Verschwendung von Krebsmedikamenten
- Micha88
-
145 Beiträge
seit
23. Sep 2015
... hier mal ein interessanter Artikel, wie wichtige Medikamente verschwendet werden und unser Kassensystem belastet wird. Auch im Hinblick auf die immer wieder kehrenden Lieferschwierigkeiten von Melphalan eigentlich ein Wahnsinn!
Die größte Verschwendung gibt es bei Bortezomib ...
news.doccheck.com/de/newsletter/3525/218...c87ce8a6945bfbea9dd3
VG
Michael
Die größte Verschwendung gibt es bei Bortezomib ...
news.doccheck.com/de/newsletter/3525/218...c87ce8a6945bfbea9dd3
VG
Michael
Viele Grüße
Michael
Erstdiagnose 11/2015
z.Zt. Erhaltungstherapie 13.Zyklus
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- GiselaKöenig
-
378 Beiträge
seit
26. Okt 2009
Lieber Michael,
in der Tat, ein sehr interessanter Artikel. Was dort aufgeführt wird ist von der Sache her sicherlich richtig aber wie so oft sieht die Theorie im Vergleich zur Praxis anders aus.
Diese Mittel sind, wie auch erwähnt sehr toxisch. Für das Personal, welches mit den Mitteln umgeht, muss ich hier zum Verständnis einiges erklären und sozusagen eine Lanze brechen.
Die meisten Mittel werden in Durchstechflaschen geliefert und für jeden Patienten nach Körperoberfläche dosiert und die entsprechende Menge aufgezogen. Das sind oft kleinste Mengen, nicht nur von der mg Anzahl sondern auch vom Volumen der ml Anzahl. Um nun diese entsprechende Menge schnell (weil man zügig arbeiten sollte um nicht so lange in Kontakt mit dem Mittel zu stehen) in eine Spritze aufziehen zu können, das Ganze auch unter sterilen Bedingungen, ist es einfacher wenn etwas mehr in dem Fläschchen vorhanden ist. Aus solchen Durchstechfläschchen bekommt man nie die komplette Menge heraus und um so weniger darin ist um so länger braucht man für das Aufziehen der entsprechenden Menge.
Ich kenne das aus der Nuklearmedizin, wenn man dort die radioaktiven Substanzen aufziehen muss. Da geht es aus Strahlenschutzgründen um Zeit und je kürzer man braucht um die entsprechende Menge aufzuziehen um so weniger bekommt die MTRA an Strahlung ab.
Ich würde mich als Personal weigern, wenn ich nur unter großem Zeitaufwand die Chemopräparate aufziehen könnte.
Der nächste Aspekt ist folgender: im Bericht wurde schon von dem Zulassungsverfahren gesprochen. Diese Zulassungsverfahren dauern nicht nur irre lange sondern kosten auch sehr viel Geld. Dazu kommt oft, dass so eine Firma nur eine oder zwei Maschinen haben um die Mittel abzufüllen. Diese Maschinen haben dann ein festgelegtes Volumen. Sie sind sehr teuer und daher nimmt man evtl. in Kauf etwas mehr aufzuziehen als notwendig, weil dass dann wiederum für die Firma billiger ist. Manche kleinen Volumen kann man technisch gar nicht abfüllen, den je kleiner die Menge, um so ungenauer wird die Abfüllung und wenn das dann auch per Hand passieren muss, weiß ich nicht ob man dann nicht lieber einen höheren Preis in kauf nehmen sollte, als zusätzlich Menschen der Gefahr der Kontamination mit so einem Chemomittel auszusetzen.
Die Gelder die dort für Klagen verwendet werden sollte man lieber dem Patienten zu Gute kommen lassen.
Aber es wird sich ja gerne darum gestritten, wer was bezahlen muss.
Liebe Grüße
Gisela
in der Tat, ein sehr interessanter Artikel. Was dort aufgeführt wird ist von der Sache her sicherlich richtig aber wie so oft sieht die Theorie im Vergleich zur Praxis anders aus.
Diese Mittel sind, wie auch erwähnt sehr toxisch. Für das Personal, welches mit den Mitteln umgeht, muss ich hier zum Verständnis einiges erklären und sozusagen eine Lanze brechen.
Die meisten Mittel werden in Durchstechflaschen geliefert und für jeden Patienten nach Körperoberfläche dosiert und die entsprechende Menge aufgezogen. Das sind oft kleinste Mengen, nicht nur von der mg Anzahl sondern auch vom Volumen der ml Anzahl. Um nun diese entsprechende Menge schnell (weil man zügig arbeiten sollte um nicht so lange in Kontakt mit dem Mittel zu stehen) in eine Spritze aufziehen zu können, das Ganze auch unter sterilen Bedingungen, ist es einfacher wenn etwas mehr in dem Fläschchen vorhanden ist. Aus solchen Durchstechfläschchen bekommt man nie die komplette Menge heraus und um so weniger darin ist um so länger braucht man für das Aufziehen der entsprechenden Menge.
Ich kenne das aus der Nuklearmedizin, wenn man dort die radioaktiven Substanzen aufziehen muss. Da geht es aus Strahlenschutzgründen um Zeit und je kürzer man braucht um die entsprechende Menge aufzuziehen um so weniger bekommt die MTRA an Strahlung ab.
Ich würde mich als Personal weigern, wenn ich nur unter großem Zeitaufwand die Chemopräparate aufziehen könnte.
Der nächste Aspekt ist folgender: im Bericht wurde schon von dem Zulassungsverfahren gesprochen. Diese Zulassungsverfahren dauern nicht nur irre lange sondern kosten auch sehr viel Geld. Dazu kommt oft, dass so eine Firma nur eine oder zwei Maschinen haben um die Mittel abzufüllen. Diese Maschinen haben dann ein festgelegtes Volumen. Sie sind sehr teuer und daher nimmt man evtl. in Kauf etwas mehr aufzuziehen als notwendig, weil dass dann wiederum für die Firma billiger ist. Manche kleinen Volumen kann man technisch gar nicht abfüllen, den je kleiner die Menge, um so ungenauer wird die Abfüllung und wenn das dann auch per Hand passieren muss, weiß ich nicht ob man dann nicht lieber einen höheren Preis in kauf nehmen sollte, als zusätzlich Menschen der Gefahr der Kontamination mit so einem Chemomittel auszusetzen.
Die Gelder die dort für Klagen verwendet werden sollte man lieber dem Patienten zu Gute kommen lassen.
Aber es wird sich ja gerne darum gestritten, wer was bezahlen muss.
Liebe Grüße
Gisela
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- Micha88
-
145 Beiträge
seit
23. Sep 2015
Hallo Gisela,
wie so oft sieht die Bewertung durch jemanden fachkundigen anders aus! Ich als Laie fand es interessant, weil es auch um MM Medikamente geht. Wenn ich Deine Antwort lese, relativiert sich das ja wieder.
Danke und Gruß
Michael
wie so oft sieht die Bewertung durch jemanden fachkundigen anders aus! Ich als Laie fand es interessant, weil es auch um MM Medikamente geht. Wenn ich Deine Antwort lese, relativiert sich das ja wieder.
Danke und Gruß
Michael
Viele Grüße
Michael
Erstdiagnose 11/2015
z.Zt. Erhaltungstherapie 13.Zyklus
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