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Die patientenspezifische Labordiagnostik ist entscheidend für den Therapieerfolg

Antwort auf Die patientenspezifische Labordiagnostik ist entscheidend für den Therapieerfolg
01 Jul 2018 14:55
  • Diddlmaus
  • Diddlmauss Avatar
  • 1274 Beiträge seit
    21. Okt 2012
Lieve Undine

Das hast Du gut geschrieben. Bedenken dem EIGENEN Arzt gegenüber sollten nicht sein.

Wenn ich allerdings aus irgendeinem Grund wieder zu einem mir unbekannten Spezialisten muss, dann wird dieser schon von mir beäugt und erstmal auf die Probe gestellt. Wobei sich das bei mir eher auf die Umgangsform und das Menschliche bezieht...beim Fachlichen such ich mir Spezialisten mit jahrelang gutem Ruf und einer guten Vita.

Ob er/sie dann zu mir passt? Das entscheide ich dann ziemlich rassig...und sonst geh ich zu nem anderen.

Konkret heisst das hier: ich vertraue meinem Arzt, dass er die für mich notwendigen Tests macht. Vermisse ich einen solchen, dann frage ich nach dem warum. Aber bei meinem Arzt läuft die Diagnostik von allein. Er ordnet an. Wenn die Ergebnisse da sind werden die besprochen und Konsequenzen abgeleitet....

Schönen Sonntag allerseits.

Diddlmaus

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Antwort auf Die patientenspezifische Labordiagnostik ist entscheidend für den Therapieerfolg
23 Aug 2018 13:38
  • Urmel
  • Urmels Avatar
  • 25 Beiträge seit
    21. Nov 2017
Leider musste ich selbst die Erfahrung machen, dass es durchaus sinnvoll ist eine RD oder VD statt VRD-Therapie zu machen. Eine VRD-Therapie kann z.B. leicht in einer PNP enden wie bei mir und dann war die tolle Überlegung, was man am Ende gerne haben möchte für die Katz.

Sicher wäre eine Therapie mit gleichzeitig noch mehr Medikamenten bestimmt viel erfolgreicher, falls sie dann jemals bis zum Ende gelangen würde. So lange es noch viele gemeine Nebenwirkungen gibt, wie zum Beispiel den Rest des Lebens mit schmerzenden Füßen herumlaufen zu müssen oder tot umzufallen, sollte man vorsichtig sein bei der Anforderung von höheren Dosen oder zusätzlichen bzw. stärkeren Medikamenten.

Ich selber muss meinen Arzt immer herunterhandeln in diesen Punkten und bin seitdem ganz gut damit gefahren. So kämpft der eine für mehr, der andere für weniger. HD-Chemo habe ich sicherheitshalber auch aus dem Programm gestrichen. Das war wohl mit 72 erlaubt.

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Antwort auf Die patientenspezifische Labordiagnostik ist entscheidend für den Therapieerfolg
19 Sep 2018 16:38
  • Dorothee
Ich knüpfe gern an diesen Thread an, weil ich auf einen Artikel der Dt. Krebsgesellschaft gestoßen bin, der sich mit der Antikörper-Therapie in der Krebsbehandlung befasst.

file:///C:/Users/s3000/Desktop/Antik%C3%B6rper%20in%20der%20Krebsmedizin.htm

Und weil die Foristen, die hier nicht müde werden zu wiederholen, dass jedes MM anders - eben patientenindividuell ist, natürlich Recht haben. (gilt im übrigen auch für andere Krebsarten).

Interessant in diesem Thema der Patientenindividualität ist der Unterpunkt:
- Antikörper in Praxis und Klinik: Welche Probleme beschränken die Anwendung?
Unter-Unterpunkt:
- Ungleiche Verteilung der Antigene (hier: Oberflächenproteine) auf der Tumorzelle

Es liegt sehr nahe (habs auch irgendwo gelesen ...), dass diese ungleiche Verteilung darüberhinaus patientenindividuell ist - in jedem Fall entspricht dies der Erfahrung vieler Foristen hier ("Jedes MM ist anders")
Das erklärt auch die hier genannte Erfahrung, dass Ärzte manchmal kopfschüttelnd zugeben, dass sie nicht wissen, warum eine Therapie bei einem Patienten sehr gut und bei einem anderen Patienten weniger gut wirkt.

Um beim Antikörper-Beispiel zu bleiben:
- Wenn meine MM Zellen zu wenig Slam7 Oberflächen-Protein ausbilden, dann kann Elotuzumab Antikörper nicht gut helfen.
- Wenn meine MM Zellen zu wenig CD 38 Oberflächen-Protein ausbilden, dann kann Daratumumab nicht gut helfen.

Deshalb wäre es doch genial, wenn VOR Therapie-Beginn festgestellt werden würde, OB meine Myelom-Zellen überhaupt genug der jeweiligen Antigene tragen, um eine Therapie vielversprechend zu machen. Sonst wechselt man doch besser sofort auf den passenderen Wirkstoff, bevor man einen unpassenden ausprobiert.

Ist das heute schon möglich? Wird das heute schon gemacht? Hat einer von euch, der Daratumumab oder Elozutumab erhalten hat, irgendwelche Erfahrung mit entsprechender Diagnostik?

VG Dorothee

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Antwort auf Die patientenspezifische Labordiagnostik ist entscheidend für den Therapieerfolg
19 Sep 2018 19:53
  • Logopädin
  • 409 Beiträge seit
    06. Feb 2016
Hallo Dorothee,
ich verfolge das Thema schon lange und es ist in verschiedenen Threats auch schon darüber diskutiert worden.
Leider sind die Forscher erst am Anfang mit der tumorspezifischen Diagnostik ( viel weiter als das recht grobe FISH-Screnneing - wobei ja nur drei Sonden gesetzt werden -sind die noch nicht ) und die Krankenkassen bezahlen solche Untersuchungen - zu Recht - erst, wenn sich ein therapeutischer Nutzen ableiten lässt. Aus diesem Grund werden die Kosten für die FISH-Untersuchung inzwischen von den Krankenkassen übernommen, weil es je nach Genetik sinnvoll sein kann, Velcade statt Revlimid zu nehmen.
Deshalb ist der neueste Schrei auch, in der Induktion Velcade und Revlimid mit Dexa zu kombinieren,weil - wie der leitende Oberarzt in meinem Studienzentrum mir erklärte, es "Myelomzellen gibt, die auf Velcade reagieren und welche, die auf Revlimid reagieren". Gibt man beides, schlägt man im besten Fall also alle tot.
Es gibt aus reinem Forscherinteresse spezielle Studien, die sich mit der biologischen Breschaffenheit der Myelomzellen beschäftigen ( z.B. Next generation sequencing, falls ich das jetzt richtig wiedergegeben habe, abgekürzt NGS ), aber die haben bislang keine therapeutische Relevanz. Die Medikamente dazu werden noch gesucht... Es gibt neuerdings in Würzbutg für ca. 1000 € eine tumorspezifische Diagnostik für neu diagnostizierte Patienten - also zu spät für alle in diesem Forum - und ich habe auf der Heidelberger Studienseite analog dazu eine Studie entdeckt im Rezidiv-ob die aber für alle offen ist, weiß ich nicht.Leider ist das so: Mir tut es in der Seele weh, dass ich bis heute nicht weiß, ob das Velcade, was ich bekommen habe, mehr gemacht hat als schmerzende Füße oder anders herum, ob das Revlimid, was ich seit zwei Jahren zur Erhaltung nehme, mehr macht als Leber kaputt und Krämpfe.
Nur ist es einfach müßig, immer wieder mit diesem Thema um die Ecke zu kommen. Wir haben einfach keinen Einfluss darauf, ob und wann die tumorspezifische ( nicht patientenspezifische, die gibt es ja schon, wenn z.B. genau geschaut wird, welcher Pat. noch eine HD bekommen kann auf Grund seiner Vorgeschichte und wer nicht ) Diagnostik kommt. Wir sind weder Ärzte noch Forscher und erst recht keine Geldgeber. Und ich persönlich bin einfach zu krank um mich für akademische Fragen zu interessieren. Ich bin zur Zeit immer noch in CR - ohne jede tumorspezifische Diagnostik. Und dieses Ergebnis zählt!
liebe Grüße
Nicole

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Antwort auf Die patientenspezifische Labordiagnostik ist entscheidend für den Therapieerfolg
19 Sep 2018 20:08
  • Jo
  • 506 Beiträge seit
    03. Jun 2018
Ja liebe Dorothee, solche Vordiagnostik würde ich uns für alle hier wünschen. Die Verfahren dazu werden leider selten gemacht! Die besten Verfahren sind zur Zeit noch sehr zeit- und kostenaufwendig ( Zellkulturassays, immunologische Techniken). Man kann viele unserer Oberflächenantigene auf unseren entartete Zellen aber heute sehr gut qualitativ bestimmen. Die Separation mit bestimmten erwarteten Epitopen kann mit den gleichen - aber markierten - Antikörpern erfolgen, die auch in der Therapie benutzt werden. Aus der Anzahl kann dann auch schon auf die Wirksamkeit in der Therapie geschlossen werden. Wie schon aus den Gesprächen mit Medizinern aus der Charite' deutlich wurde, wird solche Labordiagnostik in Zukunft eine viel größere Bedeutung zukommen, will man das "russisch Roulette" bei den Therapien vermeiden. Vielleicht sprengt diese Forderung zur Zeit noch die Kosten pro Patient in unserem Gesundheitssystem. In naher Zukunft wird man die Techniken sicher rationalisieren und dann auch abwägen können, ob eine erfolglose Therapie für einige Patienten (statistisch sind diese Therapien ja nicht erfolglos, nur für einzelne Patienten) mehr Kosten verursacht, als eine solche Vordiagnostik für alle Patienten.
VG Jo
Letzte Änderung: 19 Sep 2018 20:10 von Jo. Begründung: Tippfehler

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Antwort auf Die patientenspezifische Labordiagnostik ist entscheidend für den Therapieerfolg
19 Sep 2018 21:59
  • klaus99
  • klaus99s Avatar
  • 468 Beiträge seit
    05. Feb 2014

Hallo Dorothee,
du verlinkst hier auf eine Datei, die lokal auf deinem PC gespeichert ist. Die können wir leider nicht lesen. Stell doch bitte den entsprechenden Link aus deinem Browser ein.

Danke und Gruß
Klaus

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Letzte Änderung: 19 Sep 2018 22:01 von klaus99. Begründung: Rechtschreibung

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