Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom

Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom (Plasmozytom, Morbus Kahler)
Online-Netzwerk für Patienten/-innen und Angehörige

Verschwendung von Krebsmedikamenten

Betreff: Verschwendung von Krebsmedikamenten
27 Sep 2016 13:59
  • Micha88
  • Micha88s Avatar
  • 145 Beiträge seit
    23. Sep 2015
... hier mal ein interessanter Artikel, wie wichtige Medikamente verschwendet werden und unser Kassensystem belastet wird. Auch im Hinblick auf die immer wieder kehrenden Lieferschwierigkeiten von Melphalan eigentlich ein Wahnsinn!

Die größte Verschwendung gibt es bei Bortezomib ...

news.doccheck.com/de/newsletter/3525/218...c87ce8a6945bfbea9dd3

VG
Michael

Viele Grüße
Michael

Erstdiagnose 11/2015
z.Zt. Erhaltungstherapie 13.Zyklus

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Antwort auf Verschwendung von Krebsmedikamenten
27 Sep 2016 16:23
  • GiselaKöenig
  • 378 Beiträge seit
    26. Okt 2009
Lieber Michael,

in der Tat, ein sehr interessanter Artikel. Was dort aufgeführt wird ist von der Sache her sicherlich richtig aber wie so oft sieht die Theorie im Vergleich zur Praxis anders aus.
Diese Mittel sind, wie auch erwähnt sehr toxisch. Für das Personal, welches mit den Mitteln umgeht, muss ich hier zum Verständnis einiges erklären und sozusagen eine Lanze brechen.
Die meisten Mittel werden in Durchstechflaschen geliefert und für jeden Patienten nach Körperoberfläche dosiert und die entsprechende Menge aufgezogen. Das sind oft kleinste Mengen, nicht nur von der mg Anzahl sondern auch vom Volumen der ml Anzahl. Um nun diese entsprechende Menge schnell (weil man zügig arbeiten sollte um nicht so lange in Kontakt mit dem Mittel zu stehen) in eine Spritze aufziehen zu können, das Ganze auch unter sterilen Bedingungen, ist es einfacher wenn etwas mehr in dem Fläschchen vorhanden ist. Aus solchen Durchstechfläschchen bekommt man nie die komplette Menge heraus und um so weniger darin ist um so länger braucht man für das Aufziehen der entsprechenden Menge.
Ich kenne das aus der Nuklearmedizin, wenn man dort die radioaktiven Substanzen aufziehen muss. Da geht es aus Strahlenschutzgründen um Zeit und je kürzer man braucht um die entsprechende Menge aufzuziehen um so weniger bekommt die MTRA an Strahlung ab.
Ich würde mich als Personal weigern, wenn ich nur unter großem Zeitaufwand die Chemopräparate aufziehen könnte.

Der nächste Aspekt ist folgender: im Bericht wurde schon von dem Zulassungsverfahren gesprochen. Diese Zulassungsverfahren dauern nicht nur irre lange sondern kosten auch sehr viel Geld. Dazu kommt oft, dass so eine Firma nur eine oder zwei Maschinen haben um die Mittel abzufüllen. Diese Maschinen haben dann ein festgelegtes Volumen. Sie sind sehr teuer und daher nimmt man evtl. in Kauf etwas mehr aufzuziehen als notwendig, weil dass dann wiederum für die Firma billiger ist. Manche kleinen Volumen kann man technisch gar nicht abfüllen, den je kleiner die Menge, um so ungenauer wird die Abfüllung und wenn das dann auch per Hand passieren muss, weiß ich nicht ob man dann nicht lieber einen höheren Preis in kauf nehmen sollte, als zusätzlich Menschen der Gefahr der Kontamination mit so einem Chemomittel auszusetzen.
Die Gelder die dort für Klagen verwendet werden sollte man lieber dem Patienten zu Gute kommen lassen.
Aber es wird sich ja gerne darum gestritten, wer was bezahlen muss.

Liebe Grüße

Gisela

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Antwort auf Verschwendung von Krebsmedikamenten
27 Sep 2016 17:00
  • Micha88
  • Micha88s Avatar
  • 145 Beiträge seit
    23. Sep 2015
Hallo Gisela,

wie so oft sieht die Bewertung durch jemanden fachkundigen anders aus! Ich als Laie fand es interessant, weil es auch um MM Medikamente geht. Wenn ich Deine Antwort lese, relativiert sich das ja wieder.

Danke und Gruß
Michael

Viele Grüße
Michael

Erstdiagnose 11/2015
z.Zt. Erhaltungstherapie 13.Zyklus

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.