Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom

Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom (Plasmozytom, Morbus Kahler)
Online-Netzwerk für Patienten/-innen und Angehörige

Caramba 1

Eine klinische Studie der Phase I/IIa zur Beurteilung der Durchführbarkeit, Sicherheit und Antitumoraktivität von autologen SLAMF7 CAR-T-Zellen beim Multiplen Myelom

Organisatorische Daten:

Prüfplancode: Caramba 1
ISRCTN:  
EudraCT: 2019-001-264-30
Clinicaltrials.gov: NCT04499339
DRKS:  
Sponsor:

Universitätsklinik Würzburg mit Unterstützung der EU

Studienphase: Phase 1/2a
Status: Rekrutierung läuft, geplant bis März 2024

Ziel:

CARAMBA-1 ist die erste klinische Studie, in der die Anwendung sogenannter SLAMF7Zellen -(engl.: Signaling Lymphocyte Activation Molecule Family Member 7) des chimären Antigenrezeptors (CAR)-T am Menschen untersucht wird. In dieser Studie werden die genetisch veränderten T-Zellen bei Patienten mit fortgeschrittener MM angewendet, bei denen konventionelle Therapien ausgeschöpft sind.

Hintergrund:

Das Multiple Myelom (MM) ist eine seltene hämatologische Malignität von aberranten Plasmazellen.
Es besteht ein hoher und derzeit ungedeckter medizinischer Bedarf an neuartigen, innovativen Behandlungskonzepten zur Verbesserung des therapeutischen Ergebnisses und der Prognose von Patienten, die an MM leiden.

Es gibt definitive Hinweise darauf, dass MM anfällig für immunbasierte Therapien ist, die aus präklinischen Untersuchungen und frühen klinischen Studien stammen.

Die klinische Studie CARAMBA-1 ist eine offene, nicht-randomisierte, multizentrische klinische Studie, die einen Phase I-Dosis-Eskalationsteil mit einem Phase IIa-Dosis-Expansionsteil kombiniert.

In der Phase I werden die Sicherheit der Behandlung mit SLAMF7 CAR-T untersucht und die maximal verträgliche Dosis sowie die für die Phase II empfohlene SLAMF7 CAR-T-Dosis bestimmt.  
In der Phase IIa werden die Sicherheit der Behandlung mit SLAMF7 CAR-T untersucht und die Wirksamkeit, definiert als Gesamtansprechrate, von SLAMF7 CAR-T bei Patienten mit MM untersucht. In diesem Teil der Studie werden 25 Patienten mit der SLAMF7 CAR-T behandelt. Nach der CAR-T-Zell-Infusion werden alle Patienten mindestens eine Woche lang Im Krankenhaus überwacht und danach regelmäßig ambulant kontrolliert.
Die Behandlung läuft so ab:

  1. Die weißen Blutzellen werden mittels Leukapherese extrahiert
  2. Dann werden die weißen Blutzellen getrennt, um geeignete T-Zellen (Immunzellen) für die genetische Veränderung identifiziert
  3. “CAR”-Genesequenzen werden in die DNA der T-Zellen eingeführt, um „CAR-T-Zellen“ zu schaffen. Dadurch werden sie in die Lage versetzt, SLAMF7-Protein auf Myelomzellen zu finden und anzugreifen.
  4. Die veränderten T-Zellen werden dann außerhalb des Körpers expandiert.
  5. Anschließend werden die T-Zellen wieder in den Körper der Patienten infundiert, wo sie sich vermehren können, wenn ihnen die Zielproteine begegnen, und die Krebszellen abtöten können.

Das CARAMBA-Projekt und die klinische Studie CARAMBA-1 werden von der Europäischen Union im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms Horizon 2020 unterstützt.

Weitere Informationen (auf Englisch) unter https://www.caramba-cart.eu/

 

Ein- und Ausschlusskriterien (Auswahl):

Einschlusskriterien:

  • Patient mit der Diagnose MM, der bereits mindestens 2 Behandlungslinien erhalten hat, darunter mindestens ein Zyklus einer Hochdosis-Chemotherapie mit autologer hämatopoetischer Stammzelltransplantation, falls der Patient dafür in Frage kam, und ein immunmodulatorisches Imid-Medikament (z.B. Lenalidomid und/oder Pomalidomid), ein Proteasom-Inhibitor und/oder ein Anti-CD38-Antikörper. (Hinweis: Induktionstherapie, bis zu 2 Zyklen einer Hochdosis-Chemotherapie mit autologer hämatopoetischer Stammzelltransplantation und anschließende Konsolidierungs- und/oder Erhaltungstherapie gelten als eine Behandlungslinie).
  • Karnofsky-Leistungsstatus ≥60%. Wenn der Patient einen Karnofsky-Leistungsstatus <60% hat (z.B. nach einer Rückenmarkverletzung), aber vom Untersucher als medizinisch geeignet beurteilt wird, ist der Patient teilnahmeberechtigt.
  • Mindestens einer der folgenden Werte müssen gemessen werden:
    • Serum M-Protein größer oder gleich 0,5 g/dl
    • Urin M-Protein größer oder gleich 200 mg/24 h
    • Serumfreier Leichtketten (FLC)-Test: beteiligter FLC-Gehalt größer oder gleich 10 mg/dl (100 mg/l), vorausgesetzt, das Serum-FLC-Verhältnis ist anormal
    • Ein durch Biopsie nachgewiesenes auswertbares Plasmozytom
    • Anteil der Knochenmark-Plasmazellen in den gesamten Knochenmarkzellen > 10 % (> 30 %, wenn Knochenmark-Plasmazellen der einzige Marker für eine messbare Erkrankung sind)

 Ausschlusskriterien:

  • Der Patient hat sich in den letzten 12s Monaten vor der Leukapherese einer allogenen Stammzelltransplantation mit entweder Standard- oder reduzierter Konditionierungsintensität unterzogen
  • Der Patient hat sich vor mehr als 12 Monaten einer allogenen Stammzelltransplantation mit entweder Standard- oder reduzierter Konditionierungsintensität unterzogen und leidet an chronischer Graft-versus-Host-Disease und/oder erhält systemische Immunsuppressiva
  • Der Patient hat in den letzten 8 Wochen vor der Leukapherese Anti-CD38- und/oder Anti-SLAMF7-Antikörper erhalten.
  • Der Patient mit Diagnose eines MM
    • befindet sich in einem ersten Rezidiv nach einer autologen Stammzelltransplantation oder
    • in einem zweiten Rezidiv, bei dem anschließend ein komplettes Ansprechen erreicht wird und der Patient dann für eine allogene Stammzelltransplantation infrage kommt, sofern der Patient eine allogene Stammzelltransplantation nicht ausdrücklich ablehnt

Alle weiteren Kriterien besprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt.

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.