Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom

Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom (Plasmozytom, Morbus Kahler)
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Stammzelltransplantation: Chancen vs. Risiken, 40 J. alt

Antwort auf Stammzelltransplantation: Chancen vs. Risiken, 40 J. alt
01 Nov 2018 13:31
  • DMW
  • 7 Beiträge seit
    01. Nov 2018
Vielen Dank, Mich78. Unsere Situation scheint ein bisschen ähnlich zu sein. Wir sind auch gleich alt (Jahrgang 1978).

Vermutlich wäre bei mir mit 35 auch schon eine IgA-Erhöhung festgestellt worden.

Nebenbei: Gab es eigentlich eine Änderung der Mutationen während der Zeit (FISH)?

Alles Gute.

Frank
Letzte Änderung: 01 Nov 2018 13:34 von DMW.

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Antwort auf Stammzelltransplantation: Chancen vs. Risiken, 40 J. alt
01 Nov 2018 13:53
  • DMW
  • 7 Beiträge seit
    01. Nov 2018
Kleine Ergänzung. Die Frage wird direkt unter folgendem Link behandelt:
Is autologous stem cell transpla...commended?

Sie kann natürlich nicht absolut beantwortet werden. Letzten Endes ist ein Chancen vs. Risiken-Abwägung, die auf folgende Überlegung hinausläuft:

schwere Infektion bei Hochdosischemotherapie => gleich tot (Beispiele gibt es auch im Forum)
Chemotherapien ohne HD/Stammzelltransplantation => vermeitlich geringere Überlebenszeit

Also: Nimmt man das letale Risiko der HD-Chemo in Kauf für eine vermeintlich höhere Überlebenszeit?

Es ist quasi "top oder flop".

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Antwort auf Stammzelltransplantation: Chancen vs. Risiken, 40 J. alt
01 Nov 2018 14:12
  • DMW
  • 7 Beiträge seit
    01. Nov 2018
Ich habe das andere Posting fortgeführt und da auch den Fehler aufgeklärt.

Ganz vielen Dank für Deine Antwort.

Frank

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Antwort auf Stammzelltransplantation: Chancen vs. Risiken, 40 J. alt
01 Nov 2018 14:25
  • Jo
  • 509 Beiträge seit
    03. Jun 2018
Hallo DMW,
wir begrüßen dich im Forum, gibt's da noch nen anderen persönlichen Namen für dich?
Zunächst möchte ich darauf hinweisen, das unsere Krankheit zur Zeit sehr selten kurativ geheilt werden kann. Wenn die Krankheit ausbricht durch Zufallsbefund oder Knochenläsionen, ist ein Handeln nötig. Du sprichst von 60 % Myelome, die im Knochenmark infiltriert sind und die normale Blut- und Antikörperbildung behindern. Abwarten ist somit vielleicht ein uneeigneter Weg. Die Myelome produzieren in der Regel Leichtketten, die in großer Konzentration Niere und Herz schädigen können. Die Infektionsgefahr wächst auch drastisch. Über die Therapiewege mit ihren vielen Optionen wird hier im Forum ausführlich diskutiert. Es lohnt sich daher, hier intensiv zu stöbern. Wir wissen heute zwar alle, dass die HD mit SZT nur eine Zwischenlösung sein wird, bis neue bessere Therapien zur Immuntherapie die HD ablösen und klinisch sind. Da die HD bisher noch am besten geeignet ist, unsere Myelome lange in Schach zu halten, ist mit den behandelnden Onkologen zu besprechen, wie lange man noch abwarten kann/will.
Unsere Krankheit ist letztlich eine Erkrankung unseres Immunsystems. Entartete Zellen gibt es zu Hauf in unserem Körper Diese werden aber in der Regel von einem intakten Immunsystem erkannt und zerstört. Es gibt nun inzwischen viele Wege, um unser Immunsystem gegen die Myelome scharf zu machen, das ist die Zukunft. Dabei macht man sich zu nutze, dass Myelome bestimmte Oberflächenepitope besitzen, die angreifbar sind. Oft ist aber eine bestimmte Kombination notwendig, die nur auf die Myelome abzielt und nicht auch unsere gesunden Zellen trifft. Das Immunsystem richtet sich wohl möglich sonst gegen die eigenen gesunden Zellen, Autoimmunkrankheiten wären die Folge. Die Möglichkeiten der patientenspezischen Labordiagnostik und die Kenntnis der eigenen Genetik werden aber immer genauer, so daß wir davon ausgehen können , dass unsere Krankheit in Zukunft heilbar sein wird LG Jo
Letzte Änderung: 01 Nov 2018 15:11 von Jo.

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Antwort auf Stammzelltransplantation: Chancen vs. Risiken, 40 J. alt
02 Nov 2018 00:48
  • christine
Zu guter Letzt ein Input aus Oslo:

Gestern war ein Myelomseminar bei dem unter anderem Dr. Harrouseau einen Vortrag hielt. Da fielen folgende Stichwörter zur Erstbehandlung:
Ziel: am liebsten MRD frei/ negativ
alle 4 relativ neuen Studien (usa, france, deutsch und noch irgend woher) zeigten Überlebendsvorteile mit ASCT. Vorzugsweise „harte“ Intro mit Elo /dara + R + V + dex, 6 Zyklen, dann ASCt , evt danach 2. Asct oder andere Konsolidierung gefolgt von R , mind 2 Jahre. Hatte nicht grad Katherina eine solche Studie mitgemacht??

Als ich vor 6 Jahren transplantiert wurde, war MRD als Ziel nicht bekannt, ebenso wenig gab Dara oder Elo
„Total Therapy“ von B. Barlogie war
In Europa verschrieen. Ich kenne einen US Bürger, der in Arizona behandelt wurde, 2007- der lebt jetzt quietschvergnügt und arbeitet Als ob nichts gewesen wäre: Nick van Dyk von der Gruppe Redemption- ist ja alles öffentlich- auch in seinem Blogg aufgeschrien.

Aber jetzt gilt also, MRD anzustreben, weil der Anteil lange Überlebende doch beweisbar sehr gross ist. Ich denke, früher hat man mit den normalen Therapien ab und zu einen MRD Fall bekommen, ohne es zu wissen, und die leben dann auch laaaaaange. Alle sCR, CR Vgpr, lebten ca gleich lang, ein paar Jæhrchen mehr oder weniger.

Also, ich selbst würde heute sehr ambitioniert an die Erstlinientherspie dran gehen. Auch in der Hoffnung mit einer guten Remission die Car t cell Therapie besser erprobt erreichen zu können. Daidolos statt Ikarus. :P

Ich verstehe aber auch die Angst vor einer ASCT.... ist ja kein Pappenstiel.
Letzte Änderung: 02 Nov 2018 09:34 von christine.

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Antwort auf Stammzelltransplantation: Chancen vs. Risiken, 40 J. alt
02 Nov 2018 11:38
  • Jo
  • 509 Beiträge seit
    03. Jun 2018
Und nun noch ein letzten Nachtrag dazu aus Hamburg.
Aus meiner bisherigen Erfahrung hat sich gezeigt, dass der Weg zur Hochdosistherapie in der Fachwelt durchaus unterschiedlich beurteilt wird Die Induktionstherapien sind auf dem Prüfstand. Die Indikationstherapie mit Cyclophospamid ist inzwischen sehr umstritten ( eine Chemo vor der HD Chemo) und ist heute evtl. durch andere Immunmodulatoren ersetzbar. Die Gabe zusätzlich zur Stammzellensammlung ist äußerst umstritten, da sie eigentlich nur der Quantität dient, aber auch Stammzellen zerstört und den Körper weiter vor der HD schwächt. Stady state -Apharese ( ohne Chemo) nennt man dies und dies ist hier sicher eine bessere Alternative., auch, wenn.man leider vielleicht einmal mehr zur Sammlung muss, weil es mit Cyclophospamid bessere Ausbeuten gibt.
Strittig ist auch die Aufbereitung deiner Stammzellen. Während es in Heidelberg schon zum Standard gehört, die Stammzellensuspension vor dem Einfrieren von unerwünschten Myelome zu befreien (Purging mit Antikörperkomplexen und Magnetfiltration) wird das aus verschiedenen - auch aus Kostengründen) nicht überall gemacht. Im Uke auch leider nicht. Der Nutzen ist deshalb umstritten, weil man davon ausgeht, dass auch bei diesem Verfahren evtl. noch einzelne Myelomzellen übrig bleiben, vor allem aber denkt man., dass nicht alle Myelome im Körper zerstört werden und der evtl. geringe Nutzen die Kosten ubersteigen. LG Jo

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