Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom

Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom (Plasmozytom, Morbus Kahler)
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Nachweis Krankheitsverlauf fuer Krankenkasse

Betreff: Nachweis Krankheitsverlauf fuer Krankenkasse
28 Mai 2016 14:16
  • Lutzz
moin, allerseits - ich möchte heute auch mal ein kleines problem schildern. seit september 2015 erhalte ich im rahmen einer erhaltungstherapie revlimid, was ja nicht wirklich ein kostengünstiges mittelchen ist. ich bin zu 30% privat krankenversichert, 70% übernimmt die landeseigene beihilfestelle. am heutigen tage bekam ich, mit hinweis auf die kosten für revlimid, im rahmen der aktuellen leistungsabrechnung von meiner krankenversicherung folgende in dürren worten formulierte aufforderung:
"bitte senden sie uns eine kopie des ausführlichen behandlungs- und befundberichtes, aus dem auch der behandlungsverlauf ersichtlich ist."
mal abgesehen davon, dass ich als patient über ein derartig detailliertes schriftstück nicht verfüge und ich diesbezüglich auf den mich behandelnden onkologen verweisen müßte, frage ich mich erstmal, auf welcher rechtlichen grundlage das ansinnen der krankenversicherung beruht. davon steht jedenfalls nix im anschreiben. während meiner internetrecherche fand ich leider auch keine weiterführenden hinweise.
darüber hinaus finde ich es zweifelhaft, dass sachbearbeiter einer versicherung über ausreichend medizinisches fachwissen verfügen, um den inhalt eines o. g. berichtes überhaupt gedanklich erfassen und verarbeiten zu können. tja und welche schlüsse wollen denn diese versicherungssachbearbeiter aus einem derartigen bericht ziehen? bin ich denen nun zu teuer geworden? etwas anderes kann ich nicht zwischen den zeilen herauslesen.
darum meine fragen an euch:
1. hat jemand schon eine ähnliche anfrage seiner krankenversicherung erhalten und wie hat dieser darauf reagiert?

2. kann jemand etwas über eine eventuelle rechtliche grundlage einer derartigen krankenkassenanfrage sagen?
irgendwo muß es doch dazu eine regelung geben. die krankenkasse hat das nur "freihändig" formuliert.

3. welche konsequenzen könnte denn eine krankenkasse ziehen? gab es bei anderen privatpatienten diesbezüglich schon leistungskürzungen?
private krankenkasse und beihilfestelle kürzen ihre leistungen ja sowieso ständig (z. b. pantoprazol, dekristol, impfungen nach allo-tx u.s.w.), aber noch ist das finanziell erträglich. bei einem so teuren medikament wie revlimid hört der spaß dann aber auf (kostenpunkt pro zyklus und bei 20 mg pro tag derzeit insgesamt 7.564,73 euronen).

4. ist bekannt, ob bei einem mmler eine ärztlich verordnete therapie nach einer eventuellen intervention der involvierten krankenkasse abgeändert wurde? ich kann mir das zwar nicht vorstellen, aber irgendwo bimmelt bei mir im hintergrund gerade eine kleine alarmglocke.

sorry für den langen text, aber irgendwie bin ich grad etwas verunsichert und sicher auch ein stück weit sauer. irgendjemand schießt immer quer, entweder die krankenkasse, oder die beihilfestelle (da mußte ich auch schon des öfterern klärungen im einspruchsverfahren herbeiführen) oder die krankheit selbst. ruhe hat man leider fast nie.
liebe grüße an alle mitstreiter!

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Antwort auf Nachweis Krankheitsverlauf fuer Krankenkasse
28 Mai 2016 15:38
  • Margret
Hallo Lutzz,

wir hatten genau das gleiche Thema, 2009, DKV-Versicherung.

Nach Rücksprache mit unserem Anwalt haben wir der Versicherung freundlich geschrieben, dass wir selbstverständlich jederzeit kooperativ sind, zuvor aber aus Gründen der Rechtssicherheit darum bitten, uns die rechtliche Grundlage des Ersuchens und die sachliche Begründung mitzuteilen - Sozialgesetzbuch etc. - zumal ja Revlimid nur unter strengen Auflagen und genauer Prüfung überhaupt verordnet und ausgehändigt wird.

Wir haben nie wieder etwas in der Sache gehört.

Alles Gute,
Margret

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Antwort auf Nachweis Krankheitsverlauf fuer Krankenkasse
30 Mai 2016 20:55
  • Lutzz
v ielen dank für deine antwort. genau so habe ich es dann auch gemacht. nun warte ich auf eine reaktion der krankenkasse.

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