Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom

Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom (Plasmozytom, Morbus Kahler)
Online-Netzwerk für Patienten/-innen und Angehörige

Mama vor knapp 3 monaten verstorben

Betreff: Mama vor knapp 3 monaten verstorben
04 Sep 2017 22:09
  • Sasa
Hallo,
finde es gut das man auch als Angehoertiger schreiben kann. Ich lese schon eine Weile mit und wollte jetzt auch mal schreiben. Meine mama ist vor 3 Monaten gestorben. Sie war 77.
Es fing vor 2 Jahren an mit diffusen Schmerzen im Unterleib, sie rannte von Arzt zu Arzt mehrere Roentgenaufnahmen ,CTs aber nichts. Letztes Jahr im November brach ein Rueckenwirbel wurde in einer Op zementiert. 1 Monat darauf brach der naechste Rueckenwirbel. Gefolgt vom Brust und Rippen an denen man ja op technisch nichts machen konnte.
Diagnose im Krankenhaus OSteoporose. Jede Menge Tabletten, Spritzen gegen den Fortschritt des Knochenschwundes. Sie magerte immer mehr ab, Muskelmasse schwand. Der Arzt sagte , das sei die mangelnde Bewegung sie sollte Physiotherapie machen. Meine Mama war schon immer eine Kaempfernatur, machte den Hauhalt,versorgte weiterhin meine Onkel der im Rollstuhl sitzt, das liess sie sich nicht nehmen,sie wollte nicht viel bemitleided werden. Trotzdem baute sie immer mehr ab. Anfang Juni dann, konnte sie nichts mehr essen weil sie sich dauernd uebergeben musste, nur ein bisschen trinken. Wir sagten jeden Tag sie muesse ins Krankenhaus, aber das wollte sie nicht,weil sie sagte sie haben sie da "kaputt gemacht". Sie hatte Angst.
Sonntags kam der Notarzt und redete ihr ins Gewissen,sie liess sich mitnehmen.

Im Krankenbaus redete sie noch normal und konnte auch die Fragen des Arztes beantworten.Sie wurde Abends auf die Intensiv verlegt, der Arzt rief an und teile mit, dass der Calciumspiegel im Blut gefaehrlich hoch sei,der muesse runter. Am naechsten Tag war sie wohl ansprechbar, aber oefters am schlafen,wir dachten wegen der Erschoepfung ,sie wurde kuenstlich ernaehrt sowie Fluessigkeitszufuhr.Da erwaehnte der ARZT ERSTMALS das er eine Vermutumg hat was es sein koennte,und er eine Knochenmarksentnahme vornehmen wird. Wenn es das ist was er denkt MYELOM dann ist es wohl nicht heilbar aber behandelbar. Meine Mutter wog zu dem Zeitpunkt nur noch 37 Kilo 154 gross. Dieser Arzt war die naechsten Tage nicht da, die andere Aerztin sagte es wird noch auf die Ergebnisse gewartet, der Zustand verschlechterte sich, sie war weniger ansprechbar,was sie sprach war sehr schwer zu verstehen,manchmal wusste sie was ich sage und um was es geht ,manchmal sprach sie in der Vergangenheit,dachte ich gehe noch zur Schule etc. Nach 8 Tagen auf der Intensiv,kam der Arzt wieder und sagte meinem Vater,das er nicht wusste oder dachte ,das es so schlimm ist,und sie es nicht schaffen wird. Ihr Wunsch war es nicht von Maschienen am Leben erhalten zu werden,somit wurde sie am naechsten Tag auf die onkologische Station verlegt, somit konnten auch meine Kinder 7 und 11 sie nochmsl sehen, auch wenn sie den ganzen Tag schlief und die Augen nicht aufmachte,glaube ich sie hat uns alle gehoert, ihre Enkel mich meine Schwester und mein Papa,wir waren bis Abends da und wollte am naechsten Tag nich,al hin,aber um 11 kam der Anruf von meinem Vater der immer bei ihr war,das sie gegangen ist,wir fuhren alle zum letzten Abschied hin.

Es geht mir immer noch nicht in den Kopf wie schnell alles ging,warummmmm hat kein Arzt vorher was gemerkt,bei den vielen Roentgenaufnahmen,bei den 2 ops ,immer hiess es nur Osteoporose. Wenn ich lese das genau diese Krankheit mit diffusen Knochenbeschwerden anfaengt und dann auch noch soviel Wirbelbrueche,wieso wird da keiner Aufmerksam!! Und wir haben immer alle gesagt sie muss mehr essen, dafuer konnte sie ja gar nichts dafuer das sie abnahm.Diese Gedanken warum keiner Arzt frueher was gemerkt hat,dann koennte sie noch Ehefrau,Mama und OmA fuer uns sein macht mich unendlich traurig und wuetend. Ich weiss es geht hier vielen so, und es erleichtert ein bisschen zu wissen ,das man nicht alleine ist.Ich wuenchte nur man koennte diesen Gedankenkreis WARUM WARUM HAT MAN NICHT FRUHER WAS GEMERKT, WER HAT SCHULD, unterbrechen.Weil es bringt nichts,weil nichts sie zurueck bringen kann........?
Letzte Änderung: 04 Sep 2017 22:49 von Sasa. Begründung: Fehlener text

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Antwort auf Mama vor knapp 3 monaten verstorben
04 Sep 2017 22:40
  • Logopädin
  • 410 Beiträge seit
    06. Feb 2016
Hallo Sasa,
es tut mir sehr leid, dass deine Mama gestorben ist und ihr Leiden geht mir nah.
Aber kann es sein, dass dein Bericht nicht zu Ende geschrieben wurde ?
Wenn es so sein sollte, dann schreib doch bitte weiter.
Liebe Grüße
Nicole

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Antwort auf Mama vor knapp 3 monaten verstorben
04 Sep 2017 23:08
  • Sasa
Entschuldigung, hatte versehentlich nur die Haelfte geschickt.

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Antwort auf Mama vor knapp 3 monaten verstorben
04 Sep 2017 23:19
  • EvelinaF
Liebe Sasa,
Erstmal mein herzliches Beileid. Ich habe meinen Mann auch vor 3 Monaten verloren, er war nur 47. Die Ärzte haben vieles sozusagen verschlafen und nicht rechtzeitig reagiert... ich stelle mir immer dieselbe Frage: Warum?
Die Antwort habe ich bis heute nicht bekommen und werde nicht bekommen.
Mich tröstet das Einzigste: mein Mann musste nicht lange leiden.
Ich wünsche dir viel Kraft und viel Untetstützung , die brauchst du...

Stille Grüße
Evelina

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Antwort auf Mama vor knapp 3 monaten verstorben
05 Sep 2017 12:08
  • lisa_kotschi
  • lisa_kotschis Avatar
  • 1139 Beiträge seit
    26. Okt 2009
Lieber Sasa,

ja es ist eine Tragödie, was da mit Deiner Mutter passiert ist. Vielleicht litt sie auch an einer besonders schwer zu entdeckenden Form des Myeloms, das nicht-sekretorische Myelom, bei dem Blut- und Urinwerte nicht auf die typischen Merkmale eines Myeloms hinweisen. Da hätte bestenfalls eine Knochenmark-Biopsie Klarheit gebracht.

Aber es ist schon so, dass viel zu oft bei unserer sehr spezialisierten Medizin nicht mehr über den Tellerrand geschaut wird, noch dazu, weil beim Älterwerden die so häufig auftretende Osteoporose den Blick auf eine andere Erkrankung verstellt.

Aber ich kenne aus eigener Erfahrung gut das quälende "Warum", das uns Hinterbliebene umtreibt, so wie auch Evelina.

Vielleicht hilft es, wenn ich euch beiden kurz meine Erfahrung schildere. Die ersten Monate nach dem Tod meines Mannes (er starb mit 51) waren besonders hart. Heftige Adrelanin-Stöße, Trauer und Wut haben mich damals gequält und mich nicht schlafen oder entspannen lassen. Nur ganz allmählich haben diese Schockzustände nachgelassen, sodass sich der "wütende" Schmerz ganz allmählich verändert hat und ganz langsam den positiven Erinnerungen an die gemeinsamen Zeiten mit meinem Mann gewichen sind.

Selbstverständlich gibt es noch immer noch eine Leerstelle, die niemand füllen kann. Aber, wie ich sagte, ist meine Trauer nun ersetzt durch Erinnerungen und Dankbarkeit an gute (gelegentlich auch an schlechte) Zeiten.

Ich wünsche euch, Sasa und Evelina, dass in absehbarer Zeit die positiven Erinnerungen das Denken an eure Liebsten überwiegen.

Ich denke an euch.
Lisa

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