Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom

Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom (Plasmozytom, Morbus Kahler)
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Erwerbsminderungsrente

Antwort auf Erwerbsminderungsrente
31 Mai 2017 19:24
  • Trixi
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  • 67 Beiträge seit
    09. Apr 2017
Hallo liebe Foraner,
zwar haben wir inzwischen Mai 2017, dennoch hänge ich mich an den bestehenden thread einfach dran. Es geht um die EWR oder EU-Rente. Nach der letzten Reha, Aug 2015, die ich als "nicht arbeitsfähig" verlassen habe, wurde ich rückwirkend zu diesem Zeitpunkt berentet. Zuerst befristet für 2 Jahre, jetzt bei Ablauf auf "unbefristet" eingestuft.

Bei mir lief alles sehr glatt. Keine Prüfärtzte, einmal Formulare. Allerdings bin ich meine eigene Sekretärin und habe alle medizinischen Unterlagen, nebst Fotos der MRT`s beigelegt und logisch sortiert. Da ich selbst im office gearbeitet habe, freute ich mich wenn etwas mal schön geordnet war und vollständig war. Ob das Einfluss hatte?

Zudem ist zu sagen das ich bereits 100% und aufgrund der Osteolysen, bereits G im Ausweis habe. Zur Rentenhöhe, diese ist etwas höher als die normale Altersrente. Für den "gast mit nackigegen Zahlen". Die Rente schickt glaube jährlich ein Schreiben was man erhalten würde.. wenn.. dann.. davon eben etwas mehr. Bei mir etwa 750.- monatlich. Falls man das rentenalter erreicht, wird die normale Altersrente dieser Summe angepasst. Zumindest in BW.

Kann man davon leben? Hmmm, ich kann`s gut. Letztendlich ist die Miete der Knackpunkt. Mit dieser Rente darf man 6300€ im Jahr dazuverdienen, oder dazu Wohngeld beziehen (Wohngeldrechner bis zu 350€ ca), oder Hilfe zum Lebensunterhalt ( Kinder werden ab 2000€ netto gepfändet), oder mit Grundsicherung (Kinder und Eltern zusammen werden ab 100.000€ gepfändet) . Entweder- oder, beides geht nicht. Ich schreibe so gut ich kann, hatte mich damals auf dem sehr netten Sozialamt in allerlei Abt. beraten lassen.

Negativ ist, das man als Rentner höhere Selbstbeteiligung hat als als Hartz4 Empfänger. Denn offensichtlich rechnet man dort nur ca401€ Einnahmen und bei der Rente eben wie viel auch immer. Das heisst, auch wenn die Rente z.B. mur 600€ beträgt, wird bei den Ermässigungen für das 100%G, oder Rezeptgebührenbefreiung wesentlich mehr verlangt. Auf dem Amt sagte man mir das dies bekannt sei, aber leider so von der Politik entschieden.

Also, ich freu mich sehr das ich unbefristet bekommen habe. Endlich kann ich planen wo ich die letzten Jahre verbringen möchte. Mal sehn... Palmen, :P oder lieber Berge :dry: ? Achwas, da wo ich an die Klinik komm und ein halbweges soziales Netzt habe.

Liebe Grüsse an euch alle, tapfer voran! :)

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Antwort auf Erwerbsminderungsrente
11 Sep 2017 11:00
  • Tabaluga
Ich habe 2014 einen Antrag auf Erwerbsunfähigkeitsrente gestellt und auch erst mal auf 2 Jahre bewilligt bekommen. Im Letzten Jahr habe ich dann einen erneuten Antrag auf unbefristete Erwerbsunfähigkeitsrente gestellt und auch der wurde Gott sei Dank bewilligt. Eine immer wiederkehrende Neubeantragung jeweils immer für 2 Jahre hätte ich nervlich auch nicht durchgehalten. Das mit der Zuzahlung stimmt schon. Es ist eine Menge Geld wenn man bis man seinen Eigenanteil bezahlt hat, die Rezeptgebühren stemmen muss. Bei rund 200 Euro im Monat zum Leben (Essen, Trinken, Hygiene, Medikamente etc.) überlegt man sich doch schon das ein oder andere Mal, ob man nicht auch ohne auskommen könnten. Ich bräuchte z. b. dringend durchgehend Physiotherapie, kann mir die 28,00 Euro im Monat aber nicht leisten. Ich denke da sollte sich die Politik mal Gedanken darüber machen. Eine Einzelfallbeurteilung bei EU-Rentner fände ich sinnvoll.

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Antwort auf Erwerbsminderungsrente
11 Sep 2017 15:51
  • Trixi
  • Trixis Avatar
  • 67 Beiträge seit
    09. Apr 2017
Liebe Tabaluga,
wegen Zuzahlung Medis habe ich es für mich so entschieden das ich 1x jährlich im Vorraus die 1% von Brutto Rente bezahle. Das sind bei mir etwas über hundert Euro und einmal verschmerzlich. Dafür habe ich dann alle Rezepte frei. Das heisst dauerhaft wöchentlich Fango und manuelle Therapie (Massage) und wenn ich es zeitlich schaffe noch 1x Lymphdrainage. Die Zuzahlungsgebühr fällt natürlich weg. Dazu gehe ich in den Reha Sport 1x Woche das auch mit der Kasse abgerechnet wird (über Hausartzt).Läuft über 2 Jahre. Die andere private Gymnastik bekomme ich von der Krankenkasse erstattet weil es eine erstattungsfähige Gym ist. ( in deren Datenbank hinterlegt).

Meine Rezepte löse in bei einer online Apotheke ein ( EuropaApotheke). Die Befreiung habe ich einmal kopiert und dort hinterlegt. Für jedes Rezet bekomme ich 2.50-10€ Rabatt, von dem ich mir die Sachen mitbestelle die ich sonst zahlen müsste. Wie Aspirin oder Kosmetik die dort auch viel billiger sind. So bezahle ich in der Regel für die Quartalmedis inclusive private nicht rezeptfähige Dinge ca 8€. Das ist natürlich individuell, aber ich finde nicht schlecht für Menschen die wenig Einkommen haben. :silly:

Sicher fallen dir auch noch Tips ein wie man etwas sparen kann. Ich habe mir angewöhnt die unveränderlichen Dinge zu betrachten und dann eine Strategie drumherum zu entwickeln. Momentan geht es mir gut damit.

Ganz liebe Grüsse :) an dich Tabaluga.
Bin gerade in Reha an der schönen Ostsee, auch so ein Ding wo ich nicht locker gelassen habe. :P

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Antwort auf Erwerbsminderungsrente
16 Dez 2017 21:53
  • Michael-FL
Moin Moin liebe Forumsfreunde

die EU-Rente ist anscheinend ein Dauerbrenner. Für meine Frau habe ich heute den Bescheid erhalten, daher möchte ich kurz berichten, was passiert ist, welche Gedanken ich dabei habe und was ich gedenke, zu tun. Über Anmerkungen dazu freue ich mich sehr.

Was ist passiert? Bei meiner Frau wurde im August 17 MM diagnostiziert, nachdem sie bereits monatelang Rückenschmerzen hatte. Die Schmerzen kamen von den Osteolysen, aber auch von bereits gebrochenen Wirbeln (mittlerweile mindestens 3). Ende Oktober habe ich einen Antrag auf Rente gestellt und dabei auch gleich den Versicherungsverlauf geklärt. Es fehlten noch so einige Dinge- z.B. hatten wir nie die Geburtsurkunden der Kinder eingereicht, um die Kindererziehungszeiten berücksichtigt zu bekommen. Ihr "Einkommen" in den letzten Jahren bestand aus Beiträgen der Krankenkasse für die Pflege unserer behinderten Tochter und meiner kranken Schwiegermutter. Für 2013-2016 Jahre waren die Zeiten nicht komplett gemeldet. Während ich mich noch mit Nachdruck um die Nachmeldung dieser Zeiten kümmerte erfuhr ich bei einem Telefonat mit der RV, dass der Fall bereits in der Prüfung sei und der Versicherungsverlauf auch nebensächlich sei aufgrund der Entscheidung des Arztes.
Heute kam der Bescheid mit einer auf zwei Jahre befristeten EU-Rente ab August 2017. Mit 7 Monaten Wartezeit beginnt der Zeitraum der Rentenzahlung somit im März 2018.

Was ich mich frage -
1. Wieso konnte der Bescheid erstellt werden, obwohl für 3 Jahre nur das "halbe" Einkommen gemeldet war. Insbesondere die Hochrechnung auf die kommenden Jahre resultiert doch nach meinem Verständnis an den gemeldeten Beträgen der letzten Jahre.
2. Ist es eventuell möglich, den Eintritt der Erwerbsminderung bereits auf den Zeitpunkt der ersten Untersuchungen zu den Rückenschmerzen anerkannt zu bekommen? Bereits zu dieser Zeit war sie zur Ausübung ihrer Tätigkeit, nämlich der Pflege unserer Tochter, nicht mehr einsatzbereit. Eine AU gibt es aber für solche Fälle leider nicht :-/
3. Ist es tatsächlich möglich, dass die Brüche wieder so in dern Griff bekommen werden, dass eine Pflegetätigkeit wieder möglich wird?
4. Das Versorgungsamt hat 100% Schwerbehinderung festgestellt mit den Kennzeichen g, B und aG (weil auch noch weitere "alte" Schädigungen an den Beinen und Füßen vorliegen). Eine erste Recherche ergab, dass hier keine Querverbindungen zwischen Rentenversicherung und Versorgungsamt festgestellt werden können. Warum ist das eigentlich so und ist das zulässig und "richtig"?

Was ich tun werde - auf jeden Fall zunächst noch einmal die Rentenhöhe hinterfragen. Und dann besorge ich mir Stellungnahmen der Ärzte wegen des Eintritts der Erwerbsminderung.

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Antwort auf Erwerbsminderungsrente
17 Dez 2017 12:02
  • Mira
  • 414 Beiträge seit
    03. Feb 2014
Hallo Michael
bin nur zufällig auf dein Beitrag gestoßen. Zu deine Fragen:
1. es wird eigentlich nur das berücksichtigt werden was gemeldet wurde. Die Berechnung ist aber nicht einfach erklärt, es gibt da ein Punktesystem.
2. Wenn der/die Versicherte nach 1961 geboren ist, gibt es nur noch eine Erwerbsunfähigkeit, keine Berufsunfähigkeit mehr. Heißt: sobald der/die Person in der Lage mehr als 3 Stunden/Tag in egal welche Position zu arbeiten, wird dies angerechnet.
3. Versorgungsamt und Rentenkasse haben ihre eigene Regeln.
4. Die 7 Monate Wartezeit kann man u.U. umgehen.
Ich kann euch nur raten einen Anwalt im Sozialrecht aufzusuchen. Wenn der Einspruch stattgegeben wird, muss die Rentenkasse die Kosten für den Anwalt zahlen. Und eine Beratung kostet in aber der Regel auch nur € 150-180.
Man muss innerhalb der Frist Einspruch gegen den Bescheid einlegen, ohne Begründung, und mitteilen dass die Begründung folgt.
Die Rentenversicherung holt sich die Stellungnahmen der Ärzte ein, es sind aber deren Ärzte die dann entscheiden was wie berücksichtigt wird. Das die Rente auf 2 oder 5 Jahre befristet ist, ist leider meist so. Die verlängern aber wenn sich nichts zum positiven geändert hat. Ist trotzdem lästig.
Wünsche euch alles Gute
LG
Mira
Letzte Änderung: 17 Dez 2017 12:21 von Mira.

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Antwort auf Erwerbsminderungsrente
17 Dez 2017 18:00
  • Volker07
Hallo Michael,

sofern dir noch niemand anderes zu deinem Punkt 3. geantwortet hat, hier mein Beitrag: Da du leider nur wenig über die Therapie schreibst, frage ich zuerst, ob deine Frau Zometa-Infusionen erhält? Das sollte sie nämlich unbedingt bekommen! Auch ich hatte (reichlich) Wirbelbrüche, die mir große Schmerzen bereitet hatten. Eine Zeitlang habe ich nur im Bett gelegen und konnte mich nur unter großer Willensanstrengung mit krampfartigen Muskelschmerzen zur Toilette bewegen. Danach habe mehrere Wochen ein Korsett getragen. Warum ich dies so ausführlich schreibe? Weil ich heute keine Schmerzen mehr habe, Auto fahre, Sachen schleppe, usw. Einmal pro Jahr lasse ich den Knochendichtestatus (nicht verwechseln mit einer Osteo-CT im Rahmen der MM-Diagnostik!) in einer Röntgenpraxis ermitteln. Die Bisphosphonatinfusionen haben geholfen. Also kann ich (Patient) deiner Frau Hoffnung machen, dass sie wahrscheinlich wieder körperlich erheblich leistungsfähiger nach den Bifis werden wird als sie wohl momentan ist. Aber es dauert, eher Monate als Wochen.
Beste Grüße
Volker

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