktioniert

• Jo

Hallo Dorothee,

deine richtigen Fragen lassen mich nicht mehr los. Kannst Du etwas genaueres über die Laboraufbereitung der entnommenen Stammzellensuspension bei der Stammzellentransplantation herausbekommen. Ich weiß nur, dass mit Hilfe der Dichtegradienzentrifugation die Zellbestandteile getrennt werden, zu welchem Zeitpunkt ist unklar (im Netz findet man dazunkeine weiteren Angaben) Sehr wahrscheinlich vor dem Einfrieren ? Welche diagnostische Analytik erfolgt nach der Entnahme des Patienten ? Man könnte ja lichtmikroskopisch oder elektronenoptisch sicher feststellen, in welcher Phase sich die Zelle befindet (Interphasen-DNA oder befindet sich die Zelle bereits im Zellzyklus, wenn ja in welcher Phase). Das wäre ja sehr wichtig.
Laß uns doch einmal zusammen überlegen, ob ich mit meiner Schlußfolgerung so daneben liege:

Die allogene Stammzellentherapie ist fast immer erfolgreich (wenn der Patient nicht an den Folgen von Abstoßungsreaktionen verstirbt, deshalb halt gefährlich) Das heißt doch aber eigentlich, dass die Hochdosischemo auch alle Zellen vernichtet und eigentlich keine MM-Zellen mehr übrig bleiben und sich verstecken. Wenn das so ist, läßt das doch nur den Schluß zu, dass mit der Rückgabe der Stammzellensuspension auch die MM-Zellen wieder eine Chance bekommen. Deshalb wäre die präsize Aufbearbeitung und Diagnostik der Entnahmesuspension und das Waschen extrem wichtig. Ich weiß auch nicht, wie dicht die Banden von Stammzellen und Plasmazellen überhaupt auseinanderliegen, darüber finde ich auch nichts, d.h. kann man mit der Dichtegradienzentrifugation mögliche MM-Zellen überhaupt so abtrennen ?
Du hast ja da vielleicht einen besseren Draht, es wäre ein Ansatzpunkt, oder ?
Lg Jo

• Dorothee

Ööööh nööööö - über das Verfahren weiß ich auch nicht mehr, als ich im Internet finde. Hab auch leider kein Draht zu entsprechenden Verfahrenstechnikern, Biotechnologen, Humangenetikern oder was es sonst da noch braucht
Aber ich hab irgendwo gelesen (die Quelle find ich nicht auf die Schnelle), dass bei der HD alle Tumorzellen zerstört werden "SOLLEN". Und irgendwo anders hab ich gelesen, dass Myelom-Zellen fröhlich durch jede Ecke des Körpers wandern und sich gut verstecken können. (auch die Quelle find ich nicht auf die Schnelle)
Daraus hab ich geschlossen, dass eine 100% Zerstörung von Myelomzellen (und tumorösen Vorstufen) nicht wahrscheinlich ist. Daher die Rezidive.
LG Dorothee

• Jo

Aber man könnte es anzweifeln, ob wirklich alle M-Zellen nach der Entnahmesuspension zerstört sind dazu. Um das zu wissen, brauchen wir die genaue Aufbereitundsdiagnostik. Ich könnte mir gut vorstellen, dass man bei den modernen Techniken der Mikrobiologie die Zellen mit den spezifischen schon bekannten Oberflachenantigene z,B. CD45 und LAm1 in vier markieren und herausfiltern kann. könntest du vielleicht beim Krebsinformationsdienst die mal löchern, wie die Aufbereitung und Diagnostik erfolgt. Ich will die ja nicht schon wieder mit neuen Fragen löchern? LG jo

• Jo

Hallo Dorothee,
hier noch einmal ein kleiner Exkurs zu den Stammzellen (danach hattest du ja gefragt):
Stammzellen teilen sich natürlich auch zur Selbsterneuerung, hier spricht man aber von symmetrischer Zellteilung. Zum Zeitpunkt X gibt es Steuerungssignale von der Multipotenz zur Differenzierbarkeit. Ab diesem Zeitpunkt nennt man die Zelle noch mit Stammzellencharkater Vorläuferzelle.

aus der Vorläuferzelle differenzieren sich dann alle anderen Zellen, auch die Myolome. Die Differenzierung ist daran zu erkennen, dass es sich um asymetrische Teilungen handelt. Es entstehen entgegen der Stammzellenteilung asymmetrische Zellen, also Zellen mit unterschiedlichem Phänotyp, von denen die eine die Eigenschaften der Mutterzelle beibehält, während die Tochterzelle sogenannte Progenitorzelle die Entwicklung in den Zelltyp (A-Zelle, B-Zelle, C-Zelle etc.) steurert und festlegt
Lg Jo

• Dorothee

oh sorry, mit die Leute vom Krebsinformationsdienst löchern ist grad nicht ... bin noch vollstens berufstätig und hab kranke Mutter zu pflegen. Also... ist schneller, wenn Du selbst nochmal nachfragst
LG Dorothee

• Diddlmaus
• 

Hey....

Nimmt sich dieser Krebsinformationsdienst wirklich die Zeit mit den Patienten Inhalte zu beleuchten und im Detail darzulegen, denen sich sonst nur absolute Profis widmen? die hätten aber schön zu tun, wenn jeder plötzlich alles so genau wissen wollen würde.

@Jo: Irgendwie bist Du ein Phänomen nimms mir nicht krumm. Ich meine damit dass Du einerseits Wissen runterleierst, das einen "normalen" Patienten kaum interessiert, weil es derart fachspezifisch ist. Anderseits benutzt Du für Patienten gebräuchliche Begriffe wie "Myolom", "Kryoplastie" und "Bortazomid" völlig falsch.

Finde ich recht seltsame Mischung...

Grüsse