Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom

Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom (Plasmozytom, Morbus Kahler)
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Schwerbehinderung / Überprüfung nach drei Jahren

Betreff: Schwerbehinderung / Überprüfung nach drei Jahren
28 Dez 2018 12:37
  • Christian
  • Christians Avatar
  • 33 Beiträge seit
    13. Feb 2015
Hallo zusammen,
vor 3 Jahren wurde mein Schwerbehindertenantrag aufgrund meiner Myelomerkrankung bewilligt. Meinen Krankheitsverlauf könnt Ihr in meinem Profil nachlesen.
Nun hat das Versorgungsamt meinen Onkologen um eine Stellungnahme gebeten, da die Schwerbehinderung zunächst auf drei Jahre befristet wurde.
Nun hat mir das Versorgungsamt geschrieben, dass mir der Schwerbehindertenstatus aberkannt wird, weil kein Rückfall aufgetreten ist und sich mein Gesundheitszustand stabilisiert hat.

Wie ist das bei Euch? Sollte man nicht aufgrund der Erkranung an sich und der Durchführung einer Stammzelltransplannation einen unbefristeten Schwerbehindertenstatus erhalten?
Auch wenn es mir aktuell sehr gut geht.

Danke, liebe Grüße und ein gesundes neues Jahr!
Christian

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Antwort auf Schwerbehinderung / Überprüfung nach drei Jahren
28 Dez 2018 16:33
  • joseph
  • josephs Avatar
  • 4701 Beiträge seit
    22. Okt 2009
Hi Christian

schwierige Frage, aber wer nichts wagt, der nichts gewinnt

LG

Joseph

Von 04ten April 2005 bis ........................ ist schon ein langer Weg

Die , die Bock haben mit mir über WatsApp zu kommunizieren 00352 621 139 084

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Antwort auf Schwerbehinderung / Überprüfung nach drei Jahren
28 Dez 2018 16:39
  • Almish
  • Almishs Avatar
  • 353 Beiträge seit
    23. Okt 2009
Hallo,
also, mein Ausweis war von Anfang an unbefristet. Ich würde in jedem Fall Widerspruch einlegen.
Liebe Grüße Marion

Kopf hoch, Nase in den Wind
Das Leben stinkt

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Antwort auf Schwerbehinderung / Überprüfung nach drei Jahren
28 Dez 2018 18:08
  • Logopädin
  • 409 Beiträge seit
    06. Feb 2016
Hallo Christian,
bei mir wurden zunächst auch nur drei Jahre bewilligt mit 70%.
Die Überprüfung erbrachte bei mir dann 100 % für fünf Jahre - und das, obwohl ich in Komplettremission bin ( also mein Zusatnd sich sogar verbessert hat ), aber ich habe einige Berichte beigefügt, die belegen, dass ich insgesamt "Schrott" bin, denn es zählt alles zusammen. Das CT belegte, dass ich immer noch frakturgefährdet bin ( da wird sich auch nie was ändern auf den Bildern, die Knochen wachsen schließlich nicht mehr zusammen und was weg ist ist weg ), die Arztberichte belegten durch die Behandlung aufgetretene Neuropathien und rezidivierende Infekte ( allerdings hatte ich auch darum gebeten, dass das alles im Arztbericht steht )und zuletzt hatte ich einen Bericht aus einer orthopädischen Klinik beigefügt, der belegt, dass ich eigentlich ein neues rechtes Kniegelenk brauche. Die Hausärztin musste ebenfalls eine Stellungnahme abgeben und ich habe sie "gebrieft", was sie schreiben soll.
Der Punkt ist, dass die Arztauskünfte hier zählen. Wenn die schwach sind ( also der Onkologe z.B. nur schreibt, es wäre alles o.k. ), dann gibt es nichts mehr, worauf du "Prozente" bekommen kannst. Während der Hochdosis war mir ein Rollstuhl verschrieben worden und auch den Lieferschein habe ich beigefügt. Es gibt eine Liste, was wieviel Prozent Schwerbeschädigung gibt. Die kannst du im Netzt nachlesen. Google doch mal ! Aber selbst ein MM in Komplettremission gibt ( wenn ich mich recht erinnere ) 40%, also nichts kann gar nicht sein.
Auf jeden Fall Widerspruch einlegen und gute Arztberichte vorlegen. Hattest du vielleicht irgendwas am Herzen oder viele Infekte oder Knochen kaputt ? Das zählt alles.
Der Umgang mit der Schwerbeschädigung ist inzwischen - seit der Auflösung der Versorgungsämter - von Stadt zu Stadt verschieden, denn die sind jetzt für die Bearbeitung zuständig.
Liebe Grüße
Nicole

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Antwort auf Schwerbehinderung / Überprüfung nach drei Jahren
29 Dez 2018 10:51
  • PMF2SZT
  • PMF2SZTs Avatar
  • 50 Beiträge seit
    25. Sep 2018
Lieber Christian,

die VersMedV sagt dazu:

16.8 Knochenmark- und Stammzelltransplantation

Nach autologer Knochenmark- oder Blutstammzelltransplantation ist der GdS entsprechend der Grundkrankheit zu beurteilen.
Nach allogener Knochenmarktransplantation für die Dauer von drei Jahren (Heilungsbewährung): 100

Danach ist der GdS nach den verbliebenen Auswirkungen und dem eventuellen Organschaden, jedoch nicht niedriger als 30, zu bewerten.


Das ist jedoch nur ein Anhaltspunkt, ein Rechtsanspruch besteht darauf nicht. Letztendlich ist für die abschließende Einstufung IMMER die tatsächliche Einschränkung der Teilhabe entscheidend, und NICHT die Diagnose oder die Therapie. Hierbei liegen die eigene Einschätzung und die des Amtes oft meilenweit auseinander, oftmals aus Unkenntnis. Auch die Einschätzung der Ärzte liegt oft drastisch daneben. Die Einschränkung der Teilhabe ist natürlich durch entsprechende Arztberichte zu belegen.

Ich selbst habe z.B. bei der Nachprüfung 3 Jahre nach der 2. alloSZT erst nach einem umfangreichen Einspruch 70% unbefristet bekommen, weil ich nach der 2. SZT unter einer verringerten Merkfähigkeit, Konzentrationsschwäche, und Gedächtnislücken (sog. Chemo-Brain) leide und aufgrund meines reduzierten Immunsystems immer wieder Infekte bekomme und mich nicht frei unter größeren Menschenansammlungen bewegen kann.

Joachim
(2x alloSZT Uniklinik Ulm 2010 + 2012 wegen PMF)
www.lenaforum.de - DAS Forum für allogene Stammzelltransplantation von Erwachsenen
Letzte Änderung: 29 Dez 2018 10:53 von PMF2SZT. Begründung: Ergänzung

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Antwort auf Schwerbehinderung / Überprüfung nach drei Jahren
29 Dez 2018 12:07
  • Mimau
  • Mimaus Avatar
  • 189 Beiträge seit
    15. Okt 2017
Hi, wie Logopädin schon schrieb. Es ist wohl stark abhängig vom Sachbearbeiter, Amt.
Ich hatte zb. "Glück" und habe sofort mal 100 Grad bekommen. Obwohl ich von anderen viel schlimmer betroffenen gelesen habe die nur 60 Grad ect. Bekommen haben.
Auch dürfte ein gutes Verhältnis zum hoffentlich verständnisvollen Onkologen ect. wertvoll sein.

Man sollte es offen ansprechen was man für sich möchte.
Viele wollen, müssen Arbeiten. Andere nicht.
Ich möchte ehrlich gesagt, den ja nun mal absehbaren Rest meines Lebens, nicht zwingend an Arbeit verschwenden. Das habe ich lange und hart genug.
Was könnte ich einem Arbeitgeber auch noch bieten ! Ständige Fehlzeiten wegen Infektionen, Krankenhaus und Arztbesuchen oder wie PMF2SZT schrieb Konzentrationsstörungen ect...

Ich darf auch mal gespannt sein wie es bei mir nach der zweiten HD dann aussieht. Krankengeld läuft aus, ob ich noch eine Reha schaffe ... so zeitlich ?
Wegen einer Entscheidung bezüglich Erwerbsminderungsrente.
Übel wenn man dann auf Behörden trifft mit denen man sich ob einer tödlichen Krankheit auch noch streiten muss.
Viel Glück ;-)

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