Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom

Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom (Plasmozytom, Morbus Kahler)
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Induktionstherapien

Antwort auf Induktionstherapien
01 Sep 2018 11:32
  • Dorothee
ok - ich hab einen Erfahrungsbericht, den ich im "Methadonthread" , den Ingrid gelinkt hat, poste.

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Antwort auf Induktionstherapien
01 Sep 2018 17:42
  • Dorothee
hallo Jo,
ich finde Deinen Beitrag vom 30. August hochinteressant.
Das bedeutet also, dass mit entsprechender Diagnostik VOR Chemotherapie die Eigenheit der Tumor-Vermehrung geprüft werden kann.
So dass man nicht funktionierende Chemo vermeiden und gleichzeitig wirksame Chemo schnell einsetzen kann - ohne den Patienten mit den Nebenwirkungen von etwas Nutzlosem zu belasten und ihm mit Nutzlosigkeit Zeit zu klauen.
Das paßt ja gut zum allgemeinen Thema: Lieber ein zielsicherer Hammer statt der großen Gießkanne.
Genial!
Vielleicht hat hier im Forum jemand schon Erfahrung mit dieser Art Vordiagnostik ?? Oder was darüber gehört/gelesen?
LG Dorothee

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Antwort auf Induktionstherapien
03 Sep 2018 09:56
  • Jo
  • 506 Beiträge seit
    03. Jun 2018
Hallo Dorothee,

klar, ich fände halt wichtig, dass wir vor den Induktionstherapien darüber aufgeklärt würden, dass die Induktionschemo nicht oder nur leidlich ansprechen kann und warum. Dann könnte man sich entscheiden, ob man überhaupt Cylcophosphamid als Induktionstherapie nimmt oder ablehnt. Misst, wenn mit dem Patienten nicht die Therapieoptionen ehrlich besprochen werden. Dass eine Voruntersuchung nicht gemacht wird, weil diese zu teuer ist, habe ich erst im nachhinein herausbekommen.
Dass eine Vordiagnostik kostenintensiv ist, ist mir schon klar (dazu müßte bei jedem Patienten bestimmt werden, wie schnell genau das Turmorwachstum ist und wie schnell die Stationen der Interphase duchlaufen werden. Neben den rein labortechnischen Analysen, muß hier auch eine elektronenoptische Analyse engmaschig stattfinden) Therapien zur Beeinflussung der Stationszeiten werden auch schon praktiziert, oft aber leider meistens ohne Vordiagnostik als Versuch und Irrtum.

Nur für Interessierte hier noch etwas Weiterführendes zu diesem Thema:

Cycline sind Proteine oder Bruchstücke (Peptide), die eine Schlüsselrolle in der zeitlichen Steuerung des Zellzyklus spielen. Sie sind in der Lage, mit Emzymen ("Katalysatorproteine") = sogenannter cyclinabhängigen Kinasen ( CDKs), einen Komplex zu bilden und daher den Übergang der verschiedenen Stationen der Interphase zeitlich zu steuern/hemmen. Die meisten CDKs sind bereits bekannt. Die Gruppe der Cycline, die hier wirken können, ist aber sehr groß und daher nicht ausreichend erforscht. Bisher scheinen aber über 29 Cycline oder Substanzen bekannt zu sein, die die CDKs hemmen. Hier ist speziell eine Gruppe von Cyclocinen (mit der Endung clip) bekannt und einige davon auch wohl schon klinisch im Einsatz (Palbociclip)
Die Cycline sind daher ein sehr interessantes Forschungsgebiet., vor allem, weil vermutlich auch Substanzen aus der Alternativmedizin Cykline bereitstellen (Pilzgifte ? Moringa? Curcuma ? etc.....) Sprecht doch eure Onkologen (innen) `mal auf Cycline an, in wieweit sie Kenntnis über Substanzen und Therapiemöglichkeiten haben.

Quellen: * Kompendium- Lexikon der Biologie, Studienausgabe, Spektrum-Verlag, 2012
* CDK, ein molekulater Schalter...... , Diss. Katja Handschick, Gießen, 2014
* Joachim Dieter, Allgemeine onkologische Chemotherapie, Sonderausgabe Kap 23, Thieme-Verlag

Lg Jo
Letzte Änderung: 03 Sep 2018 09:57 von Jo.

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Antwort auf Induktionstherapien
03 Sep 2018 10:06
  • Jo
  • 506 Beiträge seit
    03. Jun 2018
Hallo Dorotheee,

hier noch eine Ergänzung. Der Eigenversuch mit alternativmedizinischen Substanzen, die die Zeit der Stationen im Zellzyklus beeinflussen, könnte aber auch kontraproduktiv sein. Wenn eine Chemotherapie funktioniert und man führt dann solche Substanzen zusätzlich zu, die den zeitlichen Ablauf beeiflußen, könnte ein Negativeffekt auftreten. Daher ist es wieder wichtig , vorher die Vordiagnostik zu kennen, sonst betreiben wir hier auch Versuch und Irrtum, mit den Folgen, die wir ja gerade nicht wollen.

Lg Jo
Letzte Änderung: 03 Sep 2018 10:16 von Jo. Begründung: Tippfehler

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Antwort auf Induktionstherapien
04 Sep 2018 15:04
  • Dorothee
Hallo Jo,
Du spielst hier auf alternativ-/komplementärmedizinische Nahrungsergänzungsmittel an. Ich finde Deinen Hinweis ausgesprochen wichtig.
Leider wird immer nach dem Gießkannen-Prinzip vor Allem gewarnt, wahrscheinlich aus Unkenntnis der Details.
Ich fände es auch besser, wenn man dem einzelnen Patienten sagen würde:
"Mit DIESER Therapie sollten Sie JENES Nahrungsergänzungsmittel (Vitamin, pflanzliches Mittel) NICHT einnehmen."
Aber das ist wiederum zu therapie-individuell, und damit zu aufwendig. Obwohl heutzutage eine Computer-Datenbank diese Infos leichterdings ausspucken könnte.
ABER: Die Datenbank muss auch permanent gefüttert werden. Das ist der Aufwand (auswendig wissen kann das keiner) - und dieser Aufwand der Informationstechnik steht nicht mit hoher Priorität in der To-Do-Liste im Gesundheitswesen.
Leider.

LG Dorothee

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